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Autor: Betreff: Hefe mehrfach verwenden ohne sie aus dem Gärbottich zu holen
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2012 um 18:11  
Hallo liebe Community,
regelmäßig ließt man hier davon, dass Leute Hefen mehrmals verwenden. Bisher habe ich aber nur davon gehört, dass die Hefen für die Zeit zwischen den Suden mit Nährlösung aus Agaragar oder Vitamalz oder so gefüttert werden.
Kann man die Hefe auch direkt wiederverwenden, ohne ihr so eine Pause zu lassen? Angenommen, ich braue wöchentlich, kann ich dann theoretisch einfach den vergorenen Sud der vergangenen Woche abfüllen und dann, ohne den Gäreimer zu reinigen, den nächsten Sud drauf kippen? Meistens ist bei mir zumindest ein mindestens 1cm dicker, weißer Hefeschlamm am Boden des Gärbottichs.

Liebe Grüße
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2012 um 18:23  
Ich mache das sehr ähnlich:

Brauen
Gären
Abfüllen
Hefe in Einmachglas löffeln
Hefe in Kühlschrank stellen

am nächsten Morgen

Hefe aus dem Kühlschrank holen
Brauen
.....

Ich würde die Hefe nicht über Nacht im Gärfass lassen, sondern in das Einmachglas umsiedeln um das Gärfass richtig reinigen zu können. Weil Du ansonsten nach und nach das Bier verfälschst.

Greets Udo


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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2012 um 18:40  
Danke für die hilfreiche Antwort, das ist natürlich super :)
In Sachen Hygiene bedeutet das wahrscheinlich, dass sowohl Löffel als auch Einmachglas desinfiziert werden müssen. Ansonsten bekommt die Hefe aber keine Flüssigkeit dazu?

Und wie oft kann man die Hefe so wiederverwenden? So ein kleines 11g Nottingham Päckchen kostet ja schon jedesmal ca 2,5€.
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2012 um 18:44  
Natürlich solltest Du das Einmachglas und den Löffel zumindest mit kochendem Wasser ausspülen. Besser natürlich mit Isopropanol oder ChemiPro-Oxi desinfizieren.

Bezüglich "zusätzliche Flüssigkeit ?"

Nein, keine. Aus dem Gärfass in das Glas. Da sinkt die Hefe ab und über ihr sammelt sich Jungbier an.

Bezüglich des "wie oft".

Ich habe Hefen in vierter, fünfter und sechster Führung hier.
Die einzige Veränderung, welche ich feststelle, ist dass die Hefen schneller ankommen und gründlicher vergären. Der Vorteil ist halt, dass die Hefen im Einmachglas ja unter einer dünnen Jungbierschicht liegen und sich deshalb nicht mehr umgewöhnen müssen. Sie werden also nicht mehr gestresst.
Du musst halt das Glas bezeiten wieder aus dem Kühlschrank nehmen um die Hefe wieder zu temperieren.

Greets Udo


[Editiert am 2.12.2012 um 18:46 von TrashHunter]



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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2012 um 18:55  
Die Hefe im Gärgefäss zu lassen und neue Würze dazu geben nennt sich drauflassen. Das Problem für dich als Hobbybrauer, das geht natürlich nur problemlos wenn du immer das selbe Bier mit der selben Hefe machst.

Jan
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Biertester
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2012 um 19:01  

Zitat:
Und wie oft kann man die Hefe so wiederverwenden?


Bei gleicher biersorte so 20 mal .. In der Brauerei machen die auch nicht jeder 4.Woche ne Reinzucht .
B

Edith sagt .. mag nicht bei jeder Hefe gleich sein. Sollen mal die Brauer was dazu sagen


[Editiert am 2.12.2012 um 20:06 von Biertester]



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Prost! B.
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2012 um 19:18  
Okay, also wir benutzen bisher nur die Nottingham und ändern jedesmal nur eine Komponente am Rezept, das dürfte dann wohl okay sein ;) Aber danke euch allen für die Hinweise
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weisswolf
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2012 um 20:26  
Ja das geht problemlos. Professionelle Brauer nennen das Draufbrauen
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schnapsbrenner
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2012 um 20:35  

Zitat von JanBr, am 2.12.2012 um 18:55
Die Hefe im Gärgefäss zu lassen und neue Würze dazu geben nennt sich drauflassen. Das Problem für dich als Hobbybrauer, das geht natürlich nur problemlos wenn du immer das selbe Bier mit der selben Hefe machst.

Jan

Moin,

Selbst bei das selbe Bier mit der selben Hefe, nimm ich der Hefe aus mein Speidel Kellermeister, reinige der Kellermeister und nutze dann der Hefe wieder.

Kellermeister = Kunststoff ZKG von Speidel


MfG

Simon


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Offizieller Partner von Speidel, Brouwland, Wyeast und CASTLE Malting, Weyermann, Fawcett White Labs mehr als 75 verschiedene Malzsorten. http://www.schnapsbrenner.eu
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2012 um 20:48  

Zitat von weisswolf, am 2.12.2012 um 20:26
Ja das geht problemlos. Professionelle Brauer nennen das Draufbrauen



Nein, tun sie nicht, sondern drauflassen.

Jan
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weisswolf
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red_folder.gif erstellt am: 3.12.2012 um 02:46  

Quelltextbereich einfügen:

Sorry,
hab mich nicht mehr so genau an den Fachausdruck erinnert.
Natürlich wird das als das Drauflassen bezeichnet. Hab das schon öfters gemacht.


[Editiert am 3.12.2012 um 02:52 von weisswolf]
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red_folder.gif erstellt am: 3.12.2012 um 10:48  
Sehr erfreulich :)
Wir haben letzten Freitag gebraut und wollen es diesen Freitag wieder tun. Da werde ich dann einfach zwischenzeitlich die Hefe weglöffeln, den Gäreimer putzen, und dann wieder rein mit dem Schlamm :)

Hat mir sehr geholfen! Und so kann ich das letzte Nottingham Päckchen noch als Notreserve aufbewahren :)

Liebe Grüße
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red_folder.gif erstellt am: 3.12.2012 um 13:01  
Hallo,

ich mach das auch, aber nur 3-4 mal. Allerdings nehme ich die Hefe aus der Nachgärung. meine Druckfässer haben einen leicht konischen Boden mit Mittelablauf und Rohr bis vorn. Das steht nach einiger Zeit voll mit dickbreiiger Hefe. Öffne ich das Vintil leicht, drückt sich die Hefe fast ganz raus. Der Vorteil, ich brauche sie nicht zu lagern und sie kommt nur ganz kurz mit Luft in Berührung.

Gruß hufpfleger


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Gruß hufpfleger,

der immer noch einen Pächter sucht!
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red_folder.gif erstellt am: 8.12.2012 um 13:55  
Gestern die Nottingham aus dem Gäreimer in einen weiteren Sud gesetzt - man, das geht ab! Schon nach ca 15min blubbert es wie verrückt im Gärröhrchen, und das jetzt unvermindert seit nunmehr 17 Stunden! Die Kräusen sind bis direkt unter den Deckel (da waren sie noch nie!) und laut dem, sicherlich nicht ganz so vertrauenswürdigen, auf den Eimer geklebten, Thermometer sollen es im Eimer (bei 20°c Raumtemperatur) Sage und Schreibe 27°c sein!

Wow, das ist mal ein Unterschied!

Liebe Grüße
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bockie72
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red_folder.gif erstellt am: 8.12.2012 um 16:00  
Da habe ich jetzt mal eine Frage,
wenn bei Dir die Temperatur im Gärbehälter soviel höher ist, könnte ich also meine US-05 bedenkenlos bei 15-16 C für ein Imperial Stout verwenden? Oder schläft mir die Hefe ein?
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red_folder.gif erstellt am: 10.12.2012 um 18:03  
Mittlerweile hat sich die Gärung beruhigt, und es sind bei 20°c Raumtemperatur immerhin noch 22°c im Bottich.

Ob für die Hefe die Außentemperatur oder die Innentopftemperatur in dem Sinne entscheidend ist, weiß ich leider auch nicht. Würde aber erwarten, dass die Wunschtemperaturangaben auf den Raum bezogen sind.
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 10.12.2012 um 18:23  
Nönö,

die Temperaturangabe bezieht sich auf das Medium, in welchem die Hefe rödelt. Also auf die Temperatur in der Würze.
Logisch ist, dass die Aussentemperatur entsprechend sein muss wenn der Gärbottich nicht isoliert ist.
Dass es in der Würze immer ein Wenig wärmer als außerhalb des Gärbottichs ist, ist auch normal. Denn die Hefezellen haben Stoffwechsel und das erzeugt Abwärme.

@bockie72: Die S-05 wird auch bei 15-16°C einen guten Job machen. Die meisten Hefen sind sehr temperaturtolerant. Eingeschlafen wird erst bei deutlich niedrigen Temperaturen unter 8°C.
Die Temperatur wirkt sich zunächst nur auf das Gärverhalten aus.
UG-Hefen neigen bei hohen Temperaturen zur verstärkten Esterbildung. (Stichwort Dampfbier). OG-Hefen neigen bei niedrigen Temperaturen zu verlangsamten Stoffwechsel, lassen sich mehr Zeit und erzeugen nicht die typisch fruchtigen Aromen.

Das ist jetzt sehr pauschal beschrieben, trifft es aber im Kern.

Greets Udo


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bockie72
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red_folder.gif erstellt am: 10.12.2012 um 22:11  
vielen Dank für die Info, habe heute geschrotet und werde dann morgen mein Glück versuchen. Hab nochmal geschaut, werde es wohl bei 16° C versuchen. Die Temperatur im Gärbehälter kontrolliere ich aber 2x tgl. und notfalls suche ich einen neuen Standort.
Meine GöGa wird sich freuen wenn der Pott auf'm Küchentisch stehen soll. :mad:

Gruß
Jörg
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Roemer46
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red_folder.gif erstellt am: 10.12.2012 um 22:53  
Ich hätte hier ebenfalls mal ne Frage: Ich habe in den letzen 5 Wochen 5 Sude á 55 ltr. gebraut. Die Hefe habe ich immer komplett gesammelt und am Sonntag dann ca. 4 ltr. breiige untergärige Brauereihefe (ca. 5. Führung) in 55 ltr. Würze geschüttet und mit dem Schneebesen belüftet. Heute abend stand ein riesiger Schaumberg über der Würze. Das 4 ltr. eigentlich zu viel sind ist mir auch klar. Nun meine Frage: Habe ich Geschmacksnachteile zu fürchten??

Gruß Uwe
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