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Autor: Betreff: Welche temperatur zur Nachgärung hernehmen?
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Beiträge: 311
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 18:40  
Hallo Kollegen!
Die Hauptgärung läuft ja nicht bei genau gleichbleibender Temperatur ab.
Wenn die Hefe voll in der Arbeit ist, kann die Differenz zum ende der Hg schon mal 2-3 Grad betragen.
Da sich das Co2 bei unterschiedlichen Temperaturen auch unterschiedlich bindet stellt sich die Frage:
Welche Temperatur nehmt ihr her zur Berechnung der Zucker/Speisemenge für die Nachgärung?
Die tiefste, höchste oder die goldene Mitte?
Gruss Maddin


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 19:10  
Die zum Gärende. Das ist allerdings auch nicht exakt, sollte es nachdem das Bier ausgegoren ist noch mal temperaturmäßig schwanken.
Zum Ende der Hauptgärung ist der Wärmeüberschuß - wie in der voll aktiven Phase etwa - ja praktisch nicht mehr gegeben, trotzdem wird noch CO2 produziert.

Uwe
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Brauwolf
Beiträge: 3548
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 19:12  
Du nimmst die Temperatur zum Zeitpunkt der Abfüllung. Diese Temperatur entscheidet, wieviel CO2 sich bereits im Jungbier gebunden hat. Der Rest zum gewünschten CO2 Gehalt entsteht in der Nachgärung durch die richtig berechnete Speise-/Zuckermenge.
Die Bindung im Bier erfolgt aber erst in der Kaltreife. In der Nachgärung steigt zunächst der Druck im Gärbehälter (das können 2-4 bar sein), weil das Bier schon mit CO2 gesättigt ist und sich kein weiteres CO2 lösen kann. In der Kaltreife löst sich dieses überschüssige CO2 im Bier und der Druck im Gärbehälter nimmt wieder ab.

Cheers, Ruthard


[Editiert am 28.1.2013 um 19:13 von Brauwolf]



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hans11081993
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 20:57  

Zitat von Brauwolf, am 28.1.2013 um 19:12

Die Bindung im Bier erfolgt aber erst in der Kaltreife. In der Nachgärung steigt zunächst der Druck im Gärbehälter (das können 2-4 bar sein), weil das Bier schon mit CO2 gesättigt ist und sich kein weiteres CO2 lösen kann. In der Kaltreife löst sich dieses überschüssige CO2 im Bier und der Druck im Gärbehälter nimmt wieder ab.

Cheers, Ruthard


Muss mich auch mal einklinken... :)
Heißt das jetzt, dass sich der benötigte Druck für einen bestimmten CO2 Gehalt auf http://fabier.de/biercalcs.html auf eine abgeschlossene Kaltreifung bezieht? :puzz:

Beispiel.:
Hab bei meinem Pils 5,0g/l CO2 berechnet. Das sind dann ca. 3g Traubenzucker pro 0,5l Flasche. Fabier zeigt mir für einen CO2 Gehalt von 5,0g/l bei einer Temperatur von 10°C einen benötigten Druck von 1,2 bar an. Jetzt ist aber mein Manometer bis auf 1,6bar hoch was 5,9g/l CO2 bedeuten würde.

Hab ich jetzt bei der Abfüllung bzw. Aufspeisung einen Fehler gemacht (was durchaus möglich ist :D ) oder hab ich den Fabier-Druck-Rechner falsch interpretiert?

Grüße
Johannes
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2013 um 01:35  

Zitat von hans11081993, am 28.1.2013 um 20:57

Heißt das jetzt, dass sich der benötigte Druck für einen bestimmten CO2 Gehalt auf http://fabier.de/biercalcs.html auf eine abgeschlossene Kaltreifung bezieht? :puzz:

Nein, der Fabierrechner bezieht sich theoretisch auf die höchste Temperatur die das Bier nach Ende jeglicher Gäraktivität erreicht hatte. Da man Bier in der Regel nach der Gärung nicht in die Sonne stellt ist das in der Praxis die aktuelle Biertemperatur. Diese Information braucht der Fabier Rechner um anhand des Sättigungsdampfdrucks zu bestimmen, wieviel CO2 bereits in Lösung ist. Damit rechnet er dann aus, wieviel zusätzliches CO2 und damit Zucker du zum Erreichen der Vorgabe noch brauchst.

Mit Temperaturen bei Kaltreifung oder irgendwelchem Überdruck musst du dich zu diesem Zeitpunkt noch garnicht beschäftigen. Diese Zusammenhänge erklärt dann die Spundungstabelle.


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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2013 um 10:48  
Danke Leute!
Gruss und gut Sud
Maddin


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hans11081993
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2013 um 18:06  
@Ladeberger
Wir reden glaub ich aneinander vorbei :D

Mein Problem ist: Mein Bier ist im Moment noch in der Nachgärung. Ich habe aufgespeist um auf einen CO2-Gehalt von 5,0g/l zu kommen.Der Fabierrechner zeigt wie die Spundungstabelle für 5,0g/l und einer Temperatur von 10°C einen benötigten Druck von 1,22bar. Mein Flaschenmanometer zeigt aber jetzt schon 1,6bar an....

Brauwolf hat geschrieben dass der Druck im Gärgefäß auf 2-4bar ansteigt, da kein CO2 mehr im Bier gebunden werden kann. Während der Kaltreifung löst sich wieder CO2 im Bier und der Druck sinkt wieder.

Herrscht bei mir der hohe Druck jetzt, weil sich bei der Temperatur nicht mehr CO2 im Bier lösen kann oder weil ich mich mit der Zuckermenge verrechnet hab bzw. zu früh abgefüllt hab?

Grüße
Johannes
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2013 um 18:13  
Bei wieviel Grad steht das Bier jetzt? Und war das Jungbier ausgegoren?


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hans11081993
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2013 um 18:15  
Das Bier steht jetzt bei 10°C. Dieselbe Temperatur wie bei der Hauptgärung.
Die Schnellvergärprobe zeigte 2,5°P an, Ich hab aber nachdem sich knapp eine Woche nichts mehr getan hat bei 2,7°P abgefüllt.
Aufgespeist hab ich mit 3g Traubenzucker pro 0,5 Literflasche.
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2013 um 18:48  
Kälteres Bier kann mehr CO2 lösen als wärmeres, deswegen sinkt mit der Temperatur auch der Druck, der am Manometer ansteht. Wenn du bei 10°C einen Überdruck von 1,6 bar hast, dann sind jetzt in der Tat 5,9 g/L CO2 im Bier und werden das auch bleiben. Das kommt auch mit den restlichen 0,2°P auch ganz gut hin.


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hans11081993
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2013 um 20:59  
Alles klar, dann weiß ich bescheid :)
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olibaer
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red_folder.gif erstellt am: 29.1.2013 um 22:21  
Hallo zusammen.

Ruthard, Brauwolf - du schreibst:
Zitat:
Du nimmst die Temperatur zum Zeitpunkt der Abfüllung. Diese Temperatur entscheidet, wieviel CO2 sich bereits im Jungbier gebunden hat


Das ist so nicht richtig. Der Abfüllzeitpunkt ist der Zeitpunkt zu dem Brauer sagt: "jetzt fülle ich ab". Der Zeitpunkt zu dem der Ist-CO2-Gehalt des abzufüllenden Bieres festgelegt wird ist zum einen dadurch bestimmt, welche Druck- und Temperaturverhältnisse am Gärende geherrscht haben und zum anderen dadurch, welche Veränderungen zwischen Gär-Ende und der Speisegabe stattgefunden haben(Bewegung, Tempearturänderungen, Dauer ...) - das trennt Welten.

Damit das hier formulierte nicht zur Klugscheisserei verkommt ein kleines Beispiel:
Du vergärst bei 22°C zu Ende und kühlst vor der Speisegabe(Abfüllzeitpunkt) ab auf 12°C und tippst in den Speiserechner zur Ermittlung des Ist-CO2-Gehalts 12°C ein. Nun, da kann der Rechner rechnen wie er will - die Eingabe ist falsch. Richtig wäre 22°C gewesen, da sich durch die blose Abkühlung und entlang einer ruhenden Gärung keine Erhöhung des CO2-Gehalts mehr ergibt.

Ruthard, sei mir bitte nicht bös`, aber Deine Antwort hat sich angeboten dieses kleine Detail rund um die Probleme der Speisegabe in Worte zu fassen :-)

Gruß
Oli


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