Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2013 um 07:18 |
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Da ich mich die letzten 2 Sude mit dem Grünschlauchen befasst habe kommt in
mir die Frage
hoch ob der Vergärgrad also der Restextraktgehalt den ich mit der
Schnellvergärprobe erreiche
wohl der gleiche ist den das Bier unter Druck in der Flasche erreicht ?
Ich könnte mir vorstellen das die Hefe, womöglich je nach Typ, in der
Flasche einen geringen Vergärgrad
erreicht da hier der entstehende Druck die Hefe evtl. behindert.
Wer kann etwas dazu sagen ?
Grüsse
Bernd
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2013 um 07:33 |
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Das Thema wurde zwar schon tausendmal besprochen und das erst vor kurzem,
aber hier nochmal meine Erfahrungen. Die EVG stimmt meistens nicht, unter
den wärmeren Bedingungen wird meist nicht der Wert erzielt, den
letztendlich der Süd und der Hauptgährung erreicht. Das kann auch an
kontermination durch Fremderreger geschehen. Bei mir hat noch nie eine SVP
gestimmt meistens um 0,5 Plato aber auch um 1 Plato.
Und nun kommt auch mein Rat, Flaschengährung und UG sind Sachen die nicht
zueinander passen. Zuviel CO2 im Bier ist grauselig und bis es ausgegast
ist, ist auch schon das Bier nicht mehr so schmackhaft. Karbonisiert mit
Zucker oder Speise zieht meist Hefeschlamm und der Flasche mit sich. UG
Hefen schmecken meines erachten nicht sonderlich gut, OG Hefen sind meist
geschmacklich gut.
Jetzt gibt es dazu natürlich 1000 andere Meinungen und Erfahrungen, am
besten du sammelst da deine Eigenen. Geschmacksache, sagte der Affe und
biss in die Seife.
Ich gehe bei UG wie folgt vor:
HG bis auf 4-5 Plato im Gärfass.
Dann ab aufs Keg.
Stehen lassen und 3-4 Wochen vergessen. Dann ist es auch Def. durch.
Ab in die Kaltreifung.
Kellerfee rauf und 2 Wochen stecken lassen.
Fass umdrücken und ab dafür.
Trinken und genießen....
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2013 um 07:56 |
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Das ist schon sehr pauschalisiert. Ich habe
z.B. ein Helles mit der W34/70 gebraut, Nachgärung in Flaschen.
Schüttelt man das Geläger auf, schmeckt es wie ein klassisches
Zwickel-/Kellerbier. Klar, Geschmacksfrage, aber pauschal schlecht?
Die Hefe sedimentiert gut, schänkt man also vorsichtig ein, kann man es
auch problemlos "ohne" Hefe trinken.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2013 um 08:23 |
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"Leider" habe ich bei den letzten drei Suden bewusst das Grünschlauchen
angewandt so das ich nicht kontrollieren
konnte ob die SVP im warmen tiefer runter vergärt als der Gärbottich bei 10
Grad Celsius.
Was ich mal machen kann ist das abgelagerte Bier, dessen Höhe der SVP ich
noch weiss, aus der Pulle zu holen
und zu schauen wie weit runter das in der Flasche unter Druck vergoren
wurde.
Ich versuche mich im Grünschlauchen weil ich es bei UG einfacher und
schneller finde.
Wenn es nicht regelmässig bei mir zum Ziel führen wird dann gebe ich es
wieder auf.
Bis dahin will ich meine Erfahrungen damit sammeln.
Der erste grüngeschlauchte Sud war mit 0,9 Grad Plato über SVP nach der
Flaschengärung übercarbonisiert.
Der zweite Sud mit 0,5 über SVG fast ein bisschen zu wenig carbonisiert.
Der dritte scheint genau zu passen.
Wenn aber der Wert der warm vergorenen SVP deutlich von dem Vergärgrad in
der Flasche/Fass bzw dem gekühlten
Gärbottich abweichen sollte dann ist mir der Sinn der SVP schleierhaft.
Ich hoffe das ist nicht der Fall.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 6.5.2013 um 09:12 von BerndH]
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Antwort 3 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2013 um 08:51 |
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Ich sag ja das muss jeder selbst wissen. Auf dem letzen Treffen konnte ich
mich mit einem Braumeister unterhalten, der genau mein Lieblingszwickel
herstellt. Dabei kam die Frage auf, wie sie die Trübung des Bieres
herstellen, und eben meine Erfahrung bezüglich UG Hefen. Er sagte zu mir,
dass es sich bei den Trubstoffen um Eiweißtrub und nicht um abgekochtes
Hefesediment handelt. Ich finde UG Hefen schmecken gallig bitter und da
habe ich leider keine Ausnahme geschmeckt.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2013 um 09:38 |
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Das kann ich - zumindest für die W34/70 - nicht
bestätigen.
Dass kommerzielle Zwickelbiere oft durch Eiweis getrübt sind, kann ich
nachvollziehen, so ist die Trübung gleichmaßig und setzt sich nicht ab.
Im Gegensatz dazu gibt es aber auch Weizenbiere, die mit UG Staubhefe
versetzt werden... Alles Verarsche.
Letztens hatte ich ein Naturtrübes, dass komplett geklär war - wie bei
Selbstgebrauten hatten sich alle Trubstoffe unten abgesetzt. Es war ein
Waldhaus, für den richtigen Zwickelgenuss habe ich den Bodensatz
aufgeschüttelt, war recht lecker.
Um aufs Grünschlauchen zurückzukommen: Halte ich für schlecht kalkulierbar
und produziert unnötig viel Bodensatz.
Ich legen den Zucker ungelöst in die Flaschen vor, somit habe ich weder das
Bier verdünnt, noch unterschiedlich karbonisierte Flaschen. Außerdem kann
ich warten, bis sich die Hefe im Gärbehälter abgesetzt hat. Ich denke, das
ich für uns Hobbybrauer eine sehr gute Methode, solange man in Flaschen
nachgärt.
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 23 Registriert: 26.1.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.5.2013 um 09:38 |
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Hier quasi als Nachtrag zu meinem eigenen, kürzlich aufgeschalteten Thread
zum gleichen Thema: Die Schnellvergärprobe ist bei mir bei 2.2 Plato zu
stehen gekommen. Eine frühzeitig (aber ca. 1 Woche später als die SVP)
abgefüllte Flasche, etwas wärmer vergoren als der Hauptsud, kam bei ca.
2.7-2.8 Plato zu stehen. Der Hauptsud selber ist mittlerweile auch
endvergoren um steht bei ca. 3.0 Plato.
Fazit also: Zumindest in der Art wie ich die SVP geführt habe (sehr kleine
Menge, ca. 1dl) ist das Resultat für die Hauptgärung scheinbar nicht
relevant.
Ich bin sehr froh, habe ich nicht grüngeschlaucht und sitze jetzt nicht auf
120 unterkarbonisierten Flaschen!
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.5.2013 um 09:53 |
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Verlief die Gärung deines Hauptsudes kälter als die der SVP? Sehr
wahrscheinlich ja.
Unter Druck (aber warm) wurde also noch mehr Zucker vergoren als der
vermutlich kalte Hauptsud.
Erstaunlich.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 9.5.2013 um 09:53 von BerndH]
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 23 Registriert: 26.1.2012 Status: Offline
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erstellt am: 13.5.2013 um 10:34 |
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Hallo Bernd
Wie kommst du darauf, dass die SVP unter Druck stand? Ich habe sie in einer
lose verschlossenen Pet-Flasche gären lassen. Und ja, die Hauptgärung
verlief einiges kälter.
Grüsse
Raphael
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 16:33 |
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Hallo Raphael
Ich bezog mich auf diesen Satz von Dir : Zitat: | Eine frühzeitig (aber
ca. 1 Woche später als die SVP) abgefüllte Flasche, etwas wärmer vergoren
als der Hauptsud,
kam bei ca. 2.7-2.8 Plato zu stehen. Der Hauptsud selber ist mittlerweile
auch endvergoren um steht bei ca. 3.0 Plato. |
Ich meinte die Tatsache das die Gärung in der Flasche (unter Druck) weiter
runter ging als der Hauptsud.
Das fand ich interessant bzw. erstaunlich.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 14.5.2013 um 16:34 von BerndH]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.5.2013 um 17:52 |
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Hi,
Also, ich "grünschlauche" immer nach Gefühl
(ich weiss, ) - genauer gesagt: ich messe täglich den
scheinbaren Restextrakt, um so den Fortschritt der Gärung zu sehen. Wenn
ich also beispielsweise eine Gärgeschwindigkeit von 0,7°brix/Tag
feststelle, dann kann ich daraus, dem Maischverfahren (viel/wenig Maltose
bzw. Dextrine) und der verwendeten Hefe ungefähr ableiten, "wieweit es noch
runter geht".
Dann schlauche ich 0,6-1°P über dem angenommenen End-Vergärgrad ins Keg,
lasse ausgären und spunde dann schrittweise auf den gewünschten Druck
runter (meistens passt der Druck aber ganz gut).
ACHTUNG: bitte nicht nachmachen, wenn in Flaschen abgefüllt werden soll -
nur bei Nachgärung im Fass!
Grüße
Edit: achja, nach Gefühl deshalb weil die Schnellvergärprobe bei mir
eigentlich immer zuverlässig zu tiefe Vergärgrade ergibt, die die
Haupt-Menge im großen Gärbottich selbst nie erreicht...
[Editiert am 14.5.2013 um 17:55 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 10 |
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