Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 2.12.2012 um 18:11 |
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Hallo liebe Community,
regelmäßig ließt man hier davon, dass Leute Hefen mehrmals verwenden.
Bisher habe ich aber nur davon gehört, dass die Hefen für die Zeit zwischen
den Suden mit Nährlösung aus Agaragar oder Vitamalz oder so gefüttert
werden.
Kann man die Hefe auch direkt wiederverwenden, ohne ihr so eine Pause zu
lassen? Angenommen, ich braue wöchentlich, kann ich dann theoretisch
einfach den vergorenen Sud der vergangenen Woche abfüllen und dann, ohne
den Gäreimer zu reinigen, den nächsten Sud drauf kippen? Meistens ist bei
mir zumindest ein mindestens 1cm dicker, weißer Hefeschlamm am Boden des
Gärbottichs.
Liebe Grüße
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.12.2012 um 18:23 |
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Ich mache das sehr ähnlich:
Brauen
Gären
Abfüllen
Hefe in Einmachglas löffeln
Hefe in Kühlschrank stellen
am nächsten Morgen
Hefe aus dem Kühlschrank holen
Brauen
.....
Ich würde die Hefe nicht über Nacht im Gärfass lassen, sondern in das
Einmachglas umsiedeln um das Gärfass richtig reinigen zu können. Weil
Du ansonsten nach und nach das Bier verfälschst.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 2.12.2012 um 18:40 |
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Danke für die hilfreiche Antwort, das ist natürlich super
In Sachen Hygiene bedeutet das wahrscheinlich, dass sowohl Löffel als auch
Einmachglas desinfiziert werden müssen. Ansonsten bekommt die Hefe aber
keine Flüssigkeit dazu?
Und wie oft kann man die Hefe so wiederverwenden? So ein kleines 11g
Nottingham Päckchen kostet ja schon jedesmal ca 2,5€.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.12.2012 um 18:44 |
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Natürlich solltest Du das Einmachglas und den Löffel zumindest mit
kochendem Wasser ausspülen. Besser natürlich mit Isopropanol oder
ChemiPro-Oxi desinfizieren.
Bezüglich "zusätzliche Flüssigkeit ?"
Nein, keine. Aus dem Gärfass in das Glas. Da sinkt die Hefe ab und über ihr
sammelt sich Jungbier an.
Bezüglich des "wie oft".
Ich habe Hefen in vierter, fünfter und sechster Führung hier.
Die einzige Veränderung, welche ich feststelle, ist dass die Hefen
schneller ankommen und gründlicher vergären. Der Vorteil ist halt, dass die
Hefen im Einmachglas ja unter einer dünnen Jungbierschicht liegen und sich
deshalb nicht mehr umgewöhnen müssen. Sie werden also nicht mehr
gestresst.
Du musst halt das Glas bezeiten wieder aus dem Kühlschrank nehmen um die
Hefe wieder zu temperieren.
Greets Udo
[Editiert am 2.12.2012 um 18:46 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.12.2012 um 18:55 |
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Die Hefe im Gärgefäss zu lassen und neue Würze dazu geben nennt sich
drauflassen. Das Problem für dich als Hobbybrauer, das geht natürlich nur
problemlos wenn du immer das selbe Bier mit der selben Hefe machst.
Jan
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.12.2012 um 19:01 |
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Zitat: | Und wie oft kann man die
Hefe so wiederverwenden? |
Bei gleicher biersorte so 20 mal .. In der Brauerei machen die auch nicht
jeder 4.Woche ne Reinzucht .
B
Edith sagt .. mag nicht bei jeder Hefe gleich sein. Sollen mal die Brauer
was dazu sagen
[Editiert am 2.12.2012 um 20:06 von Biertester]
____________________ Prost! B.
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 2.12.2012 um 19:18 |
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Okay, also wir benutzen bisher nur die Nottingham und ändern jedesmal nur
eine Komponente am Rezept, das dürfte dann wohl okay sein
Aber danke euch allen für die Hinweise
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 198 Registriert: 30.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 2.12.2012 um 20:26 |
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Ja das geht problemlos. Professionelle Brauer nennen das Draufbrauen
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1000 Registriert: 7.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.12.2012 um 20:35 |
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Zitat von JanBr, am 2.12.2012 um
18:55 | Die Hefe im Gärgefäss zu lassen und
neue Würze dazu geben nennt sich drauflassen. Das Problem für dich als
Hobbybrauer, das geht natürlich nur problemlos wenn du immer das selbe Bier
mit der selben Hefe machst.
Jan |
Moin,
Selbst bei das selbe Bier mit der selben Hefe, nimm ich der Hefe aus mein
Speidel Kellermeister, reinige der Kellermeister und nutze dann der Hefe
wieder.
Kellermeister = Kunststoff ZKG von Speidel
MfG
Simon ____________________ Offizieller Partner von Speidel, Brouwland, Wyeast und CASTLE Malting,
Weyermann, Fawcett White Labs mehr als 75 verschiedene Malzsorten. http://www.schnapsbrenner.eu
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.12.2012 um 20:48 |
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Nein, tun sie nicht, sondern drauflassen.
Jan
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 198 Registriert: 30.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 3.12.2012 um 02:46 |
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Quelltextbereich einfügen: | |
Sorry,
hab mich nicht mehr so genau an den Fachausdruck erinnert.
Natürlich wird das als das Drauflassen bezeichnet. Hab das schon öfters
gemacht.
[Editiert am 3.12.2012 um 02:52 von weisswolf]
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 3.12.2012 um 10:48 |
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Sehr erfreulich
Wir haben letzten Freitag gebraut und wollen es diesen Freitag wieder tun.
Da werde ich dann einfach zwischenzeitlich die Hefe weglöffeln, den
Gäreimer putzen, und dann wieder rein mit dem Schlamm
Hat mir sehr geholfen! Und so kann ich das letzte Nottingham Päckchen noch
als Notreserve aufbewahren
Liebe Grüße
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.12.2012 um 13:01 |
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Hallo,
ich mach das auch, aber nur 3-4 mal. Allerdings nehme ich die Hefe aus der
Nachgärung. meine Druckfässer haben einen leicht konischen Boden mit
Mittelablauf und Rohr bis vorn. Das steht nach einiger Zeit voll mit
dickbreiiger Hefe. Öffne ich das Vintil leicht, drückt sich die Hefe fast
ganz raus. Der Vorteil, ich brauche sie nicht zu lagern und sie kommt nur
ganz kurz mit Luft in Berührung.
Gruß hufpfleger ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.12.2012 um 13:55 |
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Gestern die Nottingham aus dem Gäreimer in einen weiteren Sud gesetzt -
man, das geht ab! Schon nach ca 15min blubbert es wie verrückt im
Gärröhrchen, und das jetzt unvermindert seit nunmehr 17 Stunden! Die
Kräusen sind bis direkt unter den Deckel (da waren sie noch nie!) und laut
dem, sicherlich nicht ganz so vertrauenswürdigen, auf den Eimer geklebten,
Thermometer sollen es im Eimer (bei 20°c Raumtemperatur) Sage und Schreibe
27°c sein!
Wow, das ist mal ein Unterschied!
Liebe Grüße
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Antwort 13 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 8.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.12.2012 um 16:00 |
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Da habe ich jetzt mal eine Frage,
wenn bei Dir die Temperatur im Gärbehälter soviel höher ist, könnte ich
also meine US-05 bedenkenlos bei 15-16 C für ein Imperial Stout verwenden?
Oder schläft mir die Hefe ein?
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 10.12.2012 um 18:03 |
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Mittlerweile hat sich die Gärung beruhigt, und es sind bei 20°c
Raumtemperatur immerhin noch 22°c im Bottich.
Ob für die Hefe die Außentemperatur oder die Innentopftemperatur in dem
Sinne entscheidend ist, weiß ich leider auch nicht. Würde aber erwarten,
dass die Wunschtemperaturangaben auf den Raum bezogen sind.
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.12.2012 um 18:23 |
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Nönö,
die Temperaturangabe bezieht sich auf das Medium, in welchem die Hefe
rödelt. Also auf die Temperatur in der Würze.
Logisch ist, dass die Aussentemperatur entsprechend sein muss wenn der
Gärbottich nicht isoliert ist.
Dass es in der Würze immer ein Wenig wärmer als außerhalb des Gärbottichs
ist, ist auch normal. Denn die Hefezellen haben Stoffwechsel und das
erzeugt Abwärme.
@bockie72: Die S-05 wird auch bei 15-16°C einen guten Job machen. Die
meisten Hefen sind sehr temperaturtolerant. Eingeschlafen wird erst bei
deutlich niedrigen Temperaturen unter 8°C.
Die Temperatur wirkt sich zunächst nur auf das Gärverhalten aus.
UG-Hefen neigen bei hohen Temperaturen zur verstärkten Esterbildung.
(Stichwort Dampfbier). OG-Hefen neigen bei niedrigen Temperaturen zu
verlangsamten Stoffwechsel, lassen sich mehr Zeit und erzeugen nicht die
typisch fruchtigen Aromen.
Das ist jetzt sehr pauschal beschrieben, trifft es aber im Kern.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 16 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 8.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.12.2012 um 22:11 |
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vielen Dank für die Info, habe heute geschrotet und werde dann morgen mein
Glück versuchen. Hab nochmal geschaut, werde es wohl bei 16° C versuchen.
Die Temperatur im Gärbehälter kontrolliere ich aber 2x tgl. und notfalls
suche ich einen neuen Standort.
Meine GöGa wird sich freuen wenn der Pott auf'm Küchentisch stehen soll.
Gruß
Jörg
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 336 Registriert: 12.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.12.2012 um 22:53 |
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Ich hätte hier ebenfalls mal ne Frage: Ich habe in den letzen 5 Wochen 5
Sude á 55 ltr. gebraut. Die Hefe habe ich immer komplett gesammelt und am
Sonntag dann ca. 4 ltr. breiige untergärige Brauereihefe (ca. 5. Führung)
in 55 ltr. Würze geschüttet und mit dem Schneebesen belüftet. Heute abend
stand ein riesiger Schaumberg über der Würze. Das 4 ltr. eigentlich zu viel
sind ist mir auch klar. Nun meine Frage: Habe ich Geschmacksnachteile zu
fürchten??
Gruß Uwe
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Antwort 18 |
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