Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 1.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2013 um 15:34 |
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Hallo zusammen!
Ich hab zuletzt 2 untergärige Biere Typ "Oktoberfest / Märzenbier" mit 2/3
Pilsner Malz und 1/3 Münchner Malz Typ II gemacht.
Da zwischen den Brautagen 1 Monat dazwischen war habe ich nicht den
direkten Vergleich - und ich muss sagen wirklich große Unterschiede habe
ich nicht gemerkt. Jedoch beim Bier mit Kombirast war der
Geschmackshöhepunkt zwischen 6-8 Wochen. Jetzt mit 12 Wochen merkt man eine
gewisse unangenehme Bittere im Bier - nicht vordringend - doch die Bittere
vom Hopfen ist zurückgegangen - und mir kommt vor diese Bittere ist vom
doch großen Anteil dunklen Münchner Malz, und durch Kombirast nicht so
optimal verzuckert - Restzucker - Grenzdextrine usw... Kann das sein?
Münchnermalzanteil zu hoch?
Wie gesagt - ist nicht wirklich schlimm - doch ich bin ja dabei die
Ergebnisse zu optimieren...
Frage 2: Womit habt ihr bei diesem Biertyp bessere Erfahrungen - mit der
Kombirast - oder Rast bei 62 Grad für 30-45 min und 72 Grad für 30-45 min ?
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Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2013 um 17:41 |
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servus,
Meine Erfahrung mit der Kombirast für diesen Biertyp ist äusserst positiv.
Ich fahre die Rast für eine Stunde bei 66°C, und das Endprodukt ist so wie
ich es mir vorstelle.
Zugeben muss ich aber, dass ich persönlich keinen Unterschied zu getrennten
Rasten, wenn sie ausgewogen geführt werden, erkennen kann.
Ich braue übrigens sehr oft Biere mit wenig oder sogar ohne PIMA, gerne
Schüttungen 50/50 Wima u. Müma. Diese Bitterkeit die du eben beschreibst
habe ich noch nie feststellen können. Den letzten Sud bin ich mit dem
Earlschen Kochmaischverfahren gefahren und trotz des doch wesentlich
höheren Zeitaufwandes mit dem Ergebnis sehr glücklich.
Ist gerade für den Biertypus Märzen / Oktoberfestbier sehr geeignet.
LG Christian
____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 28.3.2013 um 20:24 |
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nur mal so rein technisch und unabhängig vom Biertyp: ob die beiden Enzyme
nun einzeln oder zusammen bei ner "Mischtemperatur" arbeiten, ist doch
völlig egal. Gibt's da wirklich Geschmacksunterschiede?
Die Enzymaktivitäten überlappen in den verschiedenen Temperaturbereichen
halt und gut ist.. Oder hab ich da was völlig falsch verstanden?
Vergleichbarkeit ist ja immer so eine Sache..
Grüße,
Dale.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 28.3.2013 um 22:10 |
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Wie stehts eigentlich mit der Rastdauer bei der Kombirast? Wie lange sollte
die idealerweise sein?
____________________ Gruss Uli
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2013 um 23:06 |
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Solange bis die Maische jodnormal ist. Das
heißt, nach 60 Minuten macht man eine Jodprobe und wenn die dann noch nicht
jodnormal ist, gibt man 10 Minuten drauf - hat bei mir aber immer nach 60
Minuten geklappt.
Und wenn man überzieht, weil das Telefonat mit dem Gschbusi doch länger
gedauert hat oder weil die Torszene im TV gerade so spannend war, dann
macht das gerade mal gar nichts. Zu lange gibt es nicht in der
Kombirast.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 26.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2013 um 23:19 |
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Ich hab die sehr subjektive Erfahrung gemacht, dass mir die meisten Biere
(die eigenen) mit Kombirast besser geschmeckt haben...
Je nach Verfahren arbeiten aber sowieso beta wie alpha amylasen
parallel...auch bei mehreren Rasten, da die Temperaturen dazwischen ja
steigen/fallen und so mehrere Bereiche durchlaufen. Es gibt ja sogar
ziemlich genau Aufzeichnungen, welche Kombirasten identisch mit Maltose und
folgender Verzuckerungsrast sind.
Vielleicht ist es also nur persönliche Einbildung - ich habe z.B. auch fast
immer das Gefühl, Vorderwürze Hopfung macht schönere Harmonien ins
Bier..;o)
Unterm Strich wirds bei einer Blindverkostung nicht zu unterscheiden
sein.
Edit: Münchner Malz macht glaub ich keine Bittere ins Bier - das wäre bei
Röstmalzen eher der Fall..und "schlechte Verzuckerung" würde vielleicht
höhere Viskosität zur Folge haben..und übriggebliebene Stärke würde auch
keine Bittere erzeugen, sondern eher einen "fettigen" Blausud. Aber waren
ja jodneutral die Biere... Denke nicht, dass die Schüttung oder Rast mit
dieser Bittere etwas zu tun haben..
Eine mögliche Erklärung wäre vielleicht, dass im Gegenteil recht viel
Maltose bei der Kombirast erzeugt wurde und dadurch das Bier mit weniger
Maltodextrin am Gaumen die Hopfenbittere "rauher" erscheinen lässt!? Haben
beide Biere den gleichen Alkoholanteil?
[Editiert am 28.3.2013 um 23:30 von Radin]
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 28.3.2013 um 23:33 |
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Zitat: | Wie stehts eigentlich
mit der Rastdauer bei der Kombirast? Wie lange sollte die idealerweise
sein? |
Da gibt es sicherlich verschiedene
Ansichten. Ich habe jetzt einige UG Sude mit Kombirast (68°C) gebraut und
nach jeweils 90' die Jodprobe gemacht. Keine war positiv und danach habe
ich abgemaischt. Vielleicht wäre auch nach 60' bereits Jodnormalität
gegeben gewesen, aber ich raste halt anderthalb Stunden und gut ist. Das
ist mit Rührwerk leicht gesagt, keine Frage.
Allerdings habe ich auch recht miese EVG, was ich aber auf die Hefe
schiebe, nicht aufs Maischprogramm.
Achim
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2013 um 00:03 |
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Mag an der Hefe liegen, aber
68°C ist m.E. auch schon an der oberen Grenze von Vollmundigkeit. Für
schlanke UG würde ich die Maische eher bei 66-67°C einpendeln. ____________________
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2013 um 01:18 |
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Zitat von Brauwolf, am 28.3.2013 um
23:06 | Solange bis die Maische jodnormal ist. Das
heißt, nach 60 Minuten macht man eine Jodprobe und wenn die dann noch nicht
jodnormal ist, gibt man 10 Minuten drauf - hat bei mir aber immer nach 60
Minuten geklappt.
Und wenn man überzieht, weil das Telefonat mit dem Gschbusi doch länger
gedauert hat oder weil die Torszene im TV gerade so spannend war, dann
macht das gerade mal gar nichts. Zu lange gibt es nicht in der
Kombirast.
Cheers, Ruthard |
je länger die rast, desto mehr vergärbare zucker produzieren die enzyme.
das geht irgendwann zu lasten der vollmundigkeit. insofern muss man schon
abwägen. mit kräftigeren malzen kann man da in gewissem maße gegensteuern,
aber würde ich die rast zu lange ausdehnen, wäre das ergebnis ein bier, das
zwar knallt, aber körperlos und wässrig wäre.
jodprobe mache ich übrigens nur im braukurs.
prost
jevers zeuge
www.zeugenbraeu.de ____________________
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
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erstellt am: 29.3.2013 um 08:16 |
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 293 Registriert: 19.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2013 um 11:17 |
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Hallo,
Das versteh ich jetzt nicht. Es
ist doch von einer Kombirast die Rede, bei der auch die Alpha-Amylase zum
Zuge kommt und unvergärbare Zucker macht. Passiert mit denen nachher noch
was?
Was mir allenfalls einleuchten würde ist dass die Dextrine vollständig
abgebaut würden.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2013 um 12:16 |
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Zitat von Elektrowok, am 29.3.2013 um
11:17 | Hallo,
Das versteh ich jetzt nicht. Es
ist doch von einer Kombirast die Rede, bei der auch die Alpha-Amylase zum
Zuge kommt und unvergärbare Zucker macht. Passiert mit denen nachher noch
was?
Was mir allenfalls einleuchten würde ist dass die Dextrine vollständig
abgebaut würden. |
alpha-Amylase macht keine
unvergärbaren Zucker, sondern "zerschneidet" mehr oder weniger wahllos
Dextrine in kürzere Dextrine. An diesen neu entstandenen Kettenenden kann
die beta-Amylase wieder angreifen und die vergärbare Maltose abspalten.
Aber ich würde behaupten, dass selbst 30 Minuten über Jodnormalität beim
Kombirasten keinen Beinbruch bedeuten. Zumal es einen gegenläufigen Effekt
gibt, der die Vollmundigkeit mit längerer alpha-Amylase Aktivität
begünstigt, da kleinere Dextrine süßer schmecken als große. ____________________
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 293 Registriert: 19.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.3.2013 um 17:32 |
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Danke für die Erklärung.
Hab gestern beim Maltoserasten schnell was eingekauft, wenn ich da einen
Platten gehabt hätt wärs zu trocken geworden.
Werd deshalb mal Kombirast probieren
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Antwort 12 |
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