Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 15:27 |
|
|
Habe ein Weihnachtsbier gebraut. Eins mit der Schneiderhefe vergoren, das
andere mit der Trapist High Gravity Hefe. Das mit der Schneider-Hefe hatte
5,14°p Restextrakt, das mit der HG-Hefe 3,73°p. Stammwürze is 21,35°p!
Nun hatte ich Schiss, dass die Schneiderhefe die Karbonisierung nicht mehr
schafft und habe vorsichtshalber mit der HG Hefe vorm Abfüllen
verschnitten. Das Bier ist wunderbar geworden. Fetter plopp, super
Geschmack, etc.
Das Bier, was ich nur mit der HG vergoren habe, wurde nach nach 10 Tagen
Flaschenreifung bei ca. 22°C nahezu NULL karbonisiert. Kein plopp, kein
Schaum, kein garnix. Also was ist da los? Wenn die HG Hefe das nicht
schafft, die ja 16vol% schaffen soll, was habe ich da jetzt noch für
Möglichkeiten?
Und hat die Schneiderhefe wohl die karboniserung gemacht beim ersten Bier
gemacht oder die HG, die ich reingeschnitten habe?
Viele Grüße, Phil
|
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 15:33 |
|
|
Hast Du denn nochmal aufgespeist? Ansonsten wird sich bei 3,sonstwas°P
nicht mehr viel tun.
Ansonsten könnte es helfen, nochmal eine geringe Menge frisch
herangeführter Hefe beim Abfüllen nachzugeben.
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 1 |
|
Member Beiträge: 78 Registriert: 15.10.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 16:48 |
|
|
Ich immer frisch Hefe hinzufügen, wenn ich abfüllen. Öffnen Sie die
Flaschen, fügen Sie frische Hefe und Speise, dann verschließen. Verwenden
Sie Trockenhefe, und eine große Pipette oder Spritze, um die Speise zu
injizieren. Wie viel hängt an die Konzentration von Speise.
____________________ Bier saufen macht lustig und stark.
Bier genießen macht geistvoll und schön.
|
|
Antwort 2 |
|
Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 17:41 |
|
|
Speise ist natürlich drin. Seltsam nur, dass das mit der Schneiderhefe
einwandfrei karbonisiert ist und das mit der HG nicht.
Edit:
Ich überlege mit welcher hefe ich jetzt das Bier nochmal pimpen soll. Die
Schneider oder die HG?
[Editiert am 23.12.2012 um 18:08 von HerrChimay]
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 18:19 |
|
|
Wenn man mal die Alkoholgehalte betrachtet:
- Schneider: 21,35°P → 5,14°P ⇒ 8,26% Alc.
- High Gravity: 21,35°P → 3,73°P ⇒ 8,98% Alc.
So war der Schneider-Sud noch nicht so alkoholisch "belastet", wie der mit
HG-Hefe.
Die Hefen mögen zwar 16% schaffen (ist schon grenzwertig), aber zuletzt
wird jedes bißchen mehr Alkohol die Hefe deutlich träger machen.
Diese Alkoholbomben sind ja zum Einen durch den Alkoholgehalt recht gut
geschützt und müssen zum Anderen i.A. sowieso noch einige Zeit lagern.
Vielleicht läßt Du die Flaschen einfach weiter bei Hauptgärtemperatur
stehen und vielleicht raffen sich noch ein paar "schnapsnasige" Hefezellen
zur Tätigkeit auf?
...bei Kegs böte sich natürlich immer noch die Möglichkeit der
Zwangscarbonisierung.
Uwe
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 9.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 18:49 |
|
|
Also, wir haben zusammen das Bier gebraut und ich hab natürlich auch das
gleiche Problem.
Ich habe aber statt der Schneider hefe die WB06 genommen und die nach 5
tagen mit einer kelle HG gestreckt - 1a Bierchen geworden, wie bei meister
Chimay...
Jetzt überlege ich mein letztes Aktivator Pack HG Hefe zu starten und dann
mit einer Spritze so 0,5 ml Hefe (oder besser weniger?) in jede Flasche zu
träufeln.
Karbonisiert haben wir beide mit Haushaltszucker - 2,5 Gramm auf eine 0,33
Flasche. Schmeckt man auch, das Bier ist süß, die Hefe hat damit nichts
gemacht, außer sich am Boden abzusenken.
- Also, was sollen wir tun, ist alles schon seit 2 Wochen in Flaschen bei
Raumtemperatur.
Zum Alkoholgehalt, der ist def. höher, ich hab mit dem Müggelland
Refraktometer Programm gemessen, ich hatte auch 21,35 Plato am Anfang und 9
Brix am Ende, ergibt nach dem Rechner satte 10,5% Alkohol - bei der HG. Die
WB 06 hat es sogar auf 11,5% gebracht.
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 19:10 |
|
|
Zitat von Der Unterhopfte, am 23.12.2012 um
18:49 | Zum Alkoholgehalt, der ist def. höher,
ich hab mit dem Müggelland Refraktometer Programm gemessen, ich hatte auch
21,35 Plato am Anfang und 9 Brix am Ende, ergibt nach dem Rechner satte
10,5% Alkohol - bei der HG. Die WB 06 hat es sogar auf 11,5% gebracht.
|
Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass aus 21,35°P Stammwürze 10,5%
Alk (und ganz sicher nicht 11,5%) werden. Ich hab allerdings kein
Refraktometerprogramm zum nachrechnen.
Aber fabier.de sagt: wenn du von 21,35°P auf scheinbar 0°P kommst sinds
nichtmal 11% Alk.
|
|
Antwort 6 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 19:18 |
|
|
Beim Fruchtweinkeller findet man bei Gärstockung den Hinweis, daß die
"Hilfshefe" erst auf den ungefähren Alkoholgehalt der Gärung per Starter
herangeführt werden soll.
Man arbeitet bei Wein aber mit vergleichweise kleinen Hefemengen.
Wenn Du den Activator startest und diese frische Hefe zu dem schon recht
alkoholischen Jungbier gibst, bekommen diese Zellen wahrscheinlich einen
Alkoholschock und fangen gar nicht erst an zu arbeiten. Ich habe mit
solchen "Gärstockungen" aber keine eigenen Erfahrungen, mir ist das
beschrieben Verhalten aber plausibel.
Ich habe dies bei meinem Bierlikörversuch beobachtet:
Der Likör war aus einem Jungbier mit Wyeast 1007 bis ca. 14% Alc. (weiß es
aber nicht mehr genau) aufgezuckert worden und hat dann einige Monate nicht
mehr gegoren, offenbar war die Hefe also alkoholmäßig am "Anschlag".
Ich habe den Likör dann auf ein angenehmes Niveau gesüßt und mit einem
Schnapsfilter grob filtriert.
In den Schnapsflaschen war der Likör klar und ohne Geläger. Nach einigen
Wochen/Monaten begann aber erneut eine leichte Gärung - nichts
Gefährliches.
Entweder gab es da ein paar 1007er Zellen, die sich an den hohen
Alkoholpegel "gewöhnt" hatten, oder ich habe bei der Filtrierung andere
(Wein?) Hefen in den Likör gebracht.
Es bildete sich ein leichtes Geläger. Ich habe es aber nicht weiter
verfolgt, sondern einfach den jetzt leicht moussierenden Likör
ausgetrunken!
Leider weiß ich Euch aber auch keinen guten Rat, was man in diesem Fall am
besten tun sollte.
Vielleicht reicht es, die Flaschen immer wieder aufzuschütteln und evt.
vermehren sich ein paar besonders robuste Zellen in den Flaschen, die den
Restzucker verputzen.
Eine Nachgärung kann auch durchaus deutlich länger, als 2 Wochen dauern.
Ich hatte das bei einer extrem stark sedimentierenden Hefe, wo viel zu
wenig ins Keg mit abgefüllt wurde.
Der Druckanstieg war da erst nach über 8 Wochen zuende. Das war aber
natürlich kein Problem hohen Alkoholgehalts...
Uwe
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 9.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 19:52 |
|
|
Klingt plausibel, ja.
Ganz doofe Idee...was, wenn ich von dem anderem Bier, einfach eine Flasche
aufschüttel, und davon was in das andere gebe, da müssten doch noch lebende
Zellen drinn sein und sie haben schon die Alkoholtolleranz? Oder eben die
Hefe daraus irgendwie anders holen.
Hab noch ein bischen was von der geernteten Hg Hefe in Kühlschrank gehabt,
...hatte ich vergessen, hab daraus jetzt ein Starter angesetzt, wenn die
wieder erwachen sollte, könnte das ja was werden......ich will das Bier
nicht wegschütten müssen
[Editiert am 23.12.2012 um 20:01 von Der Unterhopfte]
|
|
Antwort 8 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 20:12 |
|
|
Mir ist mal die Trappist High Gravity 1°P über dem Wert der
Schnellvergärprobe stehen geblieben.
Das ist eine tolle Hefe, aber wenn es mit der Temperatur nicht so richtig
passt, dann ist die schnell mal beleidigt.
Ich hab dann ein Päckchen T-58 auf die Würze gestreut und am nächsten
Morgen war das restliche Grad Plato verputzt.
Meiner Meimung nach hast Du zwei Möglichkeiten:
Die Hefe in den Flaschen aufschütteln und wirklich warm stellen (25°C oder
etwas wärmer).
Ansonsten ein Päckchen T-58 (S-33 sollte auch gehen) nehmen und in jede
Flasche eine Messerspitze davon zugeben.
Vergärbaren Zucker musst Du eigentlich keinen mehr zusetzen.
Mich wundert, dass die Schneiderhefe mit so einer Stammwürze klarkommt,
aber um so besser.
Stefan
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 9.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.12.2012 um 22:45 |
|
|
Okay, danke für den weiteren Tipp.
Also mein Starter hat mit der Hfg Hefe gezündet über der geernteten Hefe
stand eine etwa 2mm hohe Schicht von dem Bier - also Toleranz ist da
Könnte ja jetzt etwas noch davon wieder zuführen, würdet ihr mir dazu
raten, und wenn ja, welche Menge etwa pro 0,33 Liter Flasche?
Zwei Tage werde ich jetzt aber warten, ehe ich was unternehme - steht jetzt
direkt vor der Heizung und wurde aufgeschüttelt. In zwei Tage öffne ich
dann eine leicht, wenn druck da ist, ist ja alles gut.
[Editiert am 23.12.2012 um 22:46 von Der Unterhopfte]
|
|
Antwort 10 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.12.2012 um 12:02 |
|
|
Temperatur ist wohl wirklich der Schlüssel bei bei der 3787. Wenn man in
Brew like a Monk nachliest, lassen viele Belgier die Temperatur der
Hauptgärung frei steigen auf bis zu 28°C. Nur bei dieser
"Wohlfühltemperatur" scheint man ordentliche Vergärgrade erreichen zu
können.
[Editiert am 24.12.2012 um 12:02 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 11 |
|
Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.12.2012 um 12:21 |
|
|
Wobei allerdings in Westmalle die Gärtemperatur bei etwa 20°C gehalten wird
(Angaben aus "Brew like a monk") und deren Biere ja auch nicht niedriger
vergoren sind, als etwa die von Westvleteren, wo man in den hohen 20ern
vergärt.
Scheint also auch bei niedrigeren Temperaturen zu gehen.
Gruss
Matthias
|
|
Antwort 12 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.12.2012 um 13:47 |
|
|
René hat glaub mal gesagt, dass die Hefe bei zu niedriger Gärtemperatur
(<20°C) dermaßen beleidigt ist, dass sie auch beim Erwärmen nicht mehr
aufwacht.
Ich hab die aber sowohl bei 22°C als auch mal bei 29°C vergoren, geht
beides, aber je höher die Temperatur, desto flotter natürlich.
Stefan
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 9.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.12.2012 um 14:00 |
|
|
Erwachen tut die zum Glück doch. Hatte ja welche geernet, die ich gestern
aus der Kälte geholt hab. Der Starter läuft, ich habe jetzt testweise in
zwei Flaschen mittels Einwegspritze Hefe dazugetan....jetzt gilt es zu
beobachten und warten...warten und warten
|
|
Antwort 14 |
|
Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.12.2012 um 22:22 |
|
|
Ok, ich hab die Hefe mnal aufgeschüttelt und "inkubiere" die Flaschen bei
28°C. Wenn das nix bringt, kommt neue rein.
|
|
Antwort 15 |
|
Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.12.2012 um 00:13 |
|
|
Ok, die HG arbeitet! 26-28°C und aufschütteln hat es gebracht. Unglaublich,
was für eine heiße Bitch die HG Hefe ist. Schmecken tut's aber noch nicht
ohne Kühlreifung.
[Editiert am 29.12.2012 um 00:30 von HerrChimay]
|
|
Antwort 16 |
|
Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 9.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.12.2012 um 00:55 |
|
|
Bei mir das gleiche, die beiden Flaschen die ich nachträglich mit Hefe
geimpft habe waren i.o. - nicht truamhaft von der Kohlensäure, aber def.
gut trinkbar mit Restsüße nach 4 Tagen.
Heute hab ich eine nicht geimpfte geöffnet - standen alle eng an der
Heizung bei 20-25 Grad, normales Plop Geräusch mittelmäßige Kohlensäure
guter Schaum, durchgehend 1 cm - trinkbar, etwas Restsüße (passt ja zum
Bock) und wahnsinns Aromen von Sherry und Calvados ...mächtig das Bier. -
werde es noch 3 Tage an der Heizung stehn lassen und dann ab in den Keller.
|
|
Antwort 17 |
|