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Autor: Betreff: Wie lange dauert bei euch die Nachgärung bei untergärigen Bieren?
Senior Member
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Beiträge: 311
Registriert: 25.12.2011
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2013 um 08:31  
Hallo Kollegen!
Ich wollte nur mal schnell in die runde Fragen wie lange bei euch so im schnitt die Flaschen-Nachgärung bei untergärigen dauert.
Ich habe zuzeit ein Lager in der Nachgärung. Heute 2 Wochen bei ca 13 grad. W34/70. und der Druck steigt immer noch gaaaanz langsam an.... :mad:
Mach ihr die Nachgärung auch bei HG Temperatur oder bei Zimmertemp. ums schneller zu beenden?
Danke für eure Erfahrungswerte! :thumbup:
Maddin


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aegir
Beiträge: 2153
Registriert: 8.2.2011
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2013 um 09:02  
Bei mir ist die NG nach spätestens 2 Wochen bei HG-Temperatur durch. Dann stell ich noch für 2-3 Tage auf Zimmertemperatur, damit sich das Diacetyl abbauen kann und gut ist.
Das würd ich dir jetzt auch raten. Ich denke dann müsste die Hefe nichts mehr zum Knabbern finden. Wenn doch noch 1/10°P übrig ist, wird sie das in der Zeit der Kaltreifung aber auch schaffen.

Gruß Hotte
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Administrator
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tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2013 um 09:29  
Moin,

1 woche bei ZT, 2 Wochen bei HG Temperatur.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 2
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Holger-Pohl
Beiträge: 2920
Registriert: 1.3.2003
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2013 um 09:45  
Hallöle,

schlauche grün in Keg-Fässer und die stehen dann mindestens 5 Wochen bei 4 - 5 Grad. Darunter geht kein Bier raus.

Grüeßele
Holger


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Profil anzeigen E-mail senden Antwort 3
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FrankH
Beiträge: 319
Registriert: 28.11.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2013 um 10:12  
Hallo zusammen,
die W34/70 benutze ich sehr oft.
Bei der Hefe gehe ich folgendermaßen vor.
1 Woche HG bei 12 Grad, kurz vor Ende HG 1,2 Bar Druck aufs Gärfass ,
dann innerhalb von einer Woche kühlen auf etwa 0,5 Grad, evt. CO2 nachdrücken.
Abfüllen unter Gegendruck in Flaschen , Flaschen 2 Tage bei Zimmertemperatur lagern.
Dann werden die Flaschen bis zum Verzehr bei etwa 1 Grad gelagert.
Je nach Vorliebe auch gleich getrunken, ich mag kein altes Bier.
Das Bier verändert seinen Geschmack von Woche zu Woche mal wird's besser mal schlechter.
Nach 4-6 Wochen ist es meist alle.

Gruß Frank
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Bierhias
Beiträge: 678
Registriert: 23.3.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2013 um 10:13  
Ich mach es so wie Holger nur schlauche ich nicht grün sondern kräuße auf.

D.h. Hauptgärung durchfahren lassen 1-2 Wochen, schlauchen mit evtl geringem Restextrakt und dann Zudosieren von c.a. 10% Kräußen im Hochkräußenstadium. Danach ca. 5 Wochen Lagerung so kalt wie möglich (< 5°C)

Die Reifung und Lagerung ist also in den 5 Wochen enthalten. Fertiges Bier hab ich also bei voller Auslagerung nach ca. 2-2 1/2 Monaten. Die Zeiten sind natürlich variabel je nachdem ob die HG länger dauert oder ich aus zeitlichen Gründen nicht zum Schlauchen komme.

Gut Sud
Matthias

Edit: @Frank H: Warum befüllst und trinkst du so früh? Keine Geduld? ;)


[Editiert am 24.2.2013 um 10:16 von Bierhias]
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Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
Registriert: 2.6.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2013 um 10:35  

Zitat von Holger-Pohl, am 24.2.2013 um 09:45
Hallöle,

schlauche grün in Keg-Fässer und die stehen dann mindestens 5 Wochen bei 4 - 5 Grad. Darunter geht kein Bier raus.

Grüeßele
Holger


Endlich mal einer der genauso verfährt wie ich ;)


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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Senior Member
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Barkeeper
Beiträge: 450
Registriert: 24.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2013 um 11:32  
Hallo,
die Nachgärung bei untergärigen mache ich folgendermaßen:
Drei Wochen Nachgärung im Glasballon, danach mit Zuckerzugabe in Flaschen abfüllen und drei Tage bei Zimmertemperatur, um die Hefe wieder in Schwung zu bringen.
Danach für 10 Tage bei Gärtemperatur und anschließend in die Kaltreifung.

Gruß
Reinhard
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afri
Beiträge: 876
Registriert: 17.1.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2013 um 20:48  

Zitat von FrankH, am 24.2.2013 um 10:12

Je nach Vorliebe auch gleich getrunken, ich mag kein altes Bier.
Das Bier verändert seinen Geschmack von Woche zu Woche mal wird's besser mal schlechter.

Das finde ich erstaunlich, aber jedem das seine. Meine Biere sind noch nicht schlechter geworden nach längerer Zeit...

Zurück zum topic: ich habe bei Hagen Rudolph gelernt (aus seinem Buch) und auch in Foren gelesen, dass die NG bei der gleichen Temperatur genauso lange wie die HG dauert und anschließend zur besseren Bindung des CO2 mindestens eine Woche Kaltlagerung bei nur wenig über 0° folgen soll. Diese Kaltlagerung mache ich mangels Eqipment nicht, aber das macht es für mich auch einfacher, da ich die Flaschen einfach da stehen lassen kann, wo sie nachgären. Bei UG sind das gern mal drei Monate, auch wenn es vorher schon trinkbar ist. Aber nach einem halben Jahr im Keller ist es erst richtig gut nach meiner überschaubaren Erfahrung.
Achim
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Beiträge: 311
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Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2013 um 22:04  
Danke für die Antworten freunde!
Ich habe heute mein Lager in die Kaltlagerung geschickt...
Wie ist es denn mit der Nachgärung mit Zimmertemp.?
Gibts da einen Nachteil? Ev. Fehlgeschmack?
Oder könnte man zwecks beschleunigung des ganzen Vorgangs die Nachgärung immer bei Zimmertemp. Durchführen?
Maddin


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Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 9
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Holger-Pohl
Beiträge: 2920
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Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.2.2013 um 22:43  
:yltype: Hmmmm!! Also, das sind jetzt eigentlich mal drei verschiedene Aspekte:

Richtig: Wenn man die Nachgärung bei Zimmertemperatur macht, dann passiert natürlich diese quasi in Zeitraffer. Was passiert denn eigentlich? Der letzte Rest an vergärbaren Extrakten wird nun unter Druckbedingungen vergoren, sprich durch das Einschließen des Jungbieres in ein Fass,Tank, Flasche kann das durch die Gärung entstehende CO2 nicht mehr entweichen, reichert sich unter Druck im Bier an und verbindet sich mit dem H2O des Bieres zur Kohlensäure.

Nun aber zu Punkt 2 der Nachgärung:

Das Bier muss geschmacklich ausreifen, da die vielen, vielen Trubstoffe, die nach der Hauptgärung das Bier auch trüben, dieses eben auch geschmacklich unreif erscheinen lassen. Bei einer kalten Lagerung, sinken diese Stoffe einfach besser ab (warum weiß ich auch nicht, nehme an wegen Konvexion) und klären das Bier darüber deutlicher. Die Reste davon kann man gerade bei Flaschengärung deutlich als geläger unten in der Flasche erkennen.

Jetzt aber zu Punkt 3: Die Geschmackliche Reifung:

Natürlich verrichtet die Hefe ihre Arbeit in der Hauptgärung deutllich schneller, aber eben auch ungenauer. Viele Stoffwechselnebenprodukte bauen sich jetzt in der wochenlangen Lagerung um bzw ab. Eine Lagerung bei Zimmertemperatur wird das Ganze wohl nicht so einfach klären.

Jetzt zum Schluss noch die Frage nach der Kohlensäurebindung. Das ist nämlich ein recht instabiler Komplex. Je wärmer das Bier steht, desto mehr Druck braucht man, die Kohlensäure zu binden und desto leichter ist sie beim Einschenken auch wieder entbunden. Es ist also kein Wunder, wenn man dann Bier einschenkt, sich kurzfristig ein wunderbarer Schaum aufbaut und dann nach kurzer Zeit das Ganze wie Apfelsaft im Glas hängt.....

Zum Schluss meiner Meinung, noch die Geschichte, auf die sich ja gerade die Brauer - zu Recht - gerne berufen:

Warum haben sich die armen Schweine wohl die Mühe gemacht, Eis im Winter zu hauen und dies in die Keller zu schleppen, um die LAgerung möglichst kalt zu bekommen. Warum war die Erfindung der Kühlmaschine von Linde als Erstes bei Brauereien beliebt und kam erst viel später in den Privathaushalt?
Das müssen also die Kollegen der brauenden Zunft also schon vor über 100 Jahren gecheckt haben, dass ug Bier eben eine kalte lagerung bedarf.

Grüeßele
Holger


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