Member Beiträge: 99 Registriert: 11.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 11:53 |
|
|
Hallo,
über die Boardsuche habe ich herausgefunden, dass es bei untergärigen
Bieren während der Haupt- und teilweise auch während der Nachgärung zur
Bildung von Schwefelwasserstoff mit dem typischen Geruch fauler Eier kommen
kann. Dieser sollte sich aber verflüchtigen.
Mein Problem ist, dass mein Bier trinkfertig ist, aber meine Gäste nach dem
Einschenken ins Glas die Nase rümpfen und erschrocken feststellen, dass es
nach Gülle riecht. Ganz schön peinlich
Ich habe das Bier mit der untergärigen Saflager W34/70 vergoren.
Die Hauptgärung habe ich offen im Kunststoffeimer (ca. 3 Wochen) und die
Nachgärung (ca. 4 Wochen) in NC-Kegs und ein paar Bügelflaschen gemacht.
Die Kegs und Flaschen stehen seit ca. 4 Wochen in der kalten Garage (so 5 -
7 Grad).
Vorgestern habe ich die erste Bügelflasche geöffnet und leider meine Gäste
damit unfreiwillig "geschockt".
Kann der faulige Geruch damit zusammen hängen, dass ich einen Hefebodensatz
in den Flaschen habe? Dann könnte ich die Flaschenbiere vergessen.
In den Kegs wird auch Bodensatz sein. Sollte ich hier in ein anderes Fass
umdrücken?
Grüße, Michael
|
|
Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 12:05 |
|
|
Hallo,
"offen im Kunststoffeimer" ist bei 3 Wochen Gärdauer und untergärig schon
ziemlich infektionsfreudig.
Offene Vergärung gibts sonst eigentl. nur noch bei obergärigem Weizen (hier
ist die Gärung in <5 Tagen durch wenns gut läuft) und bei den
spontanvergärenden Belgiern...
Ich tippe auf Infektion: http://www.bjcp.org/faults.php
Grüße
Edith sagt: vielleicht einfach das Ganze noch ein paar Wochen kalt lagern
(kostet derzeit ja nix), wenns dann nicht normal schmeckt in den Ausguss
damit.
[Editiert am 25.3.2013 um 12:08 von DerDennis]
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 12:13 |
|
|
Hallo,
jepp, das klingt nicht gut, nach 11 Wochen sollten Gärnebenprodukte
eigentlich wieder abgebaut sein. Mit dem wegschütten würde ich alleine
zwecks angemessener Trauerarbeit noch warten. Wenn es eine Infektion ist,
sind zudem vielleicht nicht alle Gebinde betroffen.
Was genau meinst du denn mit "offen" im Gäreimer?
[Editiert am 25.3.2013 um 12:13 von Ladeberger]
____________________
|
|
Antwort 2 |
|
Member Beiträge: 99 Registriert: 11.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 12:26 |
|
|
Hallo,
mit "offen" meinte ich ohne Druck, also mit einem Gärröhrchen auf dem sonst
fest sitzenden Deckel.
Das Bier schmeckt übrigens ganz ok. Da merkt man so nichts weiter. Es ist
halt der fiese Geruch, der einem beim Trinken entgegen kommt.
Gruß, Michael
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 12:31 |
|
|
Bei welchen Temperaturen hast du gegärt?
____________________
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 22.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 12:33 |
|
|
Hallo Michael,
habe vor einigen Wochen auch zwei Sude mit der W34/70 in Flaschen gefüllt.
Da ist bei mir auch immer ein Bodensatz von Hefe drin. Das sollte also
nicht der Grund sein, denn beide abgefüllten Sude riechen und schmecken -
trotz Bodensatz - gut.
Woher allerdings Dein Geruch dann kommt - wenn es sonst gut schmeckt - kann
ich dir leider nicht sagen.
Kopf hoch, vielleicht wirds ja noch.
Gruß Markus
____________________ Seidla heem, länger leem!
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 13:01 |
|
|
Zitat von Mikaele, am 25.3.2013 um
12:26 | Hallo,
mit "offen" meinte ich ohne Druck, also mit einem Gärröhrchen auf dem sonst
fest sitzenden Deckel.
Das Bier schmeckt übrigens ganz ok. Da merkt man so nichts weiter. Es ist
halt der fiese Geruch, der einem beim Trinken entgegen kommt.
Gruß, Michael |
Moin
Das ist schon ok, denn es ist nicht offen. Offene Gärung wäre im
Bottich ohne Deckel.
Jaja, die W34/70, die ist zuweilen recht schräg drauf.
Ich habe damit nun schon einige Sude hinter mir und das komplette Spektrum
von Nebengerüchen mitbekommen.
Die meisten Sude (ich müsste nachsehen, denke aber, es waren vier) waren
unmittelbar nach der HG ein klein wenig schwefelig. Mindestens einer davon
behielt diesen Geruch eine ganze Weile bei sich, ehe er mit den letzten
Flaschen ( ) dann verschwand.
Ein Sud jedoch schwefelte extrem und es dauerte sehr lange, bis der Geruch
verschwunden war.
Den größten Teil der Charge habe ich, den Geruch ignorierend - weil
ansonsten leckeres Bier - getrunken, mich aber nicht gewagt, es Anderen
anzubieten.
Die übliche, im Keller vergessene Flasche, wurde dann nach 6 Monaten von
mir geköpft und siehe da.... kein Geruch nach faulen Eiern und Gülle
mehr.
Das bedeutet für mich unterm Strich, dass die W34/70 es von der Art des
Bieres - alle wurden im Bereich von 18 - 20°C vergoren - abhängig macht
(Faktoren sind unbekannt), wie sehr sie schwefelt.
Aber... es scheint lediglich eine Frage der Zeit zu sein, bis auch das
hartnäckigste Schwefeln sich legt.
Ich würde daher die komplette Charge kurzerhand an einen kühlen Ort
verbannen und dort für einige Monate vergessen.
Weg schütten kannst Du DANN immer noch. Aber Du hast dem Bier dann
wenigstens eine Chance gegeben. Letztlich belegst Du lediglich Leergut und
Lagerplatz, hast aber durch die lange Lagerung keinen sonstigen Verlust,
aber unter Umständen am Ende doch ein passables oder gar sehr leckeres
Bier.
Edit sagt: Und wenn Du beschließt zu entsorgen, DANN BITTE prüfe jede
Flasche, bzw. Fass einzeln. Es kann durchaus sein, dass ein Teil der Charge
noch immer stinkt und der Rest ok ist.
Greets Udo, Kopf hoch
[Editiert am 25.3.2013 um 13:02 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 13:46 |
|
|
Meint ihr, es ergäbe Sinn, das Bier mal zwei Wochen warm (so bei 20°C) zu
lagern?
Wenn es eine Infektion ist, wird es dadurch absolut untrinkbar -
Nebenprodukte werden bei höheren Temperaturen auch schneller umgesetzt.
Ich würde es riskieren - das Bier altert dadurch natürlich schneller als
bei kühlen Temperaturen - aber das kann dir ja unter den Umständen egal
sein.
[Editiert am 25.3.2013 um 13:46 von rattenfurz]
____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 13:52 |
|
|
Genau das war mein erster Gedanke als ich den Fred gelesen habe. Ich würde
auch warmstellen und danach wieder kühlen. Berichte mal, was draus geworden
ist.
Grüße, der saarmoench ____________________ Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
|
|
Antwort 8 |
|
Member Beiträge: 96 Registriert: 15.1.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 16:25 |
|
|
im allerschlimmsten Fall vor dem Wegschütten die Haare damit waschen. Bier
ist ein geniales Shampoo! Toll für Kopfhaut und gegen Schuppen .. und
riecht nicht nach Bier
____________________ lg markus
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 16:52 |
|
|
Hm... Haare waschen bei der Beschreibung von Kloake und Gülle?
____________________
|
|
Antwort 10 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 16:53 |
|
|
Zitat von TrashHunter, am 25.3.2013 um
13:01 | Das bedeutet für mich unterm Strich,
dass die W34/70 es von der Art des Bieres - alle wurden im Bereich von 18 -
20°C vergoren - abhängig macht (Faktoren sind unbekannt), wie sehr sie
schwefelt. |
18°-20°C ist aber viel zu warm für die Hefe, da wundert es mich gar nicht,
dass es Gärnebenprodukte gibt.
Keine Ahnung, wie viele Biere ich schon mit der Hefe gebraut hab, es waren
einige und da hat es nie nach Gülle gerochen.
Stefan
|
|
Antwort 11 |
|
Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 20.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 17:16 |
|
|
Habe auch schon einige Biere mit der W34/70 vergoren. Immer so bei 10°.
Konnte selbst kurz nach der Nachgärung kaum schwefelige Gerüche wahrnehmen.
Wie Stefan schon schreibt hast du sie eventuell zu warm vergoren. Die
W34/70 ist ja untergärig und sollte nicht über 14° bei der Haupgärung
kommen.
LG Vani
|
|
Antwort 12 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 19:58 |
|
|
Hi Michael,
ein schwefliger Geruch kann bei der Hauptgärung auftreten und ist völlig
normal. Der verschwindet auch wieder. Der von Dir beschriebene
Fäkalgeruch ist jedoch völlig abnormal!
Ich will nicht den Teufel an die Wand malen aber das deutet auf einen
unschönen Bierverderber mit dem klangvollen Namen Megasphaera Cerevisia
hin. Der erzeugt solche widerlichen Kloakengerüche. In dem Fall ist das
Bier verdorben und wird nicht mehr besser, sonder eher schlechter.
m.f.g
René
[Editiert am 25.3.2013 um 19:59 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 20:19 |
|
|
Zitat von Vani, am 25.3.2013 um
17:16 | Habe auch schon einige Biere mit der
W34/70 vergoren. Immer so bei 10°.
Konnte selbst kurz nach der Nachgärung kaum schwefelige Gerüche wahrnehmen.
Wie Stefan schon schreibt hast du sie eventuell zu warm vergoren. Die
W34/70 ist ja untergärig und sollte nicht über 14° bei der Haupgärung
kommen.
LG Vani |
Das kann ich nur unterschreiben, ich habe mind. 10 Sude mit der W 34/70
zwischen 10 u. 12°C vergoren und habe auch nie schwefelige Gerüche
wahrgenommen.
@ Mikaele,
bei welcher Temperatur hast du den dein Bier vergoren??
Vielleicht braucht es wirklich nur eine lange Kaltlagerung um die
Gärnebenprodukte abzubauen.
Ich drück dir die Daumen. ____________________ Allzeit gut Sud
Michael
And special greetings to our American and English "Friends" who are reading
along ;-)
|
|
Antwort 14 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 20:58 |
|
|
Diese Hefe solltest du bei 24 ° anstellen in einem gut isoliertem Bottich
,sie arbeitet dann und es stinkt nach faulen Eiern ,ca 10 Tage,das ein
Bekannter mir fast in die Brauerei gekoxxt hat, und danch in die Flasche
bei 12 ° ,ja ,obwohl ug ,ca 3 Wochen, ,nun alle Flaschen wieder aufmachen
und warmstellen und nachkarboniesieren ,
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 21:00 |
|
|
nun würde ich deine Flaschen alle öffnen ,warm stellen und später
nachkarboniesieren ,sollte es heissen
|
|
Member Beiträge: 99 Registriert: 11.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 21:02 |
|
|
@mibi-xxl
Ich habe bei konstant 12 Grad vergoren.
@flying
Ich habe die Hefe von diesem Sud geerntet. Würdest du sie jetzt
entsorgen?
Grüße, Michael
|
|
Antwort 17 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 21:08 |
|
|
Zitat: | @flying
Ich habe die Hefe von diesem Sud geerntet. Würdest du sie jetzt
entsorgen? |
Ob eine Infektion mit Megasphaera Cerevisia vorliegt, kann man mit
Sicherheit nur durch eine mikrobiologische Untersuchung feststellen...Bei
Gülle/Fäkaliengeruch würde ich auf jeden Fall alles wegschmeißen! ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 18 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 21:16 |
|
|
eindeutig zu wenig ,ich bin da auch verwirrt ,weil ug ,ne die arbeitet da
nicht besonders ,und wie geschrieben ,das stinkt unglaublich, nacher in der
Flaschengärung astrein
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 25.3.2013 um 21:29 |
|
|
was mir noch einfällt ,sie mag langes Hopfenkochen ,also 90 min
|
|