Senior Member Beiträge: 209 Registriert: 25.7.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 10:32 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 10:45 |
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Hallo Jost,
Dekoktion ist für böhmisches Pilsener im Stile eines Urquell recht
charakteristisch. Es wird mit 100% Pilsener Malz und Infusion daher eher
etwas in Richtung deutsches Pils rauskommen.
Du könntest einen Teil der Schüttung durch Wiener Malz ersetzen oder etwas
mit Cara hell arbeiten, um die fehlende Dekoktion zu kompensieren.
____________________
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 209 Registriert: 25.7.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 11:18 |
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Danke Andy
dann wird es eher ein deutsches Pilsener
Andere Malzsorten habe ich leider nicht da.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 11:28 |
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Och, so ganz ohne Dekoktion nimmste dem Rezept schon die Seele ____________________
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 22.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 13:16 |
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Hallo Jost,
hab das Rezept für mich auch auf den Braumeister umgemodelt und es hat
prima funktioniert (auch mit etwas Cara hell). Allerdings habe ich mich für
ein Saazer Single-Hop entschieden (damits richtig tschechisch wird) und
musste letzten Endes feststellen, dass ich zuwenig Hopfen genommen habe.
Passiert mir nicht nochmal.
Aber das Rezept war im Prinzip in Ordnung und das Bierchen wurde sehr
süffig.
Gut Sud,
Markus ____________________ Seidla heem, länger leem!
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 90 Registriert: 21.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 14:54 |
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.5.2013 um 16:03 |
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Das Auffälligste am Pilsner Urquell ist meiner Meinung nach das volle Rohr
Diacetyl..
Dekoktionsgeschmack kann ich hingegen nicht schmecken - vermutlich weil ich
nicht weiß, wie es schmeckt..
Grüße,
Dale.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 16:27 |
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Ich behaupte nach wie vor rotzfrech man schmeckt einen Unterschied zwischen
echter Dekoktion und Infusion mit Caramalz.
Jan
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 17:02 |
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Na ja, höchstens ein leichter Anklang.Ich hatte im Restaurant letztens ein
Budweiser, das wäre fast als Molke mit Hopfenaroma durchgegangen.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.5.2013 um 17:09 |
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Würd mich echt interessieren, ob man Dekoktion schmeckt.
Mein Märzen mit 2stufiger Dekoktion ist ein eher leichtes Bier mit nicht
soo viel Körper geworden...
Die Hamburger werden es beim Treffen testen können..
Beste Grüße,
Dale.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 17:28 |
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Zitat von Dale, am 14.5.2013 um
17:09 | Würd mich echt interessieren, ob man
Dekoktion schmeckt.
Mein Märzen mit 2stufiger Dekoktion ist ein eher leichtes Bier mit nicht
soo viel Körper geworden...
Die Hamburger werden es beim Treffen testen können..
Beste Grüße,
Dale. |
Ich behaupte ja.
Jan
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 17:34 |
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Ich habe auch schon mal aus Faulheit ein Böhmisches Pilsner mit einer
Kombirast gebraut... Mit viel Saazer-Aromagabe auf 42 IBU
und der Urquell-Hefe (Wyeast 2001). Kommt aber geschmacklich nicht an die
Dekoktion ran. Es fehlt Farbe und Kernigkeit. Kann man mit Caramalzen nicht
ersetzen.
In Pilsen kochen sie wie schon erwähnt mit Direktbefeuerung in
Kupferkesseln. Die Dekoktionen kochen auch länger als 10 min. Langes Kochen
der Teilmaischen ist mit das Geheimnis und Kesselkaramellisation. Das
Kupfer hat nach Aussage des Pilsner Urquell Braumeisters einen
entscheidenden Einfluss auf den Geschmack. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 18:51 |
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Ich habe am Wochende ein böhmisches gebraut... Naja, ich hatte leider
keinen Saazer und der Birk auch nicht, also wirde Magnum als BH und Perle
als AH genommen, 34 IBU. Nun ja ich habe das Earlsche Kochmaische
angewendet. 75% Der 100% PiMa Schüttung als Dickmaische, mussten durch alle
Rasten und verzuckert werden. Danach wurde 25 Min. gekocht... Es wurde mit
Wasser auch 4:1 Und 62 Grad gekühlt und es wirde nochmal 30 Min. Maltose 20
Verzuckert und ab dafür. Ich bin gespannt wie es wird. Ich möchte mir ganz
gerne den Thermoport in zukunft sparen.
Bei 11 Grad wurde mit der Urquell kalt gepitched und wird auch so vergohren
(im Keller wird allmälich warm).
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2013 um 05:27 |
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In Pilsen vergären sie wohl bei 5-6° Celsius und dann lange Kaltlagerung
bei -2° oder so..? Deshalb schmeckt es auch mal mehr oder weniger nach
Diacetyl. Bei hohen Gärtemperaturen über 10° entwickelt die Urquell m. M.
ein fruchtiges Aroma. Geht aber wohl nicht anders, weil kaum ein
Hobbybrauer mit so großen Mengen frisch hergeführter und hochvitaler Hefe
anstellen kann.
Das Aromaprofil der Pilsnerhefe ist jedoch durchaus typisch. Man erkennt
den Geschmack des Urquells.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 13 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2013 um 06:31 |
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Alle meine Versuche bei 6-8 Grad zu pitchen gingen trotz massiger Hefe aus
mehreren Führungen immer schief bzw. Meine Geduld war 48 Stunden später am
Ende. Naja und dann wollte ich mir nicht die Kühltruhe 2-3 Wochen belegen.
Auf der Verpackung steht ja 9-14 Grad. Da dachte ich mir es wird schon
passen.
Ich bin vor allem auf den Kochmaischegeschmack gespannt, ich habe nämlich
gleiches Bier nur mit Perle BH und normale Infusion 3-Stufig noch in der NG
stehen, weil ich einen Vergleich haben wollte. Ich betichte
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 102 Registriert: 27.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2014 um 13:47 |
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Sorry for old thread aufwärming, aber:
@Gambrinus:
Gab es etwas zu berichten?
Ich war nämlich letztes Wochenende in Plzeň und habe natürlich die
Pivovar Prazdroj besichtigt samt Bierprobe direkt aus dem Holzfass, und ich
spiele mit dem Gedanken, so ein Bier mal in Angriff zu nehmen. Es schmeckte
mir schon saugut, ganz anders, als es der gemeine Bayer mit dem Begriff
"Pils" verbindet
Alle technischen Voraussetzungen samt Wasseraufbereitung, Kühltruhe mit
Thermostat und Magnetrührer hätte ich inzwischen beieinander.
[Editiert am 8.9.2014 um 14:37 von Hiasl2]
____________________ "Eigentlich ist ja schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem!"
(Karl Valentin)
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 6.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2014 um 14:29 |
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Hi Matthias,
mein Bruder und ich hatten letztes Jahr ja einen Urquell Clone gebraut
inkl. Kochmaische, Saazer und allem was dazu gehört. Mein Tipp nach unseren
Erfahrungen wäre ca 2-3% Cara Hell dazu zu fügen. Den etwas süßlichen,
karamelligen Geschmack, den ein böhmisches Pils hat, haben wir nicht
hinbekommen mit unserer 100% Schüttung böhmischen Tennenmalzes. Ich denke
das liegt vor allem an der direktbefeuerung der "Original" Brauanlage, bei
der ein kleines bisschen der Würze zu karamelisieren scheint.
Irgendwann gegen Ende des Jahres werden wir noch mal einen Versuch starten,
dann auch mit den 2-3% Cara Hell.
Grüße
Stephan
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 102 Registriert: 27.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2014 um 15:31 |
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Servus Stephan,
Deinen Bericht habe ich natürlich gelesen.
Ich denke auch, dass ich evt. CaraHell und/oder Wiener Malz mit in die
Schüttung geben sollte. Das was Weyermann & Co. unter der
Handelsbezeichnung "Pilsner Malz" verkaufen, wird sicher nicht genau das
sein, was bei Plzeňský Prazdroj in der eigenen Mälzerei hergestellt
wird.
Das Original-Bier ist ja auch ziemlich dunkel, fast schon wie ein
Märzen.
Grüße
Matthias
____________________ "Eigentlich ist ja schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem!"
(Karl Valentin)
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2014 um 15:55 |
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Die katalytische Wirkung der direkt befeuerten Kupferkessel beim Urquell
lässt sich nicht einfach unter Kesselkaramellisation zusammenfassen. Es
dürften auch Beifärbungen durch die Umwandlung von Polyphenolen in Chinone
sein.. Das was beim Urquell die Farbe ergibt ist laut Weihenstephaner Lehre
ein Bierfehler.
Es wird jedoch ausschließlich helles (Pilsner) Malz eingesetzt.
Karamellmalze haben darin eigentlich nichts verloren.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2014 um 16:11 |
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Für den typischen Buttergeschmack brauchts auch die richtige Hefe. Das was
da in der Brauerei nach der Führung ausgeschenkt wird, schmeckt auch um
Klassen besser, als das pasteurisierte Zeug, das man bei uns in den
Flaschen bekommt.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 19 |
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