Moin
Du wirst beim Anstich der Fässer zwangsläufig den lockeren Anteil des
Sedimentes auf Höhe des Degen-Endes ansaugen und mitnehmen.
Das wird sich so lange wiederholen, bis sich die komplette Hefe und der in
Schwebe befindliche Trub abgesetzt haben.
An einem bestimmten Punkt wird das Sediment so dicht und kompakt auf dem
Boden des Fasses liegen, dass es nicht mehr vom Degen mit angesaugt wird
und dadurch fließt klares Bier.
Ein Transport des Fasses wird aber dieses Sediment zwangsläufig wieder ein
wenig in Wallung bringen und das erste Glas nach dem Transport wieder
Trübung aufweisen.
Das bedeutet, dass Du die Fässer entweder nicht mehr bewegst, oder durch
das beschriebene Umdrücken das Sediment weitestgehend abtrennst.
Je öfter Du umdrückst, desto weniger Sediment nimmst Du mit und um so
klarer wird Dein Bier.
Allerdings würde zumindest bei mir üblicherweise kein Bier soooo alt, dass
ich Gelegenheit hätte, es mehr als zwei Mal umzudrücken
Denn Umdrücken macht natürlich nur dann Sinn, wenn das Fass nach dem
Umdrücken zunächst wieder einmal eine ganze Zeit ruhig steht um der Hefe
die Zeit zu geben, zu sedimentieren.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, was schwerer wiegt. Der notwendige
Einsatz von CO
2 für das wiederholte Umdrücken (Vorspannen des
Zielfasses) und eventuelles Aufspunden um Verluste auszugleichen, oder eine
in Kauf genommene, leichte Trübung des Bieres, welche zumindest von mir als
Qualitätsmerkmal betrachtet wird.
Greets Udo
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Botschafter der WBBBB in Hessen
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