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Autor: Betreff: Hefe beim Zapfen
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KaBl
Beiträge: 710
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2013 um 17:39  
Hallo zusammen,

ich hatte vom letzten Sud für eine Feier was in ein 10l Pittermänchen abgefüllt - mein erster Faßbierversuch. Dabei war die Idee, dass ich den Hefeschmodder über den bayerischen Anstich mit den ersten Gläsern entsorge.

Jetzt überlege ich, ob ich nicht besser an eine Zapfanlage anschließe, da ich auch noch ein oder zwei Kaufbiere dazu hängen möchte ("Out of Selbstgebrautes. Error"). Das Pittermänchen hat einen Flach-KEG Anschluss. Allerdings habe ich die Steigleitung nicht gekürzt.

Welches Vorgehen wäre da empfehlenswert, um nicht die die ganzen 10l voller Hefe zu haben ? Bayrischen Anstich nehmen, KEG Anschluss nehmen oder ein weiteres 10l besorgen und Umdrücken und ohne die Gäste selbst trinken :puzz: ?

Grüße
Tim
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TrashHunter
Beiträge: 5714
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2013 um 17:44  
Moin :)

Aus meiner Erfahrung:

Ich fülle in CC-Kegs und 5l-Partyfässer ab.
Hefe im Glas habe ich bei beiden Systemen nur während der ersten Gläser, danach wird es deutlich klarer.
Der Grund dafür ist, dass die Hefe im Lauf der Zeit ein immer dichteres und kompakteres Sediment am Faßboden bildet. Nach dem Anstich - unabhängig vom Verfahren - bekommst Du also zunächst das noch lockere Sediment ins Bier. Ist dieses erst Mal weg, kommt kaum noch Hefe in die Gläser. (Solange Du das Fass nicht schüttelst) Ist wie bei der Flasche nur anders herum. Da kommt das Sediment erst mit den letzten Schlucken, wenn das aus der Flasche laufende Bier das lockere Oberschichtsediment abzieht.

Greets Udo

Edit: Natürlich spielen die verwendete Hefe UND die Dauer und Temperatur der Lagerung dabei eine wichtige Rolle. Fakt ist aber, auch schlecht sedimentierende Hefen bilden irgendwann ein kompaktes Sediment.


[Editiert am 24.3.2013 um 17:45 von TrashHunter]



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djmoehre
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2013 um 19:17  
Hey Tim,

ich würde den KEG nehmen. Dann wird es genau so sein, wie Udo schreibt. Die Erfahrung habe ich mit meinen 5l Partybüchsen auch gemacht. Der Degen geht fast bis auf den Boden und nur beim ersten Glas kommt Hefe mit.
Beim Anstich von Vorne hätte ich Sorgen, dass mehr Hefe mitkommt.


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Grüße
Maddin
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TrashHunter
Beiträge: 5714
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2013 um 19:32  
Einspruch Maddin :)

Auch beim Bayrischen Anstich liegt der Anstich mindestens 3 bis 4cm über dem Grund des Fasses. (Beim Anstich im Deckel muss das Fass halt während der Lagerung und vor dem Anstich die ganze Zeit so liegen, dass der Anstichpunkt der tiefste Punkt ist)
Dementsprechend dürfte durch die Sogwirkung nicht mehr Hefe mitkommen, als durch den Sog im Degen über dem Geläger mitkommt.

Greets Udo


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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2013 um 21:50  
Das mit den Fässern kan ich nur bestätigen.
Ich arbeite zwar nicht mit 5L-Fässern, aber mit 20L-Keg. Das Rohr kommt zwar etwa bis 3mm über Boden, aber auch da kann ich bestätigen, dass nach den ersten Dezilitern ein Klares fliesst. :thumbup:

Umdrücken halte ich persönlich nur für eine Notnagel im äussersten Notfall. :thumbdown: Letztendlich ist es ja auch nicht mehr als ein überdimensionales Gegendruck-Füllen. Die dazu notwendige Menge an Gas finde ich gigantisch, selbst wenn der leere Behälter auf "nur" 1 Bar gefüllt wird. Abgesehen davon ist es zusätzliche Reinigungsarbeit und ein weiterer Arbeitsschritt = zusätzliches Infektionsrisiko.

Wäre doch schade um dein Bier ... :question:
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2013 um 22:57  
Servusle,

also Umdrücken ist niemals!! ein Risiko, wenn dein Zeug sauber ist, im Gegenteil es befreit dein Bier vom Geläger und du kannst dein Bier überhaupt transportieren. Solltest du dein Bier im Lagerfass rumtragen evtl. sogar mit dem Auto transportieren o.ä. ist durch das Geschocker das Geläger komplett wieder im Bier und du hast Suppe bis zum Ende. Wenn du Umdrückst - und das kannst - dann ist dein Bier quasi Gelägerfrei. Sogar beim ersten Bier wird dann keine Hefe mehr kommen, da sich das bischen, was beim Umdrücken in das zweite Fass mit kommt, sich verteilt. Außerdem kannst du das dann von mir auch rollern, es wird sich nichts mehr ändern.

Daher wäre dies die beste Möglichkeit. Zum Umdrücken musst du das Fass mit Kohlensäure vorspannen auf den gleichen Druck, da sonst sich Kohlensäure entbindet und es Sauereien geben kann. Ich mache das schon seit .... Jahren und wenn du dir mal anschaust, was du für Dreck durch die lange Lagerung dann im Fass liegen lassen hast, tust du dir mit dem Umdrücken nicht nur dem Bier einen Gefallen.

Grüeßele
Holger

PS: Wenn du umgedrückt hast, dann ist es wurscht, ob du bayerisch oder mit KEG anstichst. KEG hat den Vorteil, dass du dein Bier auch halbvoll wieder mit heim nehmen kannst und es ohne Probleme ein zweites Mal anstechen kannst, weil ja die Kohlensäure durch den Gegendruck gebunden bleibt. Stichst du "klassisch" Bayerisch an, dann muss das Fass leer werden, weil sonst ist die Brühe am nächsten Tag komplett schal.


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KaBl
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red_folder.gif erstellt am: 3.4.2013 um 19:42  

Zitat von Holger-Pohl, am 24.3.2013 um 22:57

PS: Wenn du umgedrückt hast, dann ist es wurscht, ob du bayerisch oder mit KEG anstichst. KEG hat den Vorteil, dass du dein Bier auch halbvoll wieder mit heim nehmen kannst und es ohne Probleme ein zweites Mal anstechen kannst, weil ja die Kohlensäure durch den Gegendruck gebunden bleibt. Stichst du "klassisch" Bayerisch an, dann muss das Fass leer werden, weil sonst ist die Brühe am nächsten Tag komplett schal.


Da ich gerade meine neue gebrauchte Zapfanlage zusammenstecke, noch eine Frage : Wenn ich heute mal probeweise anzapfe, um zu gucken ob es funktioniert, dann trenne ich danach einfach das KEG von der Anlage und alles ist (bleibt) gut bis morgen ? (Vorausgesetzt natürlich, dass ich nicht mehr Druck aufs Faß bringe als dem Bier auf Dauer gut tut.)

Die Sachen stehen geschützt draußen. Bei den Temperaturen brauch ich keinen Kühlschrank.....

Grüße
Tim
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 3.4.2013 um 20:53  
Korrekt!!

DU kannst probeweise anzapfen, lässt mal ein paar Maß :D zur "inoffiziellen" Bierprobe raus und dann klemmst du das Fass ab und lässt es einfach stehen. Zapfkopf sicherheitshalber komplett abziehen - Am nächsten Tag wieder los legen.

Solange du mit der CO2-Buddel Druck reinbläst, passiert gar nichts. Temperatur erledigt sich draußen (bei uns gerade -2 Grad) Pass bitte auf, dass dir dein Kühler über Nacht nicht einfriert. Ist meinem Onkel passiert, dem ich das Teil geborgt habe.... :mad:

Grüßele
Holger


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KaBl
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red_folder.gif erstellt am: 3.4.2013 um 22:51  

Zitat von Holger-Pohl, am 3.4.2013 um 20:53
Pass bitte auf, dass dir dein Kühler über Nacht nicht einfriert. Ist meinem Onkel passiert, dem ich das Teil geborgt habe.... :mad:



Hallo Holger

besten Dank. Aber von den Kosten her hats für nen Kühler nicht gereicht. Die Bierleitung geht vom Faß zum Zapfhahn. Vielleicht baue ich für den Sommer eine Kühltruhe mit einem Thermostat um und bohre ein Loch durch den Deckel.

Ein ganzes Test Maß habe ich nicht geschafft, da ich leider nur noch 10l Selbstgebrautes habe und für morgen Reisdorf Kölsch und Bitburger Pils dazu geholt habe. In der Metro bekommt man die Fässer für 25€ pro Stück nämlich als Dauerleihgabe....Da bin ich bei der Sorte nicht so wählerisch für die Gäste.

Grüße
Tim
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red_folder.gif erstellt am: 4.4.2013 um 09:41  
Hallo Tim,

Ich habe bei meinen Fässern alle Steigleitungen um ca. 1 - 1,5 cm gekürzt, ( CC Keg's und 30 Liter Flachkeg ) so habe ich beim Zapfen keine Probleme, und der Schmodder bleibt unten im Faß. Wenn ich ein Faß kurz vorm Zapfen noch Transportieren muß, dann drücke ich um in ein sauberes Faß, dass hat bisher immer gut funktioniert.

Gruß Heinz
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KaBl
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 12:44  
Alles perfekt verlaufen !

Das Faß stand 2 Monate bewegungslos an einer Stelle und ich hatte es vorgestern an die Zapfposition gestellt. Vom ersten bis zum letzten Glas klares Bier !

Das Selbstgebraute ist nun leer. Reisdorf und Bitburger sind noch über...... Aber morgen kommen ja nochmal Gäste.
Hier ein Foto von meiner improvisierten Zapfanlage :
.
Flasche, Druckminderer und KEG Anschlüsse waren ein Schnäppchen aus einer Kneipenauflösung. Die goldenen Hähne ein Sonderangebot vom Zapfanlagendoktor. Holz und Avonite-Arbeitsplatte sind Reste aus meiner Werkstatt. Ich werde die Anlage noch verschönern, evt. mit alten Werbeschildern oder einer alten Leuchtreklame.

besten Dank und viele Grüße
Tim
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djmoehre
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 13:05  
Wow Tim !

Du bist echt mein persönlicher Bastel-Meister !
Ich frue mich schon auf Deinen nächsten Brautag um alle mal in Action zu sehen.


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Grüße
Maddin
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