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Autor: Betreff: Nachgärung, Reifung, CC-Kegs und Frühlingstemperaturen
Junior Member
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Kroechi
Beiträge: 13
Registriert: 29.10.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2013 um 06:07  
Hallo zusammen,

ich bin noch nicht lange Hobbybrauer sondern habe im November angefangen und gerade erst meinen 4. Sud hinter mich gebracht. Entsprechend fehlt noch die Erfahrung.
Ich habe aber bereits nach dem 3. Sud die Schnauze voll gehabt vom Flaschenspülen und habe mir kurzerhand 4 CC-Kegs nebst Adaptern für Zapanlage und CO2-Flasche, Spundventil mit Manometer und Umdrückset beschafft. :-)

Mein vor eineinhalb Wochen gebrautes untergäriges Pils habe ich bereits in einem der Kegs mit gekürztem Steigrohr zur Nachgärung abgefüllt.

Ich bin bisher streng nach Hagen Rudolphs Anleitung aus seinem Buch "Heimbrauen" vorgegangen. Er geht meines Erachtens nach mit recht simpler Methode und überschaubarem Equipment vor und hat mit mehreren hundert Suden auf diese Weise wohl gute Erfahrungen gemacht. Ich mache das also bislang genauso - und der Umstieg auf Kegs ist somit die einzige Abweichung.
Hagen Rudolph gärt im offenen Gärbottich (ohne Gärröhrchen). Wenn die Hauptgärung durch ist, wird die nach dem Ausschlagen abgefüllte Speise ein paar Stunden neben den Gärbottich gestellt und anschließend bei angenäherter Temperatur einfach zum Jungbier in den Bottich gekippt. Unmittelbar danach wird abgefüllt (ohne warten oder aufwirbeln des abgesetzten Sediments). Dann werden die Flaschen/Fässer bei der gleichen Temperatur ein paar Tage bei Zimmertemparatur zur Nachgärung gelagert und dann "möglichst kalt gestellt". Das ist alles bis die Flasche dann geöffnet wird.

Der Absatz über Nachgärung und Reifung ist so kurz gehalten, dass Nachgärung und Reifung für mich bisher ein und der selbe Vorgang gewesen ist.

Nun entnehme ich aber dem Forum, dass das ganz und gar nicht der Fall ist sondern die Nachgärung nach wenigen Tagen abgeschlossen ist und die Hefe somit nicht mehr gebraucht wird - wegen der Autolyse mitunter sogar stört. Die Reifung scheint bei vielen von euch tatsächlich bei 0 Grad oder leicht darüber stattzufinden.

Nun kommt in meinem Fall eine ungünstige Bedingung hinzu: Keine vernünftige Kälte. Ich kann und will für die Zeit der (Kälte-)Reifung keine aktive Kühlung in Form von Kühlschrank oder -truhe verwenden. Zeitgleich beginnt aber die warme Jahreszeit und mein Keller gibt aktuell gemessen nur Temperaturen von 16,5 bis 18,5 Grad her. Womöglich wird es noch wärmer. Das kann ich noch nicht sagen. Das ist also durchaus ein Wert bei dem die Hefe in dem kommenden Wochen noch aktiv bleibt und sich womöglich schon während der Reifung beginnt zu zerfleischen. in den Wintermonaten hatte ich das Bier auf dem kalten Dachboden gelagert.

Macht es unter diesen Umständen Sinn das Bier bereits jetzt in ein anderes Fass umzudrücken? Ich wollte das eigentlich ursprünglich erst am Ende der Reifung nach frühestens 6 Wochen machen - bin jetzt aber irritiert.
Oder ist die Nachgärung möglicherweise doch noch nicht abgeschlossen? Die Abfüllung ins Fass (und einigen Flaschen) war vor einer Woche. Seit Montag stehen die Behältnisse im Keller, heute ist Donnerstag. Ich habe nach dem Abfüllen mit CO2 den Druck auf 2 bar eingestellt. Anschließend ist das Manometer zunächst auf 1,7 gefallen (klar, das Bier hat das CO2 zunächst absorbiert). Zuletzt zeigte das Manometer 2,3 bar an. Das müsste aber auch ungefähr der Druck sein, bei dem das Spundventil Dampf ablässt. Habe es zuvor nur so là là getestet....

Viel Geplenkel, Vorgeschichte und status quo. Viele Wege führen scheinbar nach Rom - aber "Bier wird's immer", wie ich hier irgendwo in einem anderen Thread gelesen habe ;-)

Habt ihr Erfahrungen und Tipps zu meiner Situation?
Und in den Sommermonaten vielleicht doch eher obergäriges Bier brauen?
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Posting Freak
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morpheus_muc
Beiträge: 948
Registriert: 20.11.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2013 um 07:48  
Das sind zwei paar Stiefel:

Zitat von Kroechi, am 25.4.2013 um 06:07
(...)Ich kann und will für die Zeit der (Kälte-)Reifung keine aktive Kühlung in Form von Kühlschrank oder -truhe verwenden.

Dann wird das mit den KEGs im Sommer schwierig, denn was willst mit dem Bier in den KEGs im Sommer machen? Abfüllen mit Gegendruckabfüller? Braucht sehr kalte Fässer, da sonst Schaumparty... Direktzapfen aus'm Faß? Selbst wenn Du es mit einem guten Kompensatorhahn ausm Faß bekommst, ein Pils mit 18°C trinken? :puzz: Dann bräuchtest n Durchlaufkühler, für das Geld bekommst aber locker 'ne Truhe. Also irgenwie glaub ich, dass Du bei der KEG-Geschichte auf Dauer um 'ne Kühltruhe nicht herumkommen wirst.

Zitat:
(...) in den Sommermonaten vielleicht doch eher obergäriges Bier brauen?(...)

Das musst Du ohne Kühlmöglichkeit für die Hauptgärung ohnehin, denn für ordentliches untergäriges Bier brauchst eine Möglichkeit, schon das Gärfaß bei etwa 8 - 12°C zu lagern...

Fazit: Ohne Kühlmöglichkeit im Sommer obergärig mit herkömmlicher Flaschengärung brauen. Machen übrigens viele hier so...

Viele Grüße
Michael


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Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2013 um 08:37  
Hi,

von Mitte Oktober bis Ende März (siehe "Märzen") wird untergärig gebraut, die restliche Zeit obergärig. So haben es uns die Alten vor der Erfindung der Kühlmaschine vorgemacht und sie hatten recht.

Mit einer thermostatgesteuerten Tiefkühltruhe sieht das natürlich anders aus. Aufwand und Kosten auch.

Ganz nebenbei sind für mich die Sommerbiere obergärig, wie Weizen, Kölsch, Alt oder Sambas Pale Ale.

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Junior Member
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Kroechi
Beiträge: 13
Registriert: 29.10.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2013 um 18:53  
@morpheus: Eine Zapfanlage mit Durchlaufkühlung habe ich, die ich bei Bedarf aktiviere. Und somit auch CO2. Das hätte sonst in der Tat im Sommer wenig Sinn. Aber brauche ich zum Umdrücken von einem in das andere Fass "kalte" Fässer? Das höre ich zum ersten mal. Bislang war mehrfach an unterschiedlichen Stellen nur die Rede davon, dass das Zielfass entsprechend mit CO2 ausgeblasen und ca. 1 bar Druck haben sollte, um dann mit etwas mehr Druck auf dem ersten Fass das ganze umzusiedeln. Von niedrigen Temperaturen die dabei notwendig sind habe ich keine einzige Silbe gelesen. :puzz:
Ich habe bei mir im Mietshaus keine Möglichkeit eine Truhe zu betreiben. In der Wohnung ist kein Platz und im Keller gibt es nur den Allgemeinstrom wie im Treppenhaus. Da darf ich mich nicht dranklemmen. Und "nur" für mein Bier soetwas zu betreiben finde ich ökologisch und ökonomisch dann auch nicht mehr gerechtfertig. (ja, ich weiß - die Durchlaufkühlung zieht auch ganz ordentlich Strom)

@Erlenmeyer: Dann greife ich die klassische Variante des Brauens obergäriger Biere im Sommer gerne auf. Ich bin ohnehin mit dem Anspruch und dem Ansatz nur nach Reinheitsgebot zu brauen und eher klassisch zu arbeiten. Den Aufwand in gewissem Maße also gering zu halten. Die bisherigen Investitionen des Equipments reichen auch erstmal. Das waren schon ein paar Hunderter...
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