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Autor: Betreff: Bier um 1265 in Ost-Westfalen ???
Junior Member
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Beiträge: 14
Registriert: 15.2.2013
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2013 um 14:39  
Hallo zusammen...

Hat jemand Informationen, wie Bier um 1265 (in Ost-Westfalen) beschaffen war?

Bisher habe ich folgendes heraus bekommen, dessen Richtigkeit ich nicht überprüft habe:

Es soll in größeren Städten Gemeinschafts-Braukessel gegeben haben, an denen sich jeder bedienen konnte. Das Bier soll sehr süß gewesen sein und kaum Alkohol bessesen haben.

Es würd mich freuen, wenn jemand von euch da mehr zu sagen hat bzw. weiß wo man sowas mal recherchieren kann.

Ziel wäre es, ein mehr oder weniger authentisches Bier zu brauen.
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JanBr
Beiträge: 5619
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.3.2013 um 14:47  
Ohne mich jetzt in Ost- Westfalen auszukennen. Aber mit jeder bedienen, das kann ich mir sehr schlecht vorstellen.

Das Bier dieser Zeit war auf jeden Fall sehr viel schwächer, da es in einigen Gegenden die einzige sichere Flüssigkeitsquelle zum Trinken war.

Man kennz zwar Hopfen als Bierzutat schon länger (es gibt belege aus dem 8- 10 jhrhd.) aber bis zum Erlass der diversen Brauordnungen wurde wohl allerlei dem Bier zugegeben.

Süss denke ich nicht, ich denke eher auf Grund der fehlenden Hygiene an sauer.

Gruss

Jan
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Junior Member
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schwigi
Beiträge: 34
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.3.2013 um 15:15  
Schau Dir mal diesen Link an. Ab Seite 29 geht es zwar um die jüngere Geschichte, es finden sich allerdings sehr viele Quellen, die bei weiteren "Forschungen" hilfreich seien könnten.
Auch mich interessiert dieses Thema. :thumbup:

Gruß Karsten
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Moderator
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flying
Beiträge: 9088
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.3.2013 um 16:16  
Liegt vermutlich im "Mitteldeutschen Sauerbiergürtel"..? Etwas weiter oben gab es die Osnabrücker Bruse Puse, ein vermutlich mit Gagel gewürztes Grutbier bis fast in die heutige Zeit.
Um 1265 dürfte es hauptsächlich Grutbiere gegeben haben. Säuerliche Grutbiere!

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 1.3.2013 um 18:05  
1265 gab es schon gute Biere (Grut),die mit wilder Hefe "angestellt" wurden, vermutlich durch den nicht hohen Vergärgrad blieb das Bier süsslich und hatte wenig Alkohl,die Osnabrücker brauten wohl gemeinschaftlich und sparten dadurch diese Prozedur ,zu dieser Zeit war es üblich das der Braukessel und Utensilien jeden Tag von Haus zu Haus gebracht wurde.
Antwort 4
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Boludo
Beiträge: 9432
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2013 um 19:05  
Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Biere damals einen heftigen Rauchgeschmack hatten.
Das Malz musste ja mangels Strom auf Holzfeuer gedarrt werden.
Also ein spontanvergorenes Sauer-Rauchbier mit wenig Alkohol und ohne Hopfen :puzz:

Stefan
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2013 um 19:34  

Zitat von Boludo, am 1.3.2013 um 19:05
Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Biere damals einen heftigen Rauchgeschmack hatten.
Das Malz musste ja mangels Strom auf Holzfeuer gedarrt werden.
Also ein spontanvergorenes Sauer-Rauchbier mit wenig Alkohol und ohne Hopfen :puzz:

Stefan


Glaub ich nicht. Ich hab den Nachdruck eines alten Braubuchs. Frag mich jetzt nicht nach der exakten Jahreszahl, dazu müsst ich in Keller. Aber da sind schon geschlossene Horden in der Darre beschrieben. Sehr lustig für meine Bamberger Freunde ist der Hinweis das Löcher in den Darren einen gar abscheulichen Rauchgeschmack verursachen, der das Malz praktisch unbrauchbar macht :)

Gruss

Jan
Profil anzeigen Antwort 6
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Bierjunge
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Registriert: 28.10.2009
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2013 um 19:35  

Zitat von Boludo, am 1.3.2013 um 19:05
Also ein spontanvergorenes Sauer-Rauchbier mit wenig Alkohol und ohne Hopfen :puzz:

Und ohne Kohlensäure, hast Du noch vergessen.
Ich war mal auf einem Seminar, da wurde auch die Frage diskutiert, wie denn wohl mittelalterliches Bier geschmeckt habe. Als pragmatischer Demonstrator wurden Schlenkerla und Berliner Weiße 1:1 verschnitten und durch Rühren entgast.
:giveup:

Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
Profil anzeigen Antwort 7
Moderator
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flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.3.2013 um 19:36  
Fehlt die Grut. Die hat es gebracht :)


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 8
Junior Member
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Beiträge: 14
Registriert: 15.2.2013
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2013 um 20:20  
Schön, dass so viele mit spekulieren :thumbup:

Noch ein paar Infos zu meinem Plan:

In Verbindung mit einer mittelalterlichen Stadtführung durch das lippische Detmold, die genau im Jahr 1265 angesiedelt ist, könnte eine quasi authentische Bierverkostung organisiert werden. Hier wäre natürlich zu berücksichtigen, dass soweit es geht, historisch authentische Zutaten und Brauverfahren angewendet bzw. auch erläutert werden, aber auch, dass es dem heutigen Gaumen einigermaßen mundet....

Die Grut anstelle des Hopfens ist da schonmal ein Anhaltspunkt, der beide Kriterien erfüllen könnte...


[Editiert am 1.3.2013 um 20:21 von TopperHarley]
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