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Autor: Betreff: Komischer Flaschendruck / 1. Sud
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Beiträge: 3
Registriert: 3.9.2012
Status: Offline
smilies/cry_smile.gif erstellt am: 8.5.2013 um 16:24  
Hallo zusammen,

nun brauche ich doch mal Eure Hilfe. Ich habe mich darin versucht ein Altbier zu brauen. Ich habe nach Rezept von Hagen Rudolph gebraucht und dachte mir, dass das für das erste mal auch reicht.

3,2 kg Münchener Malz
1,0 kg Weizen Malz dunkel
40g Röstmalz
Hallertauer Perle 8,6%, 47g
Z038 Altbier/Spezielbiere
HG 14L
NG 16L

Einmaischen 40°C
Maltoserast: 35 Minuten 64°C
1. Verzuckerungsrast: 20 Minuten bei 72°C
2. Verzuckerungsrast: 20 Minuten bei 78°C
Läutern
Anschwärzen
Kochen 90 Minuten mit 2 Hopfengaben
Ausschlagen (ca. einen Liter im Bottich gelassen, da mir der Filter kurz vor Ende zu komisch da lag, seis drum)
Stammwürze bei etwa 12,4%
Pauschal 3 Liter Speise abgefüllt
Abkühlen über Nacht auf 22°C, morgens Hefezugabe
Ankommen in der nächsten Nacht, mittags Kräusen
Einen Tag später Stammwürze bei ca. 4,2%, anschließend Spindel kaputt..... :thumbdown:
2 Tage noch gewartet und dann abgefüllt.

Jetzt bin ich davon ausgegangen, dass ich 16L im Gärbottich hab zzgl. 3L Speise im Kühlschrank, also insgesamt 19L. Nun kommt wahrscheinlich der erste Rechenfehler: Speise für 19 L ausgerechtet und mit einem Restextrakt von 3,5% gerechnet (Spindel ist ja defekt). Dann hatte ich ca. 2100ml die auch so in den Gärbottich gewandert sind, 900ml Speise hab ich weggelassen. CO2 sollte damit bei 5,5g liegen.

Blieben also am Ende noch insgesamt 18L Jungbier. Anschließend habe ich sofort abgefüllt und habe festgestellt, dass ich gerade einmal 15L bekommen habe. In den letzen beiden Flaschen war schon etwas mehr Geläge, worüber in dem Buch von HRu leider nichts steht. also nur die letzten beiden Flaschen mit ein wenig Geläge abgefüllt, den Rest dann aber im Bottich gelassen.

Jetzt hab ich die Flaschen zur Nachgährung auf Zimmertemperatur stehen lassen. Ich war dann unterwegs und bin nach 2 Tagen wieder gekommen. Jetzt wollte ich eine Flasche testen und schauen wie es ploppt. Meiner Meinung nach war der Sound perfekt. Dann hab ich noch zum Testen eine von den beiden letzten Flaschen genommen und es war eine sehr schaumige Angelegenheit. Also auch die vorletzte Flasche genommen, das gleiche. Dann die drittletzte, wieder der perfekte Plopp. Zu viel Geläge in der Flasche?

Dann habe ich nur zum testen eine der ersten abgefüllten Flaschen aufgemacht und auf der Flasche war so richtig richtig richtig Druck, so dass ich erst einmal Wischen durfe. Jetzt fass ich da erst Mal keine mehr von an denn ich weißt nicht so richtig was ich jetzt machen soll. :thumbdown:

Vielen Dank schon einmal für Eure kompetente Hilfe. Das Forum hier ist wirklich :thumbup:

Viele Grüße
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DerDennis
Beiträge: 2085
Registriert: 26.2.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 8.5.2013 um 17:22  
Hi,

1. Gärung ohne "h" - bitte.

2. Bei Zimmertemperatur schäumt ein Bier gern mal über beim Öffnen.

3. vermutlich ungleichmäßige Verteilung der Speise, daher beim nächsten Mal besser Speise in suaberen Eimer vorlegen, "Jungbier" draufschlauchen (es entsteht ein kreisförmiger Wirbel im Eimer, alles vermischt sich gleichmäßig), 10 Minuten warten und/oder vorsichtig mit sauberem Löffel umrühren, dann in Flaschen abfüllen...

4. Da die Gesamtmenge in den Flaschen (Bier+Speise) 13L war, bzw. evtl. knapp 14L wenn du die Flaschen sehr voll gemacht hast,
waren es am Anfang also ca. 13,5 - 2,1 = 11,4L Bier.

Daraus ergibt sich bei einer Speisegabe von 2100ml, Stammwürze 12,4%, EVG 3,5% und Gärtemperatur von 20°C ein CO2-Druck von 8g/L!
:o


Daher würde ich die Flaschen (zur Not portionsweise) gut kühlen (so um die 6-7°C) und dann vorsichtig entlüften, einfach auf einen Tisch stellen (die Flasche, nicht du), mit der einen flachen Hand fest von oben auf den Bügelverschluss drücken, mit der anderen gleichzeitig vorsichtig den Bügelverschluss lösen - es zischt kurz ab, dann sofort den Bügelverschluss wieder zu machen. Wieder kalt stellen. Das ganze 3-4x wiederholen.

Danach sollten die Flaschen trinkbar sein, wenn du Kronkorken verwendest hast dann Pech - da hilft dann nur noch auf knapp über null runterkühlen und vorsichtig einschenken und im Glas warmwerden lassen.. :)

Viel Erfolg, und beim nächsten Mal merken: in den Speiserechner einfach die Jungbiermenge eingeben, nix selbst rechnen. ;)

Grüße


____________________
*Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Beiträge: 3
Registriert: 3.9.2012
Status: Offline
smilies/thumbup.gif erstellt am: 8.5.2013 um 17:47  
Hui, danke für die gÄRende Antwort! :-)

Zwei Fragen ergeben sich aus Deinen Antworten:

Woher weiß ich denn, ob die Nachgärung schon abgeschlossen ist und dass ich kalt stellen kann? Einfach so lange warten wie die Hauptgärung gedauert hat?
Wie stelle ich denn beim nächsten Mal fest wie viel Jungbier genau im Gärbottich ist, so dass ich die richtige Menge an Speise dazu packen kann? Mit Wasser auffüllen und selber Markierungen machen?

Entlüften kann ich, sind Bügelverschlüsse. :thumbup:
Das mit dem Draufschlauchen werde ich beim nächsten Sud beherzigen.

Danke und Grüße

Ach und EDIT fragt: Warum ist eigentlich aus 30L so wenig geworden? ;(


[Editiert am 8.5.2013 um 17:49 von lehras]
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saarmoench
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2013 um 17:51  

Zitat von lehras, am 8.5.2013 um 17:47

Woher weiß ich denn, ob die Nachgärung schon abgeschlossen ist und dass ich kalt stellen kann? Einfach so lange warten wie die Hauptgärung gedauert hat?
Wie stelle ich denn beim nächsten Mal fest wie viel Jungbier genau im Gärbottich ist, so dass ich die richtige Menge an Speise dazu packen kann? Mit Wasser auffüllen und selber Markierungen machen?

zu 1.:
Wenn du kein Flaschenmanometer hast, kannst du dich grob an der Dauer der Hauptgärung orientieren. Zur Not einfach noch länger stehen lassen, da passiert nix.

zu 2.:
Entweder du "literst" dein Gärbehältnis aus und machst dir Markierungen, oder du misst den Füllstand mit einem Meter und berechnest das Volumen aufgrund der Geometrie deines Gärfasses.

Grüße, der saarmoench


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Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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john377
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2013 um 18:06  
Lieber Lehras,

Zitat:
Stammwürze bei etwa 12,4%
Pauschal 3 Liter Speise abgefüllt
Abkühlen über Nacht auf 22°C, morgens Hefezugabe
Ankommen in der nächsten Nacht, mittags Kräusen
Einen Tag später Stammwürze bei ca. 4,2%, anschließend Spindel kaputt..... :thumbdown:
2 Tage noch gewartet und dann abgefüllt.

Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du innerhalb von 2 Tagen von 12.4 auf 4.2% runtervergärt? Ist ein bisschen schnell!!!
Bist Du sicher dass Du da richtig gemessen hast?
Hatte es noch einen Hefeteppich auf der Würze, oder war sie blank?
Wie hast Du gemerkt dass die HG schon durch ist? Ohne Spindel?

Zudem, wie mein Vorredner schon geschrieben hat, die Speisemenge ist zu hoch! Wenn Du nun noch zu der erhöhten Speisegabe auch noch zu früh geschlaucht hast, wirkt sich das kontraproduktiv aus!
Denn damit hast Du tendenziell noch mehr Druck in den Flaschen!


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Der Tag hat 24 Stunden,
der Kasten Bier hat 24 Flaschen,
ähhmmm das kann doch kein Zufall sein!!!!
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2013 um 18:31  
Halli Hallo,

also als ich die 4,2 gemessen hatte, war noch eine Schaumdecke auf der Würze. Dannach ging die Spindel kaputt. Da ich dann dachte: Mensch, wenn es nach 2 Tagen schonauf 4,2 gegärt ist, dann wird es nach weiteren 2 Tagen ja zu Ende vergärt sein. Nach diesen 2 Tagen war die Decke auch blank, also habe ich abgefüllt. War die Temperatur zu hoch, dass es zu schnell ging? Als ich zwischendurch mal gemessen hatte, war die Würze auf 26°C, obwohl die Raumtemperatur bei etwa 22°C war.

Das mit dem Druck und der nicht richtig verteilt Speise ist natürlich wirklich sehr blöde. Aber, dass mir jetzt Flasche platzt, kann nicht passieren, oder?

Viele Grüße
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DerDennis
Beiträge: 2085
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2013 um 19:23  
Kann schon passieren, es sei denn, du entlüftest. kannst ja die Flaschen aussortieren die besonders stark zischen, und die dann öfter entlüften?


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john377
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Registriert: 8.4.2009
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red_folder.gif erstellt am: 9.5.2013 um 15:57  
Leider sind die Gärverläufe alles andere als linear...Darum kann man das mit den 2 zusätzlichen Tagen nicht generell so beantworten...
26°C ist schon am oberen Limit, vielleicht magst Du ja ein wenig die fruchtigeren Biere :) Wie hier schon mehrfach geschrieben, bekommst Du halt bei den höheren Temperaturen vermehrt die Gärnebenprodukte ab.

Tendenziell werden Dir die Gummi's von den Bügelverschlüssen den Druck ablassen bevor die Flasche platzt. Diese Flaschen sind im Vergleich zu den Einwegflaschen auch dicker. Die Einwegflaschen mit Kronkorken verschlossen, sind da schon eher die "Bierbomben"! :o :o

Aber trotzdem nicht verzagen und wie mein Vorredner schon geschrieben hat: Immer wieder ein wenig ablassen...

Viele Grüsse


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der Kasten Bier hat 24 Flaschen,
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