Hallo zusammen,
ich bin noch nicht lange Hobbybrauer sondern habe im November angefangen
und gerade erst meinen 4. Sud hinter mich gebracht. Entsprechend fehlt noch
die Erfahrung.
Ich habe aber bereits nach dem 3. Sud die Schnauze voll gehabt vom
Flaschenspülen und habe mir kurzerhand 4 CC-Kegs nebst Adaptern für
Zapanlage und CO2-Flasche, Spundventil mit Manometer und Umdrückset
beschafft. :-)
Mein vor eineinhalb Wochen gebrautes untergäriges Pils habe ich bereits in
einem der Kegs mit gekürztem Steigrohr zur Nachgärung abgefüllt.
Ich bin bisher streng nach Hagen Rudolphs Anleitung aus seinem Buch
"Heimbrauen" vorgegangen. Er geht meines Erachtens nach mit recht simpler
Methode und überschaubarem Equipment vor und hat mit mehreren hundert Suden
auf diese Weise wohl gute Erfahrungen gemacht. Ich mache das also bislang
genauso - und der Umstieg auf Kegs ist somit die einzige Abweichung.
Hagen Rudolph gärt im offenen Gärbottich (ohne Gärröhrchen). Wenn die
Hauptgärung durch ist, wird die nach dem Ausschlagen abgefüllte Speise ein
paar Stunden neben den Gärbottich gestellt und anschließend bei
angenäherter Temperatur einfach zum Jungbier in den Bottich gekippt.
Unmittelbar danach wird abgefüllt (ohne warten oder aufwirbeln des
abgesetzten Sediments). Dann werden die Flaschen/Fässer bei der gleichen
Temperatur ein paar Tage bei Zimmertemparatur zur Nachgärung gelagert und
dann "möglichst kalt gestellt". Das ist alles bis die Flasche dann geöffnet
wird.
Der Absatz über Nachgärung und Reifung ist so kurz gehalten, dass
Nachgärung und Reifung für mich bisher ein und der selbe Vorgang gewesen
ist.
Nun entnehme ich aber dem Forum, dass das ganz und gar nicht der Fall ist
sondern die Nachgärung nach wenigen Tagen abgeschlossen ist und die Hefe
somit nicht mehr gebraucht wird - wegen der Autolyse mitunter sogar stört.
Die Reifung scheint bei vielen von euch tatsächlich bei 0 Grad oder leicht
darüber stattzufinden.
Nun kommt in meinem Fall eine ungünstige Bedingung hinzu: Keine vernünftige
Kälte. Ich kann und will für die Zeit der (Kälte-)Reifung keine aktive
Kühlung in Form von Kühlschrank oder -truhe verwenden. Zeitgleich beginnt
aber die warme Jahreszeit und mein Keller gibt aktuell gemessen nur
Temperaturen von 16,5 bis 18,5 Grad her. Womöglich wird es noch wärmer. Das
kann ich noch nicht sagen. Das ist also durchaus ein Wert bei dem die Hefe
in dem kommenden Wochen noch aktiv bleibt und sich womöglich schon während
der Reifung beginnt zu zerfleischen. in den Wintermonaten hatte ich das
Bier auf dem kalten Dachboden gelagert.
Macht es unter diesen Umständen Sinn das Bier bereits jetzt in ein anderes
Fass umzudrücken? Ich wollte das eigentlich ursprünglich erst am Ende der
Reifung nach frühestens 6 Wochen machen - bin jetzt aber irritiert.
Oder ist die Nachgärung möglicherweise doch noch nicht abgeschlossen? Die
Abfüllung ins Fass (und einigen Flaschen) war vor einer Woche. Seit Montag
stehen die Behältnisse im Keller, heute ist Donnerstag. Ich habe nach dem
Abfüllen mit CO2 den Druck auf 2 bar eingestellt. Anschließend ist das
Manometer zunächst auf 1,7 gefallen (klar, das Bier hat das CO2 zunächst
absorbiert). Zuletzt zeigte das Manometer 2,3 bar an. Das müsste aber auch
ungefähr der Druck sein, bei dem das Spundventil Dampf ablässt. Habe es
zuvor nur so là là getestet....
Viel Geplenkel, Vorgeschichte und status quo. Viele Wege führen scheinbar
nach Rom - aber "Bier wird's immer", wie ich hier irgendwo in einem anderen
Thread gelesen habe ;-)
Habt ihr Erfahrungen und Tipps zu meiner Situation?
Und in den Sommermonaten vielleicht doch eher obergäriges Bier brauen?