Ich hab mich wohl schon mehrfach dahingehend geäußert, dass ich die Biere
der Brauerei Bischoff in Winnweiler sehr gerne trinke.
Spätestens seit ich dann im letzten Spätherbst auf der Webseite der
Bischoff-Brauerei die
Geschichte der
Anna
Steinbrecher, welche als der Ursprung des Steinbrecher Original
definiert wird, gelesen hatte, war ich "heiß" auf dieses Bier.
Dann, zum dritten HBST Rhein-Main fragte mich Schlupfer, ob er mir ein paar
Bierchen mitbringen könne und bot an, Biere der Brauerei Bischoff in
Winnweiler in seine Satteltaschen zu stecken.
NATÜRLICH sagte ich nicht nein und so kam es, dass neben dem bereits
beschriebenem "Goldener Germane" aus Mannheim auch einige Biere aus
Winnweiler zu mir gelangten. ....
...und das Steinbrecher Original war mit dabei
Ich erspare Euch Bilder, weil meine Digicam am späten Abend bei
ausschließlichem Funzel-Licht keine ordentlichen Bilder zu machen vermag
und meine Jüngste (Vicky) schon lange in der Kiste liegt, ich sie also
nicht nach ihrer Olympus fragen kann.
Das Steinbrecher Original präsentiert sich mit einer kräftigen,
feinperligen Schaumkrone, welche nicht all zu lange hält. Dies obwohl die
Temperatur des Bieres bei gut 10°C liegt.
Aber Schaum ist nicht Alles und - wenn es nicht gerade um ein Pils geht -
bei mir nachrangig.
Viel wichtiger ist die Nase und da beginnt das Steinbrecher Original seinen
Weg im Sinne eines "Landbieres", als welches es seitens der Brauerei
definiert ist.
Die prächtige Amberfarbe des Bieres im Glas verspricht einen kräftigen
Körper und der macht sich mit einem breitem malzigen Aroma in der Nase
schon bemerkbar.
Im Antrunk hamonieren eine gelungene dezente Carbonisierung und ein voller
Malzkörper, welcher aber nicht süß, sondern nur kräftig malzig ist.
In der Mitte tanzen traditionelle Hopfenaromen und Malz einen harmonischen
Reigen, welcher an das Saustechen (Schlachtfest) in der Eifel erinnert und
mich in die Zeit zurück führt, in welcher ich frischen Blutwurstteig auf
ofenfrischem Roggenbrot genoss und zum Herunterspülen einen Klaren bekam.
Der Abgang ist leicht säuerlich. Der Hopfen hält sich zurück, sediert die
Zunge nicht, ist aber eindeutig zu erkennen. Grasig herb liegt er in der
Kehle.
In der Summe stellt sich das Steinbrecher Original im Sinne eines
"Landbieres" nahezu vollkommen vollmundig und in sich stimmig dar. Allein,
die Hefenote, wie ich sie zum Beispiel im Ummerstädter Bier deutlich wahr
nahm, fehlt ihm um es in den Olymp zu erheben.
Liebe Bischoffs in Weinnweiler, bitte lasst die blöde Filterei. Drückt das
Bier nach der NG in Flaschen und pfeift auf "kristallklar", es kann dem
Steinbrecher Original nur gut zu Gesicht stehen.
Mein Fazit: Die Bischoffs aus Winnweiler gehören zu den besten
kommerziellen Brauereien der Republik und mit dem vollmundigen Steinbrecher
Original stellen sie dies erneut unter Beweis.
Sie schulden durch wiederholtes Umdrücken und Filtration dem Kommerz
Tribut, aber DAS müsste nicht sein, denn es beraubt das Steinbrecher
Original seiner im Kern noch vorhandenen Urwüchsigkeit.
Ein gutes, ein leckeres Bier. Aber bitte, gebt uns das echte Original.
Greets TrashHunter
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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag