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Autor: Betreff: Null CO2 im Bier, bin ratlos
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smilies/sad.gif erstellt am: 25.12.2012 um 10:58  
Hallo zusammen,

mein letzter Sud ist abgefüllt, schon seit 14 Tagen.
Ich habe zum ersten Mal vor dem Abfüllen umgeschlaucht um die Hefe größtenteils zurückzulassen.
Optisch kann sich das Ergebnis in der Flasche sehen lassen. Sehr klar, kaum Hefe am Boden.

Nun das Problem:
Es ist überhaupt kein CO2 im Bier, NULL. Wenn ich eine Flasche schüttele, dann sieht man durchaus
die Bläschen aufsteigen, eine Verkostung ergibt jedoch einen schalen Geschmack und damit meine ich:
Absolut tot und ohne Leben. :-(

Daten zum Bier:
Stammwürze: 21 Plato
Alk Vol: 9%

Das Umschlauchen habe ich so durchgeführt, daß das Jungbier nicht in den zweiten Eimer
geplätschert ist, so zumindest mein Eindruck. ;-)

Was könnte hier passiert sein? Oder eben nicht passiert sein?!

Schöne Feiertage Euch allen,
Markus
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 11:20  
Also ich gehe mal davon aus, dass du Speiße oder Zucker verwendet hast. Vielleicht hat deine Hefe die grätsche gemacht bei 9 % Alk. weiß nicht welche hast du verwendet?


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Barkeeper
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 11:29  
Hallo,

hast du eine Flaschengärung durchgeführt, bei welcher Temperatur?
Wieviel Speise oder Zucker wurde verwendet für die Flaschengärung?

Gruß
Reinhard
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 11:32  
Ja Barkeeper bohre mal nach, wichtige Infos fehlen.


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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 11:33  
Moin Markus :)

Stellt sich mir spontan die Frage:

Hast Du der Hefe überhaupt Etwas für die Nachgärung mitgegeben ?

Bei 9 vol % Alc. dürfte keine handeslübliche Reinzucht-Hefe die Grätsche machen.
Zuviel Hefe vom Bier abzutrennen, ist mit dem Umschlauchen auch eher unwahrscheinlich und das Sediment in den Flaschen bestätigt ja auch, dass da Hefe mitgekommen ist.

Nur benötigt die Hefe bei ausgegorenem Bier wieder ein Nahrungsangebot aus Zucker, bestehend aus Speise oder im einfachsten Fall Haushaltszucker, welcher in abgekochtem Wasser aufgelöst und im zweiten Eimer vorgelegt wird. Auf die Speise oder den Zucker (Mengenberechnung siehe Hier) wird dann das Jungbier geschlaucht und dann abgefüllt.
Danach läuft die Nachgärung ab und die soll bei der Temperatur ablaufen, bei der auch die Hauptgärung ablief.

Hast Du nicht gespeist, findet die Hefe Nichts zum Futtern und Du hast letztlich kein CO² in der Buddel.

Greets Udo


[Editiert am 25.12.2012 um 11:33 von TrashHunter]



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tk2710
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 11:33  
Hallo Markus,

davon ausgegangen, daß du Speiße oder Zucker verwendet hast, sowie eine Hefe die die 9% Alk. mitmacht, würde ich mir noch keine Sorgen machen. Bei mir dauert es so ca. 3-4 Wochen bis genügend CO2 in der Flasche vorhanden ist. Du kannst auch die Flaschen alle 3-4 Tage mal aufschütteln um die Hefe im Bier besser zu verteilen. Hilft bei mir auch immer. Zuminderst habe ich den Eindruck, daß das dann schneller geht.

Gruß Thomas
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 11:45  

Zitat von mwagner, am 25.12.2012 um 10:58
Ich habe zum ersten Mal vor dem Abfüllen umgeschlaucht um die Hefe größtenteils zurückzulassen.
Optisch kann sich das Ergebnis in der Flasche sehen lassen. Sehr klar, kaum Hefe am Boden.



Wenn du das ganze auch noch kalt gestellt hast, wie z.B. bei Trappistenbieren üblich, um die Hefe noch besser sedimentieren zu lassen, würde ich es den wenigen verbliebenen Zellen, die ja schon viel geleistet haben mit deinen 21°P und sich am Rand des erträglichen befinden mit den 9% Alk. , nicht mehr zumuten auch noch die Nachgärung durchzuziehen.
Da muss man eigentlich nochmal mit etwas frischer Hefe für die Nachgärung arbeiten.

Da ich mal nicht annehme, dass du Speise oder Zucker vergessen hast, dazu bist du doch schon zu lange dabei, bleibt dir wahrscheinlich nur eins. Nochmal neue Hefe zugeben, diese sollte aber vorher schonmal in einem Starter gearbeitet haben, direkt in 9% Alk geworfen zu werden verkraftet auch nicht jede Hefe.

Schöne Feiertage
Matthias
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 12:10  
Danke für Eure Antworten!

Das Bier wurde mit Zucker, 3,5 gr. / 0,33 l in die Flaschen abgefüllt.
So mache ich das schon seit ich mit dem Brauen begonnen habe.
Lagerung zunächst 7 Tage bei 22 Grad, dann in die Kühlung.

Bin ratlos. :-(

Als Hefe wurde die American Ale verwendet.
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 12:31  
Dachte nun gerade, daß ich evtl. bei 2 Flaschen, die ich verkostet habe,
den Zucker vergessen habe und hab ne dritte Pulle aufgerissen. ;)
Das Resultat ist das Gleiche: Tot, toter, ganz tot!
Geschmacklich sehr gut, aber leider tot.
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 12:37  
Na ja, 7 Tage warme Nachgärung war auch sehr optimistisch. Ich denke da kannst du es doch erst nochmal mit warmstellen versuchen. Dazu den Bodensatz aufschütteln wie tk2710 ja schon vorgeschlagen hat.

Als Tip für die Zukunft: Immer eine PET-Flasche mit abfüllen, da hättest du nach 7 Tagen gleich gemerkt, dass sich kein/kaum Druck aufgebaut hat.
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daKrueml
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 13:13  
Wenn du vor dem Abfüllen umschlauchst hast du zwar den Vorteil, dass du weniger Hefe und damit Satz im Bier hast, jedoch dauert die Nachgärung meiner Erfahrung nach länger, denn die Hefe hat eine recht niedrige Konzentration im Bier und ist durch den fehlenden Sauerstoff auch noch zusätzlich im Stress, den Stoffwechsel umzustellen.

Lass dem Bier, gerade bei der hohen Stammwürze und entsprechend hohem Alkoholgehalt, noch locker 2 Wochen für die Nachgärung. Ich gehe davon aus, dass deine kleinen Helferlein im Moment massiv unter Stress sind und einfach noch viel mehr Zeit brauchen.


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Grüße

Martin
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 14:31  

Zitat von daKrueml, am 25.12.2012 um 13:13
...denn die Hefe hat eine recht niedrige Konzentration im Bier und ist durch den fehlenden Sauerstoff auch noch zusätzlich im Stress, den Stoffwechsel umzustellen.


Nicht richtig :)

Die Hefe muss den Stoffwechsel nicht umstellen. Sie war die ganze Zeit in der HG auf anaeroben Stoffwechsel eingestellt und muss sich in der NG nicht mehr umstellen. Sie war und ist ja auf dem Maltose-Trip.

Wenn ausreichend mit Zucker gespeist wurde, liegt das Problem an anderer Stelle und da vermute ich schlicht, dass die NG zu früh als beendet erklärt wurde. Daraus resultiert:

Wieder wärmer stellen.

Bezüglich der niedrigen Hefekonzentration nach dem Umschlauchen:

Ich mache das seit meinem dritten Bierkit regelmässig und habe noch nie Probleme mit der Population der Hefe gehabt. Hinreichend Bodensatz in Flaschen und Fässern belegt, dass ausreichend Hefe in die Gebinde kommt um die NG normal zu fahren.
Auch hatte ich bislang noch keine Probleme mit der NG.

Wäre das Umschlauchen hinsichtlich der Hefepopulation problematisch, würde ich mich hüten, das Verfahren in meinem Buch zu propagieren ;)

Greets Udo


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daKrueml
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 16:48  
Naja, bisher hat sich ja auch niemand dagegen ausgesprochen. Ich mache es nicht anders, lasse meinem Bier jedoch immer mindestens 2 Wochen Zeit für die NG.

Was den Stoffwechsel angeht: Die Hefe ist auf dem Maltose Trip, soll jetzt aber Saccharose verstoffwechseln. Sicherlich keine große Umstellung, aber ich denke, dass das zumindest eine kleine Rolle spielt. Bei der Maltose frisst die Hefe nur Glukose, mit dem Haushaltszucker kommt noch Fruktose ins Spiel.
Du hast natürlich in jedem Fall Recht, dass dauerhaft Nährstoffe vorhanden sind.


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Grüße

Martin
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 17:08  
ist das richtig 3,5 gr / 0?33 ? dh 10,5 gr /l ?
Antwort 13
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 17:15  
Das ist sicher sehr gut karbonisiert :) So würde ich ein Weizenbier in extremo karbonisieren ( 7g CO² / l bei 20°C Jungbiertemperatur). Aber schädlich ist es auf keinen Fall.
Wird halt sehr spritzig.


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Buze
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 20:26  

Zitat von ilivisani, am 25.12.2012 um 17:08
ist das richtig 3,5 gr / 0?33 ? dh 10,5 gr /l ?


Aber es werden doch nur ca. 50% des Zuckers zu CO2 oder hab ich da was grundsätzlich nicht verstanden??
Also hätten wir hier ca 5% CO2.

Oder??
MfG
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 20:34  

Zitat von Buze, am 25.12.2012 um 20:26


Aber es werden doch nur ca. 50% des Zuckers zu CO2 oder hab ich da was grundsätzlich nicht verstanden??
Also hätten wir hier ca 5% CO2.


Im Prinzip richtig, aber zu den 5,2g/l CO2 die aus den 10,5g/l Zucker entstehen kommen noch die 1,7 g/l CO2 dazu, die bei ca. 20°C schon im Jungbier enthalten sind, somit kommt man in Addition eben auf etwa 7g/l CO2.


edit: Wobei 5% CO2 natürlich nicht stimmt, sondern es wären in dem Fall 0,5% :cool:


[Editiert am 25.12.2012 um 20:37 von Tyrion]
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 20:44  
Hi Markus,

ein wirklich schwieriger Fall... :gruebel: Normal hat die 1056 keine Probleme mit 9% Alk. Man kennt aber nicht alle Gegebenheiten? Nitratgehalt des Wassers, Belastetes Malz usw..
9% sind halt grenzwertig und es könnte durchaus sein, dass die Hefe erledigt ist? 7g/CO2 pro Liter ist eigentlich sehr spritzig, auf Weißbierniveau.

Meistens ist allerdings nicht alles tot. Eine sehr lange warme Nachgärung könnte es noch bringen?


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Buze
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red_folder.gif erstellt am: 25.12.2012 um 20:49  
Klar, ich meinte 5 g/l.

mfg
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red_folder.gif erstellt am: 31.12.2012 um 15:19  

Zitat von flying, am 25.12.2012 um 20:44
Hi Markus,

ein wirklich schwieriger Fall... :gruebel: Normal hat die 1056 keine Probleme mit 9% Alk. Man kennt aber nicht alle Gegebenheiten? Nitratgehalt des Wassers, Belastetes Malz usw..
9% sind halt grenzwertig und es könnte durchaus sein, dass die Hefe erledigt ist? 7g/CO2 pro Liter ist eigentlich sehr spritzig, auf Weißbierniveau.

Meistens ist allerdings nicht alles tot. Eine sehr lange warme Nachgärung könnte es noch bringen?


Hi Flying,

Nitratgehalt des Wassers = Keine Ahnung. ;-) Werde ich nun aber mal nachforschen, bzw. testen.
Aber es gibt Erfolge: Ich habe die Flaschen wieder warmgestellt und gerade getestet: Ja, es kommt nun endlich CO2 ins Bier.
Ich lasse die Flaschen nun noch paar Wochen beim Zimmertemperatur stehen, dann wieder in die Kühlung.

Tyrion:
Danke für den Tipp mit der PET-Flasche, wird beim nächsten Mal, wenn ich fernab meines "Standard Pale Ale" braue auf jeden Fall berücksichtigen!

@Alle:
Hatte mich verschrieben:
Karbonisierung ist 2,5 gr / 0,33 L
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Zitat von TrashHunter


Wenn ausreichend mit Zucker gespeist wurde, liegt das Problem an anderer Stelle und da vermute ich schlicht, dass die NG zu früh als beendet erklärt wurde. Daraus resultiert:
Wieder wärmer stellen.

Greets Udo


Und genau das war es! Jetzt wird es sicher ein super Bier. Die Bierprobe, die ich gerade gemacht habe lässt erahnen, wie lange ein Bier mit solch hohem Alkoholgehalt reifen kann und sollte. :-)
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