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Autor: Betreff: Nachgärung bei der WLP500
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darkenemy
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 14:22  
Hallo zusammen, ich habe ja vor ca. einem Monat das Zwaar Blond gebraut (20,6°P), welches von der WLP500 in ca. 1,5 Wochen auf ca. 3,5°P runtergefuttert wurde. Ich weiß, dass sie ein lahmer Esel ist, der aber die dann aufgenommene Arbeit nicht scheut. 48h waren es bei der HG, bis sich ein Beginn erahnen ließ.

Da die Hefe sehr agil war und über 80% vergärt hatte, kam ich bei knapp 10% Alk. zwischenzeitlich raus, was ich am Ende durch Verdünnung auf 8,5% etwa herunterreguliert hatte. Seit knapp 6 Tagen habe ich bisher noch keinen CO2-Aufbau in der Nachgärung feststellen können. Habe mit knapp 10g/L Traubenzucker aufgespeist und ca. 23°C Raumtemperatur.

Ich habe gelesen, dass Hefen nach der Verstoffwechselung hoher Stammwürzen gerne schonmal eine Pause einlegen, aber die knapp 10% sollten einer für bis zu 15% angepriesenen Hefe doch nicht wirklich etwas ausmachen, oder?

Ich hab jetzt mal zum Testen meine Probierflaschen etwas aufgeschüttelt und warte mal ab, ob da Aktivität drin ist. Das Bier sieht in der Flasche nämlich recht klar aus, was für mich auf keine große Aktivität schließen lässt...

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen machen können oder hättet da einen Rat?

Gruß Gunnar


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Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 15:08  
Hallo,

ich habe noch nicht mit der Hefe gebraut, aber aus dem Bauch heraus:

Die 10% dürften die Hefezellen schon signifikant schädigen, zumal die Angabe heißt bis zu 15%. Die Schädigung geht schließlich auch über die Zeit und nicht nur den absoluten Alkoholwert. Vielleicht häte sie das mit zügigem Aufkräusen statt Speisegabe durchziehen können.

Ich würde aber mal noch eine Weile abwarten, irgendeine Aktivität sollte doch noch vorhanden sein. Ansonsten wäre meine Idee mit Sekthefe ranzugehen, die hat damit keinerlei Schwierigkeiten und ist recht neutral.


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darkenemy
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 15:12  
Ja, ich hab die Flaschen jetzt einfach mal alle aufgeschüttelt und näher an die Heizung gerückt. Mal abwarten. Danke schonmal! Dachte schon, dass es auch einfach nur eine Geduldsfrage ist. Dennoch...so gar kein "pfff" hat mich stutzig gemacht.


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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 15:30  
Das kam bei mir auch schon manchmal vor, dass die NG schleppend anlief. Würde mir erstmal keine Sorgen machen, und die Flaschen einfach lange Zeit (mindestens 10 Tage) warm stellen (vor die Heizung etc.). Grade wenn der Alkoholgehalt hoch ist und wenn die Hefe stark sedimentiert dauert die NG unter Umständen länger. Bloß nicht dauernd entlüften um zu checken ob schon NG stattfindet, am Ende hast du dann gar keine Kohlensäure mehr!!

Kurze Frage: kann es sein dass die NG schleppend anläuft weil die Hefe keinen Sauerstoff hat? Das Umschlauchen / Abfüllen läuft bei mir ohne Sauerstoffeintrag, wäre es für die Hefe nicht besser wenn vorm Abfüllen in Flaschen gut Luft eingerührt wird (auch wenn das nicht gut für den Geschmack ist)?
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 15:35  
10% sollte für eine Hefe kein Problem darstellen. Einige spp. stellen zwar schon früher den Stoffwechsel ein, sterben aber nicht ab. Was genau bei dir passiert ist, ist sehr schlecht zu sagen. Es stimmt zwar das Hefen, die länger unter Bier gelagert waren (und was anderes hast du ja nicht gemacht) etwas träge werden, aber eigentlich sollten sie schon wieder kommen.

Ich würde mal eine Flasche Probehalber warm stellen, am besten so um die 25C. Sollte sich immer noch nichts tun, giess aus dieser Probeflasche den Überstand ab und gib mal 1:1 mit Wasser verdünntes Malzbier dazu. Passiert dann immer noch nichts, hat es aus irgendeinem Grund deine Hefe dahingerafft.

Bevor du auf Sekthefen ausweichst würde icheher "Pseudo- Aufkräusen". Mach, am besten mit der selben Hefe, und Zuckerwasser , oder noch besser Würze, einen Starter. Fängt der Starter deutlich an zu gären wartest du bis sich zu den Hochkräusen, dann gibst du, am besten mit einer sterilen Einmalspritze, jeweils 2- 3 ml der aktiven Hefe in deine Flaschen.

Gruß

Jan
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 15:40  

Zitat:
Kurze Frage: kann es sein dass die NG schleppend anläuft weil die Hefe keinen Sauerstoff hat? Das Umschlauchen / Abfüllen läuft bei mir ohne Sauerstoffeintrag, wäre es für die Hefe nicht besser wenn vorm Abfüllen in Flaschen gut Luft eingerührt wird (auch wenn das nicht gut für den Geschmack ist)?


Nein, das ist nicht gut.

Vereinfacht gesagt hat die Hefe zwei grundlegend verschiedene Stoffwechselwege, einen aeroben (mit Sauerstoff) und einen anaeroben (ohne Sauerstoff).

Der aerobe dient dem Zellaufbau, also der vermehrung und dem Aufbau von Zellmaterial. Genau das willst du ja nicht bei der Flaschengärung, denn das bedeutet auch mehr Geläger am Flaschenboden.

Der andere Weg dient dem Energiegewinn und erzeugt eben Alkohol und CO2, was wir ja wollen.

Das ist jetzt sehr vereinfacht, aber erklärt warum belüften an dieser Stelle nicht gut ist.

Jan
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darkenemy
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 15:44  

Zitat von JanBr, am 5.4.2013 um 15:35
10% sollte für eine Hefe kein Problem darstellen. Einige spp. stellen zwar schon früher den Stoffwechsel ein, sterben aber nicht ab. Was genau bei dir passiert ist, ist sehr schlecht zu sagen. Es stimmt zwar das Hefen, die länger unter Bier gelagert waren (und was anderes hast du ja nicht gemacht) etwas träge werden, aber eigentlich sollten sie schon wieder kommen.

Ich würde mal eine Flasche Probehalber warm stellen, am besten so um die 25C. Sollte sich immer noch nichts tun, giess aus dieser Probeflasche den Überstand ab und gib mal 1:1 mit Wasser verdünntes Malzbier dazu. Passiert dann immer noch nichts, hat es aus irgendeinem Grund deine Hefe dahingerafft.

Bevor du auf Sekthefen ausweichst würde icheher "Pseudo- Aufkräusen". Mach, am besten mit der selben Hefe, und Zuckerwasser , oder noch besser Würze, einen Starter. Fängt der Starter deutlich an zu gären wartest du bis sich zu den Hochkräusen, dann gibst du, am besten mit einer sterilen Einmalspritze, jeweils 2- 3 ml der aktiven Hefe in deine Flaschen.

Gruß

Jan

Die Flaschen stehen seit drei oedr vier Tagen direkt vor der Heizung, leider habe ich keine WLP500 mehr, jedoch noch die WLP530, die auch hohe Alkoholtoleranz haben soll, wohl aber nicht bis zu 15%. Sie wäre frisch aus der Phiole. Müsste ich nur irgendwie dosieren auf die knapp 30 kleinen Flaschen (Rest lagert - soll jedes Jahr ein, zwei geöffnet werden) zum Glück in 1L-Pullen.


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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 16:29  

Zitat von Richygreek, am 5.4.2013 um 15:30
Das Umschlauchen / Abfüllen läuft bei mir ohne Sauerstoffeintrag, ...


Da würde mich aber mal brennend interessieren, wie du das hinbekommst.
Falls du es hier im Forum schon mal erklärt hast, bitte einfach einen Link posten. :)

Gruss
Matthias
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