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Autor: Betreff: Kaltreifung vs. Lagerung/Aufbewahrung
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Denver
Beiträge: 360
Registriert: 11.10.2012
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Geschlecht: männlich
smilies/puzzled.gif erstellt am: 9.11.2012 um 14:04  
Hallo zusammen,

ich stöber nun schon geschlagene zwei Tage durch's Forum (und Wiki) und kann mir keine Antwort auf meine spezielle Frage zusammenlesen (was bisher prima bei Rezepten & Co. geklappt hat). Vielleicht ist's auch nur ein Vokabelproblem...

Ich brauche eine Aufklärung zur Reifung, Lagerung und Aufbewahrung:

Nachgärung = das Weitergären in geeigneten Behältnissen zum Aufbau von Druck bzw. der nötigen Rezens des Bieres

Reifung = Zeitraum von mehreren Wochen nach Beenden der Nachgärung, in der Regel nahe am Gefrierpunkt. Hier bekommt das Bier seinen runden Charakter und die Hefe kann ihre Arbeit einstellen und zum Sediment absenken.

Lagerung/Aufbewahrung = Um wieder Platz im Kühlschrank zu haben, wird das Bier bis zum Verbrauch am besten im Dunkeln aufbewahrt, jedoch nicht mehr so kalt wie bei der Reifung. Garage oder normaler Keller reicht hier aus.

Meine Frage an euch: habe ich Reifung und Lagerung korrekt beschrieben? Oder soll das Bier tatsächlich bis zum endgültigen Verbrauch ständig komplett kühl gelagert werden? Kurz vorm Trinken macht die Kühlung auf ca. 5°C ja wieder einen Sinn, aber während der Lagerung doch eigentlich nicht, oder?
Wird die Hefe evtl. wieder aktiv, wenn das Bier aus der kalten Reifung dann in die viel wärmere Lagerung übergeht? Bestünde dann hier die Gefahr der Autolyse? Im Getränkemarkt lagert das Bier ja auch nicht kühl....

Bin auf eure Meinungen und Erfahrungen gespannt.

Gruß aus Wolfenbüttel,

Denver.


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Biermann
Beiträge: 1905
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red_folder.gif erstellt am: 9.11.2012 um 15:35  
Hallo Denver,

Nachgärung kann zum Druckaufbau führen, muß aber nicht, es ist die Gärung nach der Schnellengärung.

Reifung je nach Biertyp zwei bis zwölf Wochen. Ich nehme die Temperatur langsam in 2° Schritten runter auf 4° und halte sie dort.

Lagerung & Aufbewahrung halte ich bei der gleichen Temperatur, ich habe die Erfahrung gemacht das starke Schwankungen in der Temperatur negative Effekte haben. Ist ja auch einleuchtend, da wir eine 'lebende Masse' haben wo bei höheren Temperaturen Stoffwechsel in erhöhtem Maße stattfinded.

Cheers, Jörg


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Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
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red_folder.gif erstellt am: 9.11.2012 um 17:14  
Autolyse wird bei einer warmen Lagerung einsetzen, das heißt die Hefe findet keinen Zucker mehr und frisst sich selbst auf. Ich meine das bei manchen älteren Hobbybraubieren rauszuschmecken. Also es gibt auch starke Biere oder stark gehopfte, die sollen sich ewig halten. Ich trinke aber Normalobiere. Ich mache gerade mal einen Test, ich fülle auf Fässer und drücke nach der Reifung um. Dann stelle ich das Fas 3-4 Tage warm. Ich bilde mir ein die Hefe Sedimentiert bei höheren Temperaturen besser. Dann kommt es auf Flaschen mit einem minnimum an Hefe. Ich werde das mal ein halbes Jahr vergessen und kosten. Das ganze mache ich UG. Ich berichte...


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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Denver
Beiträge: 360
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red_folder.gif erstellt am: 12.11.2012 um 14:26  
Danke schonmal für eure Antworten.

Mich quält aber immer noch der Gedanke des vollen Kühlschranks....

Spricht etwas grundlegendes dagegen, das Bier nach der Reifung im Kühlschrank im normalen Keller bis zum Verbrauch zu lagern?


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Charles
Beiträge: 130
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red_folder.gif erstellt am: 12.11.2012 um 14:36  

Zitat von Denver, am 12.11.2012 um 14:26
Spricht etwas grundlegendes dagegen, das Bier nach der Reifung im Kühlschrank im normalen Keller bis zum Verbrauch zu lagern?



Das interessiert mich auch, da mein Kühlschrank derzeit proppenvoll gefüllt ist und der nächste Sud in Flaschen abgefüllt schon rein will :redhead:


Charles
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 12.11.2012 um 15:25  
Wie viel Grad hat denn dein Keller??
Antwort 5
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Denver
Beiträge: 360
Registriert: 11.10.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.11.2012 um 15:42  
18 Grad.


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Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 6
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 13.11.2012 um 06:09  
Das ist dann schon etwas viel
Antwort 7
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Qvex23
Beiträge: 646
Registriert: 5.5.2012
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red_folder.gif erstellt am: 13.11.2012 um 06:36  
gebrauchte Gefriertruhe und Temperaturregler UT-200 sind bei mir die Lösung des Lagerproblems. Je nach Inhalt werden unterschiedliche Temperaturen eingestellt. Im Moment stehen 2 Kisten 0,5er Weihnachtsbock bei ca. 0°C drin, die bald raus dürfen. Wenn ich mich recht entsinne ist es auch schwierig für eine Kühlschrank 0°C zu erreichen!? Sollte ich das UT-200 zum Brauen brauche, stelle ich die Truhe halt aus. Die Temp. hält sich sehr lange darin.

Gruß Dirk


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FrankTheTank
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red_folder.gif erstellt am: 13.11.2012 um 07:37  
Aus Platzgründen (und weil ich einfach zu oft braue :) ) mache ich i. d. R. nur eine einwöchige Kaltreifung.
Danach lagere ich das Bier im Keller (16-18 °C). Ich konnte bislang noch keinen negativen Einfluss feststellen.
Vor einigen Tagen habe ich die letzten Flaschen meines Klosterbieres, dass ich Anfang Juli gebraut habe getrunken und es schmeckte noch immer prima.
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Denver
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red_folder.gif erstellt am: 13.11.2012 um 09:16  
Ja, optimal ist das natürlich nicht mit meinem "warmen" Keller. Aaaaber: wie machen es denn die tausend anderen Hobbybrauer, die z.B. gar keinen zweiten Kühlschrank oder ähnliche Kühlmöglichkeiten haben?!

Ich glaube fast, die machen sich einfach gar keine Gedanken und lagern es einfach ;)

Und wie ist es im Getränkemarkt? Da gibt es sicher auch einige Kisten mit Biersorten, die nicht so einen schnellen Umschlag haben und entsprechend lange bei warmen Temperaturen auf Käufer warten, oder?

Ach Mann, ich denke zu viel (und mache zu wenig)..... :mad:


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tauroplu
Beiträge: 10493
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red_folder.gif erstellt am: 13.11.2012 um 09:20  
Völlig korrekt und deshalb schmecken manche Biere auch bisweilen komisch, das gilt aber dann eher für die nicht filtrierten. Bei den filtrierten gibt es eigentlich nichts zu befürchten…außer sie stehen in der Sonne (wie z.B. manchmal beim Trinkgut).

Und nochmal korrekt: manchmal ist es tatsächlich besser, nicht soooo viel zu denken, sondern einfach zu machen. Ich habe auch schon öfter im Keller gelagert/gereift bei Temperaturen um die 17°C. Das funktioniert sehr gut.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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uckel
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red_folder.gif erstellt am: 13.11.2012 um 09:38  
Ich glaube, auch einige wenige Tage im Kühlschrank (oder im Winter gut eingepackt draußen, natürlich nicht bei hohen Minusgraden) bringen recht viel. Das wird ähnlich sein, wie die Vorbereitung auf eine Klassenarbeit, auch wenn das Beispiel etwas hinkt. Mache ich nur 20% des maximalen Lernaufwandes, kann ich 80% der maximalen Leistung erbringen(das ist wissenschaftlich relativ stichhaltig erforscht).

Habe auch schon nur ca. 4 Tage gekühlt, dann halt in den - bei mir auch immer recht warmen - Keller gestellt. Auch diese Biere waren gut, und wenn nicht, lag es nicht am Lagern, sondern an anderen Fehlern, die ich bereits vorher vermutete.

Michael hat Recht, nicht soo viel denken. Kurz hier lesen/ fragen und dann: Ausprobieren!!!

Edit: Achso: Du kannst ja auch einen Test machen, lasse 2-3 Flaschen einfächer länger kühl stehen, als die anderen. Welche geschmacklichen Unterschiede kannst du dann beobachten?


[Editiert am 13.11.2012 um 09:40 von uckel]



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Denver
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red_folder.gif erstellt am: 13.11.2012 um 09:57  
Danke für die bisherigen Beiträge und Tipps.

Ich mache jetzt einfach ;)

Ende!

:D


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