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Autor: Betreff: Westvleteren 8 und 12 sehr seltsam nach 14 Monaten
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.4.2013 um 08:10  
Hallo,

wir haben gestern Abend je eine Flasche Westvleteren 8 und 12 geknackt, die ca 14 Monate alt sind.
Ehrlich gesagt gab es ziemlich lange Gesichter.
Das 8er schmeckte sehr stark nach frischen Kirschen und Mandeln, das 12er auch, aber nicht so stark.
Insgesamt waren sehr viele Oxidationsaromen bemerkbar.
Das war jetzt nicht unbedingt schlecht, hat aber mit dem Bier, das man frisch im Cafe in de Vrede bekommt gar nichts mehr zu tun.
Es ist ein komplett anderes Bier, all die komplexen Malz- und Zuckeraromen sind einem Fruchtkocktail gewichen.

Meint Ihr, das haben wir nur zu einem ungünstigen Zeitpunkt erwischt und in ein paar Monaten wird das wieder besser?
Ich habe schon mehrere Erfahrungen mit selbergemachten Tripel und auch mit gealtertem Aventinus, diese Biere haben sich zwar auch mit den Jahren sehr stark verändert, aber nie zum Nachteil so wie in diesem Fall.
Nach 2 Jahren war meist der Höhepunkt erreicht, dann wurde es wieder langweiliger.


Stefan


[Editiert am 1.4.2013 um 09:21 von Boludo]
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JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.4.2013 um 08:24  
Was sagt denn die Brauerei zum Thema Haltbarkeit?

Gerade Oxidationsaromen weißen darauf hin das zu viel Sauerstoff den Weg durch den Kronkorkencompound gefunden hat. Da gibt es verschiedene Dichtmaterialien, aber das spiegelt sich meist in der Haltbarkeit wieder die die Brauerei auf Ihr Produkt gibt.

Gruß

Jan
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DerDennis
Beiträge: 2085
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red_folder.gif erstellt am: 1.4.2013 um 08:26  
Hallo,

Ich habe vor vier Wochen eine Flasche Westvleteren12 getrunken (meine erste :redhead: ), "frisch" aus de Vrede mitgebracht.

Geschmacklich war es sehr komplex, getrocknetes Steinobst und Pflaumen, dazu Malzaromen ähnlich einem guten Whisky, aber leider auch eine Essignote und kaum Hopfengeschmack (nur im Nachtrunk etwas bitter), insgesamt etwas "sprittiger" Eindruck.

Habe es darauf geschoben, dass es ja noch sehr jung ist und sich bestimmt erst noch entwickeln muss.

Wie das weltbeste Bier hat es mir jedenfalls nicht geschmeckt.

Die gestrippte Hefe hat exakt genau so wie ein westmalle tripel gerochen, und hat mittlerweile erfolgreich einen Sud vergoren (bzw. ist gerade noch dabei).

Wie waren bei dir denn die Lagerbedingungen? Fruchtkorb klingt jetzt erstmal als wäre es relativ warm gelagert worden..


Grüße
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Radin
Beiträge: 188
Registriert: 26.1.2013
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.4.2013 um 08:28  
Ich habe mit Bieren, die in die Jahre kommen nicht viel Erfahrung, hingegen mit Wein sehr viel. Weine gewinnen nur so lange, bis sie die "Härte" der Tanine (ich rede nur von Rotweinen) abgelegt haben, und ihre (auch mit Hilfe des Sauerstoffs) komplexen Fruchtaromen freigeben. Sobald Oxidation im Spiel ist, verliert der Wein - oft ändern sich dann die Fruchtaromen hin zu Trockenfruchtaromen, bis man schlußendlich nur mehr sagen kann: toll, dass der Wein noch trinkbar ist, nach all den Jahren, der Hochgenuss ist aber lange vorbei.

Womöglich verliert ein Bier innerhalb der ersten Monate oder des ersten Jahres, um danach wieder neu zu erstrahlen, bis komplette Harmonie vorherrscht - aber darüber hinaus halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass das Bier zu neuen Höhen gelangen kann. Ohne es zu wissen und es getestet zu haben, bin ich eher pessimistisch.
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Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.4.2013 um 09:06  

Zitat von JanBr, am 1.4.2013 um 08:24
Was sagt denn die Brauerei zum Thema Haltbarkeit?


Haltbar bis 18. Januar 2015 steht auf dem Deckel.
Das Bier stand bei 10-15°C im Keller.

Ganz frisch war das Bier der Hammer, aufoxidiert irgend wie nicht so mein Fall, obwohl ich das bei einem Aventinus z.B. sehr mag.

Zitat:
Die gestrippte Hefe hat exakt genau so wie ein westmalle tripel gerochen

Das wundert mich nicht, die benutzen ja auch die selbe Hefe ;)


Stefan


[Editiert am 1.4.2013 um 09:23 von Boludo]
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Moderator
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flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.4.2013 um 09:33  
Hi Stefan,

das Bier war damals der absolute Knaller, wobei ich mich ganz besonders in das Westvleteren Blond verliebt habe. War dieses nicht als erstes hinüber? Michael hatte da doch was geschrieben..
Ich habe noch kein altes Westvleteren getrunken aber mich durch einige alte untergärige Doppelböcke verkostet. Das hat mir nicht besonders zugesagt. Der 1 Jahr alte Aventinus war auch nicht so meins..Dafür zusätzliches Geld ausgeben oder die Flaschen ewig im Keller zu lagern kommt für mich nicht mehr in die Tüte!
Die (für meinen Geschmack) einzigen Biere, die tatsächlich immer besser werden sind die sauer oder spontanvergorenen Spezialitäten. Die gewinnen an Säure und Komplexität, während die anderen einfach immer lascher und sherryartiger schmecken.
Ganz übel finde ich alte, hopfengestopfte Biere...Ist aber nur meine Meinung.

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.4.2013 um 09:59  
Ich mag solche Agingaromen normalerweise schon.
Ein Tripel von mir hat erst sehr sprittig geschmeckt, dann pfeffrig und nach Muskatnuß, nach über 2 Jahren dominiert eine wunderbare Walnußnote.
Naja, einfach mal Abwarten was da noch draus wird.

Stefan
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