Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.3.2013 um 17:39 |
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Hallo zusammen,
ich hatte vom letzten Sud für eine Feier was in ein 10l Pittermänchen
abgefüllt - mein erster Faßbierversuch. Dabei war die Idee, dass ich den
Hefeschmodder über den bayerischen Anstich mit den ersten Gläsern entsorge.
Jetzt überlege ich, ob ich nicht besser an eine Zapfanlage anschließe, da
ich auch noch ein oder zwei Kaufbiere dazu hängen möchte (" Out of
Selbstgebrautes. Error"). Das Pittermänchen hat einen Flach-KEG
Anschluss. Allerdings habe ich die Steigleitung nicht gekürzt.
Welches Vorgehen wäre da empfehlenswert, um nicht die die ganzen 10l voller
Hefe zu haben ? Bayrischen Anstich nehmen, KEG Anschluss nehmen oder ein
weiteres 10l besorgen und Umdrücken und ohne die Gäste selbst trinken ?
Grüße
Tim
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.3.2013 um 17:44 |
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Moin
Aus meiner Erfahrung:
Ich fülle in CC-Kegs und 5l-Partyfässer ab.
Hefe im Glas habe ich bei beiden Systemen nur während der ersten Gläser,
danach wird es deutlich klarer.
Der Grund dafür ist, dass die Hefe im Lauf der Zeit ein immer dichteres und
kompakteres Sediment am Faßboden bildet. Nach dem Anstich - unabhängig vom
Verfahren - bekommst Du also zunächst das noch lockere Sediment ins Bier.
Ist dieses erst Mal weg, kommt kaum noch Hefe in die Gläser. (Solange Du
das Fass nicht schüttelst) Ist wie bei der Flasche nur anders herum. Da
kommt das Sediment erst mit den letzten Schlucken, wenn das aus der Flasche
laufende Bier das lockere Oberschichtsediment abzieht.
Greets Udo
Edit: Natürlich spielen die verwendete Hefe UND die Dauer und Temperatur
der Lagerung dabei eine wichtige Rolle. Fakt ist aber, auch schlecht
sedimentierende Hefen bilden irgendwann ein kompaktes Sediment.
[Editiert am 24.3.2013 um 17:45 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.3.2013 um 19:17 |
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Hey Tim,
ich würde den KEG nehmen. Dann wird es genau so sein, wie Udo schreibt. Die
Erfahrung habe ich mit meinen 5l Partybüchsen auch gemacht. Der Degen geht
fast bis auf den Boden und nur beim ersten Glas kommt Hefe mit.
Beim Anstich von Vorne hätte ich Sorgen, dass mehr Hefe mitkommt.
____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.3.2013 um 19:32 |
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Einspruch Maddin
Auch beim Bayrischen Anstich liegt der Anstich mindestens 3 bis 4cm über
dem Grund des Fasses. (Beim Anstich im Deckel muss das Fass halt während
der Lagerung und vor dem Anstich die ganze Zeit so liegen, dass der
Anstichpunkt der tiefste Punkt ist)
Dementsprechend dürfte durch die Sogwirkung nicht mehr Hefe mitkommen, als
durch den Sog im Degen über dem Geläger mitkommt.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 24.3.2013 um 21:50 |
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Das mit den Fässern kan ich nur bestätigen.
Ich arbeite zwar nicht mit 5L-Fässern, aber mit 20L-Keg. Das Rohr kommt
zwar etwa bis 3mm über Boden, aber auch da kann ich bestätigen, dass nach
den ersten Dezilitern ein Klares fliesst.
Umdrücken halte ich persönlich nur für eine Notnagel im äussersten Notfall.
Letztendlich ist es ja auch nicht mehr als ein
überdimensionales Gegendruck-Füllen. Die dazu notwendige Menge an Gas finde
ich gigantisch, selbst wenn der leere Behälter auf "nur" 1 Bar gefüllt
wird. Abgesehen davon ist es zusätzliche Reinigungsarbeit und ein weiterer
Arbeitsschritt = zusätzliches Infektionsrisiko.
Wäre doch schade um dein Bier ...
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.3.2013 um 22:57 |
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Servusle,
also Umdrücken ist niemals!! ein Risiko, wenn dein Zeug sauber ist, im
Gegenteil es befreit dein Bier vom Geläger und du kannst dein Bier
überhaupt transportieren. Solltest du dein Bier im Lagerfass rumtragen
evtl. sogar mit dem Auto transportieren o.ä. ist durch das Geschocker das
Geläger komplett wieder im Bier und du hast Suppe bis zum Ende. Wenn du
Umdrückst - und das kannst - dann ist dein Bier quasi Gelägerfrei. Sogar
beim ersten Bier wird dann keine Hefe mehr kommen, da sich das bischen, was
beim Umdrücken in das zweite Fass mit kommt, sich verteilt. Außerdem kannst
du das dann von mir auch rollern, es wird sich nichts mehr ändern.
Daher wäre dies die beste Möglichkeit. Zum Umdrücken musst du das Fass mit
Kohlensäure vorspannen auf den gleichen Druck, da sonst sich Kohlensäure
entbindet und es Sauereien geben kann. Ich mache das schon seit .... Jahren
und wenn du dir mal anschaust, was du für Dreck durch die lange Lagerung
dann im Fass liegen lassen hast, tust du dir mit dem Umdrücken nicht nur
dem Bier einen Gefallen.
Grüeßele
Holger
PS: Wenn du umgedrückt hast, dann ist es wurscht, ob du bayerisch oder mit
KEG anstichst. KEG hat den Vorteil, dass du dein Bier auch halbvoll wieder
mit heim nehmen kannst und es ohne Probleme ein zweites Mal anstechen
kannst, weil ja die Kohlensäure durch den Gegendruck gebunden bleibt.
Stichst du "klassisch" Bayerisch an, dann muss das Fass leer werden, weil
sonst ist die Brühe am nächsten Tag komplett schal.
____________________
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.4.2013 um 19:42 |
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Zitat von Holger-Pohl, am 24.3.2013 um
22:57 |
PS: Wenn du umgedrückt hast, dann ist es wurscht, ob du bayerisch oder mit
KEG anstichst. KEG hat den Vorteil, dass du dein Bier auch halbvoll wieder
mit heim nehmen kannst und es ohne Probleme ein zweites Mal anstechen
kannst, weil ja die Kohlensäure durch den Gegendruck gebunden bleibt.
Stichst du "klassisch" Bayerisch an, dann muss das Fass leer werden, weil
sonst ist die Brühe am nächsten Tag komplett schal.
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Da ich gerade meine neue gebrauchte Zapfanlage zusammenstecke, noch eine
Frage : Wenn ich heute mal probeweise anzapfe, um zu gucken ob es
funktioniert, dann trenne ich danach einfach das KEG von der Anlage und
alles ist (bleibt) gut bis morgen ? (Vorausgesetzt natürlich, dass ich
nicht mehr Druck aufs Faß bringe als dem Bier auf Dauer gut tut.)
Die Sachen stehen geschützt draußen. Bei den Temperaturen brauch ich keinen
Kühlschrank.....
Grüße
Tim
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.4.2013 um 20:53 |
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Korrekt!!
DU kannst probeweise anzapfen, lässt mal ein paar Maß
zur "inoffiziellen" Bierprobe raus und dann klemmst du das Fass ab und
lässt es einfach stehen. Zapfkopf sicherheitshalber komplett abziehen - Am
nächsten Tag wieder los legen.
Solange du mit der CO2-Buddel Druck reinbläst, passiert gar nichts.
Temperatur erledigt sich draußen (bei uns gerade -2 Grad) Pass bitte auf,
dass dir dein Kühler über Nacht nicht einfriert. Ist meinem Onkel passiert,
dem ich das Teil geborgt habe....
Grüßele
Holger ____________________
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.4.2013 um 22:51 |
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Hallo Holger
besten Dank. Aber von den Kosten her hats für nen Kühler nicht gereicht.
Die Bierleitung geht vom Faß zum Zapfhahn. Vielleicht baue ich für den
Sommer eine Kühltruhe mit einem Thermostat um und bohre ein Loch durch den
Deckel.
Ein ganzes Test Maß habe ich nicht geschafft, da ich leider nur noch 10l
Selbstgebrautes habe und für morgen Reisdorf Kölsch und Bitburger Pils dazu
geholt habe. In der Metro bekommt man die Fässer für 25€ pro Stück nämlich
als Dauerleihgabe....Da bin ich bei der Sorte nicht so wählerisch für die
Gäste.
Grüße
Tim
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Antwort 8 |
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Newbie Beiträge: 7 Registriert: 1.11.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.4.2013 um 09:41 |
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Hallo Tim,
Ich habe bei meinen Fässern alle Steigleitungen um ca. 1 - 1,5 cm gekürzt,
( CC Keg's und 30 Liter Flachkeg ) so habe ich beim Zapfen keine Probleme,
und der Schmodder bleibt unten im Faß. Wenn ich ein Faß kurz vorm Zapfen
noch Transportieren muß, dann drücke ich um in ein sauberes Faß, dass hat
bisher immer gut funktioniert.
Gruß Heinz
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2013 um 12:44 |
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Alles perfekt verlaufen !
Das Faß stand 2 Monate bewegungslos an einer Stelle und ich hatte es
vorgestern an die Zapfposition gestellt. Vom ersten bis zum letzten Glas
klares Bier !
Das Selbstgebraute ist nun leer. Reisdorf und Bitburger sind noch
über...... Aber morgen kommen ja nochmal Gäste.
Hier ein Foto von meiner improvisierten Zapfanlage :
.
Flasche, Druckminderer und KEG Anschlüsse waren ein Schnäppchen aus einer
Kneipenauflösung. Die goldenen Hähne ein Sonderangebot vom
Zapfanlagendoktor. Holz und Avonite-Arbeitsplatte sind Reste aus meiner
Werkstatt. Ich werde die Anlage noch verschönern, evt. mit alten
Werbeschildern oder einer alten Leuchtreklame.
besten Dank und viele Grüße
Tim
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2013 um 13:05 |
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Wow Tim !
Du bist echt mein persönlicher Bastel-Meister !
Ich frue mich schon auf Deinen nächsten Brautag um alle mal in Action zu
sehen.
____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 11 |
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