Junior Member Beiträge: 25 Registriert: 29.4.2010 Status: Offline
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erstellt am: 29.1.2013 um 19:57 |
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Hallo zusammen,
wir brauten vor 2 Wochen und hatten eine UG-Hefe aus einer kleinen lokalen
Brauerei.
Die 58 Liter im Edelstahlpott (in der kalten Garage) führten wir mit der
recht aktiven Frischhefe aus der Brauerei.
Die restlichen 19 Liter im Kunststoff-Eimer im Keller bei 11°C mit der
Nottingham.
Die Nottingham kam in der Schnellgärprobe von 12°P auf 4°P runter.
Die Frischhefe nur auf 5°P.
Kann es sein, dass die frische UG-Hefe Temperaturen von 22°-24°C (stand in
der Nähe des Kachelofens) bei der Schnellgärprobe nicht verträgt und die
Vergärung bei niedrigen Temperaturen in unserem Pott in der Garage noch
weiter runter kommt, als die 5°P bei der Schnellgärprobe?
Irgendwie kommt mir das spanisch vor.
Vielleicht kann mir jemand was zu sagen.
Besten Dank und viele Grüße
BIERig
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2013 um 20:17 |
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Zitat von BIERig, am 29.1.2013 um
19:57 | Hallo zusammen,
wir brauten vor 2 Wochen und hatten eine UG-Hefe aus einer kleinen lokalen
Brauerei.
Die 58 Liter im Edelstahlpott (in der kalten Garage) führten wir mit der
recht aktiven Frischhefe aus der Brauerei.
Die restlichen 19 Liter im Kunststoff-Eimer im Keller bei 11°C mit der
Nottingham.
Die Nottingham kam in der Schnellgärprobe von 12°P auf 4°P runter.
Die Frischhefe nur auf 5°P.
Kann es sein, dass die frische UG-Hefe Temperaturen von 22°-24°C (stand in
der Nähe des Kachelofens) bei der Schnellgärprobe nicht verträgt und die
Vergärung bei niedrigen Temperaturen in unserem Pott in der Garage noch
weiter runter kommt, als die 5°P bei der Schnellgärprobe?
Irgendwie kommt mir das spanisch vor.
Vielleicht kann mir jemand was zu sagen.
Besten Dank und viele Grüße
BIERig |
Nein denke ich nicht. Eigentlich steht jede Hefe auf Temperaturen um 28°C -
da erzeugt sie nur nicht die Aromen die wir gerne haben
Höhere Temperaturen führen dann aber irgendwann zum Tot.
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 25 Registriert: 29.4.2010 Status: Offline
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erstellt am: 29.1.2013 um 20:23 |
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Vielleicht noch ein Hinweis:
Die Frischhefe wurde ca. 1 1/2 bis 2 Wochen vor dem Brautermin "abgezapft"
und in einem Topf mit Deckel kühl gelagert. Der "Topfverwahrer" hat die
Hefe wohl ab und an mal etwas gefüttert. Es war nicht wirklich viel Hefe.
Vielleicht 1/2 bis 1 Liter. Hatte schon starke Bedenken!
Ich hab die Hefe dann am Abend des Brautages bekommen und mit Speise
angefüttert. Sie ging gleich gut ab. Über Nacht dann noch einige Male
nachgefüttert. Am nächsten morgen die sehr aktive Hefe in den noch ca. 16°C
warmen Pott gegeben. Die Hefe kam auch sehr schnell an. Nur wenige Stunden
später schon Schaum und leckerer Geruch.
Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Hefe einen Schlag abbekommen
hat.
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 29.1.2013 um 22:43 |
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Es gibt die Beobachtung, daß SVGs die zu warm gegenüber der Hauptgärung
sind, einen anderen Restextrakt liefern, als die Hauptgärung.
Das ist schon auch irgendwie logisch, da bei warmer Gärung andere und mehr
Gärnebenprodukte entstehen, als bei kalter.
Uwe
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2013 um 22:48 |
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Zitat von BIERig, am 29.1.2013 um
19:57 | Hallo zusammen,
wir brauten vor 2 Wochen und hatten eine UG-Hefe aus einer kleinen lokalen
Brauerei.
Die 58 Liter im Edelstahlpott (in der kalten Garage) führten wir mit der
recht aktiven Frischhefe aus der Brauerei.
Die restlichen 19 Liter im Kunststoff-Eimer im Keller bei 11°C mit der
Nottingham.
Die Nottingham kam in der Schnellgärprobe von 12°P auf 4°P runter.
Die Frischhefe nur auf 5°P.
Kann es sein, dass die frische UG-Hefe Temperaturen von 22°-24°C (stand in
der Nähe des Kachelofens) bei der Schnellgärprobe nicht verträgt und die
Vergärung bei niedrigen Temperaturen in unserem Pott in der Garage noch
weiter runter kommt, als die 5°P bei der Schnellgärprobe?
Irgendwie kommt mir das spanisch vor.
Vielleicht kann mir jemand was zu sagen.
Besten Dank und viele Grüße
BIERig |
Das ist jetzt nichts ungewöhnliches. Die UG Hefe hat halt einen niedrigeren
EVG als die Nottingham. Das ist jetzt nicht so komisch.
Gruß
Jan
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2013 um 23:51 |
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Brauerei eine Hefe einsetzt, die
einen EVG von nur 58% hat. Irgendwas muß schief gelaufen sein (Meßfehler?
Caramalzbombe?). Und das hoffentlich nur mit deiner Schnellvergärungsprobe.
Ich denke dir bleib nur abzuwarten, was dein Hauptsud macht.
Gruß Hotte
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 25 Registriert: 29.4.2010 Status: Offline
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erstellt am: 30.1.2013 um 08:44 |
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Moin Hotte,
ich hab das Brauprotokoll jetzt nicht da.
Aber es waren, wenn ich mich richtig erinnere
11,2 PiMa
10,4 MüMa
5 Cara
Hatten schonmal Frischhefe einer anderen Brauerei, die vergärte viel
weiter.
Bei gleicher Schüttung.
Was mir jedoch gerade einfällt:
wir haben ganz vergessen, bei den Rasten den Rührmotor auszustellen!
Aber ob das soviel ausmacht?
Und unsere Sudhausausbeute ist diesmal recht schlecht.
Wahrscheinlich zu viel Malz auf die Menge Hauptguss.
Hatten bei diesem Sud erstmalig eine MonsterMill im Einsatz.
Den Läuterbottich haben wir auch neu. Im Boden liegen Panzerschläuche.
Allerdings ist dieser noch nicht isoliert.
Haben also diesmal gleich an mehreren Schrauben gedreht.
Viele Grüße
BIERig
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2013 um 11:42 |
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Verstehe ich das richtig dass ihr aus 26,6 kg Schüttung 77L mit 12°P
rausgeholt habt? Das wären 35% Sudhausausbeute. Also entweder stimmt bei
eurem ganzen Brauprozess so einiges nicht oder ihr messt irgendwas anderes,
aber nicht das was ihr eigentlich messen wollt. Und dann sind 23% Caramalz
auch eine deftige Ansage. Mein Rechner spuckt für eine solche Schüttung
einen maximalen Vergärgrad von ca. 62% aus. Daran gemessen wären 4°P
Restextrakt sensationell wenig. Ich glaube irgendwas passt bei euren
Messungen nicht.
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 25 Registriert: 29.4.2010 Status: Offline
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erstellt am: 30.1.2013 um 13:16 |
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Ich schau heute Abend nochmals auf das Brauprotokoll. Dann stell ich mal
die Werte hier ein.
Wir haben nun in den zwei Bottichen (inkl. Speise) ca. 86 Liter (ohne den
Hefe-Bodensatz).
Die Sudhausausbeute ist wirklich sehr schlecht. Dafür hatten wir aber
diesmal ein Turboläutern im Vergleich zu den Läutervorgängen zuvor! ;-)
12°P Stammwürze nach dem Würzekochen stimmen (bei 20°C gemessen).
Die Nottingham kam bei der SVG auf 4°P
Genaueres dann heute Abend.
Schon mal Danke für all Eure Gedanken dazu!
Beste Grüße
BIERig
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2013 um 15:15 |
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Zitat von Uwe12, am 29.1.2013 um
22:43 | Es gibt die Beobachtung, daß SVGs die
zu warm gegenüber der Hauptgärung sind, einen anderen Restextrakt liefern,
als die Hauptgärung.
Das ist schon auch irgendwie logisch, da bei warmer Gärung andere und mehr
Gärnebenprodukte entstehen, als bei kalter.
Uwe |
Kannst du das belegen?
Ich glaub das nämlich eher nicht. Denn die MEBAK Vorschrift für die
Schnellvergärprobe lautet 200ml Würze mit 15g Hefe und unter Rühren bei
25°C vergären lassen.
Wenn der EVG nicht erreicht wird, dann hat halt bei der Gärführung was
nicht gepasst. Unvitale Hefe, zu kalte Temperaturen etc.
Gut Sud
Matthias
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 25 Registriert: 29.4.2010 Status: Offline
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erstellt am: 30.1.2013 um 15:29 |
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Vital war sie schon. Meine Laienfrage dazu wäre die: kann die Hefe in ihrer
Wartezeit davor einen Knacks abbekommen haben?
Das war 1 Tag nach dem zugeben der Frisch-Hefe:
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 30.1.2013 um 16:10 |
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Hallo Matthias!
Belegen kann ich das nicht - deshalb habe ich es ja hinterlistigerweise so
"schwammig" formuliert!
Leider finde ich es nicht mehr, aber ich hatte vor langer Zeit mal im Forum
Kontakt mit einem Hobbybrauer, der diese Beobachtung gemacht hat.
Selbst mache ich selten Schnellgärproben und die standen dann allenfalls
bei 20°C.
Für einen Unterschied einer (zu) warmen Schnellgärprobe zur ausgegorenen
Hauptmenge mag es bei unseren eher typischen Nicht-Laborbedingungen
verschiedene Gründe geben.
- Infektion der Schnellgärprobe
- Verdunstung aus der Schnellgärprobe
- tatsächlich andere Zusammensetzung der Gärnebenprodukte (Ester, höhere
Alkohole, Glycerin...)
- Hauptgärung bricht einfach früher ab (vermeintlich ausgegoren)
- anderes Gärverhalten durch Gefäßgeometrie (schlanker Zylinder gegen
breites Gärfaß)
Zudem bestand die Schnellgärprobe damals eher nur aus einem Glaszylinder
mit Deckel drauf und Spindel drin, der einfach warm stand, also keine
Rührung.
Leider keine harten Fakten, ich meine aber, daß früher® im Forum empfohlen
wurde, die Schnellgärprobe nicht zu warm gegenüber der Hauptgärung zu
halten.
...könnte das beim Diamond-Maibock am kommenden Wochende mal ausprobieren,
ob eine warme Schnellgärprobe bei anderen Dichtewerten stoppt, als die
Hauptgärung.
Uwe
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Antwort 11 |
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