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Autor: Betreff: wyeast 2206 startet nicht!
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geldo
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 10:11  
Hallo,

ich habe am 30.12. gebraut und mit "wyeast 2206 bavarian lager" angestellt. Bis jetzt (also nach ca. 60 Stunden) ist leider noch keinerlei Gäraktivität zu beobachten. Das Gärfass steht bei Werten von ca. 7-10°C auf meinem Dachboden. Ein Fehler den ich evtl. gemacht habe ist, dass ich die Hefe, nachdem sie am Vortag inkubiert und am Brautag mit Vorderwürze angestellt wurde (bei Zimmertemperatur), in die auf ca. 14°C gekühlte Würze gekippt habe. Hat die Hefe da vielleicht einen Temperaturschock erlitten?

Ich habe mich auch gefragt ob vielleicht zu wenig Sauerstoff in der Würze vorhanden ist. Ich habe nämlich dieses Mal nicht extra belüftet, da die Würze eh beim Umfüllen in den Gärbottich in diesen hineinplatschte (über einen Auslaufhahn). Ich dachte dass somit eh genügend Sauerstoff in die Würze gelangen würde.

Bisher habe ich meist obergärige Biere gebraut, die innerhalb weniger Stunden zu gären begonnen haben. Von daher weiß ich nicht so genau ob jetzt schlicht Geduld angebracht ist, oder ob ich mir Sorgen machen muss. Ersatzhefe, welche zur Not noch in die Würze getan werden könnte, habe ich momentan eh nicht da.

Oder würde es z.B. etwas bringen wenn ich die Würze bis zum Ankommen auf Zimmertemperatur erwärme ? Oder entstehen schon dann zuviele Gärungsnebenprodukte für ein untergäriges Bier?

Hat jemand aus dem Forum schonmal ähnlich lange auf das Ankommen der Gärung warten müssen (mit der 2206)?

Gruß
Christian
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 10:34  
Du schreibst nicht, wieviel Bier Du gebraut hast. Ich nehme mal an, es sind 20l oder mehr.
Ein Päckchen ug Hefe reicht dann nicht aus.
Der Starter war zu spät angesetzt und (schon allein dadurch) zu klein.
Die Hefe war nicht temperiert.

Man kann das offensichtlich garnicht oft genug schreiben:

Bei untergärigen Hefen immer genug vitale Hefe einsetzen

Ein Päckchen untergärige Flüssighefe reicht nur für maximal 10 Liter Würze.
Ist zu wenig Hefe vorhanden, rechtzeitig einen ausreichen großen Starter ansetzen. Die Größe richtet sich danach, wie stark vermehrt werden muss.
Die Hefemenge zum Anstellen kann man z.B. bei WYEAST oder bei MrMalty berechnen.
Starter und Würze sollten beim Anstellen etwa gleiche Temperatur haben.


____________________
Gruß vom Berliner
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geldo
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 10:40  
Hallo Berliner,

es sind ca. 22 Liter. Ich habe eine Activator-Packung verwendet, welche ja angeblich auch für 20 Liter reichen soll. Beim letzten Mal hat das auch wunderbar funktioniert.

Aber mal angenommen der Starter war trotzdem zu klein und die der Temperaturunterschied auch von Nachteil: Gibt es Hoffnung dass die Hefe trotzdem noch startet? Solange die Würze bei 7-10°C steht wird ja so schnell nichts verderben. Wenn die Hefe dann eben länger braucht zum starten wäre es ja nicht so schlimm.....oder?
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 10:41  

Zitat von geldo, am 2.1.2013 um 10:11
Oder würde es z.B. etwas bringen wenn ich die Würze bis zum Ankommen auf Zimmertemperatur erwärme ? Oder entstehen schon dann zuviele Gärungsnebenprodukte für ein untergäriges Bier?

Hat jemand aus dem Forum schonmal ähnlich lange auf das Ankommen der Gärung warten müssen (mit der 2206)?


Ich fürchte dir wird nichts anderes übrigbleiben als wärmer zu stellen, auch wenn die Hefe evtl. auch so noch heute ankommt, wird auch die Gärung extrem langsam bleiben. Die Gärnebenprodukte musst du wohl in Kauf nehmen.

Ich nehme jetzt mal an, dass du ein Wyeast Pack für 20 Liter Würze verwendest:
Ein Pack (nicht nur 2206) Untergärige Wyeasthefe ist nicht genug um kalt anzustellen. 14°C ist zwar "lauwarm", aber wenn du den Gärbottich danach auf den Speicher gebracht hast, wird der wohl schon recht bald auf ca. 10°C gekommen sein. Auch der "Kurzzeit-Starter" ist da nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

Zur 2206 kann ich dir nur die Meinung von Ray Daniels "Designing great beers" wiedergeben:
"Startet etwas langsam. - Manche berichten, dass diese Hefe zickig reagiert, wenn sie zu warm vermehrt und gestartet wird und dann kalt vergären soll."

Gruss
Matthias
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 10:46  

Zitat von geldo
...eine Activator-Packung verwendet, welche ja angeblich auch für 20 Liter reichen soll.


Zitat von WYEAST
The Activator™ is designed to directly inoculate 5 gallons of standard strength ale wort...
...for pitching into cold conditions ..., we recommend increasing this pitching rate. This can be achieved by pitching additional Activator™ packages or by making a starter culture.
Please see the Pitch Rate section for additional information.


Jetzt wird dir nichts anderes übrig bleiben, als den Bottich wärmer zu stellen. Aber nach der Gärung hast Du dann genug Erntehefe für den nächsten Sud ;)


[Editiert am 2.1.2013 um 10:49 von Berliner]



____________________
Gruß vom Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 11:20  
Hatte im Dezember genau das gleiche Problem mit einer Wyeast 2000 Budweis.
2 Tage den Beutel quellen lassen, einen Tag mit Würze hochgepäppelt, dann zur 15 °C warmen Würze geleert und wahrscheinlich zu schnell abgekühlt. 2 1/2 Tage lang passierte gar nix.

Die Hefen von Wyeast sind wie Ehefrauen! Immer wenn man meint, man hätte verstanden, woran es liegt... :redhead:

Frank
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geldo
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 11:22  
Hallo Frank,

hast du dann auch den Bottich wärmer gestellt oder ging es dann auch ohne?

Gruß
Christian
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geldo
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smilies/puzzled.gif erstellt am: 2.1.2013 um 11:48  

Zitat von Tyrion, am 2.1.2013 um 10:41

Ich fürchte dir wird nichts anderes übrigbleiben als wärmer zu stellen, auch wenn die Hefe evtl. auch so noch heute ankommt, wird auch die Gärung extrem langsam bleiben.


Hätte eine langsamere Gärung neben der benötigten Zeit denn noch weitere Nachteile? :puzz:

Gruß
Christian
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 12:00  
Zumindest bei mir ist in dem Fall das Problem, dass es gerade zum Ende (das letzte °P) wirklich sehr lange dauert und es evtl. garnicht ganz zuende vergärt. Bei Abfüllung kommt dann nochmal etwas Schwung in die Gärung und die Flaschengärung schiesst schnell mal übers Ziel hinaus.
Wenn du sauber gearbeitet hast sollte die Infektionsgefahr gering sein und das einzige Problem könnte ein etwas würzeähnlich süssliches Endergebnis sein. Letzteres kann sich aber nach ausgiebiger Lagerzeit noch legen, aber wirklich kernig, vollmundig wird das nicht.
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geldo
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 12:09  
D.h., die Würze bis zum Ankommen warm zu stellen sollte das bessere Ergebnis bringen weil das Bier mit höhrerer Wahrscheinlichkeit zu Ende vergoren wird? Ich habe wie gesagt mit untergärigen nicht so Erfahrung und weiß demnach nicht wie stark sich das kurzzeitige Warmstellen auf das Resultat auswirken kann.

Wie warm würdest du es stellen ? Eher auf 12-15°C oder Zimmertemperatur ?
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 12:14  

Zitat von geldo, am 2.1.2013 um 12:09
D.h., die Würze bis zum Ankommen warm zu stellen sollte das bessere Ergebnis bringen weil das Bier mit höhrerer Wahrscheinlichkeit zu Ende vergoren wird?
Wie warm würdest du es stellen ? Eher auf 12-15°C oder Zimmertemperatur ?


:cool: Kann man so auch nicht sagen. Das beste Ergebnis bekommst du mit einer ordentlichen Gärung trotz kaltem Anstellen und Vergären. Das geht bei mir dann eigentlich auch erst wenn ich die geerntete Hefe (aus einem etwas wärmer angestellten und vergorenen Sud) ein 2. und 3. mal verwende.

Wenn du die Möglichkeit hast die 12-15°C hinzubekommen, würd ich dir das empfehlen.
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 12:17  
Man sollte die Würze bei untergärigem Bier auf keinen Fall warm anstellen.
Das erleichtert zwar die Gärung, erzeugt aber zu viele unerwünschte Gärnebenprodukte (dann kann man gleich mit einer neutralen obergärigen Hefe arbeiten)
Die Lösung lautet mit eine sehr große Anzahl sehr vitaler Hefezellen kalt anstellen.
Leider ist in den untergärigen Wyeast Packungen nicht genügend drin.
Ich braue untergärig nur noch mit Hefe aus der Brauerei, da hat man dann zwar keine Auswahl, dafür kommt die Hefe auch bei 7°C zuverlässig an.
Alternativ sollte man mehrere Tage vorher einen dicken Starter mit den Wyeast Hefen machen, am besten mit steriler Luft aerob vermehren und vor dem Anstellen entsprechend kühlen.

Stefan


[Editiert am 2.1.2013 um 12:19 von Boludo]
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geldo
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 12:31  
Ok, danke. Das sind gute Tips, die ich wohl allerdings erst beim nächsten Mal anwenden kann. Beim aktuellen Sud bleibt mir wohl nur ihn warm zu stellen und zu hoffen dass die Gärung einsetzt. Dann wieder kalt stellen und hoffen dass nicht so viele Gärungsnebenprodukte entstanden sind.

Oder.....kann man auch versuchen mittels einer kleinen Würzemenge die darin enthaltene Hefe separat hochzupäppeln und dann wieder zur Würze zu geben ? Also mit einer sterilen Schöpfkelle eine kleine Menge Würze nehmen, warm stellen......evtl. noch mit Malzextrakt füttern? War nur grad so eine Idee...

Gruß
Christian.


[Editiert am 2.1.2013 um 12:46 von geldo]
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 12:48  

Zitat von geldo, am 2.1.2013 um 11:22
Hallo Frank,

hast du dann auch den Bottich wärmer gestellt oder ging es dann auch ohne?

Gruß
Christian

Nee, ging dann von alleine.
@Boludo : warm anstellen heisst nicht warm vergären. Du sorgst lediglich für eine zügige Vermehrung der Hefezellen.
Der Anteil am gesamten Gärprozess ist sehr gering. Wenn das Überweissen einsetzt, kalt stellen und gut ist.
Wenn man aber wie Du mit frischer Brauereihefe arbeitet, ist es natürlich noch besser, da hat man schon eine ausreichende Menge.
Bei Trockenhefen hast Du das Problem aber auch nicht. Die W34/70 kam immer zuverlässig und schnell an, auch bei kalten Temperaturen.

Frank
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 13:39  
Hallo Frank,

das Thema haben wir beim Doemens Seminar ausführlich erörtert, die aller meisten Gärnebenprodukte entstehen wohl wirklich beim Ankommen der Hefe.
Warm Anstellen ist bei untergärigen Bieren absolut nicht angebracht und viel schlimmer, als eine etwas wärmere Hauptgärung.
Hab ich vorher auch nicht gewußt.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2013 um 18:33  
Interessant, interessant.
Man lernt doch nie aus. :thumbup:

Frank
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geldo
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red_folder.gif erstellt am: 3.1.2013 um 12:16  
Habe den Bottich über Nacht in einem anderen Raum bei ca. 14°C stehen lassen. Siehe da, eine weisse Schicht auf der Würze und gemächliches Blubbern........na also...geht doch! :) Jetzt habe ich den Bottich jetzt wieder kälter gestellt und hoffe dass die Gärung (wenn auch evtl. langsam) durchgeht. Beim nächsten Sud werd ich dann mal genügend aktive Hefe vor dem Brauen züchten......so hat man mal wieder was gelernt. Sehr gut!

Grüße
Christian
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