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Autor: Betreff: Warum schmeckt unser Bier furchtbar?
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Beiträge: 17
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 12:01  
Hallo zusammen,

da nun schon unser dritter Sud mehr oder weniger verdorben ist, wollte ich mit meinem Anliegen jetzt hier mal was schreiben.
Unser Problem ist, dass unser Bier zum einen nach der Gärung nicht richtig nach Bier riecht, sonder eher ein wenig fruchtig, fast wie Apfelmost.
Außerdem hat es irgendwie einen sehr unangenehmen Geschmack, den ich eigentlich garnicht richtig beschreiben kann. Ein Freund hat ihn als "stechend" bezeichnet.

Zunächst mal ein paar Worte zum Ablauf unserer Brauerei und unseren Zutaten.
Wir haben uns vor einiger Zeit bei Braupartner Malz, Hopfen und die obergärige Trockenhefe, die dort angeboten wird, bestellt.
Für den Anfang hatten wir uns erstmal nur eine Sorte Hopfen bestellt und zwar Hallertauer Perle.

Gemaischt wird im Einkochtopf, abgeläutert mittlerweile per Panzerschlauch und gekocht wird in einem seperaten Topf mit Tauchsiederunterstützung. Dazu sollte man eventuell noch sagen, dass wir bei dem ersten Sud zunächst im Einkochtopf kochen wollten, allerdings mussten wir dann leider feststellen, dass er die Würze nicht bis zum Kochen erhitzen kann. Daher haben wir beim nächsten Sud die Würze auf zwei kleinere Töpfe aufgeteilt und auf dem Herd gekocht. Nach dem Hopfenkochen filtern wir den Heißtrub und die Hopfenreste ab und lassen über Nacht abkühlen. Dazu haben wir teilweise auch noch große Eiswürfel in die Würze gegeben zum abkühlen, da meist sowieso etwas Wasser zugegeben werden musste. Gibt es etwas, was gegen dieses Vorgehen spricht?
Alle drei Sude wurden mit der obergärigen Trockenhefe von Braupartner vergoren und zur Abfüllung mit Zucker gespeist.

Aufgrund dieser fruchtigen, Apfelartigen Aromen hatten wir zunächst den Verdacht, dass wir unser Bier zu warm vergoren hatten, da wir bei der ersten Gärung den Fehler gemacht haben, die Hefe bereits bei 25°C hinzuzugeben und die Gärung bereits nach ca. 2 Tagen abgeschlossen war. Also haben wir beim nächsten Sud das Fass schön über Nacht abkühlen lassen und anschließend bei ca. 18°C vergoren, aber trotzdem riecht das Jungbier noch fruchtig. Daher habe ich jetzt den Verdacht, dass es am Hefestamm liegt, ich hab hier im Forum alles zum Thema Braupartner-Hefe gelesen, meistens geht es jedoch um die untergärige Hefe, von der viele nicht begeistert sind. Hatte schonmal jemand so einen Geruch nach Most bei Verwendung von dieser Trockenhefe?

Das Brauwasser haben wir ebenfalls verändert, nachdem wir die ersten beiden Sude, beides dunkle Biere, mit sehr hartem Leitungswasser gebraut haben, haben wir für den 3. Sud demineralisiertes Wasser verwendet.
Wir konnten dadurch allerdings keinen nennenswert positiveren Geschmack feststellen.

Letzlich haben wir noch den Verdacht, dass dieser unangenehme Geschmack eventuell vom Hopfen kommen könnte, aber kann Hopfen überhaupt "verderben", oder verliert er einfach mit der Zeit sein Aroma?

Daher haben wir jetzt beim aktuellen Sud anderen Hopfen von Hopfen der Welt verwendet und zumindest die Anstellwürze hat jetzt diesen furchtbaren Geschmack noch nicht. Allerdings muss ich leider zugeben, dass ich bei den letzten Braugängen versäumt habe, die Würze vor der Gärung zu probieren, daher weiß ich nicht, ob der Geschmack dort schon vorhanden war.

Da ich die Hefe im Verdacht habe, den Mostgeruch zu verursachen, habe ich beschlossen, für die nächste Gärung auch eine andere Hefe zu verwenden. Da wir im Moment keine andere Hefe zu Hause hatten, habe ich die Hefe aus einer Flasche Karmeliet gestrippt. Ich habe im Internet in Erfahrung gebracht, dass die Hefe wohl obergärig ist, aber jetzt stellt sich im Moment noch die Frage, bei welcher Temperatur wir gären sollen. Ich habe erst vor kurzem hier im Forum gelesen, dass bei einigen von euch belgische Hefen teilweise mehrere Wochen lang in der Hauptgärung waren, ist es denn empfehlenswert bei diesen Hefen die Dauer durch niedrige Temperaturen so stark zu verlängern oder sind die Hefen auch bei Raumtemperatur so langsam?

Schonmal vielen Dank, wenn ihr euch die Mühe gemacht habt, meinen kleinen Roman hier durchzulesen, ich hoffe es sind ein paar unter Euch, die vielleicht schon ähnliche Erfahrungen gemacht haben und uns ein paar Tipps geben können.

Nochmal kurz zusammengefasst unsere Fragen:
Kann es sein, dass unser Hopfen verdorben ist?
Hatte schonmal jemand Mostgeruch durch OG-Hefe von Braupartner?
Hat jemand eine andere Idee, woher die Fehlgeschmäcker kommen könnten?
Bei welcher Temperatur sollten wir die Karmeliet-Hefe führen und hat schon jemand Erfahrung damit?

Grüße,
Mathis
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 12:06  
Welche Braupartnerhefe ist das, der Name würde helfen...Hört sich für mich nach der Hefe an. Es ist immer sehr schwer, diese Geschmacksbeschreibungen nachzuvollziehen. Eine OG Hefe hat immer eine Fruchtnote dabei. Aber wie Most sollte es nich schmecken, da wird schon Bier daraus.

Habt ihr euer Bier gestopft mit Hopfen ?

Die Danstar Nottingham Ale ist eine recht neutrale OG Hefe. Die könntet ihr mal probieren oder gleich eine UG Hefe dann schmeckt es schon so nach Bier, wie es die meisten deutschen Biertrinker kennen.


[Editiert am 3.2.2013 um 12:10 von Gambrinus zu Borbetomagus]



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Longtom
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 12:15  
Könnte es sein, dass der Gärbottich Spuren von Essigbakterien enthalten hat? (Wenn ihr kalt in den Gärbottich abflüllt, so ist peinlichste Sauberkeit von nöten.)
Eventuell liegt es aber auch an den Eiswürfeln ..


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Das Wasser gibt dem Hornvieh Kraft, den Menschen stärkt der Gerstensaft. (W.Busch)
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 12:15  
Alter Hopfen tendiert eher zu ranzigen/käsigen Noten. Wenn man nicht völlig woanders ist mit seinen Sinnen merkt man das aber schon beim Abwiegen und verwendet ihn erst garnicht.

Dieses apfelige/stechende wird auch mit Acetaldehyd in Verbindung gebracht. Das typische Jungbieraroma, das sich aber in der Reifung abbauen sollte. Wie lange habt ihr denn reifen lassen und war es danach immer noch vorhanden?


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Neubierig
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 12:41  
Hallo Heegil,

ich habe von "Grüne Apfel Geruch" was gelesen, aber nicht selbst erlebt. Kann was mit Acetaldehyde zu tun - hier ein Link (in Englisch), vielleicht findest Du da was informatives:

http://www.homebrewtalk.com/wiki/index.php/Green_apples
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 12:44  
Vielen Dank schonmal für die Antowrten, das ging ja richtig schnell. :)


Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 3.2.2013 um 12:06
Welche Braupartnerhefe ist das, der Name würde helfen...Hört sich für mich nach der Hefe an. Es ist immer sehr schwer, diese Geschmacksbeschreibungen nachzuvollziehen. Eine OG Hefe hat immer eine Fruchtnote dabei. Aber wie Most sollte es nich schmecken, da wird schon Bier daraus.

Habt ihr euer Bier gestopft mit Hopfen ?

Die Danstar Nottingham Ale ist eine recht neutrale OG Hefe. Die könntet ihr mal probieren oder gleich eine UG Hefe dann schmeckt es schon so nach Bier, wie es die meisten deutschen Biertrinker kennen.

Braupartner hat leider nur eine obergärige Trockenhefe im Angebot, die wird dort einfach als Trocken-Bierhefe (obergärig) bezeichnet.
Dass eine obergärige Hefe fruchtige Aromen produziert ist mir schon bewusst, aber der Geruch ist dermaßen intensiv, dass man das ganze eigentlich nicht wirklich als Bier identifizieren würde.
Die Hefe riecht übrigens bereits beim rehydratisieren nach Apfelmost.

Beim dritten Sud haben wir, nachdem wir festgestellt haben, dass die Geschmacksfehler wieder vorhanden waren, mit Saphir gestopft, was den Geschmack definitiv verbessert hat, aber zufrieden sind wir damit trotzdem nicht.

Die Nottingham steht schon auf der Einkaufsliste, sobald die Prüfungszeit vorbei ist wird sowieso mal eine größere Bestellung beim HuM gemacht, da wollten wir uns auch mit einigen unterschiedlichen Hefen eindecken.

Ich denke das Fass sollte soweit eigentlich sauber gewesen sein, es wurde mit Pitt-Faßreiniger (Natriumhydroxid) gesäubert und das Bier ist auch nicht unbedingt (essig)sauer.

Also der Hopfen riecht ähnlich, wie der frische von Hopfen der Welt, etwas intensiver vielleicht. Das würde natürlich dagegen sprechen, dass er verdorben ist.

Also unseren ersten Sud haben wir mitte Dezember abgefüllt und seither gelagert, der Geschmack war leider immernoch da. Allerdings konnten wir bisher nur bei ca. 10°C lagern, mittlerweile haben wir jedoch einen alten Kühlschrank zur Verfügung, wo unser dritter Sud nach der Nachgärung mal eine weile bei ca. 1°C lagern darf.
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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 12:54  
Eiswürfel haben schon die Titanic versenkt.
War das Wasser abgekocht?

Ansonsten würde ich auf die Hefe tippen (Braupartner hat nur eine OG Trockenhefe).

Wie war das Gärbild vor dem Abfüllen? Glänzend glatt mit ein paar Schauminseln? Oder pudrig matt, womöglich mit Spinnweb ähnlichen Fäden?

Verdorbener Hopfen riecht abartig nach Käsfüßen, den tut man sich schon freiwillig nicht ins Bier.

Aus welcher Gegend kommt ihr?


Cheers, Ruthard


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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 12:57  

Zitat:
Die Hefe riecht übrigens bereits beim rehydratisieren nach Apfelmost.


Hier würde ich zuerst ansetzen - andere Hefe!


Cheers, Ruthard


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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 13:00  
Wann habt ihr denn abgefüllt bzw. wie lange hattet ihr das Jungbier noch über dem Geläger? Bin bei meinem ersten obergärigen Braukitversuch da vollkommen auf die Schnauze gefallen und habe bereits 2 Tage nach dem Gärbeginn in Flaschen gefüllt (inspiriert von Steve's Brauvideo auf Youtube, dass ich aber keineswegs hier verurteilen mag, ist im Prinzip ein guter Einstieg)...Jedenfalls wurde daraus eine Lösungsmittelbombe vom feinsten, auch nach einem halben Jahr Kaltlagerung konnte man das Zeug noch nicht trinken, aber vielleicht hätte es als Nagellackentferner Verwendung gefunden...die Hefe macht ziemlich viel Mist während der Vergärung, den sie dann aber auch wieder abbaut....also ist Geduld gefragt und nicht vorzeitig abfüllen!

Lg Ralph
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frauhansen
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 13:42  
Ich würde jetzt auch mal auf die Hefe tippen, wenngleich ich nirgendwo detaliert gelesen habe wie ihr eigentlich gebraut habt.
Ein Brauprotokoll ist genau für soclhe Sachen wichtig! Sonst lesen wir hier aus dem Kaffesatz.

Also wie grbaut, wie gefiltert? Welche Werte hatte das Bier wann. Wie lange gähren lassen. Welche werte vor/nach/wöhrend des Gährprozesses...
Wie in die Flaschen? Wie lange gelagert..

All das ist relevant.
Bei einem derat schlimmen Geschmack im Bier habt ihr entweder ein Hyiene Problem oder eines mit der Hefe.
Das Hygiene Problem ist aber denke ich nur ein Teil.

Was ich mich zu dem frage ist, warum ihr 3x in der gleichen Konstelation braut bevor Ihr etwas verändert.
Trockenhefe ist da nix... tauscht das aus gegen flüssighefe. Die "geht immer auf" und es ist ein Punkt weniger der schief gehen kann.
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 14:03  
Welches Bier trinkt ihr gerne? Ich denke ihr mögt eher ein Lager oder Pils. Dann steigt auf eine untergärige Hefe oder auf die Nottingham um. Ihr habt dreimal das "gleiche" Bier hingekriegt, am Hopfen und am Brauprozess liegt es also wahrscheinlich nicht, daß euch das Bier nicht schmeckt. Überlegt euch mal was ihr gerne trinkt. Wenn ihr um Weizen, Kölsch und Altbier einen Bogen macht, dann dürften obergärige Hefen nicht zu euren Favoriten gehören. Ansonsten, geringere Gärtemperatur ergibt weniger Fruchtnoten, Kaltlagerung baut die Fruchtigkeit ab.

Gruß, roöfonso
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 14:29  

Zitat von Brauwolf, am 3.2.2013 um 12:54
Eiswürfel haben schon die Titanic versenkt.
War das Wasser abgekocht?

Ansonsten würde ich auf die Hefe tippen (Braupartner hat nur eine OG Trockenhefe).

Wie war das Gärbild vor dem Abfüllen? Glänzend glatt mit ein paar Schauminseln? Oder pudrig matt, womöglich mit Spinnweb ähnlichen Fäden?

Verdorbener Hopfen riecht abartig nach Käsfüßen, den tut man sich schon freiwillig nicht ins Bier.

Aus welcher Gegend kommt ihr?


Cheers, Ruthard

Ich glaube das Wasser abzukochen habe ich glatt vergessen. :redhead:
Also ich denke "glänzend glatt mit ein paar schauminseln" könnte ungefähr hinkommen, aber wir haben noch ein Bild davon, das such ich nachher mal raus, dann könnt ihr das selber beurteilen.
Wir kommen aus der Nähe von Stuttgart.

Zitat:
Wann habt ihr denn abgefüllt bzw. wie lange hattet ihr das Jungbier noch über dem Geläger? Bin bei meinem ersten obergärigen Braukitversuch da vollkommen auf die Schnauze gefallen und habe bereits 2 Tage nach dem Gärbeginn in Flaschen gefüllt (inspiriert von Steve's Brauvideo auf Youtube, dass ich aber keineswegs hier verurteilen mag, ist im Prinzip ein guter Einstieg)...Jedenfalls wurde daraus eine Lösungsmittelbombe vom feinsten, auch nach einem halben Jahr Kaltlagerung konnte man das Zeug noch nicht trinken, aber vielleicht hätte es als Nagellackentferner Verwendung gefunden...die Hefe macht ziemlich viel Mist während der Vergärung, den sie dann aber auch wieder abbaut....also ist Geduld gefragt und nicht vorzeitig abfüllen!

Bei dem ersten Sud haben wir relativ schnell nach der ersten Gärung abgefüllt, beim zweiten Sud haben wir ein paar Tage gewartet und beim dritten haben wir jetzt nach der Hauptgärung Hopfen gestopft, das ganze 5 Tage so stehen lassen, anschließend nochmal umgeschlaucht in ein anderes Fass und dort ein paar Tage stehen lassen und dann abgefüllt. Wir werden uns allerdings den Rat mal zu Herzen nehmen und das nächste Bier etwas länger über der Hefe stehen lassen.

Zitat:
Was ich mich zu dem frage ist, warum ihr 3x in der gleichen Konstelation braut bevor Ihr etwas verändert.

Wir haben ja nicht drei mal in der selben Konstellation gebraut, wir haben ja versucht bestimmte Parameter, die wir als Schwachstellen vermutet haben abzuändern.
Wir hatten unterschiedliche Schüttungen, unterschiedliches Brauwasser, unterschiedliche Gärtemperaturen unterschiedliche Läuter-und Kochmethoden. Lediglich Hefe und Hopfen hatten wir bisher mangels Alternativen noch nicht variiert. Ich werde mir bei Bedarf nachher mal die Zeit nehmen, den Brauvorgang genauer zu beschreiben, allerdings hat der sich relativ stark verändert im Laufe der drei Sude, zu Beginn war einiges noch sehr chaotisch und improvisiert, jetzt gibts allerdings erstmal essen. ;)

Also ich habe leider bei weitem noch nicht alle Biersorten, die es so gibt probiert. Was mir aber sehr gut schmeckt sind Weizenbier, Lager, Pils. Kölsch ist auch in Ordnung, aber für meinen Geschmack etwas zu "dünn". Was mich allerdings schwer begeistert hat, sind belgische Biere, hier gibt es einige hervorragende Biere, die wohl zumindest zum Teil obergärig gebraut werden. Auf jeden Fall konnte ich in keinem der bisher probierten Biere, auch nicht in den obergärigen, derart aufdringliche, störende Fruchtaromen feststellen, das Bier riecht wirklich mehr nach Most denn nach Bier.

Edit:
So, nun wie versprochen erstmal ein Bild von unserem dritten Sud nach der Hauptgärung. Das Bier hatte sich hier zwar noch nicht richtig geklärt, d.h. das Bild wurde ein paar Tage vor dem Abfüllen aufgenommen, aber die Oberfläche hat sich dannach glaub ich nichtmehr groß verändert.


[Editiert am 3.2.2013 um 15:09 von Heegil]
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 16:44  

Zitat:
Trockenhefe ist da nix...


frauhansen, das kann ich so nicht stehen lassen! Mit Trockenhefen kann man natürlich auch astreine Biere machen, wie kommst du zu so einer Aussage?

Ich habe in Eurem Fall zwar auch die Hefe im Verdacht, das kann man aber definitiv nicht pauschal auf alle Trockenhefen ausweiten. Die gestrippte Hefe würde ich bei ca 20 Grad gären lassen. Ist halt wieder ein Experiment wo man nicht weiß was dabei rauskommt. Kauft euch doch ein paar Päckchen von der Notti (Danstar Nottingham), die vergärt sehr neutral bei niedrigen Temperaturen (aus Erfahrung kann ich sagen dass die sogar bei 12 Grad noch arbeitet). Damit macht ihr sicher nichts verkehrt und die Hefe als Verursacher des Problems wäre ausgeschlossen.

Beste Grüße
Tom


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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 16:49  
Ich habe von meinen bisherigen Suden einen in den Gully gekippt und der war mit der Trockenhefe von Braupartner angestellt.
Ich tippe daher auf sie Hefe.

Gruß, Chris


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scerevisiae
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 16:54  

Zitat von Thomator, am 3.2.2013 um 16:44

Zitat:
Trockenhefe ist da nix...


frauhansen, das kann ich so nicht stehen lassen! Mit Trockenhefen kann man natürlich auch astreine Biere machen, wie kommst du zu so einer Aussage?

Ich habe in Eurem Fall zwar auch die Hefe im Verdacht, das kann man aber definitiv nicht pauschal auf alle Trockenhefen ausweiten. Die gestrippte Hefe würde ich bei ca 20 Grad gären lassen. Ist halt wieder ein Experiment wo man nicht weiß was dabei rauskommt. Kauft euch doch ein paar Päckchen von der Notti (Danstar Nottingham), die vergärt sehr neutral bei niedrigen Temperaturen (aus Erfahrung kann ich sagen dass die sogar bei 12 Grad noch arbeitet). Damit macht ihr sicher nichts verkehrt und die Hefe als Verursacher des Problems wäre ausgeschlossen.

Beste Grüße
Tom


Genau das selbe hat mich auch geärgert. Es gibt viele gute Trockenhefen und man kann nicht pauschal sagen, dass diese schlechter sind. Es gibt halt Stämme die sich nicht gut "trocknen" lassen. Bei anderen Stämmen klappt es aber sehr gut!

Ich selbst habe noch die selbe obergärige Braupartner Hefe zu Hause, diese allerdings nie benutzt, weil mir im Forum gleich davon abgeraten wurde - sie würde bittere unangenehme Aromen produzieren wurde mir gesagt.
Probier doch mal eine Danstar, Fermentis etc. Hefe!


[Editiert am 3.2.2013 um 16:55 von scerevisiae]
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 17:26  
Die obergärige Hefe von Braupartner produziert merkwürdig säuerlich/fruchtige Biere bei allenfalls mittelmäßigem Vergärgrad.
...eigentlich schade um die ganze Brauarbeit, wenn man diese Hefe verwendet... ;)
Eiswürfel in die Würze ist wirklich nicht zu empfehlen. Lieber knallig heiß die Würze ins Gärfaß und so (wenn auch langsam) über Nacht abkühlen!
Leeres Gärröhrchen mit alkoholgetränktem Wattepfropf (Isopropanol, oder wenn nicht verfügbar halt "Doppelkorn") drauf für den Druckausgleich.

Vorweg: Trockenhefen (obergärig!) sind i.A. sehr anfängerfreundlich. Ein breites Spektrum an Spezialitäten findet man bei Flüssighefen.
Die Nottingham wurde schön öfter genannt, sie ist sehr gärwillig und vergärt für eine Obergärige äußerst neutral, hat aber eine Tendenz zu sehr hohen Vergärgraden = wenig Restsüße.
Wenn es etwas mehr Restsüße sein darf, ist die US-05 und noch mehr die S-33 empfehlenswert.
Die Brewferm Top ist auch gut und günstig, bietet schöne Restsüße, sehr zu empfehlen bei Spezialitäten, wie etwa Roggenbier - aber das nur am Rande.
Wenn es mehr Richtung englischer oder irischer Biere gehen soll, ist S-04 oder Windsor empfehlenswert.

Bei (bayerischen) Weizenbieren empfiehlt sich eine Flüssighefe. Etwa der '68er Stamm, den es als Zymoferm auch bei Braupartner gibt.
Die obergärigen Flüssighefen sind meistens auch sehr anfängerfreundlich und robust, gärwillig auch bei eigentlich zu kleiner Hefemenge!
Viele Weizenbiere sind aber auch hervorragend strippbar. Gute Erfolge gibt es etwa mit dem Sediment aus Bieren von Schneider, Gutmann, Kuchlbauer oder auch Lammsbräu usw.
"Nachteil" ist, daß ein Weizenbier mit einer Gutmann-Hefe halt irgendwie nach "Gutmann" schmeckt... ;)

Viel Erfolg beim nächsten Sud!

Uwe



Edit: Ergänzungen, Tippfeleren


[Editiert am 3.2.2013 um 17:34 von Uwe12]
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frauhansen
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 18:55  
hui, da hab ich mich mit meiner wohl etwas missverständlichen Formulierung in ein Wespennest gestochen :D

Ich meinte freilich damit keine Ablehnung generell gehen Trockenhefe... klar!

Was ich einfach aus dem wenig dokumentierten oben geschilderten heraus lese ist, dass der es gilt die Fehlerquellen auszuschliessen. Und eine nicht/schlecht aktivierte Hefe ist eine, und das Problem haste nimmer mit ner frischen.
das wollt ich sagen, mich dabei wohl leider zu einfach ausgedrückt.
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scerevisiae
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2013 um 19:21  

Zitat von frauhansen, am 3.2.2013 um 18:55
hui, da hab ich mich mit meiner wohl etwas missverständlichen Formulierung in ein Wespennest gestochen :D

Ich meinte freilich damit keine Ablehnung generell gehen Trockenhefe... klar!

Was ich einfach aus dem wenig dokumentierten oben geschilderten heraus lese ist, dass der es gilt die Fehlerquellen auszuschliessen. Und eine nicht/schlecht aktivierte Hefe ist eine, und das Problem haste nimmer mit ner frischen.
das wollt ich sagen, mich dabei wohl leider zu einfach ausgedrückt.


Naja gerade Trockenhefe ist sehr widerstandsfähig und überlebt Temperaturschwankungen etc. sicher besser als ein Päckchen/ Behältnis Frischhefe.
Man kann also nicht pauschalisieren.
Wenn man allerdings selbe seine Stämme weiterführt (Brauereien) etc. macht es keinen Sinn Trockenhefe herzustellen.
Die haben aber auch andere Lagermöglichkeiten als Hobbybrauer.
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