Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 29.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2012 um 15:41 |
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Habt ihr schonmal damit gebraut - und ein vernünftiges Ergebnis
bekommen?
Ich war so angetan vom Brooklyn Brewery Local 1, dass ich letztens auf 6,7
KG Schüttung ca. 270g Demerara Zucker verbraut habe.
Habe gestern das Jungbier (60% PiMa, 38% Weizenmalz, 2% Sauermalz) nach
einer Woche Nachgärung versucht und muss sagen:
VIEL ZU VIEL ZUCKER. Man schmeckt das Zeug sowas von raus. Dieser süße
Melassegeschmack ist viel zu dominant. Ich hoffe, dass sich das noch etwas
legt, ansonsten sehe ich schwarz für den Sud. Die Hälfte hätte es
wahrscheinlich auch getan.
Grüße,
TBM
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2012 um 15:57 |
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Demerara enthält etwa 2-3% Melasse. Heisst also auf deine 270g etwa 6-9g
Melasse.
Also ich nehme mal an, dass du 20 Liter gebraut hast. Bleiben also maximal
0,5g / Liter
Der ganze Rest ist Saccharose und wird komplett vergoren.
Das würde mich doch sehr wundern, wenn diese nicht mal 0,5g/l Melasse das
so extrem süss werden lassen.
In belgischen Bieren werden meist wesentlich höhere Zuckermengen vergoren,
was eigentlich genau den gegenteiligen Effekt erzielt. Nämlich weniger
süsslich, mastige Starkbiere.
Welche Rasten hast du denn gefahren und wie war der scheinbare
Vergärgrad?
Gruss
Matthias
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 29.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2012 um 16:02 |
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Ich habe eine Dekoktion gemacht. Und zwar habe ich zu Beginn der
Maltoserast eine ca. 9 Liter Maische abgezogen, 30 Minuten verzuckert und
anschließend 10 Minuten gekocht. Währen der Zeit den anderen Teil der
Maische in der Maltoserast gelassen - also ca. 55 Minuten. Sollte
eigentlich alles andere als süß sein.
EDIT: SEVG liegt mit 3,2° Plato Restextrakt (Stammwürze waren 16,5°) bei
80,6%. Hefe war die WLP irgendwas Trappist.
[Editiert am 11.12.2012 um 16:07 von TBM]
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2012 um 16:15 |
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o.k. 80% SVG ist bei der relativ kleinen Menge Zucker ansich nicht zu
niedrig. Also könnte es wohl die Schüttung (die ja nur aus hellen Malzen
besteht) sein, die den Melassegeschmack so intensiv zur Geltung kommen
lässt. In Kombination mit dunklen CaraMalzen passt das sicher besser.
Grundsätzlich würde ich so einem Bier aber auch erstmal eine ordentliche
Lagerzeit zusprechen. Das legt sich wahrscheinlich noch.
Gruss
Matthias
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2012 um 16:20 |
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Blöde Frage: Hast du die SVG mal probiert? Viellicht ist die NG einfach
noch nicht durch.
Ich bin nämlich auch absolut erstaunt, dass dieser geringe Melasseanteil
bei 3,2°P wirklich dominieren kann. Ich tendiere sogar in die
entgegengesetzte Richtung von Tyrion und sage dass die Gegenwart von
dunklen oder Caramalzen doch sogar noch stärker in die karamellig-süßliche
Schiene reinhauen müsste.
Man könnte sicher nochmal mit Untergäriger dran um den (an sich guten) EVG
etwas zu drücken, denn die kann im Gegensatz zur Trappist Hefe auch die
restliche Raffinose in der Melasse nebst anderen Zuckern noch vergären.
Aber das ist wohl eher ein marginaler Effekt.
Gruß,
Andy
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 29.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2012 um 16:49 |
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Zitat von Ladeberger, am 11.12.2012 um
16:20 | Blöde Frage: Hast du die SVG mal
probiert? Viellicht ist die NG einfach noch nicht durch.
Ich bin nämlich auch absolut erstaunt, dass dieser geringe Melasseanteil
bei 3,2°P wirklich dominieren kann. Ich tendiere sogar in die
entgegengesetzte Richtung von Tyrion und sage dass die Gegenwart von
dunklen oder Caramalzen doch sogar noch stärker in die karamellig-süßliche
Schiene reinhauen müsste.
Man könnte sicher nochmal mit Untergäriger dran um den (an sich guten) EVG
etwas zu drücken, denn die kann im Gegensatz zur Trappist Hefe auch die
restliche Raffinose in der Melasse nebst anderen Zuckern noch vergären.
Aber das ist wohl eher ein marginaler Effekt.
Gruß,
Andy |
ich packe mal die Spindel aus, moment....
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 29.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2012 um 17:03 |
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Jetzt bin ich völlig verwirrt. Bei 4,1° geschlaucht und über eine paar Tage
auf 0° runtergekühlt. Jetzt habe ich gerade mal gespindelt: 4,2° ?! Ja, die
Temperaturkorrektur habe ich immer gemacht und alles brav auf 20°C
umgerechnet.
Das erklärt einiges. Vielleicht habe ich zu schnell runtergekühlt und die
Hefe ist eingepennt? Ich stelle das Bier jetzt noch eine Woche warm und
dann gucke ich mal was danach so los ist.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2012 um 18:21 |
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Ja, das war wohl zu früh. Das Jungbier hatte zu dem Zeitpunkt schon
jenseits der 6% Alc und beim Schlauchen bleibt auch ordentlich aktive Hefe
zurück. Deswegen Nachgärung besser komplett bei Temperatur der Hauptgärung
bis man seinen EVG hat bzw. sich nix mehr tut. Ich denke eine Woche braucht
so ein Kaliber schon. Bisschen aufrühren und warmstellen klingt also
vernünftig.
Gruß,
Andy
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 29.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 16.12.2012 um 11:08 |
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Okay: Nach weiteren 5 Tageb bei rund 20 Grad muss ich sagen, dass ich mich
mittlerweile doch sehr auf das Bier freue. Diese ekelhafte Süße hat sich
mittlerweile deutlich gelegt. Es bekommt jetzt noch 5 Tage 20 Grad und dann
wird nochmal gespindelt und gekostet. Danke für die Hilfe!
Grüße,
TBM
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Antwort 8 |
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