Senior Member Beiträge: 327 Registriert: 12.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 18:47 |
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Guten Abend,
gerade eben hab ich eine Flasche von meinem Pils verkostet. Befindet sich
am Ende der Nachgärung und kommt demnächst in die Kaltreifung. Jetzt ist
mir aber unangenehm aufgefallen, was auch schon bei meinem ersten Sud der
Fall war, dass das Bier viel zu feinperlig ist. Laut Fabier sind deutlich
über 5g/l CO2 im Bier. Das ist etwas überkarbonisiert für ein Pils aber das
ist eine andere Geschichte...
Ich weiß nicht wie ichs beschreiben soll. Man nimmt zwar Kohlensäure wahr,
diese ist aber sehr sehr feinperlig. Im Gegensatz zu Apfelschorle,
Mineralwasser oder gekauftem Bier. Dort ist die Kohlensäure deutlich
''gröber''. Auch sind die wenigen aufsteigenden Bläschen sehr fein und die
Schaumbildung ist schlecht bis überhauptnicht...
Geschmacklich ist das Bier fürs zweite Mal in Ordnung. Jedenfalls gefällt
mir die Karbonisierung nicht.
Woran kann das liegen?
Hier mal das Rezept (erstellt mit dem Sudplaner) Ich hoffe ihr könnt meine
Handschrift entziffern
Grüße
Johannes
Edit: Aufgespeist wurde mit Traubenzucker, ich kann mir allerdings nicht
vorstellen, dass das die Ursache für das Problem ist. Hefe war die W34/70
[Editiert am 26.1.2013 um 18:50 von hans11081993]
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Gast
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erstellt am: 26.1.2013 um 18:57 |
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Macht kaum Schaum und prickelt auf der Zunge ,warten !
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 18:58 |
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Moin Jo (darf ich Dich so nennen ?)
Ich geb Dir mal zwei Anhaltspunkte mit, über welche Du mal nachdenken
kannst....
1. Industrielle Biere, Limonaden und Wasser sind nicht natürlich
karbonisiert, sondern nachträglich künstlich aufkarbonisiert (gespundet).
Und ja, das gilt auch für Bier. Denn Bier wird oftmals gefiltert und
pasteurisiert und dann nachträglich mit CO² versetzt. Natürliche, durch die
Hefe produzierte Kohlensäure ist da nicht mehr vorhanden.
2. Es ist allgemein bekannt, dass in den Speiserechnern deutliche
Abweichungen zur Realität vorherrschen.
Seit ich meine Biere pauschal mit mindestens 7g Zucker / Liter in die
Nachgärung schicke, habe ich immer deutlich stabilen Schaum und das
angemessene CO²-Gefühl im Mund.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 29.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 26.1.2013 um 19:00 |
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Hi!
Also 2 Sachen:
1. Das Atribut "feinperlig" ist sehr positiv für ein Bier und 2. finde ich
5g/l eigentlich angenehm für ein Pils. Meiner Meinung nach klingt das nach
einem gelungenen Bier
Grüße,
TBM
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 327 Registriert: 12.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 19:09 |
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Klar darfst du
Mhm, klingt einleuchtend, dass mit dem unnatürlichen CO2.
Kann es sein dass das nach der Kaltreifung auch etwas besser ist?
Was noch unklar ist: Wieso kein Schaum entsteht. Liegts an der niedriegen
Einmaischtemperatur und an der wie mir auffällt überdurchschnittlich langen
Maltoserast?
Grüße
Johannes
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 19:18 |
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Feinperlig finde ich in Ordnung, nicht so sprudelig wie Tafelwasser oder
Apfelschorle, ist halt Geschmackssache. Das Bier wird aber viel besser
trinkbar. Das hielt ich einem Brauer-Studenten entgegen, der meinte, mein
Bier hätte einen Kohlensäurefehler. Er solle sich mal umschauen wie viel
davon getrunken wird.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 19:20 |
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Moin
Ich verstehe zwar nicht, warum Du bei 35°C einmaischst und rastest, aber
das wird es nicht sein.
Die Maltose ist meines Erachtens durchaus in Bereich des Normalen.
Ich rechen für Maltose + Verzuckerung rund 90min und teile die
üblicherweise 2:1, also 60:30min auf. Die 5min mehr für die Maltose sind
also nicht problematisch. Während dieser zeit produzierst Du halt mehr
Maltose und die fehlt hinterher an unvergärbaren Zuckern, welche den Körper
des Bieres ausmachen.
Nein, ich denke viel eher, es ist die Temperatur während der Lagerung und
zum Zeitpunkt des Ausschanks in Verbindung mit der recht moderaten
Karbonisierung....
erzähl doch mal bitte, bei welcher Temperatur Du NACH der Nachgärung
(welche bei HG Temperatur erfolgen sollte) das Bier lagerst und
ausschenkst.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 26.1.2013 um 19:24 |
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aber ei ist doch noch garnicht in der Kaltreifung
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Senior Member Beiträge: 327 Registriert: 12.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 19:27 |
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Die Hauptgärung hat im Keller stattgefunden. Konstant zwischen 9 und 11°C.
Die Nachgärung hat im selben Raum bei den selben Temperaturen
stattgefunden. Bevor ich es verkostet habe hab ich es für ca. 15 Minuten
ins Gefrierfach gelegt.
Was jedoch noch fehlt ist die Kaltreifung...
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 19:27 |
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Hallo,
so wie du das "Kohlensäure" Verhaltem beschreibst, dürftest du ein
untercarbonisiertes Bier gebraut haben, denn bei 5% Co² solltest du auch
bei feinen Co² Blasen deutlich die Kohlensäure im Gaumen und auf der Zunge
spüren, und auch eine ordentliche Schaumbildung haben.
Entweder ist die Flaschengärung noch nicht abgeschlossen oder du hast
zuwenig Speise gegeben, wart mal ab.
LG Christian
____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 19:30 |
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Dann....
gib dem Bier zum Himmel die Zeit die es braucht
Im Turboverfahren zu kühlen bringt die NIX.
Damit sich das CO² ordentlich im Bier lösen und zu Kohlensäure dissoiieren
kann, benötigt es nicht nur die Temperatur, sondern auch ZEIT.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 327 Registriert: 12.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 19:31 |
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Zitat von TrashHunter, am 26.1.2013 um
19:30 | Dann....
gib dem Bier zum Himmel die Zeit die es braucht
Im Turboverfahren zu kühlen bringt die NIX.
Damit sich das CO² ordentlich im Bier lösen und zu Kohlensäure dissoiieren
kann, benötigt es nicht nur die Temperatur, sondern auch ZEIT.
Greets Udo |
Auf diese Antwort habe ich gewartet
Dankeschön
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 20:39 |
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Hallo Johannes,
wie bist du denn bei einem Pils auf eine Einmaischtemperatur von 35°
gekommen? Das kann schon zu schlechtem Schaumverhalten führen, weil zu viel
Eiweiß abgebaut wird. Außerdem durchläufst du die Ferulasäure-Temperaturen
was wiederum zu Nelkenaromen führen kann. Wie dein Bier prickelnder wird
haben dir ja schon die Kollegen gesagt: Geduld!
Was für eine Anlage hast du? Mit einem fetten Gaskocher, der schnell
aufheizt hast du vielleicht Glück gehabt.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 327 Registriert: 12.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2013 um 21:36 |
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Wie gesagt... Es hat mich schon stutzig gemacht dass ich hier im Forum
keine so niedrigen Einmaischtemperaturen gefunden hab, allerdings erst zu
spät
Das Bier hab ich in Mamas Küche mit dem Gasherd gebraut. Für die 10 Liter
Ausschlagmenge hatte der genug Leistung.
Meine neue Brauanlage kannst du hier anschauen
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=16440
Grüße
Johannes
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.1.2013 um 09:49 |
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Zitat: | 1. Industrielle Biere,
Limonaden und Wasser sind nicht natürlich karbonisiert, sondern
nachträglich künstlich aufkarbonisiert (gespundet). Und ja, das gilt auch
für Bier. Denn Bier wird oftmals gefiltert und pasteurisiert und dann
nachträglich mit CO² versetzt. Natürliche, durch die Hefe produzierte
Kohlensäure ist da nicht mehr vorhanden. |
Das stimmt so nicht. Selbst gefiltertes und pasteurisiertes Bier hat nach
wie vor die Gärkohlensäure. Beim Filtern muss man darauf achten das man mit
dem selben Gegendruck filtriert der eine ausreichende Bindung des CO2
gewährleistet. Anders würde es eine Schaumorgie geben, aber kein
gefiltertes Bier.
Das RHG lässt ein aufkarbonisieren nur zu wenn Gärkohlensäure verwendet
wird. CO2 Rückgewinnungsanlagen sind sehr teuer und lohnen sich erst ab
einer gewissen größe. D.h. Ohne Rückgewinnung ist auf jeden Fall das
"original" CO2 im Bier.
Jan
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.1.2013 um 10:33 |
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Zitat von TrashHunter, am 26.1.2013 um
18:58 | ...1. Industrielle Biere, Limonaden
und Wasser sind nicht natürlich karbonisiert, sondern nachträglich
künstlich aufkarbonisiert (gespundet). Und ja, das gilt auch für Bier. Denn
Bier wird oftmals gefiltert und pasteurisiert und dann nachträglich mit CO²
versetzt. Natürliche, durch die Hefe produzierte Kohlensäure ist da nicht
mehr vorhanden... |
Kann mich Jan nur anschließen und hinzufügen:
Auch die industriellen Brauereien spunden. Wenn überhaupt, wird im geringem
Maße CO2 nur zur Korrektur eingesetzt
a. um Fassbier auf Flaschenbierniveau zu karbonisieren (ca. +0,2g/L)
b. beim Verdünnen von High Gravity Bieren (wobei HG ist in D sowieso nur in
engen Grenzen möglich ist)
Michael
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 515 Registriert: 23.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.1.2013 um 10:34 |
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Zitat von JanBr, am 27.1.2013 um
09:49 |
Das stimmt so nicht. Selbst gefiltertes und pasteurisiertes Bier hat nach
wie vor die Gärkohlensäure. Beim Filtern muss man darauf achten das man mit
dem selben Gegendruck filtriert der eine ausreichende Bindung des CO2
gewährleistet. Anders würde es eine Schaumorgie geben, aber kein
gefiltertes Bier.
Das RHG lässt ein aufkarbonisieren nur zu wenn Gärkohlensäure verwendet
wird. CO2 Rückgewinnungsanlagen sind sehr teuer und lohnen sich erst ab
einer gewissen größe. D.h. Ohne Rückgewinnung ist auf jeden Fall das
"original" CO2 im Bier.
Jan
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Hallo
die meisten Brauereien haben natürliche Kohlensäure im Bier, zumindest die
klein- und mittelständischen Brauereien.
Ich war schon in einigen und habe noch keine gesehen die ihre Biere
aufcarbonisiert. Wie gesagt: kostet ja auch alles Geld. ____________________
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.1.2013 um 11:05 |
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Zitat von jonnymidnight, am 27.1.2013 um
10:34 | Zitat von JanBr, am 27.1.2013 um
09:49 |
Das stimmt so nicht. Selbst gefiltertes und pasteurisiertes Bier hat nach
wie vor die Gärkohlensäure. Beim Filtern muss man darauf achten das man mit
dem selben Gegendruck filtriert der eine ausreichende Bindung des CO2
gewährleistet. Anders würde es eine Schaumorgie geben, aber kein
gefiltertes Bier.
Das RHG lässt ein aufkarbonisieren nur zu wenn Gärkohlensäure verwendet
wird. CO2 Rückgewinnungsanlagen sind sehr teuer und lohnen sich erst ab
einer gewissen größe. D.h. Ohne Rückgewinnung ist auf jeden Fall das
"original" CO2 im Bier.
Jan
|
Hallo
die meisten Brauereien haben natürliche Kohlensäure im Bier, zumindest die
klein- und mittelständischen Brauereien.
Ich war schon in einigen und habe noch keine gesehen die ihre Biere
aufcarbonisiert. Wie gesagt: kostet ja auch alles Geld.
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Sag ich doch. Ausserdem ist im Geltungsbereich des RHG nur die eigene
Gärungskohlensäure erlaubt
Jan
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Antwort 17 |
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