Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2013 um 19:22 |
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Hi Leute,
gulp (Peter) hat den Brottrunk als alkoholfreies Urbier bezeichnet. Das
hätte treffender nicht sein können
Auf meiner Suche nach Sauerbierkulturen musste ich zwangsläufig über den
Brottrunk stolpern.
Also habe ich mich entschlossen, erst mal einen Selbstversuch zu wagen. Als
Sauerbierfreund bin ich sozusagen etwas abgehärtet und könnte von frischer
Säure und feinem Apfelduft schwadronieren, gepaart mit animalischen und
schwefeligen Noten...Der Normalbürger dürfte die Aromaeindrücke am Ehesten
mit "abartig ekelhaft und extrem widerlich" beschreiben
Was bringt Menschen dazu, dieses Getränk zu konsumieren? Es gibt den Trunk
immerhin seit 30 Jahren. Endlose Berichte über die heilsamen Wirkungen
inklusive. Tatsächlich meine ich nach 3 Flaschen in einer Woche eine
Verbesserung des allgemeinem Wohlbefindens festzustellen. Jetzt rätsele ich
herum, ob es am Placeboeffekt liegt oder ob tatsächlich was dran ist..?
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2013 um 19:33 |
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Moinsen...
...ohne das jetzt näher untersucht zu haben erinnert mich das an die
wundersamen Eigenschaften des Kombucha. Gesünderes kann man kaum zu sich
nehmen behaupten die Einen, keine nachweisbaren Effekte die
Anderen.
Wie so oft muss jeder selbst entscheiden ob es solche Wundermittel
gibt/geben kann. Ich jedenfalls glaube (<-- das ist was ganz
subjektives) dass es sich rumgesprochen hätte wenn es sie gäbe und sie dann
dementsprechend verbreitet und akzeptiert wären.
Aber immerhin einen Aspekt von Medizin scheint das Zeuges nach Deiner
Aussage zu treffen: Medizin muß sch...e schmecken....
Viel Spaß mit deinem Versuch, ich mach mir gleich ein modernes
Trappistenbier mit Alkohol auf...
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2013 um 19:45 |
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Wenn man bedenkt...
die Histeriker, öh Historiker erzählen uns, dass das erste Bier in Vor-
bzw. Frühbabylonischer Zeit entstand, indem die Menschen nicht fertig
gebackenes Brot in Fetzen rissen, in tönerne Gefässe schmissen und dann
einfach vergären ließen....
dann bekommt der Brottrunk schon noch einen gewissen, für den Brauer
interessanten Aspekt.
Ich werde meine GöGa bitten, mir einmal zwei drei Weizenbrote halb fertig
zu backen, die dann zerrupfen und in einen Gäreimer legen.
Mal sehen, was draus wird.
Wird das Etwas, folgt die zweite Versuchsphase in welcher ich das Ganze mit
Gewürzen wie Rosmarin, Korriander oder Safran würze.
Wird auch das Etwas.... braue ich wieder normales Bier
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2013 um 19:54 |
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René, du machst mir Angst !!
Gruß Hotte
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2013 um 19:59 |
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Hi Udo,
nimm den Brottrunk als Starter..
Natürlich habe ich mich etwas schlaugemacht. Wollte nur keinen endlosen
Text im Eingangspost schreiben, weil ich nicht wusste ob es überhaupt
jemanden interessiert..?
Der Trunk wurde hinsichtlich seiner Inhaltstoffe untersucht. Auf
essentielle Stoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Nix
gefunden, was medizinisch relevant wäre!
So bleiben nur die Mikroorganismen. Das sind verschiedene, soweit ich es
herausfinden konnte. Unter anderem Lactobacillus reuteri. Im Gegensatz zum
Lactobacillus Delbrueckii ist das ein probiotisches Bakterium, dass
Magen-und Gallensäfte überwinden kann. Zur Abwehr der Konkurrenz im Darm
erzeugt es ein Antibiotikum namens Reuterin.
Also ohne jetzt in die esoterische Richtung abdriften zu wollen...Ich
könnte mir schon vorstellen, dass es wirksam ist. Im Sinne der
Schulmedizin... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 6.2.2013 um 20:29 |
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> nimm den Brottrunk als Starter..
Der einzige Zweck der mir für diesen Trunk jetzt auf die Schnelle einfiele.
Ob er wohl für einen Sauerbieransatz geeignet ist?
Uwe
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2013 um 20:32 |
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Meiner Meinung nach spielt die Darmflora eine wesentlich größere
gesundheitliche Rolle, als man denkt.
Wenn die durch den Brottrunk positiv beeinflußt wird, könnte ich mir da
durchaus positive Aspekte vorstellen.
Jetzt bin ich dann aber doch neugierig geworden, vielleicht hol ich mir
doch auch mal ne Flasche.
Stefan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2013 um 21:00 |
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Zitat: | Tatsächlich meine ich
nach 3 Flaschen in einer Woche eine Verbesserung des allgemeinem
Wohlbefindens festzustellen. |
Eine Verbesserung
des allgemeinen Wohlbefindens - was kann ich mir darunter vorstellen?
Hüpfst du jetzt wie ein Vögelchen fröhlich trällernd von Ast zu Ast?
Ein Bekannter von mir hatte mal wegen 'Belästigung der Staatsorgane' (er
hatte einen Ausreiseantrag gestellt) einen zweijährigen Zwangsaufenthalt in
Bautzen. Dort war es gang und gäbe, sich aus vergärenden Brotresten eine
Dröhnung zu bauen. Alkoholfrei war die aber nicht und die Pflege der
Darmflora war sicher nicht der Hauptzweck.
Cheers, Ruthard
[Editiert am 6.2.2013 um 21:05 von Brauwolf]
____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2013 um 21:16 |
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Zitat: | Eine Verbesserung des
allgemeinen Wohlbefindens - was kann ich mir darunter vorstellen? Hüpfst du
jetzt wie ein Vögelchen fröhlich trällernd von Ast zu
Ast? |
Ich hatte gehofft, keine detailliertere Beschreibungen abgegben zu müssen
Nun gut. Zuerst zeigte sich eine deutliche
Erhöhung der Stuhlgänge, ohne es jetzt direkt als Flitzkacke bezeichnen zu
wollen. Verbunden mit einer anschließenden stundenlangen Sperrung der
Örtlichkeit wegen giftiger Gase...Dann Normalisierung der Gänge.
Mehr Antrieb, weniger Müdigkeit, fitter usw. Besonders im Winter leiden
Schichtarbeiter unter einer Art Dauer-Jetlag. Kann es nicht besser
beschreiben..?
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2013 um 21:18 |
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 6.2.2013 um 21:27 |
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Da der Darm einen ganz erheblichen Teil des Immunsystems darstellt, kann
ich mir schon vorstellen, daß ein solcherart saniertes Organ das
Wohlbefinden hebt.
Die zwischenzeitliche "Störung" zeigt eigentlich, daß sich der reuteri zu
wehren gewußt hat!
Wenn's Dir gut tut, bleib dabei!
Uwe
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 01:49 |
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Hallo, ich schalte mich mal ein, weil ich zum Thema Darmfloramanipulation
Folgendes zu sagen habe: Untersuchungen haben gezeigt, dass es keinen
signifikanten positiven Effekt zu entdecken gibt, stattdessen vermehrtes
Auftreten von Maldigestion und sogar Leberabszessen gibt. Außerdem
eradizieren sie die schon im Kindesalter erworbene und auf einander
abgestimmte vorhandene Flora. Kinder, die früh starke Antibiotika erhalten
haben, haben öfter autistische Störungen, weil durch Radikalkuren falsche
Keime hinzukommen, die neurotoxische Stoffe produzieren.
Wenn das authentische Stämme sind, will ich nichts sagen, aber modern
zusammengesetzten Keimmischungen traue ich nicht über den Weg...a la Doktor
Shirota...
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 02:09 |
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Ja, jonges hader nix zo donn?
Da bleib ich doch besser bei meiner normalen Bierdiät, Urkölsch oder
Urpils, 0,5 L täglich mit etwas Essen zu sich nehmend. 22.00 ins Bett und
um 6.00 aufstehen, etwas laufen (aber nicht zu viel), gut Frühstücken mit
Tee, leicht gezuckert.
Kein Quickstep oder sonstige Schnellentleerungen, Wasserlassen regelmäßig,
wie nach Fahrplan, auch die feste Entleerung, Gott ist das Leben schön.
Aber Renè, mach ruhig weiter wenn es Dich zufrieden stellt.
Cheerio, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 03:32 |
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Rene, köstlich!
Das Zeug schmeckt wirklich scheiße!
Aber es ist doch schön, wenn du dich besser fühlst. Egal, ob Placebo oder
wat auch immer.
Erinnert mich an Altkanzler Kohl "Am Ende zählt, was hinten raus kommt!"
Allerdings wag ich mir gar nicht vorzustellen, wie die gesteigerte
Geruchsintensität ausgesehen haben mag, wenn die folglich noch schlimmer
war als das, was du mir hier in die Bude gesetzt hast!
Hat Susi schon mal über Scheidung nachgedacht??
[Editiert am 7.2.2013 um 03:33 von Hagen]
____________________ Besten Gruß
Hagen
------------------------------
Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 09:05 |
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Hi Hagen,
das lag nur an Deiner probiotischen Bewirtung (oder den 27 verschiedenen
Bierchen)...
@Jörg,
um diese Regelmässigkeit beneide ich Dich! Versuche das mal, wenn Du im
vollkontinuierlichen Schichtsystem mit wechselnden 12 h Schichten
arbeitest...
Zum Thema:
den Brottrunk hat der Bäcker Kanne ja nach russischem Vorbild entwickelt,
dem Kwas. Der gilt als eines der letzten europäischen Urbiere und enthält
Alkohol. Da der Kwas in Russland vermutlich seit tausenden Jahren
konsumiert wird, schließe ich Maldigestionen und Leberabszesse mal aus und
tippe auf authentische Stämme...
Die Liste der probiotischen Bakterien (incl. der Markennamen) lässt sich
bei Wikipedia nachlesen.
Beispiele für probiotische Bakterienstämme in Nahrungsmitteln
Bifidobacterium animalis subsp. lactis BB-12 [Chr. Hansen]
Bifidobacterium animalis subsp. lactis DN-173 010 (= Bifidobacterium
Digestivum Essensis) Danone
Bifidobacterium animalis subsp. lactis HN019 (= Howaru Bifido)
Danisco
Lactobacillus acidophilus LA5 [Chr. Hansen]
Lactobacillus acidophilus NCFM [Rhodia Inc.]
Lactobacillus johnsonii La1 (= Lactobacillus LC1) Nestlé
Lactobacillus casei immunitass/defensis (= Actimel) Danone
Lactobacillus casei Shirota (DSM 20312) Yakult
Lactobacillus casei CRL431 [Chr. Hansen]
Lactobacillus reuteri (ATCC 55730) [BioGaia Biologics]
Lactobacillus rhamnosus (ATCC 53013) [Valio]
Beispiele für Bakterienstämme die eindeutig keine probiotische Wirkung
besitzen
"Die folgenden Stämme besitzen keine probiotische Wirkung, da sie die
extremen Bedingungen im Magen und durch die Galle nicht überleben und somit
nicht lebend im Darm ankommen:"
Lactobacillus delbrueckii ssp bulgaricus [Fitline all in 1000][6]
Streptococcus salivarius ssp thermophilus [Fitline all in 1000][6]
Lactobacillus helveticus[6]
Wobei Foodwatch 2009 den "Goldenen Windbeutel" an Danone Actimel für die
dreisteste Werbelüge verliehen hat, worauf diese dann mit 30
wissenschaftlichen Studien gekontert haben...
Die ganze Sache ist also sehr mit Vorsicht zu geniessen. Dennoch kann man
es aber nicht pauschal für Unsinn erklären. Fakt ist, dass die "guten"
Laktos mit biologischen Kampfstoffen die "schlechten" Keime dezimieren
können.
Historische Sauerbiere waren mit ziemlicher Sicherheit probiotisch.
Ein gar sehr hurtig Bier
Ist die goslarische Gose
Kaum hat man sie im Munde,
So ist sie in der Hose.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 25.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 09:15 |
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Hi,
also ich habe den Brottrunk auch schon öfter getrunken, wenn ich viel Sport
gemacht habe um die verlorenen Nährstoffe wieder aufzufüllen.
Am besten ist es den Brottrunk mit Apfelsaft (naturtrüb habe ich genommen)
zu trinken. Als Verhältnis habe ich 1 Teil A-Saft und 2 Teile Brottrunk
genommen.
Ohne Apfelsaft schmeckt der Trunk wirklich ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Manche behaupten sogar er schmeckt wie Füße ganz unten.
Gruß
Martin
____________________ In Gärung/Reifung: Dicks Elixier V2, The Dark Side of Wheat (Weizenbock)
Abgefüllt: Landbier, Honigbier, 3 Floyds Zombie Dust Klon, Weizen
Planung: Roter Franzose (Lager mit Strisselspalter und Belma), Firestone
Walker Wookey Jack Klon, Bourbon Vanilla
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2013 um 10:22 |
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 197 Registriert: 15.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 14:17 |
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Getoppt ! Es ist meiner Meinung nach
überhaupt DIE wesentliche Quelle für Wohlbefinden ODER schwerwiegend-
krankhaftem Leidens, wenn´s im oder soagr mit dem Darm nicht in Ordnung ist
!
Für alle, die nicht NUR von Licht (sowie Luft und Liebe;-) alleine leben
können - ich glaube das sind nur eine Handvoll Yogi-Gurus weltweit - sind
die Stoffwechselvorgänge im Darm die einzige Über-Lebensquelle.
Zudem ist das gesamte Verdauungssystem inkl. Mund, Speiseröhre und Magen
quasi eine "hohle Röhre", die mit allem um uns Kreuchenden und Fleuchenden
direkt in Berührung kommt und daher von zigTausend Mikroorganismen nur so
wimmelt.
Angeblich soll die Gattung "Saccharomyces" seeehr bekömmlich und wohltuend
sein ;-)
lG P. ____________________ *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
"Coquo, ergo sum" (zit. PeterR)
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2013 um 15:29 |
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In der Tat. Perenterol, ein etabliertes Medikament gegen
Durchfallerkrankungenn und zur Wiederherstellung der Darmflora hat als
Wirkstoff 1,8 * 10^10 Zellen Saccharomyces Boulardii pro Kapsel.
Gehen wir bei Bier von einer üblichen Anstellmenge von 10 * 10^6 Zellen pro
ml Würze aus, wäre eine Kapsel Perenterol genug, um knapp 2 l Darminhalt
sauber anzustellen. Und das bei 37°C Anstelltemperatur...
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2013 um 17:54 |
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Zitat von Bierjunge |
In der Tat. Perenterol, ein etabliertes Medikament gegen
Durchfallerkrankungenn und zur Wiederherstellung der Darmflora hat als
Wirkstoff 1,8 * 10^10 Zellen Saccharomyces Boulardii pro Kapsel.
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Edith fragt mich gerade, was wohl draus wird,
wenn man das Zeug auf Würze losließe. Erlenmeyer, ich erbitte Deinen Rat
als Fachmann. Sonst brau ich noch ein Perenterolweizen... ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 18:18 |
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Saccharomyces Boulardii wird auch als Saccharomyces cerevisiae Hansen CBS
5926 bezeichnet. Phänotypisch nicht von normaler Bierhefe (Saccharomyces
Cerevisia) zu unterscheiden.
Es ist wohl ein wilder Stamm mit einigen besonderen Eigenschaften...
Quelle:
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/12148/1/Eder_Gabriele.pdf____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 19:50 |
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Hallo René,
Zitat: | um diese Regelmässigkeit
beneide ich Dich! Versuche das mal, wenn Du im vollkontinuierlichen
Schichtsystem mit wechselnden 12 h Schichten arbeitest...
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Darum bin ich ursprünglich Bauer (Ihr nett sie auch Landwirte, ich empfind
'Bauer' immer als Kosenamen) geworden, zwei Stunden Zeitumstellung hauen
mich schon um und in meinem Betrieb gibt's keine Schichtarbeit, warum auch,
wir können alle auch ohne gut leben und ich brauche keinen gehoben Status
in der Gesellschaft als Superunternehmer. Tag und Nacht haben schon ihre
Bedeutung und einen Sinn, aber ich werden melancholisch und höre besser
auf.
Trink Du nur was Dir Spaß macht.
Cheers, Jörg ____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 22:05 |
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Zitat von flying, am 7.2.2013 um
09:05 | ...Da der Kwas in Russland vermutlich
seit tausenden Jahren konsumiert wird, schließe ich Maldigestionen und
Leberabszesse mal aus und tippe auf authentische
Stämme... |
Der Kwas sicherlich, aber denkst Du,
dass moderne Varianten davon nicht eher auf industriell bestehende Stämme
zurückgreift? Entscheidend ist auch nit immer der Stamm an sich, sondern
auch die Zusammensetzung. Wenn man eine Vielfalt auf die Stämme reduziert,
die für den geschmacklichen Charakter sorgen, kann auch das eine Art
"Monokultur" mit ihren Vor- und Nachteilen darstellen.
Zitat von Bierjunge, am 7.2.2013 um
17:54 | Zitat von Bierjunge |
In der Tat. Perenterol, ein etabliertes Medikament gegen
Durchfallerkrankungenn und zur Wiederherstellung der Darmflora hat als
Wirkstoff 1,8 * 10^10 Zellen Saccharomyces Boulardii pro Kapsel.
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Edith fragt mich gerade, was wohl draus wird,
wenn man das Zeug auf Würze losließe. Erlenmeyer, ich erbitte Deinen Rat
als Fachmann. Sonst brau ich noch ein Perenterolweizen...
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Den Gedanken hatte ich auch schon, zumal die
Kapseln zumindest lebensmitteltechnisch unbedenklich wären...
EDIT: Hab es eben mal nachgeschlagen. Ein amerikanischer Brauer und
Pharmazeut hat es ausprobiert und ein leckeres Bier hinbekommen. Es soll
eher den Weizenbierstämmen ähnlich geschmeckt haben mit Nelke und Banane.
Außerdem vertrage sie auch höhere Temperaturen.
[Editiert am 7.2.2013 um 22:14 von darkenemy]
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 8.2.2013 um 11:21 |
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Zitat von darkenemy, am 7.2.2013 um
22:05 | Hab es eben mal nachgeschlagen. Ein
amerikanischer Brauer und Pharmazeut hat es ausprobiert und ein leckeres
Bier hinbekommen. Es soll eher den Weizenbierstämmen ähnlich geschmeckt
haben mit Nelke und Banane. Außerdem vertrage sie auch höhere
Temperaturen. |
Ah, perfekt, ich habe gefunden was Du meinst.
Dann lag ich mit meinem "Perenterol-Weizen" gar nicht mal so verkehrt.
Damit ist es entschieden: Ich werde bei meinem nächsten Weißbier mal 10 l
Würze abzweigen und in einem Eimer mit Boulardii anstellen. Ich
werde zu gegebener Zeit berichten.
Moritz
PS: Sorry flying for hijacking the thread... ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 8.2.2013 um 11:25 |
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Habe den Brotrunk jetzt auch mal verkostet: da wachsen einem schon Haare
auf der Brust von!
Einen Ansatz mit 8°P-Würze aus Malzextrakt (also ohne Bitterung) werde ich
heute Abend mal auf den Magnetrührer geben.
Vielleicht eine Möglichkeit, mal wirkliches Sauerbier herzustellen? Die
L. delbrueckii Experimente mit dem Malzstarter machen zwar ein
interessantes, aber wenig saures Bier.
Würde man so ein Bier jetzt vor dem Anstellen mit Hefe durch Zugabe der
Brottrunk-Lactos säuern?
Man könnte so eine Würze vor dem Hopfenkochen säuern - quasi in der
Würzepfanne - und dann beim Hopfenkochen die Lactos abtöten.
...oder man könnte nach Angären mit Hefe einen Lacto-Starter zugeben. Das
fertige Bier hätte dann auch lebendige Lactos, wäre also physiologisch bald
"wertvoller", könnte aber evt. nachsäuern
Uwe
Edit: besser formatiert.
[Editiert am 8.2.2013 um 11:27 von Uwe12]
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Antwort 24 |
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