Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 13:38 |
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Hallo Hobbybrauer,
vor einiger Zeit habe ich in einer Gasthausbrauerei ein ausgesprochen
leckeres sehr helles, naturtrübes Blonde Ale getrunken. Das war so hell,
daß ich fast sagen möchte - heller gehts nimmer.
Selbst 100% PiMa ist viel zu dunkel. Wie geht sowas?
Achso, die Gasthausbrauerei befindet sich außerhalb des Wirkungsbereiches
des RHG.
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 13:49 |
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 72 Registriert: 27.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 13:51 |
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Vielleicht mit Reis oder Mais?
Gibt auch Pilsner Malz extra Hell mit um die 2 ebc.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 13:53 |
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Ich überlege schon eine weile ob es möglich wäre während des Maischens
bereits mit Antioxidantien wie Vitamin C zu arbeiten um eine Verdunkelung
zu verhindern.
Weis jemand welche Stoffe in der Maische genau mit dem Sauerstoff
reagieren. Sind es ebenfalls Antioxidantien (wie zB jene die den Apfel
Braun werden lassen -> Zugabe von Zitronensaft verhindert Braunwerden,
weil sich das enthaltene Vitamin C aufopfert). Oder denke ich in die
falsche Richtung. Werde mir aber noch Literatur besorgen! Nur die ziemlich
saure Eigenschaft (pKs niedriger als Essigsäure) gibt mir bis jetzt noch zu
denken?
Edit: Zitronensäure durch Vit C ersetzt.
[Editiert am 20.2.2013 um 20:37 von scerevisiae]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 16:38 |
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Mein hellstes Bier habe ich mit 100% Bohemian Pilsner Malz gebraut.
Das war sowas von hell, dass man fast froh über die leichte Hefetrübung
war, um überhaupt die Farbe einschätzen zu können.
Meine Verkoster waren von dem Bier überzeugt, meinten jedoch allesamt, dass
es ihnen zu hell sei.
Die Farbe kann man am besten beschreiben, wenn man sich ein Radler aus
Industriepils und Limo vorstellt, Mischungsverhältnis 50/50.
Ich würde persönlich nicht mehr so ein helles Bier brauen wollen, da man
als unwissender Trinker schnell die Assoziation "extrem dünn in der Farbe -
leer im Geschmack" anstellt.
Grüße, der saarmoench
____________________ Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 16:56 |
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Was die Äppel braun werden lässt sind keine Antioxidantien sondern die
Polyphenole (kommen auch im Malz vor). Diese werden von den
Polyphenoloxidasen zu den dunklen Farbprodukten (Chinone) abgebaut.
Im Malz sind es soweit ich weiß sowohl Polyphenole als auch
Maillardprodukte, die für die Zufärbung der Maische sorgen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 16:57 |
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Also das braune bei Apfel und co ist eine radikalische Oxidation von
Polyphenolen. Beim Zitronensaft hat die Zitronensäure mit Sicherheit keine
Wirkung. Aber Zitrusfrüchte enthalten bekanntlich Ascorbinsäure, Vitamin C,
welche hier als sog. Radikalfänger wirkt.
Die Farbe bei Pilsner Malz hängt in erster Linie von der Gerstensorte ab.
Da gibts eben hellere, mit denen sich Würzefarben kleiner 3 realisieren
lassen und es gibt welche, die meistens über 4 liegen. Interessant ist
auch, dass es beim Kochen allein aufgrund thermischer Vorgänge (Oxidation
kann wegen der gesättigten Wasserdampf Atmosphäre ausgeschlossen werden) zu
einer Nachdunklung von 1-3 EBC kommt.
Ich würde aber nicht mit Antioxidantien arbeiten. Ich habe mal aus 98 % PiM
+ 2 % CaraPils ein Pils gebraut, bei dem die Leute meinten, dass es
überraschend aromatisch sei, für eine so wasserhelle Farbe. Geht also auch
ganz ohne Tricks!
Edit: Michael hat natürlich recht, dass einerseits in der Würze auch
Polyphenole enthalten sind, welche oxidieren und dann dunkel werden.
Maillard Produkte entstehen aufgrund der thermischen Reaktion von
Kohlenhydraten mit Proteinen, ein bekannte sind Karamell (Zuckercouleur),
Melanoidine oder aber auch Acrylamid (bei wesentlich höheren Temp.).
[Editiert am 20.2.2013 um 17:03 von hiasl]
____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
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Eigene
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BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 20.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 20:27 |
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Hallo Bierwisch,
ich lese gerade "Desingning Great Beers" von Ray Daniels.
Ich bin gerade beim Kapittel über Bierfarben. Das passt also.
Mein Englisch ist ein bisschen eingerostet, aber so wie ich es übersetzte
empfiehlt er folgende Sachen:
-Malz mit einem geringen Stickstoffgehalt
-Sehr wenig Spelzen und die möglichst ganz
-Verwendung von Zutaten ohne Farbe (Reis oder Mais)
-Niedriger PH Wert beim Maischen
-Kurze Maische Zeit
-Geringer Sauerstoffeintrag beim Maischen
-Geringe Eiweisauswaschung bei den Nachgüssen (Temp. < 75 ° C)
-Reduzierung des Sauerstoffeintrags beim Hopfenkochen
-Reduzierung des Hopfengewichtes (Hopfen mit hohen Alphagehalt verwenden
und Pellets anstatt Dolden)
-Kurze Kochzeit beim Hopfenkochen
-Benutzung von Irish Moos und Wirlpool
-Würze rasch Abkühlen
-Hohe Anzahl von Hefe nehmen
-Das Bier filtern
MfG
Thomas
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 20:42 |
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Zitat von hoggel1, am 20.2.2013 um
20:27 | -Malz mit einem geringen
Stickstoffgehalt
-Sehr wenig Spelzen und die möglichst ganz
-Verwendung von Zutaten ohne Farbe (Reis oder Mais)
-Niedriger PH Wert beim Maischen
-Kurze Maische Zeit
-Geringer Sauerstoffeintrag beim Maischen
-Geringe Eiweisauswaschung bei den Nachgüssen (Temp. < 75 ° C)
-Reduzierung des Sauerstoffeintrags beim Hopfenkochen
-Reduzierung des Hopfengewichtes (Hopfen mit hohen Alphagehalt verwenden
und Pellets anstatt Dolden)
-Kurze Kochzeit beim Hopfenkochen
-Benutzung von Irish Moos und Wirlpool
-Würze rasch Abkühlen
-Hohe Anzahl von Hefe nehmen
-Das Bier filtern
MfG
Thomas |
Das geht nicht gegen dich Thomas, du hast ja nur zitiert (und fachlich
stimmt ja auch was der Ray da gesagt hat.)
Aber wer will denn die Plörre trinken, die dabei rauskommt.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 20:47 |
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Danke euch für die guten Antworten!
Zitat von tauroplu, am 20.2.2013 um
16:56 | Was die Äppel braun werden lässt sind
keine Antioxidantien sondern die Polyphenole (kommen auch im Malz vor).
Diese werden von den Polyphenoloxidasen zu den dunklen Farbprodukten
(Chinone) abgebaut.
Im Malz sind es soweit ich weiß sowohl Polyphenole als auch
Maillardprodukte, die für die Zufärbung der Maische sorgen.
Gruß
Michael |
Aber Polyphenole sind doch Antioxidantien oder? Und genau die habe ich auch
schon vermutet. Kenn sie eben von Äpfeln und vielen anderen Reaktionen.
Edit: Die bereits im Malz vorhandenen Maillardprodukte sind natürlich schon
da. Gegen erneute Maillardreaktionen könnte man mit gutem Rühren vielleicht
lokale Überhitzungen vermeiden und so die Reaktionen vermeiden. Allerdings
sagte mein Professor mal: Alles was gut schmeckt kommt von der
Maillardreaktion
Zitat von hiasl, am 20.2.2013 um
16:57 | Also das braune bei Apfel und co ist
eine radikalische Oxidation von Polyphenolen. Beim Zitronensaft hat die
Zitronensäure mit Sicherheit keine Wirkung. Aber Zitrusfrüchte enthalten
bekanntlich Ascorbinsäure, Vitamin C, welche hier als sog. Radikalfänger
wirkt.
Die Farbe bei Pilsner Malz hängt in erster Linie von der Gerstensorte ab.
Da gibts eben hellere, mit denen sich Würzefarben kleiner 3 realisieren
lassen und es gibt welche, die meistens über 4 liegen. Interessant ist
auch, dass es beim Kochen allein aufgrund thermischer Vorgänge (Oxidation
kann wegen der gesättigten Wasserdampf Atmosphäre ausgeschlossen werden) zu
einer Nachdunklung von 1-3 EBC kommt.
Ich würde aber nicht mit Antioxidantien arbeiten. Ich habe mal aus 98 % PiM
+ 2 % CaraPils ein Pils gebraut, bei dem die Leute meinten, dass es
überraschend aromatisch sei, für eine so wasserhelle Farbe. Geht also auch
ganz ohne Tricks!
Edit: Michael hat natürlich recht, dass einerseits in der Würze auch
Polyphenole enthalten sind, welche oxidieren und dann dunkel werden.
Maillard Produkte entstehen aufgrund der thermischen Reaktion von
Kohlenhydraten mit Proteinen, ein bekannte sind Karamell (Zuckercouleur),
Melanoidine oder aber auch Acrylamid (bei wesentlich höheren Temp.).
|
Da habe ich doch glatt die Zitronensäure mit Vitamin C verwechselt .. naja
wenn man schon an Zitrone denkt
Mein Interesse liegt gar nicht darin ein möglichst helles Bier zu brauen
ich mag es unfiltriert und farbig viel lieber
Sonder ich spielte einfach mit dem Gedanken schon zu Beginn des
Brauprozesses Vit C als Antioxidans beizumengen und so Sauerstoffeintrag
sofort wieder wirkungslos zu machen. Allerdings möchte ich zuerst etwaige
Auswirkungen (pH, Enzymaktivität, Geschmack etc.) abwägen.
[Editiert am 20.2.2013 um 20:50 von scerevisiae]
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 20.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 20:55 |
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Hi Tyrion
Ironie an [ Siehe Thementitel: Hier geht es um die Bierfarbe, nicht darum,
das man das ganze auch noch trinken kann ] Ironie aus.
Ich denke es ist mal schön, die Stellschrauben zu kennen, welche man nutzt
und welche nicht, steht auf einem anderen Blatt.
MfG
Thomas
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 20:57 |
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Zitat von tauroplu, am 20.2.2013 um
16:56 | Was die Äppel braun werden lässt sind
keine Antioxidantien sondern die Polyphenole (kommen auch im Malz vor).
Diese werden von den Polyphenoloxidasen zu den dunklen Farbprodukten
(Chinone) abgebaut.
Im Malz sind es soweit ich weiß sowohl Polyphenole als auch
Maillardprodukte, die für die Zufärbung der Maische sorgen.
Gruß
Michael |
Genau so ist es! Die Autoxidation von Polyphenolen. Diese kommen nicht nur
im Malz vor, sondern auch haufenweise im Hopfen. Ich kann ein Lied davon
singen...Ein IPA aus 100% Maris Otter hell, 65 IBU (Falconers Flight) war
anfangs schön hell und hopfenaromatisch. Das wurde recht schnell immer
dunkler und die Hopfenaromen nahmen rapide ab. 4 Wochen nach dem Brautag
war es am Besten. Nach 2 Monaten war es hinüber und hatte fast die Farbe
eines Altbieres..
Für sehr helle Biere würde ich nur noch Malz aus allerbester zweizeiliger
Sommergerste (geringer Stickstoff und Eiweißgehalt) und einen Anteil
Carahell/pils als Radikalfänger benutzen. Alles andere wurde ja schon
genannt.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 21:00 |
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Und die Entwickler von Bud Light kannten sie alle....
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 21:02 |
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Zitat von flying, am 20.2.2013 um
20:57 | Zitat von tauroplu, am 20.2.2013 um
16:56 | Was die Äppel braun werden lässt sind
keine Antioxidantien sondern die Polyphenole (kommen auch im Malz vor).
Diese werden von den Polyphenoloxidasen zu den dunklen Farbprodukten
(Chinone) abgebaut.
Im Malz sind es soweit ich weiß sowohl Polyphenole als auch
Maillardprodukte, die für die Zufärbung der Maische sorgen.
Gruß
Michael |
Genau so ist es! Die Autoxidation von Polyphenolen. Diese kommen nicht nur
im Malz vor, sondern auch haufenweise im Hopfen. Ich kann ein Lied davon
singen...Ein IPA aus 100% Maris Otter hell, 65 IBU (Falconers Flight) war
anfangs schön hell und hopfenaromatisch. Das wurde recht schnell immer
dunkler und die Hopfenaromen nahmen rapide ab. 4 Wochen nach dem Brautag
war es am Besten. Nach 2 Monaten war es hinüber und hatte fast die Farbe
eines Altbieres..
Für sehr helle Biere würde ich nur noch Malz aus allerbester zweizeiliger
Sommergerste (geringer Stickstoff und Eiweißgehalt) und einen Anteil
Carahell/pils als Radikalfänger benutzen. Alles andere wurde ja schon
genannt.
m.f.g
René |
Auch der Hopfen darf natürlich nicht vergessen werden
Du schreibst "carahell" als Radikalfänger.
Heißt das, dass bei der Verarbeitung von dunklem Malz nicht nur
Maillardreaktionen ablaufen sondern gleichzeitig auch die sensiblen
Polyphenole dezimiert werden? Wäre dann dunkles Bier anfälliger für
Lichtgeschmack?
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 20.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 21:15 |
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Also doch ein Bruder im Geiste.......
Auserdem: Ich habe noch in keinem Geschäft jemanden gesehen, der die Kunden
mit der Pistole bedroht hat, damit sie sich Bud Light kaufen (oder ein
anders Bier). (hier fehlt ein Smile mit ner Knarre)
MfG
Thomas
PS
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 21:23 |
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Zitat: |
Also doch ein Bruder im Geiste.......
Auserdem: Ich habe noch in keinem Geschäft jemanden gesehen, der die Kunden
mit der Pistole bedroht hat, damit sie sich Bud Light kaufen (oder ein
anders Bier). (hier fehlt ein Smile mit ner Knarre)
|
Da muss ich dir voll zustimmen, eigentlich denk
ich mir das bei so mancher Hasstirade auf deutsche Fernsehbiere auch
immer.
Gruss
Matthias
[Editiert am 20.2.2013 um 21:25 von Tyrion]
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 21:26 |
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Zitat von tauroplu, am 20.2.2013 um
16:56 | Was die Äppel braun werden lässt sind
keine Antioxidantien sondern die Polyphenole (kommen auch im Malz vor).
Diese werden von den Polyphenoloxidasen zu den dunklen Farbprodukten
(Chinone) abgebaut.
Im Malz sind es soweit ich weiß sowohl Polyphenole als auch
Maillardprodukte, die für die Zufärbung der Maische sorgen.
Gruß
Michael |
Kommt drauf an ob wir von der enzymatischen oder der nicht enzymatischen
Bräunung sprechen
Jan
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Antwort 16 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 21:40 |
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??? Sag ich doch: Polyphenolabbau durch das Enzym Polyphenoloxidase und
nichtenzymatisch via Maillard...oder habe ich mal wieder den Witz nicht
verstanden?
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 21:49 |
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Zitat von hoggel1, am 20.2.2013 um
21:15 |
Auserdem: Ich habe noch in keinem Geschäft jemanden gesehen, der die Kunden
mit der Pistole bedroht hat, damit sie sich Bud Light kaufen (oder ein
anders Bier).
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In den Läden, in denen ich Bud Light gesehen
hab, hat da auch keiner mit einer Pistole stehen müssen...das war dort
Kistenweise aufgebaut, damit auch ja niemand trocken hat heimgehen müssen
Gruß Hotte
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 21:54 |
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Ich kann mich auch noch an so "Tricks" wie einmaischen mit Aktivkohle
erinnern. Macht auch sehr helle Würzen.
Micha, tut mir leid, du hast natürlich recht.
Ja
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 22:31 |
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Zitat von scerevisiae, am 20.2.2013 um
21:02 | Zitat von flying, am 20.2.2013 um
20:57 | Zitat von tauroplu, am 20.2.2013 um
16:56 | Was die Äppel braun werden lässt sind
keine Antioxidantien sondern die Polyphenole (kommen auch im Malz vor).
Diese werden von den Polyphenoloxidasen zu den dunklen Farbprodukten
(Chinone) abgebaut.
Im Malz sind es soweit ich weiß sowohl Polyphenole als auch
Maillardprodukte, die für die Zufärbung der Maische sorgen.
Gruß
Michael |
Genau so ist es! Die Autoxidation von Polyphenolen. Diese kommen nicht nur
im Malz vor, sondern auch haufenweise im Hopfen. Ich kann ein Lied davon
singen...Ein IPA aus 100% Maris Otter hell, 65 IBU (Falconers Flight) war
anfangs schön hell und hopfenaromatisch. Das wurde recht schnell immer
dunkler und die Hopfenaromen nahmen rapide ab. 4 Wochen nach dem Brautag
war es am Besten. Nach 2 Monaten war es hinüber und hatte fast die Farbe
eines Altbieres..
Für sehr helle Biere würde ich nur noch Malz aus allerbester zweizeiliger
Sommergerste (geringer Stickstoff und Eiweißgehalt) und einen Anteil
Carahell/pils als Radikalfänger benutzen. Alles andere wurde ja schon
genannt.
m.f.g
René |
Auch der Hopfen darf natürlich nicht vergessen werden
Du schreibst "carahell" als Radikalfänger.
Heißt das, dass bei der Verarbeitung von dunklem Malz nicht nur
Maillardreaktionen ablaufen sondern gleichzeitig auch die sensiblen
Polyphenole dezimiert werden? Wäre dann dunkles Bier anfälliger für
Lichtgeschmack? |
Es ist genau umgekehrt! Dunkleres Bier ist stabiler. Die
Maillard/Karamell-Produkte im Caramalz dezimieren nicht die Polyphenole,
sie schützen sie. Auch die Polyphenoloxidasen brauchen winzige Mengen
Sauerstoff um aus den Polyphenolen färbende Chinone zu machen.
Antioxidantien (wie Maillard/Karamellprodukte) fangen die Radikale ab... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 22:35 |
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Zitat von flying, am 20.2.2013 um
22:31 | Zitat von scerevisiae, am 20.2.2013 um
21:02 | Zitat von flying, am 20.2.2013 um
20:57 | Zitat von tauroplu, am 20.2.2013 um
16:56 | Was die Äppel braun werden lässt sind
keine Antioxidantien sondern die Polyphenole (kommen auch im Malz vor).
Diese werden von den Polyphenoloxidasen zu den dunklen Farbprodukten
(Chinone) abgebaut.
Im Malz sind es soweit ich weiß sowohl Polyphenole als auch
Maillardprodukte, die für die Zufärbung der Maische sorgen.
Gruß
Michael |
Genau so ist es! Die Autoxidation von Polyphenolen. Diese kommen nicht nur
im Malz vor, sondern auch haufenweise im Hopfen. Ich kann ein Lied davon
singen...Ein IPA aus 100% Maris Otter hell, 65 IBU (Falconers Flight) war
anfangs schön hell und hopfenaromatisch. Das wurde recht schnell immer
dunkler und die Hopfenaromen nahmen rapide ab. 4 Wochen nach dem Brautag
war es am Besten. Nach 2 Monaten war es hinüber und hatte fast die Farbe
eines Altbieres..
Für sehr helle Biere würde ich nur noch Malz aus allerbester zweizeiliger
Sommergerste (geringer Stickstoff und Eiweißgehalt) und einen Anteil
Carahell/pils als Radikalfänger benutzen. Alles andere wurde ja schon
genannt.
m.f.g
René |
Auch der Hopfen darf natürlich nicht vergessen werden
Du schreibst "carahell" als Radikalfänger.
Heißt das, dass bei der Verarbeitung von dunklem Malz nicht nur
Maillardreaktionen ablaufen sondern gleichzeitig auch die sensiblen
Polyphenole dezimiert werden? Wäre dann dunkles Bier anfälliger für
Lichtgeschmack? |
Es ist genau umgekehrt! Dunkleres Bier ist stabiler. Die
Maillard/Karamell-Produkte im Caramalz dezimieren nicht die Polyphenole,
sie schützen sie. Auch die Polyphenoloxidasen brauchen winzige Mengen
Sauerstoff um aus den Polyphenolen färbende Chinone zu machen.
Antioxidantien (wie Maillard/Karamellprodukte) fangen die Radikale ab...
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Dann verwirrt mich aber warum du "Carahell als Radikalfänger" schreibst,
wenn ohnehin die Caramalze diese Rolle besser erledigen können?
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 22:39 |
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Zitat: | Dann verwirrt mich aber
warum du "Carahell als Radikalfänger" schreibst, wenn ohnehin die Caramalze
diese Rolle besser erledigen können? |
Ich hab keine Ahnung, was Du meinst? Caramellmalze (auch
Carahell/pils/foam) schützen die Polyphenole, weil sie als Radikalfänger
wirken. Was ist daran unklar
EDIT: dunklere Caramalze oder Röstmalze schützen natürlich besser...
[Editiert am 20.2.2013 um 22:42 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2013 um 23:45 |
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Zitat von flying, am 20.2.2013 um
22:39 | Zitat: | Dann verwirrt mich aber
warum du "Carahell als Radikalfänger" schreibst, wenn ohnehin die Caramalze
diese Rolle besser erledigen können? |
Ich hab keine Ahnung, was Du meinst? Caramellmalze (auch
Carahell/pils/foam) schützen die Polyphenole, weil sie als Radikalfänger
wirken. Was ist daran unklar
EDIT: dunklere Caramalze oder Röstmalze schützen natürlich besser...
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Alles Klar
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Antwort 23 |
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