Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 16:59 |
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Hallo zusammen,
ich habe meine letzten Sude immer als Kesselmaische angesetzt. Jetzt bin
ich vor dem letzten Sud auf 100l (Schengler) mit Panzerschlauch
"hochgescaled".
Das war eigentlich problemlos - allerdings hatte ich leichte Probleme mit
anbrennender Maische. 90l mit Panzerschlauch sind halt etwas
empfindlich.
Jetzt habe ich folgendes überlegt: Ich könnte mir ja einen Milchtank (habe
dafür schon ein super Angebot) anschaffen, wie man ihn ja auch immer gut
zum Läutern nehmen kann. Der hätte den Vorteil, dass ich ihn für
Dekoktionen nutzen kann (mit einem 1" Anschluss unten für den Ablass von
Dickmaische und einem 3/8" Ablass für den Anschluss eines Panzerschlauchs
für Dünnmaische / Läuterwürze).
Jetzt könnte ich ja statt in dem Tank zu läutern, auch Infusionen fahren.
Das sollte etwas entspannter sein, als eine Kesselmaische zu machen. Gut,
der Nachteil wäre Anfangs ein dicker Pudding oder am Ende dünne Brühe;
obwohl fürs Abmaischen könnte ich ja eine Dünnmaische ziehen.
Grüße
Tim
Meine Frage ist wie wirkt sich das geschmacklich aus ?
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 17:06 |
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Was genau willst du denn jetzt wissen?
Kesselmaische <-> Infusion
Infusion <-> Dekoktion
Kesselmaische <-> Dekoktion
Übrigens: 1" für Dickmaische bei 100L ist eventuell etwas knapp.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 17:12 |
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Kesselmaische <-> Infusion. Meines Wissens bekomme ich bei der
Dekoktion geschmacklich ganz andere Ergebnisse.
Könnte mir vorstellen, dass die Infusion ebenfalls andere Ergebnisse
provoziert, da die Erhitzung ja schneller vonstatten geht, aber die
Auswirkungen sind mir nicht klar
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 17:36 |
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Okay. Ich denke du hast als Unterschied bei der Kesselmaische vor allem die
indirekte Effekte wie Karamellisierung/Maillard-Reaktionen an den
Heizflächen, wenn man da ordentlich Stoff gibt.
Der einzige direkte Unterschied ist in meinen Augen tatsächlich der
Aufheizprozess. Das mag eine Rolle spielen wenn du tief einmaischst, weil
dann sehr viele Enzyme-Optima im Vorbeiflug durchlaufen werden. Wenn modern
gleich bei 57°C oder Maltoserast eingemaischt wird, reduziert sich der
Unterschied im wesentlichen auf den Sprung auf die Verzuckerungstemperatur.
Bei identischen Rasten müsste das Bier im Kesselmaischverfahren wohl einen
Tick trockener ausfallen, weil im Zusammenwirken der beiden Amylasen durch
die alpha-A. Kettenenden entstehen, die von der noch wirksamen beta-A.
direkt wieder zu vergärbarem Zucker zerlegt werden können. Aber das lässt
sich durch Anpassung der Rasten entsprechend korrigieren. Zum Beispiel die
Maltoserast etwas ausdehnen und die Verzuckerungsrast kurz halten (weil der
Aufheizprozess zu 78°C berücksichtigt werden muss).
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 96 Registriert: 7.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 19:30 |
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Um meinen guten Berufsschullehrer von der Gesellenausbildung zu
zitieren:
"Dekoktion hilft gegen dem Mälzer seinen Pfusch hinweg", sprich: Bessere
Lösung,evtl. höhere Ausbeute bei schlecht gelösten Malzen, jedoch
zusätzlich leichte Auslaugung der Spelzen und somit etwas andere
Geschmäcker
Gruß
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2013 um 00:01 |
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Genau, warum auch zugeben dass Dekoktion
schlicht wegrationalisiert wurde... ____________________
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.3.2013 um 14:27 |
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Hier wollte ich nochmal nachhaken. Mein Milchtank hat nun 200l. Was für ein
Durchgang wäre dann mindestens notwendig ? 1", 1 1/4", 1 1/2" oder besser
2" ? Irgendwann wird das zu einem Werkzeugproblem. Für 1 1/4 finde ich
vielleicht noch einen Stufenboherer darüber wird es mau ....
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Antwort 6 |
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