Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.12.2012 um 17:32 |
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Vielleicht eine blöde Frage, aber ich stelle sie mir, weil ich bisher bei
obergärigen Bieren (etwas anderes habe ich bisher sowieso noch nicht
gebraut) eine Woche HG abwartete, abfüllte und 2 Wochen später die erste
Flasche probiert habe. Nun habe ich meinen letzten Sud einfach zwei Wochen
im Gärfass belassen und dann abgefüllt...bräuchte ich da rein arithmetisch
nur noch eine Woche zu warten oder aufgrund der versetzten zweiten Gärung
trotzdem 2 Wochen nach Ende dieser? Ich weiß, man sollte ruhig Geduld
haben, aber die habe ich auch. Es ist nur ein Standard bei mir, das erste
Bier so früh wie möglich zu probieren...
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.12.2012 um 17:43 |
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Bei obergärigen Bieren gibt es da kein Regel.
Manche sind nach 1 Woche sehr gut, andere brauchen wesentlich länger.
Da hilft nur Probieren.
Stefan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.12.2012 um 17:44 |
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Moin
Im Prinzip ist der Ablauf der Folgende:
1 bis 4 Wochen Hauptgärung (abhängig von OG oder UG)
1 bis zwei Wochen Nachgärung im Fass oder in der Flasche bei
HG-Temperatur
Ab in die Kühlung zur Reifung möglichst nahe an 0°C
Soweit die Basis.
Aber natürlich befindet sich das Bier schon die ganze Zeit in einem
Reifungsprozess und im Prinzip ist es fliessend und nicht wirklich
definiert.
Mit dem Weg in die Kühlung wird halt jede Gärung endgültig eingestellt und
die Hefe schlafen gelegt. Von da an, hat die Hefe keinen aktiven Anteil an
der Entwicklung des Bieres mehr und es beginnen sich Aromen heraus zu
bilden, bzw. auch wieder zu verschwinden.
Das Bier unterliegt dabei einem steten Wandel.
Es ist es also nicht falsch, zu jeder Zeit zu wissen, wie das Bier sich
entwickelt und schmeckt.
Ich selber verkoste während HG, NG und auch Lagerung immer wieder.
Die klassische Wöchnerin (Bier eine Woche in der NG, einen Nacht im
Kühlschrank) gehört bei mir fest zum Prozedere.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.12.2012 um 17:47 |
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Zitat von TrashHunter, am 17.12.2012 um
17:44 |
Mit dem Weg in die Kühlung wird halt jede Gärung endgültig eingestellt und
die Hefe schlafen gelegt. Von da an, hat die Hefe keinen aktiven Anteil an
der Entwicklung des Bieres mehr und es beginnen sich Aromen heraus zu
bilden, bzw. auch wieder zu verschwinden.
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Das stimmt nicht. Die Hefe ist durchaus noch aktiv und an
Stoffwechselvorgängen beteiligt. Selbst bei 0°C
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.12.2012 um 17:48 |
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Hallo Udo,
auch in der Kälte betreibt die Hefe noch einen gewissen sehr langsamen
Stoffwechsel, auch obergärige.
Eine Gärung durch Kälte komplett abwürgen geht kaum, es dauert dann halt
ewig.
Stefan
Edit: Zu langsam
[Editiert am 17.12.2012 um 17:51 von Boludo]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.12.2012 um 17:52 |
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Das
dachte ich mir, war nur unsicher, ob nach Speisezugabe in die Flasche für
die üblichen drei bis vier Tage (signifikante) Gäraktivität dann auch noch
einmal Aromen entstehen, die sowieso ihre zwei Wochen brauchen...ich werd
es übrigens sowieso trinken, der Schweinehund hat gesiegt ...ein Haferstout, welches leichte Ricola-Aromen hat (vom
Malz her)...so rein geruchlich kann ich mir vorstellen, das mal mit Salbei
als Kochzusatz zu basteln und dann als Getränk zu Pasta anbieten, lach...
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.12.2012 um 18:02 |
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Zitat von Bierhias, am 17.12.2012 um
17:47 | Zitat von TrashHunter, am 17.12.2012 um
17:44 |
Mit dem Weg in die Kühlung wird halt jede Gärung endgültig eingestellt und
die Hefe schlafen gelegt. Von da an, hat die Hefe keinen aktiven Anteil an
der Entwicklung des Bieres mehr und es beginnen sich Aromen heraus zu
bilden, bzw. auch wieder zu verschwinden.
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Das stimmt nicht. Die Hefe ist durchaus noch aktiv und an
Stoffwechselvorgängen beteiligt. Selbst bei 0°C
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Stimmt schon Nur dürfte der Anteil der von der Hefe in diesem Stadium
bewirkten Veränderungen gemessen an Gesamtbild eher nachrangig sein. Man
spricht nicht umsonst davon, dass die Hefe einschläft. Aber vielleicht
können wir uns auf den Konsenz einigen, dass die Hefe zwar noch
Sotffwechsel betreibt, aber nicht im Sinne einer aktiven, nachhaltigen
Gärung aktiv ist.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.12.2012 um 18:07 |
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Es finden permanent Umwandlungen im fertigen Bier statt, teils biologische,
teils rein chemische oder physikalische.
Bei er Reifung entstehen z.B. Eiweiß/Gerbstoffverbindungen, die sich dann
absetzen.
Diacetyl wird von der Hefe zum Diol reduziert usw.
Wann Dir das Bier jetzt am besten schmeckt, musst Du selber entscheiden.
Stefan
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.12.2012 um 18:09 |
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Zitat von TrashHunter, am 17.12.2012 um
18:02 | Zitat von Bierhias, am 17.12.2012 um
17:47 | Zitat von TrashHunter, am 17.12.2012 um
17:44 |
Mit dem Weg in die Kühlung wird halt jede Gärung endgültig eingestellt und
die Hefe schlafen gelegt. Von da an, hat die Hefe keinen aktiven Anteil an
der Entwicklung des Bieres mehr und es beginnen sich Aromen heraus zu
bilden, bzw. auch wieder zu verschwinden.
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Das stimmt nicht. Die Hefe ist durchaus noch aktiv und an
Stoffwechselvorgängen beteiligt. Selbst bei 0°C
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Stimmt schon Nur dürfte der Anteil der von der Hefe in diesem Stadium
bewirkten Veränderungen gemessen an Gesamtbild eher nachrangig sein. Man
spricht nicht umsonst davon, dass die Hefe einschläft. Aber vielleicht
können wir uns auf den Konsenz einigen, dass die Hefe zwar noch
Sotffwechsel betreibt, aber nicht im Sinne einer aktiven, nachhaltigen
Gärung aktiv ist.
Greets Udo |
Naja, die Hefe reduziert zum Beispiel auch in der Kälte Diacetyl, was
erheblich zum Geschmacksprofil des Bieres beiträgt.
Das Problem ist, dass Diacetyl durch Decarboxylierung eines Precoursors nur
in der Wärme entsteht, abgebaut wird es von der Hefe sehr rasch auch in der
Käkte.
Stefan
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.12.2012 um 18:48 |
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So, die ersten Schlücke sind genommen und ich bin sowas von positiv
überrascht...es schmeckt sehr weich (durch den Hafer?), obwohl ich im
Vergleich zum letzten Mal den Röstmalzanteil erhöht hatte. Es schmeckt
weniger nach Stout, wobei die säuerliche Note davon gut durchkommt, dafür
mehr nach nem deutschen Schwarzbier Richtung Kröstitzer (oder Köstritzer?)
mit genügend Restsüße (ok, die kann ja noch in den nächsten Wochen
verschwinden, lagere halt auch nur bei Kellertemperatur)...Malzbonbon
flüssig mit stattlichen 6%, die einem an so kalten Tagen eine schöne warme
Krawatte ums Gesicht ziehen .
Ab jetzt probier ich wöchentlich
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.12.2012 um 18:55 |
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Antwort 10 |
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