Senior Member Beiträge: 362 Registriert: 3.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 11:08 |
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Moin zusammen,
in einem stillen Moment auf gleichnamigen Örtchen, fragt mich nicht warum,
kam bei mir die Frage auf was größere Brauereien mit den entstehenden
Gasen.. genauer mit dem Co² anfangen. Wenn ich mich da an der "nur" 500l
große Gärfaß erinnere kam da ja schon ne Menge zusammen.
Auf der anderen Seite kostet , sicherlich wesentlich reineres, Co² beim
Dealer ja auch Geld... bei der Gärung entsteht es als Abfallprodukt,
zumindest der Teil der über die gewünschte Menge die im Gerstensaft zurück
bleibt.
Gruß
Mario
____________________ Gruß
Mario
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 11:13 |
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Moin, Mario,
je nachdem wie groß so eine Brauerei ist, werden - ebenfalls recht teure -
Wiederaufbereitungsanlagen dort installiert. Da wird das Gärungs-CO2
aufgereinigt, verdichtet und später dann zur Abfüllung und zum Vorspannen
der Flaschen und Fässer verwendet. Das lohnt sich aber erst ab einer
bestimmten Größe, denn derartige Aufbereitungsanlagen sind recht teuer. Für
einen 500 l Gärtank wird man sich das auf keinen Fall antun!
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 11:15 |
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Man darf in der (deutschen) Brauerei nur CO2 benutzen (z.B. bei der
Gegendruckabfüllanlage), das bei der Gärung entstanden ist.
Fossiles CO2 ist verboten und man kann das auch an den Isotopen
nachweisen.
Darum wird das CO2 oft aufgefangen, gereinigt und verflüssigt, was sich
komplizierter anhört, als es letztendlich ist (technisch kein Problem).
Der größte Teil des Gär-CO2 geht aber sicherlich einfach in die
Atmosphäre.
Stefan
Edit: zu langsam
[Editiert am 29.12.2012 um 11:16 von Boludo]
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 11:28 |
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Zitat: | Der größte Teil des
Gär-CO2 geht aber sicherlich einfach in die
Atmosphäre. |
Neenee .. Verflüssigt und benutzt ! Nichts geht ins freie. Auch kann man
die alkalischen Abwässer damit neutralisieren.
Und wers wissen will warum CO2 Geld kostet , nen Euro Stromkosten ist pro
Kilo schnell mal futsch!
Und die Anlagen kosten auch und Wartung auch.
Und das Malz hatte die entstehende menge CO2 eh schon aus der Luft
aufgenommen.
B. ____________________ Prost! B.
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 362 Registriert: 3.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 11:45 |
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Danke für die schnellen Antworten!
Das mit der Isotopen Bestimmung habe ich schonmal in einem anderen
Zusammenhang gehört... beim Import von Gemüse.
Das derartige Anlagen erst ab einer bestimmten Größe rentabel sind habe ich
mir gedacht, ich habe das Beispiel nur gewählt weil ich dort gesehen habe
was aus einem 500l Teil rauskommen kann, wenn man davon mehrere Tanks hat
bzw. die auch noch größer ausfallen kommt ja schon was zusammen.
Wie wichtig ist die Reinigung des Gases bzw. welche Gase entstehen sonst
noch bei der Gärung und wäre es so schädlich wenn man das Gas einfach nur
komprimiert/verflüssigt. Man darf es dann sicher nicht als Co² anpreisen
aber als Getränkegas mit mindestens X% Co² natürlichen Ursprungs sollte es
doch gehen.
Ich habe hier auch daran gedacht da ich meine 425g Co² Zylinder vom
SodaStream selber fülle. Ich habe eine 10kg Mutterflasche mit der ich
mittels Spezialadapter die kleinen fülle. Wenn ich sehe was da für
Einsparungen drin sind dachte ich das dies auch eine Möglichkeit für
Brauereien ist mehr Wert aus den eingesetzten Rohstoffen zu ziehen.
Bei den Großbrauereien sollten nicht geringe Mengen anfallen und auch nach
dem Eigenverbrauch sollte noch gut was übrig sein. In die Umgebung
abzulassen ist aus meiner Sicht die schlechteste Option.
____________________ Gruß
Mario
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 11:58 |
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Zitat von Biertester, am 29.12.2012 um
11:28 | Zitat: | Der größte Teil des
Gär-CO2 geht aber sicherlich einfach in die
Atmosphäre. |
Neenee .. Verflüssigt und benutzt ! Nichts geht ins freie. Auch kann man
die alkalischen Abwässer damit neutralisieren.
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Z.B. bei Schneider in Kelheim geht alles in die Atmosphäre, die können mit
ihrer offenen Gärung das CO2 gar nicht auffangen, genau so bei sämtlichen
Kleinbrauereien hier im Umfeld, die ich kenne.
Stefan
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 12:26 |
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Zitat: | Ich habe eine 10kg
Mutterflasche mit der ich mittels Spezialadapter die kleinen
fülle. |
In deiner Mutterflasche herrscht ein Druck von über 50 bar. Mit einem
mehrstufigen Kompressor und einem nachgeschalteteten Kondensator müsste
eine Befüllung zu schaffen sein.
Übrigens: Haupterntezeit für das Gas ist der 4. und 5. Gärtag, dann wird
vorkomprimiert, über schwefliger Säure getrocknet und dann kommt noch der
Aktivkohlefilter.
Hans
P.S. Schönes Stichwort Das Nathan-Verfahren____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 12:32 |
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Kann man CO2 nicht einfach umfüllen, in dem man die Mutterflasche auf den
Kopf stellt?
Dann müsste es doch eigentlich flüssiges CO2 in die kleinere Flasche
umdrücken.
Oder ist das irgend wie gefährlich?
(Ich hatte mal einen CO2 betriebenen Modellbaumotor, da hat das
funktioniert).
Stefan
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 362 Registriert: 3.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 12:43 |
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Meine Mutterflasche hat kein Steigrohr, daher muss ich diese auf dem Kopf
stellen beim umfüllen um flüssiges Co² in die kleine FLasche zu kriegen.
Was ist ungefährlich?!?! Ich achte genau darauf das die kleinen Flaschen
nicht überfüllt werden. Es ist das jeweilige Tara auf den FLaschen
angebracht und ich verweige diese mit einer Haushaltswaage. Die Waage habe
ich mal mit geeichten Gewichten kontrolliert um einen Messfehler zu
vermeiden.
Ich friere die kleinen Flaschen vorher ein um diese auch voll zu bekommen,
die Mutterflasche stelle ich warm im Wohnbereich.. jedoch nciht im Keller
damit bei einer Undichtigkeit keine Gefahr entsteht.
____________________ Gruß
Mario
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 15:23 |
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 29.12.2012 um 16:16 |
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Nicht nur beim Gemüse, sondern auch beim Fleisch.
Es ist möglich, anhand der Zusammensetzung des Fleischsaftes den
geografischen Herkunftsort z. B. eines Rindes zu bestimmen. Und zwar auf
wenige Kilometer genau. ____________________ Gruss Uli
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 16:39 |
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Zitat: | CO2-Reinheit von >
99,998 |
Jau wenn der Umstellzeitpunkt auf
Gewinnung stimmt ____________________ Prost! B.
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 18:58 |
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also wer es wissen will, eine CO2 Gewinnung rechnet sich erst ab 100000 -
150000hl!
Die Anschaffungskosten sind einfach zu hoch!
In meiner Lehrbrauerei >250000hl sind im Sommer gute 30 bis 40t CO2
(kompremiert) angefallen, die in der gesamten Brauerei genutzt worden ist.
Sprich Gärkeller, Lagerkeller, Filterkeller, Fla.K. und Keg waren die oder
sind die Hauptabnehmer!
Der Zeitpunkt des umschaltens von Abluft auf die Gewinnung hängt stark vom
Gärprogramm ab! War damals meist schon am zweiten Tag, zu frühes umschalten
ging dann die Anlage auf Störung, Mischgaskonzentration zu hoch, sprich die
CO2 - Konzentratin zu gering.
Ach ja Bottich, es gibt auch geschlossene Bottiche zur Hauptgärung, da kann
man auch die CO2 Anlage drauf bauen.
Allerdings ist da das Problem bei den Weizenbierbrauereien, das sie keinen
Druck bei der Gärung haben möchten, ergo geht das CO2 meist bei dennen
verloren. Deshalb ist ja auch das Weizenbier in einem Bottich und nicht in
einem ZKG --> Hydrostatischer Druck!
Schätze mal vieleicht 20-25% in Deutschland haben eine Anlage für die CO2
Rückgewinnung --> ohne Gewähr!!
gruß al
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 362 Registriert: 3.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 19:24 |
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Danke für die Antworten!
Wurde das gewonnene Co² auch verkauft oder reichte es nur um den
Eigenbedarf zu decken?
____________________ Gruß
Mario
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2012 um 20:21 |
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teils teils, kommt auf die Saison drauf an, mal wurde verkauft, mal dazu
gekauft!
Vielleicht hätte man den CO2 Tank größer bauen sollen, naja Anlage war ende
80er, heute mit Sicherheit würde der Tank größer Ausfallen.
gruß al
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Antwort 14 |
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