Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

     
Autor: Betreff: EVG zu niedrig. Denk-, Mess-, oder Braufehler?
Senior Member
Senior Member

Bierman
Beiträge: 139
Registriert: 15.2.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 16.1.2013 um 17:08  
Moinchen und frohes Neues,

bin dieses Jahr noch gar nicht dazu gekommen, mal in's Forum zu schauen. Dabei schwirrt mir schon seit dem letzten Sud eine Frage im Kopf. Und zwar hatte ich bei meinen letzten drei Suden einen merkwürdig niedriegen EVG. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den vielleicht falsch berechnet habe, ob er tatsächlich so niedrig ist, so gehört, ich nen Fahler beim brauen gemacht habe. Könnt Ihr mich aufklären? Die drei Sude sahen so aus:



1: Orange Spicy Ale (abgewandelt)
Schüttung:
PiMa 8,2 kg
MüMa 1,8 kg

Maischen:
Einmaischen in 35l @ 80°C ergibt 75°C Einmaischtemperatur
abkühlen lassen auf 60°C innerhalb von 2 Stunden
Aufheizen auf 78°C, 15 min Läuterruhe, abläutern, anschwänzen

Nach Hopfenkochen und Verdünnen hatte ich dann 38l mit 14°P
Nach 7 Tagen HG bei 20-22°C mit US-5 waren es 5,5°P und sind es auch heute noch nach NG und 4 Wochen Reifung.

Ergibt nach Fabier einen scheinbaren EVG von 60,7% und tatsächlichen EVG von 49%
Alkoholgehalt nach Fabier: 4,3%


2. Iltisches Stout
Schüttung:
PiMa 3,1 kg
CaraMünch II 360 g
Röstgerste 360 g (Zugabe kutz vor 72er Rast)
Farbmalz 120 g (Zugabe kutz vor 72er Rast)
Gerstenflocken 600 g
Haferflocken 600 g

Maischen:
einmaischen in 9l @ 70°C ergibt 60°C
Temp.erhöhung durch Infusion auf 66°C, 60 min Rast (Temp. sinkt auf 64°C)
Temp.erhöhung durch Infusion auf 72°C, 15 min Rast
Temp.erhöhung durch Dekoktion (Dünnmaische verzuckern, erhitzen, kochen, dauert ca 25min) auf 78°C
Läuterruhe, abläutern.

Nach Hopfenkochen und verdünnen waren es 13,5°P. Menge kann ich nicht mehr genau sagen, um die 18l glaub ich.
Nach 7 Tagen HG bei 20-22°C mit S-04 waren es 4°P
Ergibt nach Fabier einen scheinbaren EVG von 70% und einen tatsächlichen EVG von 57%
Alkoholgehalt nach Fabier: 4,8%


3. Dry Stout
Schüttung:
PiMa 4,3 kg
Röstgerste 870 g
Gerstenflocken 1425 g

Maischen:
Einmaischen in 19,4l @ 75°C ergibt 66°C
Kombirast bei ~64°C für 60min (hab zu wenig gerührt, Messungen an verschiedenen Stellen ergaben Temperaturen zw. 60 und 65°C
erwärmen auf 78°C, 10 Rast
10 min Läuterruhe, abläutern, anschwänzen

ergab nach Hopfenkochen und Verdünnen 37l mit 10,5°P
Nach 5 Tagen HG bei 20-22°C mit US-5 (zweite Führung) 3,5°P
Ergibt nach Fabier einen scheinbaren EVG von 67% und einen tatsächlichen EVG von 54%
Alkoholgehalt nach Fabier: 3,4%



Gemessen habe ich alles mit zwei Spindeln (eine auf 20°C geeicht und eine auf 65°C) und Temperatur korrigiert mit dem Fabier-Rechner. Habe auch nach einiger Zeit das fertige Bier noch mal gespindelt, der Restextrakt ist noch weiter gesunken, trotz Lagerung bei 14-16°C (ging nicht kälter).

Was sagt Ihr dazu? Ist das ein normaler EVG? Mit kommt er relativ niedrig vor. Hab ich vielleicht irgendwo etwas übersehen?

Verwirrte Grüße, Christian


____________________
Ich trink Bier, was macht Ihr?
Profil anzeigen
Senior Member
Senior Member

fass
Beiträge: 196
Registriert: 13.1.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 16.1.2013 um 17:36  
Ich bin alles andere als ein Spezialist, aber das Einmaischen in das doch recht warme Wasser könnte bereits einiges an Enzymen killen (inaktivieren). Warum nicht mal testweise bei 50 Grad einmaischen und dann normale Infusion fahren.

Lt. Profis ist das Maischen bei uns Hobbybrauern schwer überbewertet. Solange kein Fehler vorliegt kann man die Stufen beim Infusionsverfahren fast schon nach belieben wählen und es kommt (zumindest bei enzymstarken, hellen Malzen) fast immer das Gleiche raus.
Ein solcher Fehler könnte aber bei dir vorzuliegen, weil die Enzyme für die Maltose degenerieren, bevor Sie ihre Arbeit verrichten können. Hierfür würde auch der ansehnliche Restextrakt sprechen.
Profil anzeigen Antwort 1
Posting Freak
Posting Freak

kvendlar
Beiträge: 972
Registriert: 18.4.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 16.1.2013 um 17:40  
Hi, ebenfalls kein Spezialist hier.

Ich kenne mich mit den Maischverfahren nicht aus, die Temperaturschwankungen sind krass). Aber angenommen nach 1h ist 90% der Stärke ausgelöst und verzuckert, dann hat zumindest Dein erstes Bier diese Stunde bei > 67Grad verbracht - da werden fast nur unvergärbare Zucker erzeugt.

Ich habe ml durchwegs zu heiss gemaischt - ist Dein Termometer kalibiriert? Meines zeigte in kochendem Wasser 92ºC, habs dann weggeschmissen.

Gruß - kvendlar
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 2
Posting Freak
Posting Freak

Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 16.1.2013 um 17:54  
Bevor hier gerätselt wird was in deiner Maische alles passiert ist: Wie schmecken die Biere denn? Ist das Dry Stout denn dry?


Zitat von fass, am 16.1.2013 um 17:36

Lt. Profis ist das Maischen bei uns Hobbybrauern schwer überbewertet. Solange kein Fehler vorliegt kann man die Stufen beim Infusionsverfahren fast schon nach belieben wählen und es kommt (zumindest bei enzymstarken, hellen Malzen) fast immer das Gleiche raus.

Ich hatte schon lange im Verdacht, dass bei Warburger und Bitsteiner morgens die Rasten ausgewürfelt werden! :cool:


____________________
Profil anzeigen Antwort 3
Senior Member
Senior Member

Bierman
Beiträge: 139
Registriert: 15.2.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 16.1.2013 um 17:56  
Das Thermometer stimmt, hab bei kochendem Wasser 100°C und auch noch mit einem zweiten Thermometer nachgemessen.

@fass
Hm, wenn die Beta-Amylase beim Einmaischen drauf geht, würde das natürlich erklären, daß weniger vergärbare Zucker entstehen. Aber die höchste Temperatur nach dem Einmaischen war 75°C bei Sud Nr 1, geht die da schon kaputt? Dann müssten ja die 14°P grossteils aus unvergärbaren Zuckern bestehen, das Bier schmeckt allerdings nicht übermässig süß oder malzig. Oder wird da beim Spindeln ausser den vergärbaren und unvergärbaren zuckern noch was gemessen?

@kvendlar
Jo stimmt schon, bei der englischen Infusion wird wohl erst die Alpha-Amylase aktiv und produziert unvergärbare Zucker. Ich habs allerdings so verstanden, daß die Beta-Amylase, die in den unteren Temperaturbereichen aktiv wird, diese unvergärbaren Zucker weiter aufspaltet, hätte also erwartete, daß dann fast nur noch vergärbare Zucker übrig bleiben.

@Ladeberger
Das Dry Stout ist Super-Dry, für meinen Geschmack schon zu leer.


[Editiert am 16.1.2013 um 17:57 von Bierman]



____________________
Ich trink Bier, was macht Ihr?
Profil anzeigen Antwort 4
Member
Member

mercilessreaper
Beiträge: 76
Registriert: 12.6.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 16.1.2013 um 19:40  
75°C ist ein thermischer Knüppel für die beta-Amylase.

beim Spindeln misst du ja im Endeffekt die Dichte somit auch alle gelösten Stoffe wobei das eben hauptsächlich die für uns wichtigen Inhaltsstoffe sind, die die Dichte maßgeblich verändern: Zucker und Alkohol

aber von deinen Verkostungseindrücken scheint es ja nicht so schlimm zu sein

edit: achso wegen der umgekehrten Infusion. wenn die alpha Amylase erst die Stärke in gröbere Stücke teilen kann, hat die beta-Amylase (vorausgesetzt es gibt sie noch) mehr Angriffsfläche und kann schneller/mehr vergärbare Zucker bilden


[Editiert am 16.1.2013 um 19:42 von mercilessreaper]
Profil anzeigen Antwort 5
       

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum