Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 16:57 |
|
|
Hihi,
bei manchen Biersorten, z.B. meinem letzten Wiener Lager, bemerke ich mit
zunehmendem Alter des Bieres (> 2 Monate) auch einen zunehmenden
Oxidationsgeschmack. Da mich das unbändig nervt, werfe ich die Frage in die
Runde:
Wer hat Erfahrungen gemacht mit Antioxidantien, hier insbesondere mit
Ascorbinsäure. Corona tuts´und viele andere auch, d.h. die geben auch die
"Opferelektrode Vitamin C" hinein.
Oxidierte Grüße,
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Senior Member Beiträge: 451 Registriert: 27.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 17:02 |
|
|
Wenn man das bier schnell genug trinkt braucht man keinen "oxidationschutz"
Was genau ist nun die Frage? Ascorbinsäure funktioniert super, einfach
ausprobieren... ____________________ "Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die
Regierung zu reden." (Otto von Bismarck)
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 17:07 |
|
|
Wie wirkt sich die Beigabe von Ascorbinsäure geschmacklich aus??
Ansonsten bin ich der gleiche Meinung wie Stift.
Bei mir überlebt ein 20 Litersud selten länger als 1-2 Monate.
Eine Flasche von meinem erstes Roggenbier habe ich 7 Monate aufgehoben.
Die hat dann aber leer und langweilig geschmeckt.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Der jüngste und dienstälteste Brauer in der Bartei.
Die Hopfung stirbt zuletzt...
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 17:14 |
|
|
Die ca. 10 mg/L schmeckst Du nicht raus.
Michael
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 17:14 |
|
|
Hi,
die Frage lautet nach der Geschmacksbeeinträchtigung durch die Zugabe von
Vit. C. Auch steht die Frage nach der Dosierung aus: Wieviel mg pro Liter ?
Gibt es andere Probleme durch die Ascorbinsäure, z.B. bei der
Carbonisierung ?
Macht das jemand hier regelmäßig ?
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 17:24 |
|
|
Bei richtiger Dosierung gibt es keine Probleme. Im Ausland wird es ja
gemacht, bzw. wurde es jahrelang gemacht bis man es als Zutat auf´s Etikett
schreiben sollte/musste. Das wollten die meisten dann auch wieder nicht....
Michael
|
|
Antwort 5 |
|
Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 17:35 |
|
|
Hallo,
die Zugabe von Ascorbinsäure gleicht nur sehr geringe Sauerstoffeinträge
aus. Es verlängert also die Haltbarkeit von Bier in Flaschen, bei denen
Sauerstoff durch das Dichtmaterial des Kronkorkens diffundiert. Das ist bei
allen herkömmlichender Kronkorken der Fall. Werden die Flaschen mit hohen
Restsauerstoffgehalten nach dem Füllen verkorkt, so hilft auch eine
Ascorbinsäurezugabe nicht.
Ich würde einfach den Test mit wenigen Flaschen machen. Und dabei einen
Teil des Bieres ohne und den anderen Teil mit einer Ascorbinsäuregabe
abfüllen.
Ich würde eher der Ursache auf den Grund gehen, warum dein Bier so
schmeckt, wie es schmeckt. Sauerstoffärmeres Arbeiten während des gesamten
Brauprozesses und vor allem der Abfüllung ist da sehr wichtig! Je wärmer du
dein Bier lagerst, desto schneller wird dein Bier oxidiert
schmecken....also möglichst kühl lagern.
Und schnell Trinken natürlich nicht vergessen! Das Leben ist zu kurz für
schlechtes Bier.
Gruß, Ludwig
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 17:37 |
|
|
Interessanter Gedanke mit dem Oxidationsschutz! Werde ich demnächst sicher
mal ausprobieren. Wann ist der optimale Zeitpunkt der Zugabe? Ich denke, am
besten beim Abfüllen, oder?
Grüße, der saarmoench
____________________ Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
|
|
Antwort 7 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 17:38 |
|
|
Hi Hans,
Caramalze wirken antioxidativ. Weiterhin auch bestimmte Enzymen, die durch
die Hefe gebildet werden. Unterstützend wirken dabei Spurenelemente wie
Selen, Kupfer und Zink..
Zinkmangel??
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 8 |
|
Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 18:00 |
|
|
Ein Zinkmangel würde bereits bei der Vergärung auffallen, wenn es nur
schleppend voran geht und ein niedriger EVG erreicht wird.
Schwermetallionen wirken beschleunigend für die Oxidation, da sie
katalytisch aktiv sind. Ich würde eher auf das sauerstofffreie (so gut wie
möglich) Arbeiten schauen und die Lagertemperatur (also wenn es bereits
fertig ist) nicht aus den Augen lassen.
Gruß, Ludwig
|
|
Antwort 9 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 18:09 |
|
|
Hi,
wenn ich an die Herstellung des Ummerstadter Bieres denke, dann arbeite ich
im luftleeren Raum. Ich denke, daß ich meinen Brauablauf dahingehend nicht
mehr optimieren kann.
Die Schleppkette besteht aus verzinkten Kettengliedern, der PT100 ist im
Kupferrohr
eingeschmolzen und beim maischen und Hopfen kochen immer dabei, fehlt nur
noch die Selenelektrode, na mal nachdenken ...
Meine Flaschen sind so voll, voller gehts´ nicht und die Kronkorken werden
verpresst, wenn der Deckel vom CO2 eine Runde getanzt hat. Immer wieder
verblüffend, daß bei dem Überdruck Sauerstoff hineindiffundieren
kann.
Das Wiener Lager war ein Smash-Sud (Single malt single hop). Tatsächlich
hatte ich hier mal kein Cara dabei. Vielleicht ist das mit die Ursache.
Aber dank Michaels Hinweis wird der nächste caralose Sud mit
Calciumascorbat versetzt. Wär doch gelacht !
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 18:14 |
|
|
Zitat von Erlenmeyer, am 4.2.2013 um
18:09 |
Die Schleppkette besteht aus verzinkten Kettengliedern, der PT100 ist im
Kupferrohr
eingeschmolzen und beim maischen und Hopfen kochen immer dabei, fehlt nur
noch die Selenelektrode, na mal nachdenken ...
Hans
|
Schwermetalle haben doch gerade den gegenteiligen Effekt, siehe Vorposter!
|
|
Antwort 11 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 18:22 |
|
|
Hi Leute,
ich bezog mich auf den Wikipediaeintrag über natürliche Antioxidans...?
Antioxidative Enzyme, unter denen die wichtigsten die Superoxiddismutase
(SOD), die Glutathionperoxidase (GPX) und die Katalase darstellen, sind zur
Entgiftung freier Radikale in den Körperzellen ebenfalls von entscheidender
Bedeutung. Für ihre enzymatische Aktivität sind Spurenelemente wie Selen,
Kupfer, Mangan und Zink wichtig.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 18:26 |
|
|
Zitat von flying, am 4.2.2013 um
18:22 | Hi Leute,
ich bezog mich auf den Wikipediaeintrag über natürliche Antioxidans...?
Antioxidative Enzyme, unter denen die wichtigsten die Superoxiddismutase
(SOD), die Glutathionperoxidase (GPX) und die Katalase darstellen, sind zur
Entgiftung freier Radikale in den Körperzellen ebenfalls von entscheidender
Bedeutung. Für ihre enzymatische Aktivität sind Spurenelemente wie Selen,
Kupfer, Mangan und Zink wichtig. |
Richtig. Auch in den Enzymen der Hefen sind sie wichtig. Würden diese
Enzyme reichen müssten wir aber nicht über andere Reduktionsmittel
(Ascorbinsäure etc.) diskutieren?
Sind die Hefen erst einmal tot und die Enzyme zerfallen oder einfach zu
viele Schwermetalle in Lösung, fördern die Schwermetalle die Oxidation
indem sie die Bildung freier Radikale fördert. Es ist also ein
zweischneidiges Spiel. Ich würde also eher Vitamin C zufügen als
Schwermetalle in Lösung zu bringen
[Editiert am 4.2.2013 um 18:27 von scerevisiae]
|
|
Antwort 13 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 18:44 |
|
|
Mag sein..? Allerdings wurde früher häufig in blanken Kupferkessel gekocht,
in eiserne Kühlschiffe gepumpt und dann noch schön über einen kupfernen
Rohrkühler plätschern lassen...
Sauerstoff diffundiert auch bei Gegendruck durch die Dichtung des
Kronkorkens. Das nennt sich wohl Permeation und wird durch die beiden
Fick`schen Gesetze beschrieben.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 14 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 4.2.2013 um 18:58 |
|
|
In der Weinbereitung nimmt man noch Kaliumpyrosulfit als Atioxidans.
...aber geschwefeltes Bier?
Gleichwohl habe ich meine Kegs mit einer starken Lösung ausgeschwefelt und
nicht ausgespült, es sind also Reste davon (incl. Zitronensäure) ins Bier
gekommen - habe nichts bemerkt.
Ausgesprochenen Oxidationsgeschmack hatte ich noch nicht, oder ich merks
nicht - bin eh' kein so feiner Verkoster vor dem Herrn.
Uwe
|
|
Antwort 15 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.2.2013 um 08:56 |
|
|
Moin,
mit Pyrosulfiten bin ich mehrmals während meines rheinhessischen
Lebensabschnittes in Berührung gekommen. Das waren damals junge (und
überschwefelte?) Weine, die einen Schädel verursacht hatten, die kein Bier
machen kann. Von der Seite bin ich geimpft.
Kupfer schließe ich als katalytisches Oxidans aus, das wäre in den letzten
300 Jahren Brauwissen aufgefallen. Die Schleppkette ist mindestens zu 50%
entzinkt, auch das will ich nicht recht glauben, daß 2 Stunden Maischarbeit
bei pH 5,3 hier größere Mengen an Schwermetallionen freisetzen und die
quantitative Anorganik ist zu lange her.
Jedenfalls werde ich beim nächsten caralosen Sud mit 10mg pro Liter
fertigem Bier am Ende der Gärung aufsalzen. Mal sehen, ich berichte.
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 16 |
|
Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.2.2013 um 10:48 |
|
|
Hallo Erlenmeyer,
da hilft wirklich nur ausprobieren.
Dass die Sudhäuser mitlerweile aus Edelstahl sind (die schönen alten
Kupferhauben sind teilweise modernisiert und sind unter dem Kupfer aus
Edelstahl), ist nicht nur Zufall. Kupfer und Zink ist auf jeden Fall ein
Katalysator, der die Oxidation beschleunigt. Wenn es zu einer Kombination
mit anderen Metallen und einer leitenden Flüssigkeit kommt, dann kann es
möglicherweise zu einem deutlich größeren Kupfer-, oder Zinkeintrag kommen,
als erwünscht ist. Kupfereintrag ist nie erwünscht. Zink ist zwar innerhalb
bestimmter Grenzen für die Hefe sehr wichtig, katalysiert aber auch die
Oxidation von Würzeinhaltsstoffen. Das Zink sitzt übrigens im aktiven
Zentrum der Alkoholdehydrogenase, also dem Enzym, welches den letzten
Schritt vom Acetaldehyd zum Ethanol katalysiert. Ich würde also auch mal
diese Aspekte in Betracht ziehen..... Deine Thermometerhülle ist aus Kupfer
und die Schleppkette ist verzinkt. Hast du ohne der verzinkten Schleppkette
schleppende Gärungen? Wenn nicht, könntest du mal über einen Ersatz
nachdenken und berichten. Bei einem Maische-pH von 5,3 solltest du
eigentlich keine Probleme mit zu wenig Zink in der Würze haben.
Melanoidine, welche vor allem in dunklen Malzen vorkommen, wirken
reduzierend.
Wie ich schon geschrieben habe, hilft eine Ascorbinsäuregabe nur bei
relativ geringen Mengen Sauerstoff. Deshalb würde ich hauptsächlich an
anderen Stellen suchen, wie du das Problem in den Griff bekommen
könntest.
Gruß, Ludwig
|
|
Antwort 17 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.2.2013 um 15:43 |
|
|
Danke Ludwig, Superantwort.
Komme gerade von Hornbach und habe 0,36 Meter Edelestahlkette für € 3,42
gekauft. Am Wochenende wird die Schleppkette ersetzt und der
Temperaturgeber bleibt nur noch während der Maischarbeit in der Würze.
Angärprobleme hatte ich in der Vergangenheit nur dann, wenn die Hefemenge
zu knapp bemessen war und dann kamen ein paar Krümel an Zinkchlorid in die
Anstellwürze. Der nächste Sud wird zinkfrei ablaufen.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 18 |
|
Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 30.1.2011 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.2.2013 um 23:05 |
|
|
|
|
Antwort 19 |
|
Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 30.1.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 6.2.2013 um 01:07 |
|
|
Hallo Erlenmeyer,
Vermutlich OT:
wie filtrierst du dein Bier?
LG helderup
|
|
Antwort 20 |
|