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Autor: Betreff: Mein kleiner Jubiläumssud
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FantaRainer
Beiträge: 565
Registriert: 17.4.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 13:30  
Hallo Braufreunde!

Da bei mir ein kleines Braujubiläum ansteht dachte ich, ich eröffne mal wieder einen dieser "könnt-ihr-da-alle-nochmal-drüberschauen-Threads" denn das Bier soll wirklich wirklich gut werden, vielleicht sogar ein Jahrhundertsud...
Geplant ist ein dunkles Weizenbier, dass sich wie folgt zusammensetzt:

2300g Weizenmalz dunkel
2200g Münchner
100g Gerstenflocken
30g Carafa spez. II

Die Schüttung ist jetzt recht unspektakulär, aber ich habe mir vorgenommen Dekoktionen zu machen und das mache ich zum ersten Mal :redhead:

Eingemaischt wird bei 45°C in 8L Wasser, 20 Minuten Rast.
Mit Infusion von 6,5 L soll es auf 64°C hochgehen,
Nach 20 Minuten werden 4,4L abgezogen, verzuckert, gekocht und wieder zugebrüht - ergibt 72°C
Nach 15 Minuten werden 4,8L abgezogen, kochen, zubrühen - 78°C abmaischen.

Soweit so gut - Das Bier soll noch angenehm vollmundig sein. Ich denke für die erste Dekoktion gehen ja mal locker 30 Minuten drauf, Maltoserast der Hauptmaische wäre also gute 50 Minuten. Kann ich die Tailmaische eventuell auch schon früher ziehen oder sind die 20 Minuten ok? was denkt Ihr?

Was den Hopfen angeht wird nur gebittert, auf etwa 16 IBU, die ca. 13°P gegenüber stehen werden. Find ich für ein Weizen eigentlich ok so.
Vielleicht hat noch jemand einen Geheimtip was die HEfe angeht, ansonsten tendiere ich im Moment zu Schneider Hefe.

Bin für alle Verbesserungsvorschläge und Anregungen offen, außer die Schüttung. Die steht, da ich das schon so bestellt habe :)

Grüße, Robin


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"Ein intelligenter Mann ist manchmal dazu gezwungen betrunken zu sein, um Zeit mit Idioten zu verbringen" (Hemingway)
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Kurt
Beiträge: 2795
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 14:58  
Sieht doch ganz gut aus. Über die Gerstenflocken kann man sich streiten - schaden werden sie nicht.

Die erste Rast bei 45°C macht Sinn, ist aber nur zu erreichen, wenn Du das Wasser vor dem Einmaischen wärmer (~50°C?) machst. Die erste Dekoktion würde ich mit Dickmaische machen.
Die Mengen (4,4 bzw. 4,8L) kommen mir etwas gering vor. Das würde ich nochmal nachrechnen und im Zweifel etwas mehr Kochmaische nehmen. Tendenziell landet man beim Zubrühen eher unter, als über der Zieltemperatur. Das nervt dann, weil man nochmal ne Dekoktion nachschieben muss. Überschüssige Kochmaische zurückzuhalten und erst nach Abkühlung auf die Ziel-Maischtemperatur zuzugeben ich da entspannter.

Ich weiß nicht, wie sich Carafa beim Kochen verhält (Stichwort Röstbittere). Evtl. erst später hinzugeben.

Grüße!


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FantaRainer
Beiträge: 565
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 15:22  
Hi und Danke schonmal für die Antwort!

Zitat:
Über die Gerstenflocken kann man sich streiten - schaden werden sie nicht

Ist nur einer Resteverwertung und 100g sind ja auch eher eine homöopathische Dosis.

Zitat:
Die Mengen (4,4 bzw. 4,8L) kommen mir etwas gering vor

Tja da bin ich mir auch unsicher... ich habs wie gesagt noch nie gemacht, die Mengen hat der Kalkulator von Müggelland ausgespuckt. Ich denke ich nehm etwas mehr und schau dann mal.
Edit: Vergessen zu sagen, dass die Maische im Einkocher gemacht wird, kann also im Notfall auch nachheizen :D

Zitat:
Ich weiß nicht, wie sich Carafa beim Kochen verhält (Stichwort Röstbittere). Evtl. erst später hinzugeben

Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. sind zwar nur 30g für die Farbe, aber ich denke die werde ich trotzdem erst zur 72er Rast dazugeben nachdem ich die Teilmaische gezogen habe.

Was macht es denn prinzipiell für einen Unterschied, ob ich jetzt Dünn- oder Dickmaische nehme?

Gruß, Robin


[Editiert am 17.4.2013 um 15:24 von FantaRainer]



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Kurt
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 15:43  
Bei der Dickmaische kochst Du die Stärke förmlich aus dem Malz heraus. Dadurch steigt die Ausbeute deutlich (bei mir um etwa 5 Prozentpunkte). Auch die Spelzen werden intensiver ausgelaugt, was zum Dekoktionsgeschmack beiträgt. Die Enzyme befinden sich eher in der Dünnmaische, bei der ersten Dekoktion sollen sie geschont werden, damit sie sich dann nach dem Zubrühen der Kochmaische auf die herausgelöste Stärke stürzen können.

Das Maischen im Einkocher macht die Dekoktion wirklich entspannt, ich mache das auch manchmal und fahre nur eine Dickmaische auf 64°C - den komplette Rest des Maischens darf dann der Einkocher heizen. Quasi eine Mischung aus Dekoktion und Bottichmaische :)

Noch am Sonntag habe ich ein Weizen mit Dekoktion im 25L Thermoport gemacht - Dekoktion ist super!


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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 18:33  

Zitat:
vielleicht sogar ein Jahrhundertsud...


...als ich das gelesen habe, musste ich spontan hieran denken: http://www.youtube.com/watch?v=2vibzaqKVp4 ;)


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FantaRainer
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 18:48  
:D das war auch als Anspielung darauf gemeint ;)


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darkenemy
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2013 um 20:41  

Zitat von FantaRainer, am 17.4.2013 um 13:30
...Kann ich die Tailmaische eventuell auch schon früher ziehen oder sind die 20 Minuten ok? was denkt Ihr?...

Hallo Robin, ich braue zwar erst seit einem Jahr, aber relativ regelmäßig (jetzt knapp 16 Sude) und mittlerweile nur noch mit Dekoktionen. Die Zeiten hatten mich damals auch irritiert, aber ich habe dann einfach die Rastzeiten beibehalten, was wohl weitgehend kaum einen großen Unterschied gemacht hat, als bei Infusion angesteuerten Rasten. Vermutlich, weil Aufheizzeiten auch relativ lange dauern und vermutlich sogar auf 1°C/Min. definiert wurden, damit man sich an die älteren Dekoktionsrastzeiten halten kann. Aber das ist MEINE Theorie :D.

Wie willst Du denn maischen? Im Bottich oder im Topf? Beim Weizen ohnehin praktisch, heizen zu können für die ersten Rasten, wäre es gut, die Möglichkeit zum Nachheizen zu haben, dann kann man da schonmal im Bedarfsfall ausgleichen. Damals hab ich das meistens mit kaltem oder kochendem Wasser getan, was funktionierte, aber natürlich die Zubrühmengen veränderte. Heute schöpfe ich langsam hinzu und treffe so ganz gut die gewünschten Temperaturen.

Ansonsten: irgendwie kann man da gar nicht soo viel falsch machen, wie ich festgestellt habe...und ich kann schonmal recht verpeilt sein...


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FantaRainer
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red_folder.gif erstellt am: 18.4.2013 um 08:43  

Zitat:
Wie willst Du denn maischen? Im Bottich oder im Topf?

gemaischt wird im Einkocher, kann also nachheizen falls die Temperatur mal nicht passt und die Kochmaischen mache ich in einem zweiten Einkocher. Ich denke der dürfte die relativ geringen Mengen ja ziemlich schnell auf Temperatur bringen.

Zitat:
Ansonsten: irgendwie kann man da gar nicht soo viel falsch machen, wie ich festgestellt habe...und ich kann schonmal recht verpeilt sein...

Tja dann sag ich mal Augen zu und durch. Ich hba auch nicht wirklich Angst viel falsch zu machen - Bier wirds immer - aber ich habe relativ hohe Erwartungen ehrlich gesagt und die würde ich mir selber auch gern erfüllen...
Was das verpeilt sein angeht, never mind... bin ich auch meistens ;)


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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 18.4.2013 um 08:51  
Berichte mal bitte, wie gut sich 5 L Dickmaische im Einkocher kochen lassen! bedingt durch meinen neuen Thermoport-Läuterbottich wäre der beim Maischen ja frei ... sonst mache ich das immer auf dem Herd.


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FantaRainer
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red_folder.gif erstellt am: 18.4.2013 um 11:23  
Ich werde davon berichten. Samstag wirds gebraut...

Grüße und danke für eure Hilfe!
Robin


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FantaRainer
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red_folder.gif erstellt am: 20.4.2013 um 19:58  
So, nachdem ich jetzt dekoktionsmäsig entjungfert bin :D hier nun ein kurzes Update:
Generell hat alles super geklappt, habe auch fast nichts nachheizen müssen. Die kochmaische im einkocher zu machen ist völlig problemlos. Natürlich muss man rühren, rühren, rühren, aber das muss man denke ich auf dem Herd auch. Die Gefahr des anbrennens ist also m.e. nicht höher.
Zeitintensiver ist es natürlich schon, dafür wär allerdings die Ausbeute satte 5 % besser als gewohnlich :o
Wenn jetzt der Geschmack noch überzeugt mache ich das auf jeden Fall wieder.

Grüße, robin


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