Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2013 um 19:21 |
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Nabend,
war am Wochenende in Bonn und Köln. Was mir mit am Besten gefallen hat, war
das Mühlenkölsch.
Würde gern mal was in der Art brauen.
Es ist ja ein klein wenig dunkler als die Früh, Gaffel etc. Sorten.
Aus dem Bauch und am Hanghofer orientiert würde ich jetzt eine
Schüttung 70% Pilsner, 20% Wiener und 10% Weizen hell nehmen.
Rasten
62 30 Min
72 40 Min
76 Abmaichen
12,5 Stammwürze
27 Ibu
Hopfen entweder Tettnanger, Spalt, Spalter Select, Mittelfrüh oder
Hersbrucker (habe noch mehr, aber die könnte ich mir vorstellen)
Hefe: Colonia F von der Brauwerkstatt bzw. aufgeteilt auch mit der
Nottingham bei ca. 14 Grad.
Was meint ihr? ____________________ ----------------------------------------------
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2013 um 19:31 |
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Hallo Uckel,
ich weiß jetzt nicht viel über Kölschbiere, aber ich weiß, dass das
Mühlen-Kölsch damals einen ganz deutlichen Selleriegeschmack hatte. Das ist
mir am meisten von dem Bier aufgefallen. Es soll angeblich das beste Kölsch
in Köln sein, aber der Geschmack nach Gemüseeintopf mit Malz war absolut
nichts für mich.
Evtl hilft dir das aber für deine Hopfenwahl. Wenn es keine INfektion o.ä.
war, dann könnte es evtl mit der Hopfung zu tun gehabt haben ?!?
Von der Schüttung her, weiß ich nicht, ob das Weizenmalz bei uns so ein
Muss bei Kölsch sein muss, es trübt nämlich auch ziemlich. Der Farbton wird
je nach Oxidation bei dir satt golden werden - ich habe das Mühlenkölsch
aber schon fast leicht bernstein - ocker in Erinnerung. Da wären evtl. ein
paar Gramm Cara nicht schlecht oder vieleicht 5% Münchner statt Wiener..
Nur meine Meinung als ug - frankenbier-säufer
PS: HAbe ein für meine BEgriffe sehr leckeres Bier von manny15 getrunken.
Die BEwertung mit Bildern und Rezept habe ich im Forum unter
Hobbybrauerbierverkostungen veröffentlicht.
Beste Grüße und Gut Sud
Holger ____________________
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 118 Registriert: 1.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2013 um 21:15 |
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Tach auch!
Selleriegeschmack? Wird in Franken der Sellerie mit Bier gegossen?? Kann
ich definitiv nicht bestätigen, dass Mühlenkölsch nach Sellerie schmeckt.
Das beste Kölsch? Das ist sicher Geschmackssache. Ich persönlich finde
auch, dass es eines der besseren Kölschbiere ist. Früh z.B. ist schon recht
dünn im Geschmack wird daher aber insbesondere von Frauen geliebt.
Goldfarben passt. Ist Reissdorf z.B. auch. Ich würde allerdings auch
Karmellmalz nehmen, da es doch recht süßlich schmeckt. Wird dann schön
goldfarben. Weizenmalz kann, muss aber nicht. Ist hauptsächlich für den
Schaum. 27 IBU ist schon recht hoch. Ich meine Gaffel liegt bei 27 IBU und
das ist definitiv das herbste Kölsch und liegt damit heute vor so manchem
Premium Pils (z.B. Kromsteiner und Warbacher). Eher ausgewogene Bittere 24
IBU bei 12 Grad Stammwürze. Hopfung Tettmanger oder Spalter passt.
Hopfenaroma ist im Mühlenkölsch auch erkennbar. Nicht sonderlich ausgeprägt
aber immerhin. Ich würde daher Vorderwürzhopfung empfehlen. Hefe nicht
unbedingt die Nottigham. Soll sehr neutral sein. Leichte Estheraromen sind
im Kölsch aber immer zu schmecken. Die Wyeast 2565 war mir allerdings zu
krass. Mir hat die 1007 besser gefallen. Ich würde einfach mal die Hefe von
der Brauwerkstatt probieren.
Grüße
Jörg
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2013 um 21:36 |
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Ts! Ts! Ts! keine Witze über Franken mit Sellerie - das mögen die
Bierdümpfel und Knoblauchsfresser gar nicht, gelle!!
Mag sein, dass ich damals eine schlechte Charge bekommen habe, das Thema
Kölsch ist - außer den letzten Versuch mit Hausbräu - für mich abgehakt.
Ich erinnere mich aber, dass Sellerie auch ein typisches Indiz für
irgendeine Infektion gewesen war. Vielleicht hatte ich auch nur Pech
Selbst bei uns gibt es in manchen Getränkemärkten das Früh-Kölsch -
verstaubt aber meist in irgendeiner Ecke, scheint aber das "größte" in der
Kölschgegend zu sein??
Ok, wir sollten den Tröt nicht weiter entführen, es geht ja hier um einen
Clon, zu dem ich von Herzen "Gut Sud" wünsche.
Grüßele
Holger
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2013 um 22:23 |
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Zitat: | Ich erinnere mich aber,
dass Sellerie auch ein typisches Indiz für irgendeine Infektion gewesen
war. Vielleicht hatte ich auch nur Pech |
Ja, sog. Würzebakterien verursachen Seleriegeschmack. Wenn z.B. lange
Pausen vor dem Kochen entstehen.
Würzebakterien sind eine sehr heterogene Gruppe:
Citrobacter freundii
- Enterobacter agglomerans - Escherichia coli
- Klebsiella pneumoniae
- Serratia marcescens
- Enterobacter aerogenes
- Enterobacter cloacae
- Hafnia alvei
- Obesumbacterium proteus
Gruß
Jan
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2013 um 22:39 |
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Ich mag das Mühlenkölsch auch ....
Meine Versuche endeten bei 10% Weizen und 1% Cara(Wheat), Rest Pils. Die
62° Rast war 60++ Minuten. Abmaischen nach Jodnormal.
Grüße
Tim
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Antwort 5 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2013 um 22:39 |
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Was jeißt lange pausen vorm Kochen Jan? etwa heute Läutern Morgen kochen ?
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.4.2013 um 05:04 |
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Z.b. Je länger Zeit die Würzebakterien bei milden Temperaturen haben desto
mehr können sie sich vermehren.
Jan
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.4.2013 um 05:32 |
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Moin,
was dann aber auch für die Übernacht-Läuterer-Kocherer ein klarer Grund
wäre , dies also nicht mehr zu tun!
Grüßele
Holger
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.4.2013 um 06:47 |
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Guten Morgen,
nach dem Kochen sollten die meisten Würzebakterien über den Jordan sein. Es
handelt sich zwar dabei zumeist um thermophile und thermoresistente
Mikroorganismen, aber 60 - 90 Minuten bei 100°C macht auch hier den meisten
den Gar aus.
Problematisch ist meines Wissens z.B. wenn, aus welchen Gründen auch immer,
die Würze nach dem Läutern nicht gekocht werden kann oder eben erst
verzögert gekocht wird. Aber auch z.B. wenn die Würze nicht lange genug
gekocht wird.
Ich denke mir z.B. bei Berloner Weisse, wo die Würze ja nie gekocht wird,
macht die Milchsäure Infektion und der sehr rasche pH Abfall den Erfolg
aus. Ausserdem wird die Säure einige Aromen so wie so überdecken.
Ich kann heute nochmal bei Meister Narziß nachschauen ob und was der dazu
sagt.
Aber im Grunde ist das über nacht abkühlen aus technologischer Sicht eh
problematisch, wenn auch praktisch.
Gruß
Jan
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 189 Registriert: 18.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 2.4.2013 um 07:59 |
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Mein erster Brauversuch war das Hagrn-Rudolph Kölsch Rezept. Da ich auch
das Mühlen als Geschmacksvorbild im Kopf hatte, hab ich damals die
Maltoserast um 5 Minuten gegegnüber dem Originalrezept verkürzt um etwas
mehr Vollmundigkeit rauszuarbeiten. Gehopft habe ich mit Spalter Select,
vergoren mit der Braupartner obergärigen. Im Ergebnis fand ich das ganze
schon recht nah am Mühlenkölsch dran.
Das Rezept ist hier zu finden: http://hagenrudolph.de/Bier/Bier/Rezepte.html . IBUs
hab ich damals noch nicht ausgerechnet sondern nur die Hopfengabe dem
tasächlichen Alphawert angepasst.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.4.2013 um 12:58 |
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Danke für eure Tips.
Sellerie konnte ich auch nicht wahrnehmen, sicherlich sind aber andere auch
fitter im Erkennen von (Fehl-) Geschmäckern.
Wenn es nicht genauso wird, wie das Mühlen ist das ja nicht schlimm,
allerdings will ich halt keinen Früh-Klon.
Also nehme ich tettnanger, der muss eh langsam weg. IBU auf 24 runter.
5-10% Weizen, 2% Carahell, 5% Münchener und Rest Pilsner.
Vielleicht probiere ich auch mal eine Kombirast bei ca. 67 Grad, 60
Minuten?
[Editiert am 2.4.2013 um 12:58 von uckel]
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.4.2013 um 13:10 |
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2011 hat sich mal ein Sion-Kölsch Stand auf Nürnberger Bierfest im
Burggraben verirrt. Habe ich recht gruselig in Erinnerung. Null Hopfen,
dafür einen reichhaltigen Fruchtkorb. Aber vielleicht muss das ja so sein.
Mit Kölsch kenne ich mich nicht aus. Jedenfalls waren die so erfolgreich,
dass sie 2012 nicht mehr angetreten sind.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.4.2013 um 13:26 |
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Zitat von gulp, am 2.4.2013 um
13:10 | 2011 hat sich mal ein Sion-Kölsch
Stand auf Nürnberger Bierfest im Burggraben verirrt. Habe ich recht
gruselig in Erinnerung. Null Hopfen, dafür einen reichhaltigen Fruchtkorb.
Aber vielleicht muss das ja so sein. Mit Kölsch kenne ich mich nicht aus.
Jedenfalls waren die so erfolgreich, dass sie 2012 nicht mehr angetreten
sind.
Gruß
Peter |
Moin Peter,
Sion rangiert bei mir auch weiter unten. Die Entwicklung in Köln sehe ich
ähnich wie das Pils bundesweit. Es wird leerer und gleicher.
Mühlen ist eins, was da etwas raussticht, wobei ich mir nicht anmaße, dass
es nicht noch bessere gibt. ____________________ ----------------------------------------------
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Antwort 13 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 2.4.2013 um 14:24 |
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Päffgen ist für meinen Geschmack die unangefochtene Nr. 1 unter den
Kölschbieren, dicht gefolgt vom Mühlenkölsch.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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