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Autor: Betreff: Gesundheitsbier
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 12.3.2013 um 20:41  
Ich hab Heute eine Studie gelesen in der klinisch nachgewiesen wurde das beta- glucane den Cholesterinspiegel im Blut nachweislich senken können. Der Mechanismus funktioniert über die Bildung von Gallensäure, zu der Cholesterin aus dem Blut "verbraucht" wird. Beta- Glucan bindet nun, als löslicher Balaststoff, die Gallensäure im Verdauungstrackt, weshalb die Produktion wieder angeregt wird, was eben den Cholesterinspiegel im Blut senkt. Zudem bindet Beta- Glucan auch Cholesterin direkt im Verdauungstrackt, wodurch es nicht aufgenommen sondern ausgeschieden wird.

So nun hab ich mal meine schlauen Braubücher gewälzt und entdeckt das "Problemmalze" bei richtigem Maischprogramm Würzen mit bis zu 1000mg/l Beta- Glucan ergeben können.

Die wirksame Dosis liegt bei ca. 3g am Tag.

Könnte man jetzt, z.B. mit der Zugabe von Hafer und/ oder Kleie, den Beta- Glucan Gehalt weiter anheben, könnte man diese Dosis auch über Bier zu sich nehmen.

Zugegeben wird die Verarbeitung, vorallem das Läutern, solcher Würzen eine Katastrophe, aber interessant wäre es allemal.

Dann noch den Xanthohumol Anteil anheben, wenig Alkohol und fertig wäre der ewig Jungbrunnen.

Gruß

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 12.3.2013 um 21:25  
Wenn ich das richtig verstanden habe,ist dann so ein Roggenbier mit geringer Gummirast und anschließender Läuterkatastrophe
ein natürlicher Cholesterinsenker? :)


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die Dinge sind so,wie man Sie sieht...
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 12.3.2013 um 21:30  
So ist es, du wirst zwar während dem Läutern zum Choleriker, aber das Cholesterin ist im Griff ;)

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 12.3.2013 um 21:34  
Haben nicht auch normale Biere einen geringen Anteil Gummistoffe?


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 12.3.2013 um 21:47  
Schon, aber Alkohol wirkt eher contra produktiv und wenn man 5 Liter für die 3g Beta Glucan trinken muss, bekommt man halt andere Probleme. Ausserdem steigt der Cholesterinspiegel mit zunehmenden Alkoholspiegel wieder.

Einziger Effekt, nach 5 Litern ist es dir wahrscheinlich einfach egal wie hoch der Cholesterinspiegel ist :)

Jan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 12.3.2013 um 22:22  
mmhhh...Beta-Glucane sollen doch hauptsächlich aus der Hefe kommen? Die Schleimstoffe im Roggen und Hafer sind Hemicellulosen, die Pentosane. In Gerste und Weizen sind hauptsächlich Hexosane..
Ich weiß jetzt gar nicht so genau, was Beta-Glucan eigentlich ist. Dachte das wär nur eine Bindungsart. Somit wäre Cellulose auch ein Beta-Cluca..? Ich weiß aber nicht genau?

m.f.g
René


[Editiert am 12.3.2013 um 22:23 von flying]



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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 12.3.2013 um 22:36  

Zitat:
Gummistoffe sind wasserlösliche Hemicellulosen von hoher Viskosität. Sie bestehen aus beta- Glucan und Pentosan [...] Der Gehalt an Wasserlöslichen Gummistoffen einer Gerste kann in erheblichen Grenzen schwanken. Er liegt norrmal bei 2%.


Quelle Abriss der Bierbrauerei, L. Narziss, S. 3

Das sagt Narziss dazu.

Bei Temperaturen um die 45-55C werden enzymatisch die Stütz- und Gerüstsubstanzen des Gerstenkorns abgebaut, dabei werden eben Beta- Glucane freigesetzt.

Was ich rausgefunden habe ist das zwar in Hefezellwände auch beta glucane enthalten sind, diese werden aber nur beim Abbau der Hefe freigesetzt.

Gruß

Jan
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 12.3.2013 um 22:38  
Richtig, Rene, hier stehts nochmals :
http://de.wikipedia.org/wiki/Glucane#Beta-Glucane
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 06:47  
Beta-Glucan ist eine Hemicellulose, also ein Kohlenhydrat Polymer aus Beta-D-Glucose. Es kommt in großen Mengen (80-90%) neben den Gummistoffen (10-20%) in den Zellwänden des Malzes vor. Ein hoher Beta-Glucangehalt äußert sich in einer erhöhten Vsikosität der Würze. Durch Scherbeanspruchung kann es in der Brauerei zur Ausbildung von Beta-Glucan-Gelen und üblen Filtrationsschwierigkeiten kommen.

Die cytolytische Lösung des Malzes wird heute hauptsächlich in der Mälzerei eingestellt.

Will man im Hobbybrauerbereich den Beta-Glucangehalt erhöhen, sollte man ein knapp gelöstes Malz aus Wintergetreide wählen. Auch Einmaischen bei hohen Temperaturen (z.B. Hochkurzmaischverfahren) erhöht den Beta-Glucangehalt. Das Enzym Beta-Glucan-Solubilase (Optima: 62°C, pH 6,6-7,0) löst bei diesen Temperaturen große Mengen Beta-Glucan aus den Zellwänden. Dieses kann nicht mehr abgebaut werden, da die Beta-Glucanasen (Optima: 40-45°C, pH 4,5-4,8) da schon längst die Grätsche gemacht haben.
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Kubus
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 08:34  
Die Läuterdauer ist gar nicht mal astronomisch hoch bei hohen Beta-Glucan-Gehalten. Ich habe schon mal in einer profenssionellen Anlage 2,5-3 Stunden geläutert.... allerdings bei einem Gehalt von 1000 mg/l!!! Das ist also echt noch erträglich. Es kommt sehr stark auf die Scherbeanspruchung der Maische an, da durch die Scherung das Beta-Glucan-Gel gebildet wird und erst dann die Viskosität extrem erhöht wird. Förderlich ist, wie schon geschrieben, eine hohe Einmaischtemperatur und eine lange Maltoserast.

Gruß, Ludwig
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Yeffie
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 23:26  
Hm-Yah - also echt interessant ; diese beta-Glucan-Geschichte

ich hab mal eine Bachelorarbeit (Diplomarbeit an Fachhochschule) über beta-Glucan geschrieben
(Viskositätsmessungen von beta-Glucan-Gelen)
und Leute ich sags euch: das Zeug hat es in sich
bei Selbstversuchen ich habe die Gele gegessen
und bereits ab 2 Teelöffel von dem Gel (= ca. 1/2 g beta-Glucan)
verblüff: so ein unbeschreiblich wohliges besänftiges Gefühl im Magen (beruhigend - ah tut das gut)
tja, viel kluger bin ich nich geworden dadurch, aber:

mir sind 4 beta-Glucan-Rohstoffe bekannt: Hafer, Gerste, Hefe, Isländisch Moos

die EFSA (european food safety authority) hat einen "Health Claim" für beta-Glucan anerkannt
das heisst, auf der Verpackung darf mit dem Gesundheitsnutzen gepriesen/geworben werden
dazu braucht es aber mindestens 1 g beta-Glucan pro Portion für "senkt den Cholesterinspiegel
oder mind. 0.75 g pro Portion für "zur Erhaltung eines gesunden Cholesterinspiegels"
das beta-Glucan muss dabei von Hafer oder Gerste stammen
Quelle: www.dieckmann-seeds.de/unternehmen/aktuelles/neues-zum-health-claim-fuer-be ta-glucane/

Leute: Bier ist sehr gesund !
(in Massen getrunken)
Massen = Hektoliter ??!
Massen = 1-Liter-Krüge wie am Oktoberfest ??!
auf jeden Fall: Reich an Vitamin B (Folsäure und solches Zeugs, aus der Hefe)
Mineralstoffe (perfektes Sportler-Getränk)

beta-Glucan ist gefürchtet, weil es die Filter verstopft
Filtern ist sowieso nichts für Hobbybrauer
zu gross währe der Sauerstoff-Eintrag
Sauerstoff ist der Tod-Feind von Bier, das sag ich Euch Leute
werd's mir deshalb auch 2x überlegen wegen der Keg-Investition

man müsste den beta-Glucan-Gehalt hochtreiben für ein Gesundheitsbier
deshalb hier aus:
Kunze, W. (1998): Technologie Brauer und Mälzer. VLB Berlin, Seite 211
wie man beta-Glucan minimiert:
- Gerstensorten mit geringem beta-Glucangehalt verarbeiten
- Malz mit hohem Gehalt an Endo-beta-Glucanase verwenden (mind. 120 Einheiten Endo-beta-Glucanase/kg Malz)
- gute Lösung des Korninhaltes (Friabilimeterwert über 80%)
- längere Rast bei 45-50°C (Optimum von Endo-beta-Glucanase) führt zu löslichem beta-Glucan und verhindert die Gelbildung
wenn dann aber die Temperatur erhöht wird, so wird die Endo-beta-Glucanase inaktiv. Die bis 70° temperaturunempfindliche beta-Glucan-Solubilase beginnt zu wirken und setzt beta-Glucan-Verbindungen aus dem Eiweiss und den Kornspitzen frei, baut sie aber nicht ab. Beim Würzekochen und beim Abkühlen beginnt dann das Problem für die Filtration: grosse Scherkräfte, Wirbelungen von Pumpen usw. können zur Gelbildung und zu Filtrationsschrierigkeiten führen... bla bla bla usw usf kratzt doch keine Sau ist unrelevant für Gesundheitsbier bla bla bla ___ textteile fehlen .::...

Um den beta-Glucan-Gehalt zu bestimmen; eine Analyse kann man in einem Labor machen lassen
ist aber aufwendig (enzymatische Bestimmung) und somit teuer
so um die 120 Euronen schätz ich mal..

Gruss

PS: mmmh, feines Selbstgebrautes da, ick glaub ich hol mir noch n Fläschle..
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Yeffie
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red_folder.gif erstellt am: 13.3.2013 um 23:42  
also wenn wirklich Interesse besteht, viel von diesem beta-Glucan-Zeugs reinzutun:
hier findet sich eine Beschreibung, wie beta-Glucan-Extrakt (hoher Gehalt) hergestellt wird:
Tsubaki, K., Sugiyama, H., Shoji, Y. (2002): PRODUCTS CONTAINING G(b)-GLUCAN. European patent specification (EP 1 361 264 B1)

jetzt zu faul, um genau hier reinzuschreiben, kann ja mal nachtragen..

Fazit: möglichst viel Spelzen !
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red_folder.gif erstellt am: 14.3.2013 um 21:33  
Also wer viel beta-glucan im Bier will,der sollte ein Roggenbier bei 50°C einmaischen-und viel Zeit mitbringen. :(
Und eventuell ein Sack voll Beruhigungspillen..... :D
Viel Spaß beim Runterwürgen :D
:gruebel: Wobei,ich denke,gelesen zu haben,daß beta-glucan so ähnlich wie Echinacin wirken soll..... :question:


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 14.3.2013 um 21:37  

Zitat von Wildey, am 14.3.2013 um 21:33
Also wer viel beta-glucan im Bier will,der sollte ein Roggenbier bei 50°C einmaischen-und viel Zeit mitbringen. :(
Und eventuell ein Sack voll Beruhigungspillen..... :D
Viel Spaß beim Runterwürgen :D
:gruebel: Wobei,ich denke,gelesen zu haben,daß beta-glucan so ähnlich wie Echinacin wirken soll..... :question:


Es soll vor allem den Cholesterinspiegel senken.

Jan
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