Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 17.3.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 27.3.2013 um 20:44 |
|
|
Hallo zusammen,
ich bin Neuling hier im Forum und gleichzeitig Neuling beim Brauen. Das
Forum war mir bisher sehr hilfreich beim Zusammenstellen meiner Anlage, die
aus dem Lidl-Einkocher mit Panzerschlauch und neuem Hahn, 2 Gäreimern,
einem Refraktometer, einem Maischethermometer und diversem Kleinkram
besteht. Bilder reiche ich irgendwann mal nach. Vielen Dank schon mal für
das gesammelte Wissen das man sich hier erlesen kann.
Der erste Sud war das Almtaler Weizen aus der HuM Malzmischung und der
zweite die HuM Pale Ale Mischung.
Bei beiden Suden hatte ich das Problem, dass die Gärung zwar sehr gut in
Gang gekommen ist, aber nach etwa drei bis vier Tagen bei einem, wie ich
glaube, relativ hohen Restextract stehen geblieben ist.
Beim ersten Sud war das bei etwas mehr als 5°P, trotz aufrühren und warm
stellen. Allerdings lief das Maischen auch noch nicht sooo glatt. Es gab
ein paar Probleme bei der Temperaturführung während dem Maischen. Nach
etwas mehr als einer Woche habe ich dann trotzdem einfach abgefüllt und mit
Zucker versetzt. Nach einer Woche Nachgärung ist das Bier jetzt in der
Reifung. Probiert habe ich noch nicht.
Der zweite Sud lief schon wesentlich besser. Die Rasten und die
Temperaturführung hatte ich ganz gut im Griff und auch alles andere hat
sehr gut geklappt. Vor dem Anstellen mit der Safale S-04 hatte ich 16,3 °P.
Gärung lief super an...es bildeten sich Kräusen..alles so wie im Buch. Eine
Schnellvergärungsprobe habe ich auch gezogen und auf die Heizung
gestellt.
Das war am letzten Samstag.
Die SVG ist jetzt seit Dienstag morgen bei 9,8 Brix stehen geblieben. Das
erscheint mir sehr hoch. Hatte nochmal geschüttelt und die Heizung etwas
wärmer gestellt, aber es ist nichts mehr passiert.
Mein Wasser hat einen Nitratgehalt von 21,7 mg/l. Kann es daran liegen?
Im Buch steht, man sollte nicht mehr als 20 mg/l haben. Im Forum hab ich
aber auch schon Werte von 25mg/l als Grenzwert gelesen.
Vieleicht bin ich aber auch zu ungeduldig. Was meint ihr?
Grüße
DzoDzo
|
|
Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.3.2013 um 21:02 |
|
|
Also mal zum ersten solltest du bei den 9,8 Brix noch den Alkoholfehler
rausrechnen.
Zum zweiten liegen wahrscheinlich deine schlechten Endvergährungsgrade bei
der Temperaturführung. Wie misst du mit dem eingebauten Thermometer oder
extern und rührst du vorher mal kräftig durch. Ist den Maischbottich
isoliert?
Was noch fehlt oder ich habs schlicht überlesen, da sehr viel Sachen im
Tröht stehen die uninterrissant sind für dein Anliegen, ist die
Stammwürze. Das Wasser würde ixh mal ausen vor lassen. Keep it simpel.
Bei wieviel grad steht dein Sud, dass du eine SVP brauchst? und wer erzählt
den Müll mit der Heizung ? Das habe ich schon öfter hier gelesen Raumtemp+
Wärme von der Gärung sind eigentlich schon fast optimal.
[Editiert am 27.3.2013 um 21:05 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
|
|
Antwort 1 |
|
Senior Member Beiträge: 363 Registriert: 17.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.3.2013 um 21:08 |
|
|
Hallo und herzlich willkommen!
Mh... na, von 16,3°P auf 9,8 Brix sind immerhin 70% scheinbarer Vergärgrad
- so schlecht oder besorgniserregend ist das ja auf den ersten Blick
nicht.
(=4,9°P scheinbarer Restextrakt). Wenn Du 30 Minuten Maltoserast hattest,
passt das für die S-04.
Wenn Du dem Braten nicht traust - machst Du es wie beim Almtaler: den
Bodensatz vorsichtig aufrühren und noch mal 2-3 Tage warten.
Wie waren denn so die Rasten bei dem Pale Ale?
Gruß
Carsten
____________________
|
|
Antwort 2 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 17.3.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 27.3.2013 um 21:15 |
|
|
ok,...also RefraktoSP gibt mir für den zweiten Sud folgendes:
bei einer Stammwürze von 16,4°P:
scheinbarer Restextrakt 5,26°P
tatsächlicher Restextrakt 7,37°P
scheinbarer Vergärgrad 67,93%
tatsächlicher Vergärgrad 55,02%
Ich halte beim Maischen in der einen Hand das Themometer in den Sud und mit
der anderen rühre ich. Bei den Rasten habe ich dann alle paar Minuten mal
gerührt und immer wieder die Temperatur kontrolliert. Kleine Schwankungen
von 1-3°C hat es zwar gegeben, aber auch nicht mehr.
|
|
Antwort 3 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 17.3.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 27.3.2013 um 21:28 |
|
|
Das Maischen lief wie folgt:
Einmaischen bei 61°, dann 10min Ruhen;
Aufheizen auf 62°, dann 45min Ruhen;
Aufheizen auf 71°, dann 30min Ruhen;
Aufheizen auf 78°, Kocher aus,...30 min Läuterruhe,...läutern.
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 363 Registriert: 17.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.3.2013 um 21:39 |
|
|
Ok, bei 45 Minuten Maltoserast könnte es ein wenig mehr sein: http://hb.ikma.de/index.php?title=Trockenhefe
Als erste Hilfe:
- Keinen Kopf machen.
Wie gesagt: vorsichtig aufrühren. Wenn die Hefe dann immer noch der Meinung
ist, genug gearbeitet zu haben:
Irgendwann an Ostern abfüllen und voller Vorfreude aufs Ergebnis warten.
Es ist der zweite Sud, da läuft noch lange nicht alles optimal und rund und
so wie man das gerne hätte.
- Nicht abschrecken lassen, weiter brauen, Routine reinbringen - dann an
die Feinheiten denken.
- An Gambrinus' Signatur denken: Bier wirds immer!
- Brauen!
- Trinken!
- Wieder von vorne!
Gruß
Carsten (angeduselt von Hobbybrauerbierverkostungen)
Die Edit flüstert mir zu: Das Almtaler will bald von Dir getrunken werden,
weil es sehr bald auf seinem geschmacklichen Höhepunkt ist. Ich reiss die
erste Flasche immer in der Nachgärung auf. Laufende Qualitätskontrolle.
[Editiert am 27.3.2013 um 21:41 von Gonska]
____________________
|
|
Antwort 5 |
|
Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.3.2013 um 21:41 |
|
|
Was soll ich sagen, manchmal gibt es so Sachen, ich habe auch gerade ein
Sorgenkind hier stehen. 20l Triticum von meinem 1/2 hl Batch vom Wochenende
gingen grün bei 5,5 Plato ins Keg, seit dem stockt die Gärung eben
gespindelt 5 Plato das was in die Flaschengährung geht hat 3 Plato
erreicht. Meine einzige Erklärung, Hefe von Bier größten Teils getrennt,
Hefe in der schwebe zu wenig, lässt sich Zeit. Maßnahme, entweder warten,
oder Hefe im 2 Fass vorlegen und umdrücken.
Uns beiden wünsche ich Geduld ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
|
|
Antwort 6 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 17.3.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 27.3.2013 um 21:49 |
|
|
Das mit der Geduld ist halt so ne Sache....besonders am Anfang.
Ich wäre aber schon beruhigt wenn es nicht am Wasser läge, damit ich
zuversichtlich den nächsten Sud angehen kann ohne von irgendwoher ein
anderes Wasser besorgen zu müssen.
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 22.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.3.2013 um 21:56 |
|
|
Wenn Du Zweifel mit dem Wasser hast, dann hab hier im Forum schon öfters
den Tip mit dem Purania Wasser aus dem REAL erhalten. Da kosten 5 ltr. 1,09
EUR und das Wasser hat 0° dH. Das kannst Du über ein Mischkreuz mit jedem
anderen halbwegs tauglichen Wasser mischen, bis Du dahin kommst wo Du hin
willst. Dann sollte auch Dein "hoher" Nitratgehalt nicht mehr so viel
durchschlagen. Nur mal so als Tip, wie und was Du dann machst ist natürlich
Dein Ding.
Viel Geduld und Kopf hoch wünscht,
Markus
____________________ Seidla heem, länger leem!
|
|
Antwort 8 |
|
Junior Member Beiträge: 48 Registriert: 27.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.3.2013 um 00:30 |
|
|
Also die Höhe des Endvergärungsgrades wird sehr viel deutlicher von der
Handhabung des Maischrozesses und der verwendeten Hefe beeinflußt
(regelmäßig und gleichmäßiges umrühren /alle 5-10 min) als von der
Wasserzusammensetzung.
Wenn du also nicht genau festgehalten hast in welchen Intervallen du
gerührt hast und wie die Heizratenwaren und dies hier niederlegen kannst,
würde ich dir zum Abfüllen raten und dich zu dem Genuss eines Bieres mit
reichlich Körper beglückwünschen!
|
|
Antwort 9 |
|
Senior Member Beiträge: 258 Registriert: 19.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.3.2013 um 09:53 |
|
|
Seh ich auch so. Mein Weizenbock mit der 3086 hatte auch 16,5°P und hat bei
6°P aufgehört. Schmeckte anfänglich viel zu süss und ich dachte, kannst
vergessen. Aber schon eine Woche in der NG haben Wunder bewirkt,
mittlerweile ist es schon gut trinkbar...
Meine bisherigen Sude mit der S-04 liefen ähnlich wie bei Dir, mit viel zu
hohen EVGs. Das Bier wird trotzdem verdammt lecker, also "No sweat"!
Das Volle passt sogar ganz prima zur Fruchtigkeit der S-04...
Zum Wasser: Schon mal an Umkehrosmose gedacht? Ich hab so ein Ding das hat
mich 30€ gekostet, dauert eben einen vollen Tag, bis mein Brauwasser da
durch ist, geht aber super. Verschneiden des Wassers mit normalem kommt bei
mir dann immer erst mit dem Nachguss.
Grüße Robin
|
|
Antwort 10 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 17.3.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 28.3.2013 um 18:47 |
|
|
so, gestern abend habe ich noch einmal aufgerührt und eben nochmal eine
Messung gemacht. Es hat sich nichts mehr getan.
Ich werde das jetzt noch bis zum Wochenende stehen lassen und dann
abfüllen. Mal sehen was draus wird.
Für den nächsten Sud plane ich die Isolierung zu verbessern und mir noch
ein digitales Thermometer zu holen. Das war sowiso vorgesehen.
Ich hoffe das die Temperaturführung damit etwas leichter von der Hand
geht.
Vielen Dank an alle für die vielen Tips.
@Lumbanraja: Ich werde zwar jetzt erstmal versuchen meine Maischearbeit zu
verbessern, aber das mit der Umkehrosmose kann man ja mal im Hinterkopf
behalten, genauso wie das Purania Wasser. Ich habe die Umkehrosmose mal
gegoogelt und kein Gerät für 30€ gesehen. Die waren meist erheblich teurer.
Was hast du denn für ein Gerät?
Grüße
DzoDzo
|
|
Antwort 11 |
|
Senior Member Beiträge: 258 Registriert: 19.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.3.2013 um 20:38 |
|
|
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2013 um 02:07 |
|
|
wasser: leitung
biere: lecker
also, bevor ich mir als jungbrauer gedanken über lidl-wasser und
umkehrosmose mache, würde ich die problemlösung ersma woanders suchen.
@ dzodzo: geduld ist die grundtugend jedes brauers. du arbeitest heute und
weißt erst in sechs wochen, ob die arbeit sich gelohnt hat. auf ein, zwei
tage gärungsdauer kommt es da echt nicht an. ausbeute, etc - kümmer dich
darum, wenn du ein paar leckere biere hergestellt hast. ich hab die
sudhausausbeute noch kein einziges mal berechnet. mein ziel sind leckere
biere, da ist mir ziemlich egal, ob ich die ausbeute durch irgendwelche
maßnahmen erhöhen könnte, um unterm strich zwein cent pro liter zu sparen.
aber das muss natürlich jeder fr sich entscheiden.
du schreibst: einmaischen bei 61 grad, 10 min rast, aufheizen auf 62 grad,
45 min rast. kannst du dir sparen, die toleranz deines
(digital)thermometers dürfte höher sein als das eine grad.
wie gonska sagt: brauen, trinken, wieder von vorne. und bier wirds
immer.
prost
jevers zeuge
www.zeugenbraeu.de
____________________
|
|
Antwort 13 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2013 um 07:38 |
|
|
Bei mir:
Wasser: Leitung
Bier: eklig gallig bitter
Wasser: Kalkmilch, Milchsäure, Aufsalzen
Bier: Sehr angenehme Bittere, lecker
Leitungswasser ist nicht gleich Leitungswasser.
Und wenn die Restalkalität gar nicht passt und der Maische pH nicht stimmt,
arbeiten die Enzyme nicht richtig und dann kann sich das auf den
Vergärunggrad auswirken (wenn sich die Betaamylase z.B. nicht wohl
fühlt).
Nitrat würd ich mal ausschließen, ich hab 38mg/Liter ohne große
Probleme.
Ob es wirklich am Wasser liegt, weiß ich nicht, aber ein Blick darauf würde
nicht schaden.
Also besorg Dir doch eine Wasseranalyse und rechne die Restalkalität aus,
oft kann man mit wenig Milchsäure viel retten.
Stefan
[Editiert am 29.3.2013 um 07:47 von Boludo]
|
|
Antwort 14 |
|
Senior Member Beiträge: 258 Registriert: 19.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2013 um 09:48 |
|
|
|
|
Antwort 15 |
|
Junior Member Beiträge: 18 Registriert: 17.3.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 29.3.2013 um 10:24 |
|
|
Ja, habe ich. Hier ist ein Auszug aus der Analyse von 2012:
Leider ist keine Karbonathärte angegeben, aber ich habe noch eine Analyse
von 2009 gefunden, wo die Karbonathärte mit 5,9°dH angegeben war. Damit
hätte ich eine Restalkalität von ca. 3,05°dH.
Daher habe ich mir für die ersten Sude erst mal keinen Kopf um die
Restalkalität gemacht.
Bzgl. des Nitrats steht in meinem Buch von Hanghofer allerdings, dass ab
einer Konzentration von 20mg Nitrat/l eine Hemmung des Hefewachstums und
der Gärung zu erwarten ist. Das ist mir halt wieder eingefallen und daher
habe ich gepostet.
@Jeverszeuge
beim einmaischen fällt die Temperatur doch auf ca. 57°C. Nach 10 min habe
ich dann wieder auf 62° aufgeheizt. Ich habe mich da eigentlich nur an das
Rezept gehalten.
Gestern habe ich mal mein Weizen probiert....geht so. Im hinteren
Rachenbereich war es schon ziemlich bitter und insgesamt könnte es nach
meinem Geschmack etwas vollmundiger sein. Es ist relativ leicht.
Mal sehen wie sich das noch entwickelt. Es ist ja erst 3 Tage in der
Reifung.
|
|
Antwort 16 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2013 um 10:53 |
|
|
Ok, das Wasser sieht sehr gut aus.
Als i-Tüpfelchen könntest du etwas mit Calciumchlorid aufsalzen, das drückt
die Restalkalität zusätzlich und das Bier sollte etwas runder werden.
Dann gibt es noch so Dinge wie Zink oder freie Aminosäuren, die die Hefe
braucht.
Aminosäuren bekommt man durch eine Eiweißrast, kommt aber natürlich immer
auf das jeweilge Malz drauf an.
Ansonsten hab ich bei Stammwürzen >20°P damit sehr gute Ergebnisse erzielt, ich würd´s mal
versuchen.
Stefan
Stefan
|
|
Antwort 17 |
|