Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 25.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 10:58 |
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Hallo zusammen,
mein letzter Sud ist abgefüllt, schon seit 14 Tagen.
Ich habe zum ersten Mal vor dem Abfüllen umgeschlaucht um die Hefe
größtenteils zurückzulassen.
Optisch kann sich das Ergebnis in der Flasche sehen lassen. Sehr klar, kaum
Hefe am Boden.
Nun das Problem:
Es ist überhaupt kein CO2 im Bier, NULL. Wenn ich eine Flasche schüttele,
dann sieht man durchaus
die Bläschen aufsteigen, eine Verkostung ergibt jedoch einen schalen
Geschmack und damit meine ich:
Absolut tot und ohne Leben. :-(
Daten zum Bier:
Stammwürze: 21 Plato
Alk Vol: 9%
Das Umschlauchen habe ich so durchgeführt, daß das Jungbier nicht in den
zweiten Eimer
geplätschert ist, so zumindest mein Eindruck. ;-)
Was könnte hier passiert sein? Oder eben nicht passiert sein?!
Schöne Feiertage Euch allen,
Markus
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 11:20 |
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Also ich gehe mal davon aus, dass du Speiße oder Zucker verwendet hast.
Vielleicht hat deine Hefe die grätsche gemacht bei 9 % Alk. weiß nicht
welche hast du verwendet?
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 24.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 11:29 |
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Hallo,
hast du eine Flaschengärung durchgeführt, bei welcher Temperatur?
Wieviel Speise oder Zucker wurde verwendet für die Flaschengärung?
Gruß
Reinhard
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Antwort 2 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 11:32 |
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Ja Barkeeper bohre mal nach, wichtige Infos fehlen.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 11:33 |
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Moin Markus
Stellt sich mir spontan die Frage:
Hast Du der Hefe überhaupt Etwas für die Nachgärung mitgegeben ?
Bei 9 vol % Alc. dürfte keine handeslübliche Reinzucht-Hefe die Grätsche
machen.
Zuviel Hefe vom Bier abzutrennen, ist mit dem Umschlauchen auch eher
unwahrscheinlich und das Sediment in den Flaschen bestätigt ja auch, dass
da Hefe mitgekommen ist.
Nur benötigt die Hefe bei ausgegorenem Bier wieder ein Nahrungsangebot aus
Zucker, bestehend aus Speise oder im einfachsten Fall Haushaltszucker,
welcher in abgekochtem Wasser aufgelöst und im zweiten Eimer vorgelegt
wird. Auf die Speise oder den Zucker (Mengenberechnung siehe Hier) wird dann
das Jungbier geschlaucht und dann abgefüllt.
Danach läuft die Nachgärung ab und die soll bei der Temperatur ablaufen,
bei der auch die Hauptgärung ablief.
Hast Du nicht gespeist, findet die Hefe Nichts zum Futtern und Du hast
letztlich kein CO² in der Buddel.
Greets Udo
[Editiert am 25.12.2012 um 11:33 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 73 Registriert: 27.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 11:33 |
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Hallo Markus,
davon ausgegangen, daß du Speiße oder Zucker verwendet hast, sowie eine
Hefe die die 9% Alk. mitmacht, würde ich mir noch keine Sorgen machen. Bei
mir dauert es so ca. 3-4 Wochen bis genügend CO2 in der Flasche vorhanden
ist. Du kannst auch die Flaschen alle 3-4 Tage mal aufschütteln um die Hefe
im Bier besser zu verteilen. Hilft bei mir auch immer. Zuminderst habe ich
den Eindruck, daß das dann schneller geht.
Gruß Thomas
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 11:45 |
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Zitat von mwagner, am 25.12.2012 um
10:58 | Ich habe zum ersten Mal vor dem
Abfüllen umgeschlaucht um die Hefe größtenteils zurückzulassen.
Optisch kann sich das Ergebnis in der Flasche sehen lassen. Sehr klar, kaum
Hefe am Boden.
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Wenn du das ganze auch noch kalt gestellt hast, wie z.B. bei
Trappistenbieren üblich, um die Hefe noch besser sedimentieren zu lassen,
würde ich es den wenigen verbliebenen Zellen, die ja schon viel geleistet
haben mit deinen 21°P und sich am Rand des erträglichen befinden mit den 9%
Alk. , nicht mehr zumuten auch noch die Nachgärung durchzuziehen.
Da muss man eigentlich nochmal mit etwas frischer Hefe für die Nachgärung
arbeiten.
Da ich mal nicht annehme, dass du Speise oder Zucker vergessen hast, dazu
bist du doch schon zu lange dabei, bleibt dir wahrscheinlich nur eins.
Nochmal neue Hefe zugeben, diese sollte aber vorher schonmal in einem
Starter gearbeitet haben, direkt in 9% Alk geworfen zu werden verkraftet
auch nicht jede Hefe.
Schöne Feiertage
Matthias
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 25.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 12:10 |
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Danke für Eure Antworten!
Das Bier wurde mit Zucker, 3,5 gr. / 0,33 l in die Flaschen abgefüllt.
So mache ich das schon seit ich mit dem Brauen begonnen habe.
Lagerung zunächst 7 Tage bei 22 Grad, dann in die Kühlung.
Bin ratlos. :-(
Als Hefe wurde die American Ale verwendet.
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 25.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 12:31 |
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Dachte nun gerade, daß ich evtl. bei 2 Flaschen, die ich verkostet habe,
den Zucker vergessen habe und hab ne dritte Pulle aufgerissen.
Das Resultat ist das Gleiche: Tot, toter, ganz tot!
Geschmacklich sehr gut, aber leider tot.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 12:37 |
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Na ja, 7 Tage warme Nachgärung war auch sehr optimistisch. Ich denke da
kannst du es doch erst nochmal mit warmstellen versuchen. Dazu den
Bodensatz aufschütteln wie tk2710 ja schon vorgeschlagen hat.
Als Tip für die Zukunft: Immer eine PET-Flasche mit abfüllen, da hättest du
nach 7 Tagen gleich gemerkt, dass sich kein/kaum Druck aufgebaut hat.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 13:13 |
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Wenn du vor dem Abfüllen umschlauchst hast du zwar den Vorteil, dass du
weniger Hefe und damit Satz im Bier hast, jedoch dauert die Nachgärung
meiner Erfahrung nach länger, denn die Hefe hat eine recht niedrige
Konzentration im Bier und ist durch den fehlenden Sauerstoff auch noch
zusätzlich im Stress, den Stoffwechsel umzustellen.
Lass dem Bier, gerade bei der hohen Stammwürze und entsprechend hohem
Alkoholgehalt, noch locker 2 Wochen für die Nachgärung. Ich gehe davon aus,
dass deine kleinen Helferlein im Moment massiv unter Stress sind und
einfach noch viel mehr Zeit brauchen.
____________________ Grüße
Martin
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 14:31 |
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Nicht richtig
Die Hefe muss den Stoffwechsel nicht umstellen. Sie war die ganze Zeit in
der HG auf anaeroben Stoffwechsel eingestellt und muss sich in der NG nicht
mehr umstellen. Sie war und ist ja auf dem Maltose-Trip.
Wenn ausreichend mit Zucker gespeist wurde, liegt das Problem an anderer
Stelle und da vermute ich schlicht, dass die NG zu früh als beendet erklärt
wurde. Daraus resultiert:
Wieder wärmer stellen.
Bezüglich der niedrigen Hefekonzentration nach dem Umschlauchen:
Ich mache das seit meinem dritten Bierkit regelmässig und habe noch nie
Probleme mit der Population der Hefe gehabt. Hinreichend Bodensatz in
Flaschen und Fässern belegt, dass ausreichend Hefe in die Gebinde kommt um
die NG normal zu fahren.
Auch hatte ich bislang noch keine Probleme mit der NG.
Wäre das Umschlauchen hinsichtlich der Hefepopulation problematisch, würde
ich mich hüten, das Verfahren in meinem Buch zu propagieren
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 16:48 |
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Naja, bisher hat sich ja auch niemand dagegen ausgesprochen. Ich mache es
nicht anders, lasse meinem Bier jedoch immer mindestens 2 Wochen Zeit für
die NG.
Was den Stoffwechsel angeht: Die Hefe ist auf dem Maltose Trip, soll jetzt
aber Saccharose verstoffwechseln. Sicherlich keine große Umstellung, aber
ich denke, dass das zumindest eine kleine Rolle spielt. Bei der Maltose
frisst die Hefe nur Glukose, mit dem Haushaltszucker kommt noch Fruktose
ins Spiel.
Du hast natürlich in jedem Fall Recht, dass dauerhaft Nährstoffe vorhanden
sind.
____________________ Grüße
Martin
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 25.12.2012 um 17:08 |
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ist das richtig 3,5 gr / 0?33 ? dh 10,5 gr /l ?
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 17:15 |
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 106 Registriert: 23.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 25.12.2012 um 20:26 |
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Aber es werden doch nur ca. 50% des Zuckers zu CO2 oder hab ich da was
grundsätzlich nicht verstanden??
Also hätten wir hier ca 5% CO2.
Oder??
MfG
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 20:34 |
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Im Prinzip richtig, aber zu den 5,2g/l CO2 die aus den 10,5g/l Zucker
entstehen kommen noch die 1,7 g/l CO2 dazu, die bei ca. 20°C schon im
Jungbier enthalten sind, somit kommt man in Addition eben auf etwa 7g/l
CO2.
edit: Wobei 5% CO2 natürlich nicht stimmt, sondern es wären in dem Fall
0,5%
[Editiert am 25.12.2012 um 20:37 von Tyrion]
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.12.2012 um 20:44 |
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Hi Markus,
ein wirklich schwieriger Fall... Normal hat die 1056 keine Probleme mit 9% Alk. Man
kennt aber nicht alle Gegebenheiten? Nitratgehalt des Wassers, Belastetes
Malz usw..
9% sind halt grenzwertig und es könnte durchaus sein, dass die Hefe
erledigt ist? 7g/CO2 pro Liter ist eigentlich sehr spritzig, auf
Weißbierniveau.
Meistens ist allerdings nicht alles tot. Eine sehr lange warme Nachgärung
könnte es noch bringen? ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 106 Registriert: 23.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 25.12.2012 um 20:49 |
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Klar, ich meinte 5 g/l.
mfg
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 25.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 15:19 |
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Zitat von flying, am 25.12.2012 um
20:44 | Hi Markus,
ein wirklich schwieriger Fall... Normal hat die 1056 keine Probleme mit 9% Alk. Man
kennt aber nicht alle Gegebenheiten? Nitratgehalt des Wassers, Belastetes
Malz usw..
9% sind halt grenzwertig und es könnte durchaus sein, dass die Hefe
erledigt ist? 7g/CO2 pro Liter ist eigentlich sehr spritzig, auf
Weißbierniveau.
Meistens ist allerdings nicht alles tot. Eine sehr lange warme Nachgärung
könnte es noch bringen? |
Hi Flying,
Nitratgehalt des Wassers = Keine Ahnung. ;-) Werde ich nun aber mal
nachforschen, bzw. testen.
Aber es gibt Erfolge: Ich habe die Flaschen wieder warmgestellt und gerade
getestet: Ja, es kommt nun endlich CO2 ins Bier.
Ich lasse die Flaschen nun noch paar Wochen beim Zimmertemperatur stehen,
dann wieder in die Kühlung.
Tyrion:
Danke für den Tipp mit der PET-Flasche, wird beim nächsten Mal, wenn ich
fernab meines "Standard Pale Ale" braue auf jeden Fall berücksichtigen!
@Alle:
Hatte mich verschrieben:
Karbonisierung ist 2,5 gr / 0,33 L
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 25.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.12.2012 um 15:22 |
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Zitat von TrashHunter |
Wenn ausreichend mit Zucker gespeist wurde, liegt das Problem an anderer
Stelle und da vermute ich schlicht, dass die NG zu früh als beendet erklärt
wurde. Daraus resultiert:
Wieder wärmer stellen.
Greets Udo
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Und genau das war es! Jetzt wird es sicher ein super Bier. Die Bierprobe,
die ich gerade gemacht habe lässt erahnen, wie lange ein Bier mit solch
hohem Alkoholgehalt reifen kann und sollte. :-)
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Antwort 20 |
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