Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.2.2013 um 15:42 |
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Hallo,
eine Frage - ist es wirklich notwendig, dass Hopfenkochen wallend ist? Ich
habe nämlich gestern zum ersten Mal mit 'nem Lidl Einkochautomat gebraut,
und das kam auch mit Isolierung nur zu leichtem Sieden. Dient ein
wallendes Kochen zu mehr als nur schnell Wasser abzukochen? Wenn nötig,
werde ich mir einen Tauchensieder besorgen, aber wenn nicht nötig, spare
ich mir das Geld ...
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.2.2013 um 15:49 |
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Zitat von Neubierig, am 11.2.2013 um
15:42 | Hallo,
eine Frage - ist es wirklich notwendig, dass Hopfenkochen wallend ist? Ich
habe nämlich gestern zum ersten Mal mit 'nem Lidl Einkochautomat gebraut,
und das kam auch mit Isolierung nur zu leichtem Sieden. Dient ein
wallendes Kochen zu mehr als nur schnell Wasser abzukochen? Wenn nötig,
werde ich mir einen Tauchensieder besorgen, aber wenn nicht nötig, spare
ich mir das Geld ... |
Das wallende Kochen dient dazu, dass unerwünschte Aromenstoffe durch den
Dampf ausgetrieben werden.
Wie viele Liter hast du denn gekocht?
Wenn du dir einen Tauchsieder kaufst, würde ich keinen zu starken kaufen,
da du sonst Strom verschwendest und unnötig viel Wasser verdampfst!
Ich habe auch Probleme mit dem Kochen im Einkocher und werde in Zukunft das
Kochen mit Hockerkocher und Kochtopf durchführen (Maischen weiterhin im
Einkocher).
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.2.2013 um 15:50 |
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Hauptproblem ist freie DMS. Bildung (hauptsächlich >95°C) und
Ausdampfung sollten sich beim Würzekochen in einem Gleichgewicht befinden.
Tut es das nicht, wird es sich aufkonzentrieren und kann zu den bekannten
Fehlaromen führen. Ich würde sagen wenn du in deinem Bier solche Fehlaromen
nicht vorfindest, bist du wohl gerade noch so im Gleichgewicht.
____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.2.2013 um 15:52 |
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Ein voller Einkocher sollte meiner Meinung nach beim Hopfenkochen 1)
isoliert werden 2) nicht (im Sinne von nie) abschalten. So würde ich in der
Einkocherklasse "wallend" definieren.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.2.2013 um 16:07 |
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Ziel war 24l Würze, also insgesamt vielleicht 30l Pfannevollwürze. Die
Pfanne war tatsächlich voll, und ich habe dann ca 16l ausgelagert in zwei
Töpfe, die ich auf 'nen Inductionsherd aufkochte - das Ding kan richtig zum
Wallen kochen. Der Einkochautomat hat bis 98° / 99° gekocht, und es gab
ein leichtes Sieden.
Thema Tauchensieder - ich habe gesehen, es gibt längeren und kürzeren .
Ich denke, die 1000W Modellen sind meistens (alle?) kurz - ist das ein
Problem?
Edit: Ach ja, ich hätte erwähnen sollen, dass nach dem Kochen musste ich
mit 4l (auch kochendem) Wasser nach verdünnen - zuviel wurde abgekocht!
[Editiert am 11.2.2013 um 16:08 von Neubierig]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.2.2013 um 16:24 |
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Zitat von Neubierig, am 11.2.2013 um
16:07 |
Ziel war 24l Würze, also insgesamt vielleicht 30l Pfannevollwürze. Die
Pfanne war tatsächlich voll, und ich habe dann ca 16l ausgelagert in zwei
Töpfe, die ich auf 'nen Inductionsherd aufkochte - das Ding kan richtig zum
Wallen kochen. Der Einkochautomat hat bis 98° / 99° gekocht, und es gab
ein leichtes Sieden.
Thema Tauchensieder - ich habe gesehen, es gibt längeren und kürzeren .
Ich denke, die 1000W Modellen sind meistens (alle?) kurz - ist das ein
Problem?
Edit: Ach ja, ich hätte erwähnen sollen, dass nach dem Kochen musste ich
mit 4l (auch kochendem) Wasser nach verdünnen - zuviel wurde abgekocht!
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1000W ist als Zusatz viel zu viel. Ich würde <500W wählen!
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 200 Registriert: 10.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.2.2013 um 16:30 |
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Zu meinen Einkocher Zeiten habe ich einen 300W Tauchsieder kurze Bauform
dazugehängt und das war absolut ausreichend. Nur zum beschleunigen um auf
die Kochtemperatur zu kommen habe ich zusätzlich einen 1000W Tauchsieder
verwendet. Dieser musste dann aber raus sonst wäre alles übergekocht. Der
Einkocher hatte 1800W.
Gruss
Michael
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.2.2013 um 16:38 |
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OK, ich werde ein 300W-er aussuchen. Vielen Dank für die hilfreiche
Antworte!
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.2.2013 um 17:55 |
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Wenn soviel verdampft ist, dass du hinterher verdünnen musstest, ist die
Leistung ausreichend. Das wallende Kochen dient der Bewegung der Würze
durch Konvektion. Neben der Isolierung des Topfes hilft auch, auf kurze
Kabel zu achten - habe ich gerade gestern wieder gemerkt: Beim Betrieb an
der Dreifachsteckdose war nichts mit wallend. Mit einer eigenen Steckdose
hat es dann geklappt.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 197 Registriert: 15.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.2.2013 um 17:57 |
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Hallo Neubierig,
viel Erfolg und Spaß mit deinen Bieren !
In einigen Threads hier wurde auch oft der Thermostat bzw. der
Überhitzer-Schutz dieser Einkocher als hinderlich gesehen, und es gibt
Anregungen, wie dieser umgangen werden kann - was allerdings nur für
Elektrik-Profis zu empfehlen ist !!!
Ansonsten rate ich dir, beim Hopfenkochen zwischendurch (alle paar Minuten)
kräftig umzurühren, damit kann auch bei nur siedender Kochung viel DMS
ausdampfen.
lG P.
____________________ *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
"Coquo, ergo sum" (zit. PeterR)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.2.2013 um 22:57 |
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Zitat von Brauwolf, am 11.2.2013 um
17:55 | Neben der Isolierung des Topfes hilft
auch, auf kurze Kabel zu achten - habe ich gerade gestern wieder gemerkt:
Beim Betrieb an der Dreifachsteckdose war nichts mit wallend. Mit einer
eigenen Steckdose hat es dann geklappt.
Cheers, Ruthard |
Hallo Ruthard, ich hatte dein Beitrag beim Ruhrwerk THread schon mit
Interesse gelesen - ich will auch einen Ruhrwerk basteln, und Deins scheint
recht einfach zu sein. Ich finde es aber komisch, dass Dreifachsteckdose
vs eigenen überhaput ein Unterschied macht ...
Danke!
Zitat von PeterR, am 11.2.2013 um
17:57 | Hallo Neubierig,
In einigen Threads hier wurde auch oft der Thermostat bzw. der
Überhitzer-Schutz dieser Einkocher als hinderlich gesehen, und es gibt
Anregungen, wie dieser umgangen werden kann - was allerdings nur für
Elektrik-Profis zu empfehlen ist !!!
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Ja - den Thread habe ich (meistens) durchgelesen - hat aber lange gedauert!
Obwohl ich so einen Turboswitch gerne hätte, ich habe genügend Respekt vor
Elektrizität, nicht so was selbst zu unternehmen!
Zitat von PeterR, am 11.2.2013 um
17:57 | Hallo Neubierig,
Ansonsten rate ich dir, beim Hopfenkochen zwischendurch (alle paar Minuten)
kräftig umzurühren, damit kann auch bei nur siedender Kochung viel DMS
ausdampfen. |
OK, vielleicht werde ich so probieren (zusammen mit dem Tipp von Ruthard).
Spricht was dagegen, einen Ruhrwerk dabei zu benutzen?
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.2.2013 um 23:03 |
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Naja du setzt deinen Motor einer 90 minütigen Dampfbehandlung aus. Außerdem
kühlt kontinuierliches Rühren deine Würze weiter. Besser nur hin und wieder
händisch umrühren - oder Heizleistung geringfügig erhöhen.
Wie hast du eigentlich isoliert?
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.2.2013 um 23:17 |
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Mit dem, was zur Verfügung stand - nämlich ein Badetuch, drei Mal gefaltet
und herum gewickelt. Sehr Basic - ich werde es später besser machen. Das
gesagt, schien es beim Maischen die Hitze sehr gut zu behalten - da ich
kein Rührwerk habe, rührte ich per Hand, und habe so das Ding ausgeschaltet
bei jedem Rast (mit Rührwerk, werde ich es weiter anlassen). Es hat nix
über 25 Mins Eiweißrast verloren, nur 2 °C über 50 Mins Maltoserast, und 1
°C über 30 Mins Verzuckerung.
Unterschied war, beim Würzekochen müsste ich dann die Fenster öffnen, und
es ist dann deutlich kälter geworden. Ich werde beim nächsten Mal sowieso
draussen kochen - es gab viel zu viel Dampf (bei vorigen 10l Sude kein
Problem)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.2.2013 um 23:52 |
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Zitat: | Ich finde es aber
komisch, dass Dreifachsteckdose vs eigenen überhaput ein Unterschied macht
... |
Das ist einmal die zusätzliche Kabellänge
und der zusätzliche Stecker. Jede Verbindung dieser Art ist ein
überflüssiger Flaschenhals.
Steigern kannst du das noch, wenn du den Einkocher an einer halb
abgewickelten Kabeltrommel betreibst - da wird die Kabeltrommel heiß, aber
nicht der Einkocher!. Das kann bis zum Brand führen.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2013 um 13:14 |
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Als Nichtelektriker weiß ich, das jeder Leiter einen elektrischen
Widerstand hat. Der ergibt sich aus der Länge, der Dicke und dem Material.
So hat man bei einer 50 m Kabeltrommel ungefähr einen Verlust von 100 Watt.
Bei einer aufgewickelten Kabeltrommel hat man auch noch induktive Lasten
aber dafür reicht mein Wissen aus der 7. Klasse POS nicht aus..
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2013 um 13:54 |
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Mit diesen Kenntnissen hast du aber vielen Wessies was voraus, immerhin
habt ihr ab der 5. Klasse Physikunterricht gehabt, wir erst ab der 8.
Klasse.
Zur Kabeltrommel mal ein Beispiel: Im Rahmen der Vorbereitung zu einem
Flugtag wurden in die Vereinshütte des örtlichen Fliegervereins zwei
zusätzliche Kühlschränke zum schon vorhandenen verbracht. Es gab nur eine
Steckdose, eine Kabeltrommel hat deren vier - Problem gelöst, dachte man.
Weil es eine kleine Hütte war, wurden auch nur 5 Meter von den 25 Metern
abgespult. Irgendwann des Nachts haben sich alle drei Külschränke
eingeschaltet. Ende vom Lied: Hütte abgefackelt, Flugtag ausgefallen.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2013 um 14:52 |
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Ich wollt mal fragen, wie hoch eure Verdampfungsrate ist. Ich habe immer so
zwischen 15% und 20%. Kommt mir ein wenig viel vor. Liegt das evtl. am 150L
topf mit 55 cm Durchmesser?
Lasse jetzt schon den Deckel lose aufliegen damit es nicht noch mehr wird
und versuche es simmern zu lassen, was mit dem 15kw Gaskocher nicht so
einfach ist.
[Editiert am 12.2.2013 um 14:59 von BodoW]
____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2013 um 15:02 |
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Hab grade mal überschlagen. Wenn man durch die Verwendung von
Kabeltrommeln, Mehrfachsteckern, ... einen zusätzlichen Leitungswiderstand
von 2 Ohm einbaut (ein 1800W Einkocher sollte einen Heizwiderstand von etwa
30 Ohm haben) heizt der Leitungswiderstand tatsächlich mit etwa 100W. Der
Einkocher aber nur noch mit 1550W (86 %)!
P.S. Ein alter 220V Einkocher mit nominell 1800W heizt an 230V mit fast 2
kW!
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.2.2013 um 21:30 |
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Im Gegentum. Die Oberfläche vergrößert sich
nur im Quadrat, das Volumen aber kubisch, also wesentlich mehr Volumen bei
nur wenig mehr Oberfläche.
Deckel locker auflegen reicht, der Dampf soll weg aber die Wärme nicht.
Mein Verlust bzw. Gewinn wird eher in °P gemessen und beträgt runde 2°P
nach 90' Kochzeit. OK, bei 10° Extrakt der Pfannevollwürze wären 12° ja
auch 20%, stelle ich gerade fest :-)
Mein Deckel ist vom Einkocher und das Griffstück ist rund ausgebohrt, ~ 8cm
schätze ich mal. Habe ich zu viel Verlust, verdünne ich. Habe ich zuwenig
Verlust oder zu dünne Würze, koche ich offen ein. Das hatte ich allerdings
erst einmal, üblicherweise passen alle Angaben und Verluste, so dass der
angestrebte Gehalt ungefähr erreicht wird (ich mache keine Wissenschaft aus
einem Grad Plato mehr oder weniger).
Achim
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Antwort 18 |
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