Gast
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erstellt am: 24.7.2005 um 10:32 |
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Hallo,
wie ist das eigentlich mit dem Chlor im Leitungswasser?
Verabschiedet sich das bei einer gewissen Temperatur
oder hat man das später auch im Bier?
Gruß, Angerbraeu.
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Gast
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erstellt am: 24.7.2005 um 11:44 |
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Hallo angerbraeu,
Trinkwasser ist nicht gechlort.
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2005 um 11:55 |
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Ab und zu leider doch - muss aber dem Verbraucher mitgeteilt werden! Im
Raum um München kommt das ab und zu auch mal vor (ich glaube zwei mal in
den letzten vier Jahren!!!)
Selbst wenn dies doch sein sollte - meines wissens hilft es schon das
Wasser einfach nur mit Sauerstoff zu belüften um das Chlor auszutreiben -
bzw. hat es glaube ich nur eine recht kurze halbwertzzeit - kann mich da
aber auch voll verhauen.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2005 um 13:57 |
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Trinkwasser bekommt öfter schon mal eine Sicherheitschlorung auf den ersten
"Metern" nach dem Wasserwerk. Das Chlor verfliegt aber sehr schnell, wie
Thrawn es schon gesagt hat. Es geht dabei nicht darum, ein keimfreies
Wasser in das Leitungsnetz einzuspeisen (was man auch mit UV oder 0zon
machen könnte), sondern um dem Wasser am Anfang ein Schutzschild
mitzugeben. Das Wasser ist aber bis zu den ersten größeren Abnehmern
(Dorf,Stadt...) schon wieder frei von Chlor. Nur wer in unmitelbarer Nähe
zum Wasserwerk wohnt könnte davon was abbekommen. Stehenlassen reicht aber
aus, um das Chlor zu entfernen. Nach dem brauen ist da eh nix mehr von
drin!
Inne Brauerei haben wir so einen 0,5-1km langen Weg von der
Wasseraufbereitung bei den Tiefbrunnen bis hin zu den Hofreserven. Die
beiden Leitungen werden auch Sicherheitsgechlort. Beim Einmaischen ist da
nix mehr von drin!!!
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 24.7.2005 um 15:35 |
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Es ist möglich, dass das regional unterschiedlich gehandhabt wird.
Auf eine Anfrage meinerseits bei den hiesigen Stadtwerken, ob das Wasser
gechlort sei, wurde mir folgendes geantwortet: Selbstverständlich ist das
Wasser nicht gechlort. Sollte es mal zu einer höheren Keimbelastung kommen
und eine solche Massnahme notwendig werden, würde in jedem Fall die
Bevölkerung informiert werden.
So ähnlich hat es auch Thrawn für seine Gegend geschrieben.
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2005 um 15:57 |
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Ich denke mal, dass eine Chlorung erst dann groß bekanntgegeben wird, wenn
sie etwa so extrem ist wie in Spanien, wo das Leitungswasser deffinitiv
kein Trinkwasser mehr ist.
Wenn die ersten paar 100m gechlort sind wird wohl nicht gleich die ganze
Bevölkerung alarmiert. Da würde dann ja gleich son paar super Sensiebelchen
voll auf die Barrikaden rennen und ne Bürgerinitiative gegen gechlortes
Wasser starten!
Aber ich glaube es ist unsinnig, jetzt über Chlorung und nicht Chlorung zu
diskutieren. Wir können gut festhalten, dass es mitgeteilt wird, wenn Chlor
aus dem heimischen Wasserhahn kommt!
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2005 um 22:24 |
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Im eigentlichen Sinne nach DIN 2000 dürfte Trinkwasser nicht gechlort, bzw.
dieses zumindest nicht zu erschmecken sein. Gemacht wird das auf jeden
Fall. Viele Baden-Württembergische Haushalte werden mit Bodenseewasser
versorgt, das über sehr weite Strecken transportiert wird. Bei einer
Führung bei der Bodenseewasserversorgung in Sipplingen erfuhr ich, daß
dieses Wasser für den Transport schon gechlort wird, vom Chlor aber beim
Verbraucher (z.B. in der Stuttgarter Gegend) natürlich nix mehr zu merken
sei.
Gruß, Alex.
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 52 Registriert: 26.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2005 um 20:45 |
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Hallo!
Ich möchte das Thema mal fortführen. Aber zunächst möchte ich mich als
Neuer outen. Ich habe vor, demnächst mein eigenes Bier zu brauen, bin aber
noch nicht über die Planung hinaus gekommen. Ein erhebliches Problem ist
unser Trinkwasser. Unser Wasser liegt im Härtebereich 4 und hat ca. 24
Härtegrade. Ich überlege, ob ich eine Entkalkungsanlage einbaue. Da es
mehrere Methoden zum Entkalken gibt, bitte ich, mir mal eure Erfahrungen
mit solchen Anlagen mitzuteilen.
Gruß Anta
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 5.8.2005 um 22:59 |
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Hallo Anta,
erstmal herzlich willkommen bei den Hobbybrauern. Das Problem mit dem
Wasser hab ich auch also lass ich mich mal mit überraschen was hier so für
Tipps gegeben werden. Ich denke eine günstige und einfache Variante ist das
Wasser mit Braugips zu "reinigen" um es mal so auszudrücken.
Gruss
Christian
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Senior Member Beiträge: 356 Registriert: 7.3.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.8.2005 um 23:24 |
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Mahlzeit allerseits...
hallo Anta, in meiner Gegend haben wir auch ziemlich hartes Wasser. Du
solltest das mit der
Härte als Hobbybrauer nicht zu sehr überbewerten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Wasserhärte gar nicht sooo
extrem auf den Geschmack des Bieres auswirkt. Das spielt eher eine grössere
Rolle, wenn man dem Bier den letzten ultimativen Kick verleihen will
Ich braue auch mit hartem Wasser ganz prima Pils.
Und für bestimmte obergärige Sorten soll ja das Brauwasser auch ruhig hart
sein.
Grüsse ... Säufer ____________________ ...als Gott vom Affen enttäuscht war schuf er den Menschen...weitere
Experimente hat er sich seit dem lieber verkniffen...
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Antwort 9 |
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Gast
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erstellt am: 6.8.2005 um 00:04 |
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hmmm... also ich wollte das am Anfang auch nicht überbewerten aber ein
Braukollege hat mir dann gesagt das es sehr wohl eine grosse Rolle spielt
welches Wasser man nimmt. Für Pils sehr weiches Wasser und für Alt z.B.
kann es ruhig härter sein. Je heller das Bier desto weicher das
Wasser...
gruss!
Christian
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.8.2005 um 00:31 |
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Hallo Anta!
Herzlich Wilkomme bei uns!
Die Wasserhärte spielt fast überhaupt keine Rolle. Wichtig ist die
Restalkalität deines Wassers!!!! Das ist die Beziehung zwischen alkalischen
und sauren Eigenschaften des Wassers. Diese sollte für ein Pilsener
ziemlich gleich sein, für dunkle Biere ist es nicht ganz so wichtig. Ich
kann dir dahingehend eine Wasserprobe untersuchen und dir Tipps geben, wie
du dein Brauwasser behandeln musst. Dazu benötige ich nur einen halben
Liter Probe von dir. Wenn du interesse hast, einfach per PM melden!
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 11 |
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Member Beiträge: 52 Registriert: 26.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.8.2005 um 14:46 |
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@ Alle:
Vielen Dank für die Antworten. Es ist schön, wenn man als Neuer so nett
aufgenommen wird.
Ich möchte mir nicht nur wegen des Brauens einen Entärter zu legen, auch
sonst für den Haushalt wäre so eine Anlage von Vorteil.
@ Saeufer: Das glaub ich, kommen wir doch wohl aus einer "Ecke"!!
Gruß Anta
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2005 um 22:42 |
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Zitat: | Ich möchte mir nicht nur
wegen des Brauens einen Entärter zu legen, auch sonst für den Haushalt wäre
so eine Anlage von Vorteil. |
Ich will mal so
sagen: vor allem für den Haushalt ist so eine Anlage sinnvoll. Ich hab
sowas im Haus (Ionentauscher) und find's ganz gut. Nachteile sind aus
meiner Sicht: das enthärtete Wasser schmeckt mir schlechter und wenn ich
welches trinken will, dann hol ich mir Hartwasser aus dem Hausanschlußraum.
Zum Brauen hat sich durch die Anlage nix verbessert sondern eher
verschlechtert, denn die Restalkalität des enthärteten Wassers ist in
meinem Fall höher, da der Ionentauscher die Gesamthärte senkt, aber an der
Carbonathärte nichts ändert.
Gruß, Alex.
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Antwort 13 |
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Member Beiträge: 52 Registriert: 26.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.8.2005 um 19:26 |
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Danke Al!
Ich wollte mit so einer Anlage hauptsächlich das Brauwasser verbessern.
Aber denn....
Gruß Anta
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 15.8.2005 um 23:20 |
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Hallo Anta!
Es gibt die Ionenaustauscher natürlich auch als "Vollentsalzer", da kommt
dann wirklich fast nur "Destilliertes" hinten 'raus (etwas in die
pH-Messung gepustet und es wird "rot"). Ich bin zwar in der glücklichen
Lage über so einen Austauscher zu verfügen (war von Vattern mal fürs
Aquarium gebaut worden), nutze es aber nicht so sehr zum Brauen, da unser
Leitungswasser so schon nicht so hart ist, und ich als Noch-Extrakto ein
besonders abgestimmtes Wasser wohl nicht brauche.
Es gibt diese Austauscher als Mischbett-Austauscher (dann braucht man nur
eine Säule, müßte es zum Regenerieren aber trennen) oder getrennt in
Anionen- und Kationenaustauscher. Die Regenerierung erfordert den Umgang
mit Natronlauge und Salzsäure in nicht soo wilden Konzentrationen (bei
meinen Harzen ist das so), wenn man es nicht "erledigen" läßt.
...bevor's Geschrei losgeht: selbstverständlich sorge ich dafür, daß die
verbrauchte Säure und Lauge neutralisiert ins Abwasser geht! Das geht mit einem Sack Kalk ganz einfach!
"Alternative" wäre eine Umkehrosmose, die sich bei näherer Betrachtung als
ziemliche Wasserpanscherei entpuppt, da so die doppelte oder dreifache
(Zahlen nicht mehr genau in Erinnerung) Menge an "Spülwasser" anfällt. Und
es erfordert Planung, da die Quoten so 30-150l pro Tag (je nach Anlage)
liegen...
Wer einen Gartenteich zu füllen hat, OK!
Bei Interesse: guhgel nach "vollentsalzung aquaristik", viel Spaß!
Gruß, Uwe
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.8.2005 um 08:21 |
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.8.2005 um 08:52 |
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Bitte KEIN vollentsalztes Wasser verwenden!!!
Die Wasserinhaltsstoffe sind maßgeblich am späteren Biergeschmack
beteiligt. Ist in dem Wasser nix drin, dann schmackt das Bier
dementsprechend.
Wenn Brauereien eine Vollentsalzung durchführen müssen, dann wird im
Anschluss mit Rohwasser verschnitten, um dem Wasser einen Charakter zu
geben!
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 16.8.2005 um 11:44 |
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Hallo Malte!
Selbstverständlich kann man vollentsalztes Wasser nur als Beigabe verwenden!
Also nur, um die Härte etwas abzusenken. Sorry, ist bei meiner Mail nicht
so rausgekommen.
Ich habe mal probeweise 5l dest. auf 25l gesamt zum Hopfenkochen zugegeben,
spare mir aber jetzt den Aufwand, da ich eh' dunklere Biere bevorzuge.
Gruß, Uwe
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Antwort 18 |
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Member Beiträge: 52 Registriert: 26.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.8.2005 um 19:14 |
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Nabend,
wenn ich mal die bisherigen Meinungen zusammen fasse, lasse ich die Finger
davon und werde Maltes und Gnadles Ratschläge zur Verbesserung des
Brauwassers umsetzen. 2007 soll unser Wasser wohl weicher werden. Ich
hoffe, bis dahin habe ich meinen ersten Sud schon gebraut und verkostet.
In diesem Sinne ....
Gruß Anta
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Antwort 19 |
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