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Autor: Betreff: Erster Sud, letzte Fragen
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Nansen
Beiträge: 165
Registriert: 26.3.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 06:59  
Hallo,

in 2 Wochen will ich mit 2 Freunden unser erstes Bier brauen. Einen Braukurs haben wir schon einmal besucht.
Dank intensiver Lektüre dieses hervorragenden Forums haben wir die gesamte Technik jetzt zusammen und die Rohstoffe sind auch schon vorhanden.
Kern unseres Sudhauses sind natürlich Pfanne und Läuterbottich - zwei ausgemusterte KEGs. Die Malzmühle ist da, das Gärfass, die zum Gegenstromkühlerumgebaute Edelstahlkühlschlange wird am WE fertig...
Die Pfanne hat einen 1 1/2 Zoll-Scheibenventil (Milchgewinde) bekommen. Das war auch eine Empfehlung, die ich hier im Forum gefunden habe.
Der Läuterbottich wurde frei nach http://www.brauerei-brand.de/?p=114 in 1 Zoll Edelstahl ausgeführt. Der Spaß an der ganzen Bastelei allein war die Durchführung dieses Projektes schon wert. :)


Im Läuterbottich liegt das natürlich eigenhändig rund geflexte Edelstahllochblech.
Hier sieht man auch unser Maischepaddel Marke Eigenbau.

Das erste Bier soll das "Pils fürs Volk" aus der Rezeptdatenbank werden. (40l Ausschlagwürze) http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?inhaltmitte=recipe &id=124&factorhav=&factorhav2=&factorha1=&factorha2=&factorha3=&factorha4=& factorha5=&factorha6=&factoraw=40&factorsha=69&x=0&y=0

Beim theoretischen Durchspielen des ersten Sudes sind noch ein paar Fragen aufgekommen, die ich hier stellen möchte:

1. Wir dachten daran, die Maische direkt in den Läuterbottich laufen zu lassen. Hahn auf, Pfanne leer, fertig. In Hanghofers Buch wird mehrfach darauf hingewiesen, dass Sauerstoffzufuhr im Brauprozess schädlich ist. (Oxidation) Geht das so einfach also gar nicht? Muss an den Hahn ein Schlauch? Oder ist das nicht so wild?

2. Wir haben einen Gegenstromwürzekühler wie diesen hier geplant http://www.bierbrauerei.net/bierbrauerei-net_bp_gegenstromwue rzekuehler.pdf . So richtig klar ist nicht, wie das Hopfenseihen am Besten zu machen ist. Reicht es aus, zu whirlpoolen und vor den Schlauch diesen Heißtrubfilter (dieses Metallschrubbschwammdingens) zu klemmen? Oder ist es sinnvoll, im Gärfass noch einen Filter zu hängen, um die alles rauszufiltern?

3. Wie belüften wir die Würze am besten und sichersten in ausreichender Weise, wenn sie nach dem kühlen im Gärfass gelandet ist?

4. Das Ansetzen der Hefe sit mir noch nicht komplett klar. Wir haben 2 Beutel Trockenhefe. Wann und wie bereiten wir die zu? Am Abend vorher mit zum Beispiel Malzbier? Oder am Brautag mit etwas Würze? Letzteres kann doch zeitlich nicht so recht hinhauen. Die Hefe benötigt doch sicher etwas Zeit. Und solange steht die Würze im Gärfass rum und wartet auf Bakterien.

Grüße,
Marco


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Du kannst es Dir vorstellen. Also kannst Du es auch b(r)auen.
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Knaecke
Beiträge: 287
Registriert: 23.3.2012
Status: Offline
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 08:58  
1. Oxidation im Heiß-Bereich wird m.E.n. überschätzt, zumindest im Hobbybereich. Die O2 Löslichkeit über 30°C ist recht gering.
2. Zieht ihr die Würze über den Panzerschlauch im Läuterbottich nach dem Whilpool oder wollt ihr den Whirlpool in der Maisch/Würzepfanne durchführen? Dafür bräuchtet ihr dann nämlich einen Hopfensiphon/seier.
3. Einfach die Kühle Würze von oben ins abgedeckte Gärfass rieseln lassen. Wenn alles drinn ist das Fass verschließen, gut schütteln, dann wieder öffnen und 2-3mal wiederholen.
4. Ich ziehe mir einfach immer ~1L Vorderwürze. Die Hefe wird zunächst in 1L abgekochtem, 25°C-warmem Wasser resuspendiert. Wenn die Vorderwürze kalt ist dazu mischen. Evtl. kann man dem Wasser auch etwas Haushaltszucker zusetzen. 1-2 Stunden warten und Hefe dann zum Gärfass mischen, oder vorlegen (Kühlung muss dann aber 100% stimmen, weil heiße Würze mag die Hefe nicht :))
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Boern
Beiträge: 310
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 10:04  

Zitat von Nansen, am 17.4.2013 um 06:59

1. Wir dachten daran, die Maische direkt in den Läuterbottich laufen zu lassen. Hahn auf, Pfanne leer, fertig. In Hanghofers Buch wird mehrfach darauf hingewiesen, dass Sauerstoffzufuhr im Brauprozess schädlich ist. (Oxidation) Geht das so einfach also gar nicht? Muss an den Hahn ein Schlauch? Oder ist das nicht so wild?


Bei heißer Würze würde ich einen Schlauch nehmen


Zitat von Nansen, am 17.4.2013 um 06:59

2. Wir haben einen Gegenstromwürzekühler wie diesen hier geplant http://www.bierbrauerei.net/bierbrauerei-net_bp_gegenstromwue rzekuehler.pdf . So richtig klar ist nicht, wie das Hopfenseihen am Besten zu machen ist. Reicht es aus, zu whirlpoolen und vor den Schlauch diesen Heißtrubfilter (dieses Metallschrubbschwammdingens) zu klemmen? Oder ist es sinnvoll, im Gärfass noch einen Filter zu hängen, um die alles rauszufiltern?

Ich habe im Gärfass noch einen Sputnik. Da bleibt aber fast nichts mehr hängen.
Ich nutze den Filter jedoch, alle Reste aus der Pfanne noch einmal durchzuschicken, damit mir ja kein Liter verloren geht.


Zitat von Nansen, am 17.4.2013 um 06:59

3. Wie belüften wir die Würze am besten und sichersten in ausreichender Weise, wenn sie nach dem kühlen im Gärfass gelandet ist?

Mit einem Schneebesen mit Schütteln oder einer Aquariumpumpe - macht keinen Unterschied.


Zitat von Nansen, am 17.4.2013 um 06:59

4. Das Ansetzen der Hefe ist mir noch nicht komplett klar. Wir haben 2 Beutel Trockenhefe. Wann und wie bereiten wir die zu? Am Abend vorher mit zum Beispiel Malzbier? Oder am Brautag mit etwas Würze? Letzteres kann doch zeitlich nicht so recht hinhauen. Die Hefe benötigt doch sicher etwas Zeit. Und solange steht die Würze im Gärfass rum und wartet auf Bakterien.

Die Hefe sollte möglichst in einem desinfizierten Gefäß mit ausreichender Belüftungsmöglichkeit durchgeführt werden (z.B. Erlenmeyer-Kolben).
Je länger die Hefe Zeit hat, sich zu vermehren, desto besser. Wenn das Gefäß entsprechend abgedeckt ist, sollte es zu keiner Infektion kommen. Direkt ins Gärfass scheint mir riskant.
Ansetzen könnt ihr erstmal mit abgekochtem Karamalz (ggf. Hefe vorher in abgekochtem Wasser rehydrieren). Hilfreich ist eine Aquariumpumpe zur Belüftung oder - die Luxusversion - ein Magnetrührer.


Mit besten Grüßen
Börn

Edit: Redaktionell


[Editiert am 17.4.2013 um 10:30 von Boern]



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Besten Gruß
Börn

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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 10:08  

Zitat von Knaecke, am 17.4.2013 um 08:58
1. Oxidation im Heiß-Bereich wird m.E.n. überschätzt, zumindest im Hobbybereich. Die O2 Löslichkeit über 30°C ist recht gering.

Andererseits läuft die Oxidation bei hohen Temperaturen schneller ab.

Ich habe da in der Praxis auch einen anderen Eindruck gewonnen. Meines Erachtens ist die Oxidation nach Infektionen der häufigste Fehler bei Hobbybrauerbieren und man glaubt's kaum, selbst in den Bieren einiger Gasthausbrauereien.


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Knaecke
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 10:23  

Zitat von Ladeberger, am 17.4.2013 um 10:08

Zitat von Knaecke, am 17.4.2013 um 08:58
1. Oxidation im Heiß-Bereich wird m.E.n. überschätzt, zumindest im Hobbybereich. Die O2 Löslichkeit über 30°C ist recht gering.

Andererseits läuft die Oxidation bei hohen Temperaturen schneller ab.

Ich habe da in der Praxis auch einen anderen Eindruck gewonnen. Meines Erachtens ist die Oxidation nach Infektionen der häufigste Fehler bei Hobbybrauerbieren und man glaubt's kaum, selbst in den Bieren einiger Gasthausbrauereien.


Das stimmt natürlich und ich hatte mir überlegt das auch noch einzubringen. Die für die Geschmacksstabilität und Qualität wesentlichen Oxidationsgefahren entstehen aber hauptsächlich im Kaltbereich, besonders auch wegen den dort präsenten Hopfeninhaltsstoffen. Beim Maischen kann eher wenig passieren würde ich sagen.
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Nansen
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smilies/thumbup.gif erstellt am: 17.4.2013 um 10:43  
Danke schon mal für die Hilfe!

Also versuchen wir zunächst mal die Oxidation im Kalten zu mindern. Das kriegen wir hin, denk ich. Beim Maischen bräuchten wir aber 'n fettes Stück Schlauch zum Läuterbottich runter. :puzz:
Die Würze wird gewhirlpoolt und mit nem Hopfenseiher aus der Pfanne geholt. Ans Ende hängen wir also zusätzlich einen Filterbeutel/Sputnik.

Ist da noch das Thema Hefe:
Wenn ich das richtig verstehe, genügt es tatsächlich, die 2 Beutelchen Trockenhefe am Brautag anzustellen? Alternativ macht man aus weniger Hefe ein paar Tage früher einen Starter mit Malzbier.
Andere Frage: Ist es schlimm, wenn man zu viel Hefe ins Gärfass kippt? Zuwenig ist schlecht. Das ist klar.

Und ich sehe schon kommen, dass wir demnächst auch Hefekulturen hochpäppeln und über den Winter bringen... :)


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Knaecke
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 11:00  
Also ich habe bisher meine Trockenhefe immer am Brautag konditioniert und hatte keine Probleme...
Hefen sind halt doch meist sehr genügsam...

Hohe Hefekonz. im Starter hat den Effekt der Gärzeitverkürzung. Nachteil: Kaum Junghefe Bildung, d.h. evtl. schlecht bei Erntehefe (Stichwort Hefeführung)
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Boern
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 11:18  
zu viel Hefe passt immer (außer vielleicht beim Weißbier - ist aber ein anderes Thema).
Zu wenig kann gerade beim Untergärigen zu sehr langer Vergärzeit führen (siehe die vielen Posts mit "Hefe kommt nicht an" im Forum).
Lieber einen Starter machen und auf "Nummer Sicher" gehen.

Gruß
Börn


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Besten Gruß
Börn

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