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Autor: Betreff: Wieviel verdampft bei euch?
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Rudiratlos
Beiträge: 546
Registriert: 2.2.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.3.2013 um 21:01  
Habe heute das erste mal überhaupt "Bier gesotten".
Hat, nicht zuletzt wegen diese tollen Forums, soweit alles geklappt.
Bis auf eine, nicht ganz unwichtige Sache:
Beim Hopfenkochen ist deutlich mehr verdampft, als ich bei der Rezepterstellung ursprünglich angenommen hatte.
Geplant war eine Vorderwürze mit ca. 12°P, so dass die Ausschlagwürze dann so auf ca. 14°P kommen sollte. Die 12°P in der Pfannevoll hab ich auch gut getroffen. Aber gegen Ende der 90min Hopfenkochen hatte ich dann ca. 17,5°P in der Pfanne! Ist jetzt nicht das Riesenproblem, mit Wasser verdünnen geht ja problemlos. Aber grob überschlagen wäre das eine Verdampfung von 19-20%. Ist das normal?

Edit sagt ich hab noch was vergessen: Pfannevoll waren ca. 56 Liter, gekocht habe ich in einem alten, holzbefeuertem "Brittkessel/Wurstkessel" mit so ungefähr 90l Vassungsvermögen. Hab schon drauf geachtet, dass es schön wallend kocht, aber evtl. hab ichs mit dem Nachlegen etwas übertrieben?


[Editiert am 28.3.2013 um 21:16 von Rudiratlos]
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JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.3.2013 um 21:06  
Das wäre eine Vardampfung von 12,6%/ h, das ist normal, sogar eher auf der guten Seite bei einem Kleinsud (Verhältnis Oberfläche zu Volumen ist schlechter als in der grossen Brauerei)

Jan
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Rudiratlos
Beiträge: 546
Registriert: 2.2.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.3.2013 um 21:13  
Hmm, danke für die schnelle Antwort.


In meinem nächsten Rezept muss ich das dann einfach mit einrechnen. Ist vielleicht ganz praktisch, so kann ich den Treber mit mehr Nachguss auswaschen und meine Sudhausausbeute etwas erhöhen.


Habe mich beim ersten mal verrechnet: hab über die 90min sogar eine Verdampfung von insgesamt über 27%!!!


[Editiert am 28.3.2013 um 21:19 von Rudiratlos]
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Holger-Pohl
Beiträge: 2920
Registriert: 1.3.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.3.2013 um 21:27  
Jau, glaube ich auch, dass du es übertrieben hast, wenn du ein Kocheffekt hast, wie in einem Whirlpool, dann ist es definitiv zu viel gewesen.

Ich koche in der Regel etwa 1,5% Stammwürze ein und verliere dadurch plus minus 15 Liter.

Wenn du natürlich gerne heizen tust ;) dann kannst du auch auf jeden Fall deine Kochdauer reduzieren. Die 90 Minuten Kochzeit halte ich schon lange nicht mehr, momentan bewege ich mich bei 75 Minuten und möchte noch weiter runter auf 60 Minuten. Klar, muss man da mit dem Hopfen neu rechnen, aber gut - nach 60 Minuten Kochen ist auf jedenfall alles Eiweiß durch und keimfrei sollte es auch sein. :cool:

Grüßele
Holger

PS: Wenn du dann wieder Wasser zugeben musst, musst du wieder aufpassen, dass es abgekocht ist (sagt man) - ist also wieder Mehraufwand und kostet Nerven.


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uli74
Beiträge: 3478
Registriert: 21.9.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 28.3.2013 um 22:07  
Natürlich sollte walland gekocht werden, aber wenn Du zu stark kochst wird dein Bier etwas dunkler. Zu exzessives Kochen hat also nicht nur Vorteile (wenn man eher helles Bier mag)


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Gruss Uli
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JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.3.2013 um 22:22  

Zitat von uli74, am 28.3.2013 um 22:07
Natürlich sollte walland gekocht werden, aber wenn Du zu stark kochst wird dein Bier etwas dunkler. Zu exzessives Kochen hat also nicht nur Vorteile (wenn man eher helles Bier mag)


Bier wird auch bei wallender Kochung dunkler. Ob man es jetzt glauben mag oder nicht. Egal wie viel ich heize, Würze wird nicht heisser als 100C (bei atmosphärischer Kochung). Das ist der Physik.

Jan


[Editiert am 28.3.2013 um 22:23 von JanBr]
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uli74
Beiträge: 3478
Registriert: 21.9.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 28.3.2013 um 22:34  
Heißer als 100° C wird sie selbstverständlich nicht, aber je höher die Wärmezufuhr desto stärker ist die Verdampfung und meiner Meinung nach auch die Karamellisierung am Topfboden.


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Gruss Uli
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mibi-xxl
Beiträge: 856
Registriert: 22.2.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.3.2013 um 22:45  
Hallo zusammen!
Wenn die Würze wallend kocht wird das Bier klarer hat mir mal ein Braumeister erklärt. Seitdem habe ich auch verdampfungswerte wie Rudiradlos. Aber auch klarere Biere. Ich verwende daher mehr Nachguss um auf die gewünschten Platowerte zu kommen oder nehme Glattwasser bzw. Leitungswasser um die Würze zu verdünnen.


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Allzeit gut Sud
Michael

And special greetings to our American and English "Friends" who are reading along ;-)
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 7
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afri
Beiträge: 876
Registriert: 17.1.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 28.3.2013 um 23:08  
Ich gewinne meist so um 2°P, die Wassermenge die verloren geht, habe ich noch nie bestimmt oder berechnet. Einmal hatte ich zu dünn geläutert, da wäre weniger Läutern mehr gewesen und so habe ich einfach offen eingekocht und bin am Ende beim gewünschten Extraktgehalt gelandet. Ansonsten habe ich einen Deckel mit Loch obenauf liegen, damit ein wenig Energie gespart wird.

20% Verlust halte ich schon für viel, offen OK aber mit Deckel halb drauf sollte eigentlich weniger verdampfen.
Achim
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vitivory
Beiträge: 1644
Registriert: 12.3.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.3.2013 um 23:15  
Bei mir genau 10% in der Stunde, die Sudpfane ist 35cm im Durchmesser und 60cm hoch.
Dadurch der Durchmesser so klein ist, ist die Verdunstungsoberfläche relativ klein.
Wenn man in einer Bratpfane kocht, wird natürlich auch bis 30-50% verdünsten, da muss ich an den BB Hannes denken :P

VG BB Vit


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Viele Grüsse Braubruder Vit.

Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB

Nicht das Bier ruiniert die Menschen, es ist das Wasser...
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Jevers Zeuge
Beiträge: 527
Registriert: 31.3.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.3.2013 um 01:25  
moin,
meist mache ich es so, dass ich meinen sud teile und mit unterschiedlichen zutaten koche. hab einen kocher mit 10,5 kw und einen mit 7 kw. zur verdunstungsmenge kann ich nix konkretes sagen, aber der 10,5-kw-kocher produziert nach gleicher kochdauer zwei bis drei mehr plato. da verdunstet also schon einiges mehr, der kocht auch deutlich wallender. einen farbunterschied durch erhöhte karamellisierung konnte ich allerdings nicht feststellen.
prost
jevers zeuge

www.zeugenbraeu.de


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JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.3.2013 um 08:42  

Zitat von Jevers Zeuge, am 29.3.2013 um 01:25
moin,
meist mache ich es so, dass ich meinen sud teile und mit unterschiedlichen zutaten koche. hab einen kocher mit 10,5 kw und einen mit 7 kw. zur verdunstungsmenge kann ich nix konkretes sagen, aber der 10,5-kw-kocher produziert nach gleicher kochdauer zwei bis drei mehr plato. da verdunstet also schon einiges mehr, der kocht auch deutlich wallender. einen farbunterschied durch erhöhte karamellisierung konnte ich allerdings nicht feststellen.
prost
jevers zeuge

www.zeugenbraeu.de


Das ist klar, je mehr Energie man rein steckt, desto mehr Energie also zur Überwindung der Verdampfungsenthalpie zur Verfügung steht desto mehr verdampft. Sind die Heizflächen gleich groß, wird es wahrscheinlich auch bei einem stärkeren Brenner mehr karamelisieren, weil die Flächenleistung höher ist und es so lokal verstärkt zu Überhitzung kommt.

Das Bier wird aber auch mit einem extrem schwachen Kocher dunkler, weil es nicht nur zur Karamelisierung kommt , sondern auch zu Maillardreaktionen, Oxidationen und anderen Reaktionen.

Gruss

Jan
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