Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 22:15 |
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Hallo Leute,
unser erstes Bier, ein Ur-Märzen aus dem Malzset von Hopfen und mehr ist
uns sehr gelungen, zumindest
gefällt es uns sehr gut.
Der zweite Sud, ein obergäriges "Klosterbier" mit der SafLager S04,
ebenfalls als Malzset von Hopfen und mehr,
gefällt uns aber weniger.
Das Jungbier (derzeit ca. 2 Wochen zur Nachgärung in der Flasche) riecht
und schmeckt etwas "hefig".
Blind verkostet könnte man fast meinen es wäre ein Hefeweizen, aber dafür
hat es zuviel Hopfenbittere
obwohl wir die eigentlich auch gar nicht so ausgeprägt haben wollten..
Es riecht (und schmeckt) jedenfalls für unser Empfinden merklich nach
Hefe.
Dieser Geruch/Geschmack gibt uns zu denken.
Ich hatte die S04 vor dem Ansetzen in Malzbier vermehrt was vermutlich
nicht nötig gewesen wäre.
Nach Abkühlen der Würze auf ca. 25 Grad habe ich die Hefe zugegeben.
Die Temp stieg in den ersten Stunden der heftigen Gärung so stark an (ca.
30 Grad) das ich den Braueimer einige
Stunden in unseren "Braukühlschrank" für untergäriges stellte um ihn wieder
auf Raumtemperatur zu bekommen.
Ansonsten verlief die Gärung im weiteren nach meiner Einschätzung
"normal".
Aufgrund dieses merkwürdigen Geschmacks sind wir nun etwas enttäuscht.
Kann sich das während der noch ausstehenden Kaltlagerung bessern ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 1.2.2013 um 22:23 von BerndH]
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 22:17 |
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Zitat: | Die Temp stieg in den
ersten Stunden der heftigen Gärung so stark an (ca. 30 Grad) das ich den
Braueimer einige |
Naja, damit wird aus jedem Bier ein "weissbier"
Jan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 22:38 |
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Hallo Bernd,
Die Schalke 04 Hefe bei 30°, na servas, da habt ihr eine Fruchtbombe
gebraut. Als Lehrgeld verbuchen und nächstes Mal besser machen!
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 23:21 |
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Servusle,
also, wenn euch ein untergäriges Bier geschmeckt hat, dann lasst die Finger
vom obergärigen, denn meist ist man durch die größere Geschmacksvielfalt
der obergärigen Hefe, die gerne in den Fruchtigen Bereich wie bei
Hefeweizen hineingeht, enttäuscht.
Je höher eine Hefe vergären muss, desto mehr höhere Alkohole produziert
sie, diese sogenannten Fuselöle haben meist den Geruch nach Banane,
Vanille, manchmal auch tropische Früchte und machen z.B. das Hefeweißbier
aus. Wer aber bisher untergärige Biere gewohnt ist, der wird diesen
Fruchtkorb sehr befremdlich finden.
Reparieren lässt sich das höchstens über die Zeit noch. Dazu muss das Bier
jetzt mindestens noch 3 bis 4 Wochen wirklich kalt lagern. Dann legen sich
diese Stoffen zum Teil wieder bzw. werden etwas runder. verschwinden werden
sie nicht mehr. Das müsst ihr schlucken oder auch nicht.
Da euer Bier ja erst 2 Wochen lagert, kann sich ja die Hefe noch gar nicht
richtig abgesetzt haben, ein Hefegeschmack ist normal. Meine Biere lagern
mindestens 5 Wochen bei 5 Grad, drunter geht nichts raus. Wartet also die
nächsten 3 Wochen noch ab.
Für die Zukunft würde ich euch also die untergärige Brauerei vorschlagen,
wobei ihr hier auch aufpasst, dass ihr auf jeden Fall bei der Hauptgärung
unter 10 Grad bleibt. Das geht dann zwar langsamer, aber sauberer im
Geschmack....
Grüßele
Holger
____________________
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2013 um 09:41 |
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Vielen Dank für eure Antworten,
also wir haben nicht bei 30 Grad vergoren, wenn ihr das jetzt heraus
gelesen haben solltet, sondern die
Temp stieg nur einmal so hoch (geschätzte 30 Grad im oberen Bereich des
Topfes) und zwar durch Eigenerwärmung
und dann wurde der Topf gleich runter gekühlt und den Rest der Gärung war
er bei Zimmertemperatur aber vielleicht
reichten die wenigen Stunden die er warm war ja schon aus.
Eine fruchtige Note fände ich grundsätzlich gut und bin da nicht abgeneigt,
im Gegenteil.
Aber dieses Bier riecht eben einfach nur nach Hefe, ohne fruchtige
Anteile.
Mal sehen wie sich das nach ein paar Wochen Lagerung macht.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 2.2.2013 um 10:07 von BerndH]
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Antwort 4 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2013 um 10:06 |
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Der Name Jungbier sagt doch schon alles aus, die S4 braucht 4-6 Wochen.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2013 um 10:44 |
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Ich hab ja auch vor Kurzem einen Sud für den Gulli produziert. Das war mein
erster ( und letzter) Versuch eines OG Hellen. Bei mir war's die
Notthingham. Neben einer Sauermalzüberdosierung ( mein Fehler) hat das Bier
auch einen absoluten hefigen Geschmack.
Ich weiss jetzt nicht ob das der offizielle Ausdruck ist, aber wir nenne
das "fuchsig". Ich meine jetzt dieses hefige.
Leider kann ich dir, auch bei meinem Sud nicht sagen warum. Anstellmenge
waren 22g Trockenhefe auf 19 Liter. Die Gärung verlief bei ca. 12C.
Gruß
Jan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2013 um 13:52 |
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Naja, obergärige Biere alle in die "Hefeweizen" Ecke zu stecken finde ich
schon gewagt. Kölsch und Alt zum Beispiel können sehr neutral vergoren
sein.
Allerdings wurde ich bei meinen ersten Trockenhefenversuchen auch durch die
Bank weg enttäuscht. Seit dem ich (weitestgehend) Flüssighefe verwende ist
dieser "Trockenhefengeschmack" weg. Die S-04 war tatsächlich ein besonders
negatives Beispiel. Diese Hefe hat mich nur ein einem Oatmeal-Stout nach
einem Jahr Lagerung überzeugt bzw. in einem "Fruchtkorb" mit
Cascade-Hopfen. Die US-05 hingegen finde ich klasse.
Grüße
P.S. Das Anstellen und die Gärführung ist IMHO die Archillesferse der
Hobbybrauerei. Übernachtabkühlen, unberechnete Hefezugabe in lauwarme
Würze, keine Kühlmöglichkeit des Gärbehälters ... da gibt es bei vielen
Verbesserungspotential. Ich schließe mich da nicht aus
____________________
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 13.1.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2013 um 15:24 |
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Hallo Bernd,
ich habe genau dieses Klosterbier von HuM auch schon gebraucht (auch mit
der S-04). Das Bier war aber in keiner Weise "hefig", eher neutral und
recht süffig. Mit der gleichen Hefe habe ich auch ein Stout vergärt, auch
das hat nicht mal ein bisschen hefig geschmeckt. Ich würde daher auch
vermuten, dass bei dir irgendetwas schiefgelaufen ist ... andererseits habe
ich auch erst nach ca. 4 Wochen das erste Mal probiert, sodass ich nicht
sagen kann, wie der Geschmack nach 2 Wochen war. Gärtemperatur lag bei mir
jedenfalls bei beiden Bieren ziemlich konstant bei 20 Grad.
Viele Grüße
Axel
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2013 um 15:41 |
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Zitat: | Naja, obergärige Biere
alle in die "Hefeweizen" Ecke zu stecken finde ich schon gewagt. Kölsch und
Alt zum Beispiel können sehr neutral vergoren sein.
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Das hat keiner behauptet. Es geht um OG und hohe Temperaturen.
Vergär dein Kölsch bei 25 - 30 C und du wirst dich wundern.
Jan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2013 um 15:56 |
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Hallo,
ich hab da ja auch so mein Lehrgeld bezahlt und nehme jetzt keine
Abkürzungen mehr.
Die Anstelltemperatur sollte bei den meisten OG bei 18-20° liegen, wenn man
bei 25° anstellt und die Gärung kommt flott an ist man ruckzuck bei 28-30°,
zu viel!
Ich habe gerade ein Kölsch bei 17° und zwei Pils bei 11° und die vergären
schön sauber vor sich hin, Zeit muß man schon mitbringen, daher immer zwei
Sude, minimum, voraus sein, also mehr in der Pipeline haben wie man gerade
braucht.
Wir kennen den Ablauf der Gärung ja nicht komplett, aber stell es mal für
2-3 Tage in die Stube bei 20-21° und dann für 2-3 Wochen in die
Kaltlagerung, 3-6° und laß das Bier mal etwas reifen und dann schaust Du
noch mal.
Cheers, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2013 um 17:04 |
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Ich bezog mich auf Holgers Aussage, die ich so zu verallgemeinernd finde.
Zitat:
Zitat: | also, wenn euch ein
untergäriges Bier geschmeckt hat, dann lasst die Finger vom obergärigen,
denn meist ist man durch die größere Geschmacksvielfalt der obergärigen
Hefe, die gerne in den Fruchtigen Bereich wie bei Hefeweizen hineingeht,
enttäuscht.
Je höher eine Hefe vergären muss, desto mehr höhere Alkohole produziert
sie, diese sogenannten Fuselöle haben meist den Geruch nach Banane,
Vanille, manchmal auch tropische Früchte und machen z.B. das Hefeweißbier
aus. Wer aber bisher untergärige Biere gewohnt ist, der wird diesen
Fruchtkorb sehr befremdlich finden. |
____________________
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2013 um 19:52 |
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Ok, dann wird die Misere also vermutlich durch die, zumindest kurzfristig,
zu hohen Gärtemperaturen entstanden sein.
Gedacht hatte ich mir das so, "bei ca. 25 Grad die Hefe rein, die vermehrt
sich dann schön und unterdessen kühlt
der Pott auf Raumtemperatur ab".
Gekommen ist es aber anders. Die (zuvor noch in Malzbier aktivierte) Hefe
gab gleich richtig Gas und der Pott kühlte
nicht ab sondern erreichte die besagten zu hohen Temperaturen bevor er in
den Kühlschrank kam.
Sollte das Bier auch nach der Kaltlagerung noch nicht richtig schmecken ist
es auch egal. Lehrgeld zahlt jeder mal.
Immerhin ist unser Märzen super lecker und für mich eine völlig neue
Erfahrung nach über 30 Jahren des fast
ausschliesslichen Konsums von diversen "Industrie Pilsenern".
Unser Märzen Bier schmeckt (zumindest uns) soviel anders im Sinne von
"besser" das ich wirklich erstaunt bin über den
Unterschied von 0815 Großbrauerei-Bier zum Selbstgebrauten.
Vielleicht ist es aber auch ein bisschen Euphorie über den geglückten
ersten Sud.
Derzeit gärt bei uns ein Pilsener bei dem wir es wagten erstmalig selber
die Hopfenmenge/Art und Hefesorte zu bestimmen.
Das Malz bzw. die Malzmischung stammt aus einer Schenkung einer Mälzerei
bei der mein Kumpel vor
kurzen beruflich tätig war und reicht für ca. 120 Liter.
Eigentlich war es nur eine "Probe" und wenn wir über 400 Tonnen abnehmen
würden würde es sehr günstig werden.
Im (60 Liter großen) Gärpott duftet es jedenfalls derzeit sehr
vielversprechend.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 2.2.2013 um 20:00 von BerndH]
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2013 um 10:41 |
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Ich wollte abschliessend noch mal über unser Klosterbier mit dem
"Hitzestich" berichten.
Nach etlichen Wochen Lagerung hat sich der Gesamtcharakter des Bieres
merklich verbessert.
Trotzdem blieb der Fehlgeschmack in abgemilderter Form vorhanden, der aber
komischerweise viele gar nicht störte und zumindest
ein Freund empfand gerade dieses Bier als sein Lieblingsbier.
Ich werde das Kloster noch mal brauen, dann aber bei Temperaturen unterhalb
oder höchstens bis 20 Grad.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 20.5.2013 um 10:52 von BerndH]
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Antwort 13 |
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Member Beiträge: 52 Registriert: 7.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2013 um 12:20 |
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Hi Bernd,
prima dass das Bier noch was geworden ist!! Kannst du den "heftigen"
Geschmack etwas näher beschreiben? Vor allem obergärige Hefe produziert
während der Hauptgärung ne Menge Nebenprodukte wie hier bereits vielfach
erwähnt. Bei der phasenweise etwas erhöhten Temperatur kann es gut sein,
dass etwas zu viel Diacethyl gebildet wurde - dies wird dann aber auch über
die Wochen wieder abgebaut, sodass es normalerweise irgendwann unter den
Geschmacksschwellenwert rutscht. Wenn aber zuviel drin war, kann es auch in
geringen Mengen schmeckbar bleiben. Geruch erinnert an ranzige Butter oder
miefige Füße...
Und in der Tat, es gibt leute, die mögen das in geringen Mengen
sogar!!(-;
Ich braue häufig Kölsch, und am Anfang hatte ich auch oft die S04 benutzt,
ich finde aber,dass sie einen deutlichen Eigengeschmack hat, den ich nicht
sonderlich mag - mein Braukollege dagegen sehr!! Ist halt
Geschmacksache...
Besonders angenehm und neutral finde ich die Fermentis K97. Aktuell gären
gerade wieder 140L - mein absoluter Liebling!! Alternativ die ebenfalls
erwähnte US05, die aber ordentlich fruchtige Esther ins Bier bringt. Unser
damit gebrautes Kölsch hatte mehrfach Erdbeeraromen...(-;
Viel Spaß beim weiteren ausprobieren!!
Markus
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Antwort 14 |
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Member Beiträge: 52 Registriert: 7.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2013 um 12:27 |
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PS - Industriebier:
Du hast recht, Industriepilsener sind heute so flach hergestellt dass sie
keinerlei relevanten Geschmack mehr haben. Der Bitterstoff wird ohne
weitere Komponenten aus dem Hopfen extrahiert (Hopfenextrakt...), mit
Dekoktionsverfahren braut heute keiner mehr (zu teuer, zu viel
Geschmack...), die
Biere werden nur 2 Wochen statt 8 vergoren und gelagert und dann werden sie
so "scharf" filtriert, dass aller Restgeschmak in Form von Eiweißen und
Polyphenolen herausfiltriert wird. Was übrig bleibt ist angebittertes
Wasser mit Co2. Allerdings auch kein Geschmack drin, den irgendwer negativ
empfindet...das der Kunde das dann als sein Lieblingsbier empfindet, macht
die Werbung..."braufrisches DAB!"...
Und genau deshalb kann jedes deiner Biere 1000 mal mehr als alle diese
Plörren...
Prost!!
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2013 um 12:44 |
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Zitat von Wiess, am 20.5.2013 um
12:27 | PS - Industriebier:
Du hast recht, Industriepilsener sind heute so flach hergestellt dass sie
keinerlei relevanten Geschmack mehr haben. Der Bitterstoff wird ohne
weitere Komponenten aus dem Hopfen extrahiert (Hopfenextrakt...), mit
Dekoktionsverfahren braut heute keiner mehr (zu teuer, zu viel
Geschmack...), die
Biere werden nur 2 Wochen statt 8 vergoren und gelagert und dann werden sie
so "scharf" filtriert, dass aller Restgeschmak in Form von Eiweißen und
Polyphenolen herausfiltriert wird. Was übrig bleibt ist angebittertes
Wasser mit Co2. Allerdings auch kein Geschmack drin, den irgendwer negativ
empfindet...das der Kunde das dann als sein Lieblingsbier empfindet, macht
die Werbung..."braufrisches DAB!"... |
Du weißt
aber schon, dass es zwischen Bud light und Selbstgebrautem noch andere
Biere gibt? ____________________
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Antwort 16 |
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Member Beiträge: 52 Registriert: 7.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2013 um 12:59 |
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Hi Andy,
ja.
Ich weiß aber auch, dass es zwischen Bit, Krombacher, König, Veltins und
Warsteiner so gut wie keinen Unterschied (mehr) gibt. Hab vor kurzem mit
meinem Kollegen eine entsprechende Blindverkostung gemacht, das Ergebnis
war erschreckend, gerade vor dem Hintergrund das wir wissen wie Bier
schmecken kann!
Und nein, die kleine Regionalbrauerei die auch Pils macht ist mit
"Industrieplörre" nicht (unbedingt) gemeint.
Viele Grüße, Markus
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2013 um 19:08 |
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Hallo Markus,
Zitat: | Kannst du den "heftigen"
Geschmack etwas näher beschreiben? |
Ich meinte
und schrieb "hefig" und nicht "heftig".
Ich denke du hast Recht das dieser Fehlgeschmack vermutlich durch die
Nebenprodukte
der Hefe entstanden sein wird. Der Geruch erinnert an "Hefe pur". Man
könnte das Bier fast
für ein Hefeweizen halten.
Wenn man sich diesen Fehlgeschmack weg denkt dann schmeckt es wirklich sehr
gut, sehr aromatisch
kräftig aber nicht malzbetont wie es die Schüttung vermuten liesse. Sehr
ausgewogen und süffig.
Ich möchte es irgendwann noch mal brauen und hätte auch die S04 hier schon
verfügbar.
Auch die Nottingham habe ich zur Verfügung. Ich vermute die vergärt
neutraler als die S04 ?
Ist denn die Erzeugung von unerwünschten Geschmacksbildern eher typisch für
die S04 ?
Ich finde die an sich sehr gut wegen der extremen Klärung die sie im Bier
hervor ruft.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 20.5.2013 um 19:09 von BerndH]
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.5.2013 um 19:18 |
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Hi Bernd,
die S-04 ist eine Fruchtbombe. Sie erinnert wirklich sehr an eine
Weissbierhefe. Ich habe schon Weissbiere verkostet, die mit der S-04
vergoren wurden. Bananenaroma total + ein sehr spezielles "englisches"
Ester-Aroma. Sie ist eben eine englische Ale-Hefe. Auch Nelkenaroma kann
sie genau wie Weizenhefe erzeugen.
Unerwünscht sind diese Aromen nicht. Die sind sogar definitiv erwünscht!
Geschmacklose Hefen gibt es doch genug. Die Nottingham ist eine davon...
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.5.2013 um 18:59 |
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Hallo Rene,
es ist sehr interessant was du da schreibst. So ist die S04 also eine Hefe
die bewusst ausgeprägte Aromen erzeugen kann.
Das du schon bananige Weissbiere, die mit dieser Hefe vergoren wurden,
verkostet hast deckt sich ja mit dem an
Weissbier erinnernden Geschmack unseres Klosterbiers.
Ich lerne immer dazu.
Grüsse
Bernd
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Antwort 20 |
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