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Autor: Betreff: Kölsch
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Vani
Beiträge: 248
Registriert: 20.2.2010
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.2.2013 um 22:12  
Hallo Braufreunde, was macht ein richtiges traditionelles Kölsch aus. Habe kaum Erfahrung damit da es bei uns in Österreich kein Kölsch gibt.
Da ich nun aber die Hefe Wyeast 2565 Kölsch zu Hause habe werde ich auch in nächster Zeit ein Kölsch brauen.
Herausgefunden habe ich das es meist einen Weizenanteil hat, hauptsächlich aus Pilsnermalz besteht und etwas stärker gehopft ist.
So wie ein obergäriges Pils mit Weizenanteil.
Die Rezepte auf maischemalzundmehr.de sind aber derart unterschiedlich das ich nun hier bei den Kölschexperten nachfragen will.
Welche Hopfensorten werden traditionell dafür eingesetzt und bis auf wieviel IBU wird gehopt?
In einigen Rezepten habe ich einen Anteil an Münchnermalz od. auch Caramalz gesehen - ist das typisch für ein Kölsch?
Soll es trocken (meine Vermutung) od. süffig eingebraut werden?
LG Vani
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ftr123_2
Beiträge: 402
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.2.2013 um 22:19  
Moin,
ich versuch mich mal daran ;)

Also Müma und Cara haben in nem Kölsch mMn nichts zu suchen, nur Pima und etwas Weizenmalz.
Das Weizenmalz wird wohl manchmal verwendet, soll ja den Schaum fördern.
Kann man weglassen oder auch nicht, probiers aus.

Ich würd ein Kölsch zwar nicht süffig brauen, aber nicht so herb wie ein Pils, sonst wird es kein Kölsch.
Mein letztes hatte 25 oder 28 IBU, war recht lecker ;)
Und ein Kölsch ist trocken, lange 62° Rast!
Mit der Hefe hast du genau die richtige in der Hand, ich hab die Erfahrung gemacht, dass es ohne Kölschhefe (oder wahlweise Alt)
nicht wirklich ein Kölsch wird, da gibt es doch geschmackliche Unterschiede.

So, gut Sud!

Felix
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Vani
Beiträge: 248
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2013 um 22:25  
Danke für die Antwort Felix! Gibt es auch typische Hopfensorten die für ein Kölsch verwendet werden?
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braugnom
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2013 um 22:29  
Hallo,

ja, in Kölsch können sich ca. 5% Weizenmalz tummeln, aber bitte auch nicht mehr. Eine lange Maltoserast ist in der Tat sinnvoll um den trockenen Charakter des Kölsch zu fördern. Als Hopfen würde ich eine traditionelle Sorte aus Tettnang (Tettnanger) oder aus der Hallertau (Tradition oder Mittelfrüh) verwenden.

Grüße,
Max


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Vani
Beiträge: 248
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.2.2013 um 22:37  
Na das würde ja gut passen. Tettnager und Hallertau Mittelfrüh hab ich noch genug auf Lager.
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braugnom
Beiträge: 995
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2013 um 23:26  
Beim Hobbybrauerstammtisch Rhein-Main haben wir ja auch mal als "Hausaufgabe" ein Kölsch gebraut. Wir waren alle der Meinung, dass die "eingereichten" Biere alle besser waren als alle gekauften Kölschen Biere die wir als Vergleich hatten. Hier ist mal mein Rezept:

#007 - Oppidum Ubiorum - Kölsch - HA HBSt RM 11/2012

Stammdaten:
  • Stammwürze: 11.5°P
  • Ausschlagmenge: 22l
  • Bittere: 30 IBU
  • Farbe: 8 EBC

Schüttung und Wasser:
  • Hauptguss: 15.47l
  • Nachguss: 16.45l
  • 3.67kg (90 %) - Pilsner Malz (4 EBC)
  • 0.24kg (6 %) - Weizen hell (4 EBC)
  • 0.16kg (4 %) - CaraHell (25 EBC)

Maischplan:
  • 59°C - Einmaischen
  • 57°C - 5 Minuten (Eiweißrast)
  • 63°C - 40 Minuten (Maltoserast)
  • 72°C - 20 Minuten (Verzuckerung)
  • 78°C - 0 Minuten (Abmaischen)

Hopfung:
  • VWHopfung - Tettnanger(4.2 % α-Säure): 18.3g (30%)
  • 80 Minuten - Tettnanger(4.2 % α-Säure): 36.6g (60%)
  • 5 Minuten - Tettnanger(4.2 % α-Säure): 6.1g (10%)
  • Dauer Hopfenkochen: 90 Minuten
  • Nachisomerisierungszeit: 10 Minuten

Hefe:
  • Malzwerkstatt Colonia F (og)



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Schweiz1
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 17:53  
Hallo,
mich interessiert zunächst mal die Schüttung. Ich habe bereits Rezepte mit 20% und sogar mit 40% WeiMa-Anteil gesehen. Was ist nun Kölsch-typisch? Und welchen geschmacklichen Einfluss hat ein höherer WeiMa-Anteil?

Und dann noch zur Hefe: ich habe vor mir im Hellers Brauhaus frische Hefe zu besorgen. Hat da jemand Erfahrung? Sind die uns Hobbierern aufgeschlossen gegenüber?
Kommt gut ins Wochenende.
Gruß Stefan
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Hesse
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 18:30  
Hi,
da habe ich ein paar Infos zu Kölsch für Dich gefunden:
http://www.koelner-brauerei-verband.de/technologischer-werd egang-des-k%C3%B6lsch-seit-1900

Guten Sud

Henner


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Guten Sud
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 19:26  
Hi Henner,

schöner Bericht, danke :thumbup: Demzufolge war Kölsch vor dem zweiten Weltkrieg ein restsüsses, kräftig gebittertes und hopfengestopftes Pale Ale. Erst nach dem Kriege wurde das trockene Quasipilsner draus.

Ich glaube, dass vor dem Kriege hätte ich lieber gemocht... ;)

EDIT: ich glaube so ein "Urkölsch" würde ich auch mal brauen :)


[Editiert am 22.2.2013 um 19:38 von flying]



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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 19:37  
...ich auch, obwohl es ja zum Glück auch noch sehr gute Kölsche nach dem Krieg gibt...


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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 19:42  

Zitat von flying, am 22.2.2013 um 19:26
Demzufolge war Kölsch vor dem zweiten Weltkrieg ein restsüsses, kräftig gebittertes und hopfengestopftes Pale Ale....

...das fast niemand getrunken hat.


Zitat von flying, am 22.2.2013 um 19:26
Erst nach dem Kriege wurde das trockene Quasipilsner draus....

...und der Absatz stieg.

Hätte doch auch andersrum laufen können ;(

Gruß Hotte
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 19:58  
Na, ja, Hotte, wenn's aber doch damals niemand getrunken hat? Die Zeiten ändern sich...


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 20:00  
um mal ganz Korinthenkacker zu sein... :P Kölsch ist per Definition filtriert. Ungefiltert wäre es ein "Wiess". Also wer von euch hat schon mal Kölsch gebraut..? :D


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 20:01  
:exclam:


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 20:06  
Ich denke absolut wichtig für ein sortentypisches Kölsch ist die kalte OG Gärung.

Jan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 20:16  
Ich lach mich schlapp über die von Henner vorgestellte Seite ..:D Vor dem Kriege gab es z.B. "Alt-Kölsch" oder "Kölsch-Alt". Echt super! Toll auch die Erklärung für den Kölsch-Boom 1963.
Weil die Leute da wieder Geld und genug zu essen hatten (Stichwort: gute Butter), wurde Papa fett! Also wurde von Mama und dem Onkel Doktor dat kölsche Leichtbier verordnet...muhahah..


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Vani
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 20:39  
Danke an Henner für den interessanten Artikel und an Braugnom für das Rezept.
Eigentlich haben sich viele Biertypen im Laufe der Zeit stark verändert.
@Jan - bei wieviel Grad denkst du gehört ein Kölsch vergoren.
LG Vani
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 20:46  
So um die 13C mit langer kalter Reifung. Wenn möglich bei 0-2C.

Jan
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Vani
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 20:54  
Gärtemperatur bei der Wyeast 2565 Kölsch von 13 - 21°. Also hart an der unteren Grenze.
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2013 um 20:55  
Würde ich machen, denn du willst ja keine typischen fruchtigen OG Aromen für ein Kölsch.

Jan
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