Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 11.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2012 um 09:40 |
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Hallo Braugemeinde,
ich habe mich gerade durch viele Beiträge gelesen und anschließend meine
Wasserwerte berechnet. So sieht unser Wasser in Wolfenbüttel aus:
Restalkalität: 1.6 mmol/l (=4.5°dH)
Calcium: 62.5 mg/L
Magnesium: 4.7 mg/L
Natrium: 8.3 mg/L
Chlorid: 17.9 mg/L
Sulfat: 27 mg/L
pH-Wert: 7,75 (nicht berechnet, sondern direkt von den Wasserwerken
bestimmt)
Ich hatte eigentlich vor, mir bei meiner nächsten HuM-Bestellung ein wenig
Milchsäure mitzubestellen. Wenn ich mir jetzt aber die Restalkalität so
anschaue, sind 4,5 doch ganz passabel für eine breite Sortenvielfalt, oder?
Was meinen die "Wasserkenner" unter euch dazu?
Beste Grüße,
Denver.
____________________ Lockerflockig bleiben und alles ist tutti!
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2012 um 09:53 |
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Hi, Denver,
mit den 4,6 RA liegst Du doch super, ich habe eine RA von 3,3. Eigentlich
brauchst Du erstmal nichts weiter zu tun, braue einfach los! Erst wenn Du
mal ein Pils machen willst, solltest Du die RA auf 0 senken.
Ich stelle mein Brauwasser aber trotzdem mit Milchsäure ein, wegen der
Enzym pH-Optima. Dass ich dabei gleichzeitig die RA senke, nehme ich gerne
in Kauf
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 11.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2012 um 09:55 |
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Cool - danke
Wegen was ____________________ Lockerflockig bleiben und alles ist tutti!
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2012 um 10:10 |
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Die Enzyme (ß-/a-Amylase im wesentlichen) arbeiten bei jeweils
unterschiedlichen pH-Bereichen, in denen sie sich besonders wohl fühlen.
Mit dem pH von 5,6 liegt man an der Untergrenze des einen und an der
Obergrenze des anderen Enzyms und somit „erwischt“ man beide optimal. Das
steigert die Ausbeute nach meinen Erfahrungen merklich, außerdem hat dieser
pH auch noch günstige Auswirkungen auf die Farbe (die Biere werden etwas
helle). In wieweit das für den jeweiligen Brauer wichtig ist, muss jeder
selbst entscheiden. Ich handhabe das so seit diversen Suden und fahre sehr
gut damit.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 11.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2012 um 10:49 |
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Ah okay, danke!!
____________________ Lockerflockig bleiben und alles ist tutti!
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 11.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.11.2012 um 22:22 |
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N'abend,
ich muss nochmal fragen, da ich in einem anderen Thread gerade gelesen
habe, dass die Magnesium- und Calcium-Werte auch immer so gern "behandelt"
werden...
Ich nehme jetzt einfach mal ein Pils als Referenz: sollte man diese Werte
senken? Wie wirken sich Magnesium und Calcium geschmacklich auf das fertige
Bier aus?
Ich frage übrigens, weil's mich interessiert. Da ich bis jetzt meine Sude
geschmacklich recht lecker fand (sie sind aber noch weit vor Reifeende!!),
werde ich wohl auch weiter mit dem Wolfenbütteler Wasser brauen
Aber man lernt ja schließlich nie aus! ____________________ Lockerflockig bleiben und alles ist tutti!
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.11.2012 um 22:43 |
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Viel Magnesium macht die Bittere unedel und viel Calcium das Bier "voller"
im Geschmack, so versteh ich das jedenfalls.
Viel Calcium bedeutet ja auch automatisch viel Chlorid und/oder Sulfat oder
andere Anionen und all dies beeinflußt den Geschmack des Bieres je nach
Bierstil mehr oder weniger positiv.
Wasser aus Pilsen ist sehr salzarm und ein Pils soll ja eigentlich nur
bitter und hopfenaromatisch schmecken (zumindest ein norddeutsches) und
sonst nach nicht viel.
Das bekommt man eigentlich nur mit salzarmen Wasser hin (und in paar
anderen Tricks).
Stefan
Edit: Viel Calcium kann natürlich auch viel Hydrogencarbonat bedeuten, was
den Geschmack eines Pils aber auch negativ beeinflusst
[Editiert am 20.11.2012 um 13:11 von Boludo]
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 11.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.11.2012 um 12:58 |
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okay, danke!
____________________ Lockerflockig bleiben und alles ist tutti!
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 20.11.2012 um 17:25 |
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Hallo,
ich denke der Hauptgrund warum Pilsner Wasser salzarm sein "muss" ist die
damit verbundene Bicarbonatkonzentration. Das Bicarbonat schluckt die
H+Ionen aus dem Malz einfach weg, was insbesondere bei säurearmen hellen
Malzen wie dem Pilsner Malz, problematisch werden kann. Bei deiner
Restalkalität könntest Du mit Milchsäure, oder wenn Dir das lieber sein
sollte, mit Sauermalz nachhelfen. Rechner dazu gibt es einige im Netz. Ob
Sulfat und Chlorid einen Einfluss haben wird vor allem auch hier im Forum
heftig diskutiert - bei Deinen Werten ist vermutlich alles im grünen
Bereich, so das auch nichts gegen CaSO4 spricht. Am besten mit pH-Meter und
dem Gaumen ausprobieren.
LG
Sandro
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Antwort 8 |
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