Senior Member Beiträge: 189 Registriert: 18.11.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 14:51 |
|
|
Hallo zusammen,
ich habe zur Zeit mit folgendem Problem zu kämpfen: Am Dienstag habe ich
einen Wyeast Activator (die Wyeast#2000) gestartet.
Das Activator-Pack brauchte bei Zimmertemperatur schon bis Freitag Morgen
bis es aufgebläht war.
Freitagabend habe ich den Inhalt des Activators zusammen mit 0,5l
abgekochtem Oettinger Malz (verdünnt mit 100 ml abgekochtem Wasser)
in einen sterilen Erlenmeyerkolben gegeben und belüfte seitdem konstant
mittels Pumpe. Da mir ein Magnetrührer fehlt schüttel ich das Gefäß
regelmäßig ein wenig auf. Das 0,5 liter Malzbier für den Start vermutlich
zu viel waren habe ich schon mit Erschrecken hier lesen müssen...
Zwar wirkt die Würze heller als am Freitag, echte Gärungszeichen wie
Schaumbildung o.ä. sind aber bislang nicht zu erkennen. Heute morgen
habe
ich nochmal 50ml abgekochtes Wasser dazugegeben um das Malzbier nochmal ein
wenig zu verdünnen.
Mein Problem ist, dass ich eigtl. morgen früh mit der Hefe ein Bier
anstellen möchte.
Gibt es noch eine realistische Chance, dass der Starter bis morgen ankommt?
Als Blan B hätte ich noch zwei Päckchen W34/70 die ich mit
der gerade kochenden Würze starten könnte. Was würdet ihr tun? Abwarten?
Notfallstarter vorbereiten? Den Wyeast-Starter einfach reinkippen und
hoffen?
Ich bin leider ein wenig ratlos und verzeifelt.
Viele Grüße,
Stephan
[Editiert am 23.12.2012 um 14:51 von Krappi]
|
|
Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 14:59 |
|
|
Rehydriere mal ein Päckchen 34/70 und mache einen Starter. Sicher ist
Sicher. Mit den Flüssighefen UG verhält es sich wie mit OG. Die trockenen
sind vitaler. Ich habe bis jetzt nur einmal UG flüssig gebraut. Der Starter
brauchte 2 Wochen, bis ich der Meinung war es reicht zum pitchen. Ein
schönes Pils kam dabei raus. Du kannst natürlich die Hefe nehmen aber stell
wärmer an.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
|
|
Antwort 1 |
|
Senior Member Beiträge: 189 Registriert: 18.11.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 16:06 |
|
|
Danke für Deine schnelle Antwort.
Wärmer anstellen wollte ich aufgrund der Erkenntnisse aus dem
Doemens-Thread hier eigtl. vermeiden.
Naja. Ich rehydrier jetzt mal ein Päckchen von der W34/70 und fütter es
danach mit ein bisschen Würze.
Vielleicht hab' ich ja noch Glück und die Wyeast tut bis morgen was,
ansonsten pitch ich eben mit der W34/70 - Wird dann wohl nur leider
nicht ganz den Pils-Geschmack hervorbringen der geplant war
Viele Grüße,
Stephan
|
|
Antwort 2 |
|
Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 16:40 |
|
|
Wird denke ich ein bissel süßer. Ich konnte gestern ein Bier mit der 34/70
trinken. 50 min. Maltose, 95% Pima und 5% Carapils. Ibu schätze 25-30. Es
war sehr gut, wenn auch kein Pils aber lecker.
Ja mit dem wärmer anstellen, ist halt so eine Sache. Wenn man 0,5l
Sarterbrei hat wie in der Brauerei alles schön und gut. Ich habe schon
bemerkt, je kälter der Sud steht, desto weniger Hefeschlamm im Fass.
Stell lieber warm an, ich denke das machen die Meisten. Vielleicht sollte
ich doch mal einen Thread drüber aufmachen. Gibt bestimmt schon 1000 aber
die gehen wohl unter und soviele querantworten, dass man den Überblick
verliert.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 17:57 |
|
|
Hallo,
die 3 Tage, die dein Wyeast-Pack gebraucht hat bis es prall war, sind schon
recht ungewöhnlich. Ich dachte das wäre mit den Activator-Packs nicht mehr
üblich. Wenn du die Packung noch hast kannst du ja mal auf das Abfülldatum
schauen.
Der 1/2 Liter Malzbier war eher zu wenig als zuviel. Nur wenn du mit einer
sehr kleinen Menge Hefe startest (z.B. wenn du Hefen als Agar-Kultur
anlegst oder in Kochsalz lagerst) solltest du mit entsprechend kleiner
Menge Würze beginnen.
Die Vermehrung in dem 1/2 Liter Malzbier ist ja recht begrenzt, weil
einfach nicht allzuviel "Baumaterial" für die schon recht zahlreichen
Hefezellen vorhanden ist. Eventuell ist die Gärung deshalb schon während
deiner Dauerbelüftung abgelaufen.
Aber das ist nur Spekulation und wäre mein Tip, wenn nicht die Aktivierung
schon so lahm gewesen wäre. Du könntest natürlich mal von dem evtl.
vergorenen Malzbier probieren, ob das eben nach vergoren schmeckt oder
nicht.
Die Sache mit dem kalt Anstellen (<10°C) mag für ein Lupenreines
untergäriges Geschmacksprofil zwar unerlässlich sein, aber du wirst schnell
merken, dass es dafür eine wirklich grosse Menge sehr vitaler Hefe braucht.
Da wirst du mit einem Wyeast-Pack trotz kleinem Starter keine Freude haben.
Erste Gäranzeichen würdest du wohl erst nach den Feiertage sehen und mit
einem Gärende ist im Januar nicht zu rechnen.
Deine Befürchtung, dass es mit der 34/70 nicht ganz den Pilsgeschmack
bekäme, wie mit der Wyeast 2000, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Zumindest die Wyeast 2124 (die flüssige Version des gleichen Hefestamms wie
die 34/70) ist der Budvar Lager recht ähnlich, finde ich.
Also wenn dein Malzbierstarter nicht nach "vergoren" schmeckt würd ich auch
die 34/70 nehmen. Wenn du kalt vergären willst natürlich beide
Packungen.
Gutes Gelingen und frohes Fest
Matthias
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 189 Registriert: 18.11.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 18:21 |
|
|
Hmmm.. Habe gerade mal probiert. Süße ist in der Tat nicht mehr drin,
scheint also eher durch zu sein. Wenn man die Alu-Folie entfernt riechts
auch recht alkoholisch...
Allerdings war der "Probierschluck" jetzt leicht säuerlich. Kann das
"nur" die Oxidation vom beständigen Belüften sein oder hab ich mir
vermutlich eine Infektion gefangen?
Viele Grüße,
Stephan
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 18:25 |
|
|
Ich setze bei Startern auch auf Dauerbelüftung und die schmecken auch etwas
säuerlich, zudem in Abwesenheit von Zucker die im Malzbier vorhandene Säure
auch noch zum Tragen kommt.
Hat sich die Hefe denn mittlerweile abgesetzt?
Dann könntest du das Malzbier abkippen und nochmal frische Würze draufgeben
bis Morgen.
|
|
Antwort 6 |
|
Senior Member Beiträge: 189 Registriert: 18.11.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 18:32 |
|
|
Da ich ja immernoch auf Gärung gewartet habe, habe ich bislang recht
konstant aufgeschüttelt, so kann sich natürlich keine Hefe absetzen
Ich stell jetzt mal die Belüftung ab und lass den Kolben dann mal in Ruhe,
vielleicht kann ja dann noch was sedimentieren und zumindest noch 'nen
Schlückchen Würze drauf.
Danke und frohes Fest,
Stephan
|
|
Antwort 7 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 18:57 |
|
|
Leicht säuerlich - zumal wenn belüftet - ist beim Starter normal.
Malzbierstarter schmecken meistens nicht so doll.
"Verbrauchter" Starter schmeckt bei Belüftung nahezu total leer. Daß es bei
Dir "alkoholisch" daherkommt, deutet darauf hin, daß die Belüftung nicht so
gut war.
Bei kräftiger Belüftung (vorwiegend aerober Modus der Hefe) bleibt vom
Zucker nichts übrig außer CO2 - und natürlich vermehrter
Hefesubstanz.
Insgesamt hast Du mit dem Starten der Hefe leider (viel) zu spät
angefangen.
...alternativ kannst Du den Sud evt. auch teilen - wenn Du ein weiteres
Gärfaß hast.
Und so mit beiden Hefen arbeiten, die es mit der halben Menge auch deutlich
leichter haben.
Später kannst Du die Hefen ja erneut führen, es steht dann erheblich mehr
Substanz zur Verfügung.
Uwe
|
|
Antwort 8 |
|
Senior Member Beiträge: 189 Registriert: 18.11.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 19:11 |
|
|
Sud teilen ist eine gute Idee. Zwei Gärfässer sind vorhanden. Dann kann ich
auch anschließend den geschmacklichen Unterschied zwischen den Hefen
beurteilen.
Eigtl. hätte ich gehofft, dass eine knappe Woche vor Gärung starten reicht.
Das das Activator-Pack solange brauchte war aufgrund meiner bisherigen
Erfahrung mit den Activatoren nicht eingeplant. War allerdings auch leider
mit Produktionsdatum August schon verhältnismäßig alt...
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 11.11.2013 um 08:20 |
|
|
Ich zerre den Thread jetzt mal nach oben, weil ich aktuell das gleiche
Problem hatte: habe ein Activator-Pack WYEAST #3638 am Freitag aktiviert,
Sonntag morgens war die Packung voll aufgebläht. Ich hab dann einen
Weizenbock gebraut und hätte einen Starter mit 0,5 l Würze angestellt, 12
Stunden später noch immer kein Zeichen von Gärung.
Leider musste ich dann weg und hab die Hefe nun schon zum Sud gegeben. Ich
hoffe, dass die Gärung anspringt, aber leider hatte ich mit einer anderen
Hefe das Problem schon mal, dass sich gar nix mehr tut. Dabei dachte ich,
dass ich dieses Mal früh genug aktiviert hätte.
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 11.11.2013 um 10:08 |
|
|
Oh, vielleicht sollte ich besser Fragen formulieren:
Wie kann ich bei einer Activator-Hefe sicher gehen, dass sie auch ankommt?
Ich kann mir nicht erklären, dass die Hefe offensichtlich aktiv ist (da ja
das Pack prall aufgebläht ist), dann aber in einem Starter nicht ankommt.
Sicher, ich hätte die Hefe noch früher aktivieren können. Aber meine
Anstellmenge sind nur 20 Liter und die Hefe wurde im Mai 2013 abgefüllt,
ist also auch noch nicht so alt.
Wie lange soll ich jetzt warten, ob die Hefe ankommt? Als Plan B würde ich
eine S-04 nehmen, dann wird's zwar kein typischer Weizenbock mehr, aber
immerhin noch ein trinkbares Bier.
Danke schon mal.
Grüße,
Gunter
[Editiert am 11.11.2013 um 13:34 von Captain Brewley]
|
|
Antwort 11 |
|
Senior Member Beiträge: 189 Registriert: 18.11.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 11.11.2013 um 10:48 |
|
|
Hi Gunter,
hats Du den Starter mal probiert? Bei mir war er damals ohne erkennbare
Gärzeichen nach einem Tag durchgegoren.
0,5 Liter Würze sind für eine aktive Hefe ein "Häppchen", das kann mitunter
schnell gehen.
Viele Grüße,
Stephan
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 11.11.2013 um 11:10 |
|
|
Zitat von Krappi, am 11.11.2013 um
10:48 | Hi Gunter,
hats Du den Starter mal probiert? Bei mir war er damals ohne erkennbare
Gärzeichen nach einem Tag durchgegoren.
0,5 Liter Würze sind für eine aktive Hefe ein "Häppchen", das kann mitunter
schnell gehen.
Viele Grüße,
Stephan |
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, denn ich hatte den Starter
quasi unter ständiger Beobachtung. Wenn der in 12 Stunden durch gegoren
wäre, hätten sich dazwischen sicher mal Blasen gebildet.
[Editiert am 11.11.2013 um 13:34 von Captain Brewley]
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 11.11.2013 um 15:15 |
|
|
Einmal versuch ich noch, das Thema zu pushen. Bin noch immer
unentschlossen, ab wann ich der Hefe keine Chance mehr geben soll.
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 11.11.2013 um 16:06 |
|
|
Nun ja, wenn Du einen Starter richtig führst (nämlich mit Sauerstoff, damit
die Hefe aerob arbeitet und sich tüchtig vermehrt) SOLLEN keine
Gäranzeichen sichtbar sein! Selbiges kann man beim underpitchen eines Sudes
gut beobachten (zu wenig Hefe in einen gut belüfteten Sud). Es passiert
lange Zeit wenig sichtbares (die Hefe vermehrt sich und verbraucht den
Sauerstoff aus der Würze). Erst wenn kein Sauerstoff mehr da ist, fängt die
Hefe mit der lästigen anaeroben Gärung an und produziert Bier
P.S. In der Backhefeproduktion wird der Alkoholgehalt des Nährmediums sogar
zur Regelung der Sauerstoffversorgung eingesetzt (zu viel Alkohol = zu
wenig Sauerstoff für eine aerobe Hefevermehrung) ____________________
|
|
Antwort 15 |
|
Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 11.11.2013 um 16:19 |
|
|
Zitat von Kurt, am 11.11.2013 um
16:06 | Nun ja, wenn Du einen Starter richtig
führst (nämlich mit Sauerstoff, damit die Hefe aerob arbeitet und sich
tüchtig vermehrt) SOLLEN keine Gäranzeichen sichtbar sein!
|
Danke! Das war mir nämlich neu.
Aber in einer Stunde bin ich eh daheim und werde mal schauen, ob sich heute
was getan hat.
Gunter
|
|
Antwort 16 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 11.11.2013 um 16:22 |
|
|
Bei einem Bock (wieviel STW hatte der?) ist das Angären natürlich noch mal
erschwert.
Ansonsten wären 12 Stunden auch so schon flott. Ich würde abwarten.
Äh...hat der Starter jetzt noch restsüß geschmeckt?
Uwe
|
|
Antwort 17 |
|
Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 11.11.2013 um 18:38 |
|
|
Stammwürze ist 16°P.
Leider habe ich den Starter nicht probiert, daher kann ich nichts über die
Restsüße sagen.
Aber ich glaube, ich kann mich beruhigen: das Jungbier liegt zwar ohne
Schaum im Gäreimer und im Gärspund regt sich auch nichts, aber der
CO2-Geruch ist unverkennbar. Somit muss die Gärung schon laufen.
|
|
Antwort 18 |
|