Member Beiträge: 56 Registriert: 28.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 15:09 |
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Hallo,
Wir haben jetzt schon paar Bier gebraut (fast nur obergärige Ales) und es
waren eigentlich alle recht gut. Gerade ist wieder ein Ami-IPA am gären.
Langsam frage ich mich einfach wie das Bier schmecken würde, wenn ich nicht
mit einer Wasserhärte von 35 fH (=62.3 dH) brauen müsste.... wie genau
wirkt sich denn diese Härte auf den Biergeschmack aus?
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 15:17 |
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Hallo Barolo,
35 °fH entsprechen rund 20°dH und nicht 62.3 °dH. Seis drum - bei der
"Wasserhärte" kommt es auf die Zusammensetzung an und nicht so unbedingt
auf die alleinige Betrachtung der Gesamthärte. Ergo: mehr Details zur
Analyse bitte.
Gruß
Oli
[Editiert am 14.5.2013 um 15:18 von olibaer]
____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Member Beiträge: 56 Registriert: 28.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 15:20 |
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ach da hab ich glatt verkehrt herum gerechnet na umso besser.
Das einzige was ich sonst noch weiss ist der Nitratgehalt von 19.9 ml/l
Für mehr Infos müsste ich wohl mal nachfragen.
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 15:28 |
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Frag mal Deinen Wasserversorger nach Analysedaten.
Ganz wichtig sind:
Calcium und Magnesiumgehalt sowie die Karbonathärte oder Säurekapazität bis
pH 4,3.
Ohne diese Angaben ist keine Aussage möglich.
Chlorid und Sulfatgehalt wär auch noch ganz nett, muss aber nicht sein.
Erfahrungsweise liegst Du mit einer Gesamthärte von 20°dH bei einer
Restalkalität um die 10°dH.
Dadurch wird die Bittere unedel und kratzig und hängt gerne lange gallig im
Rachen nach.
Die Ausbeute ist auch schlechter, da die Enzyme nicht optimal arbeiten.
Normalerweise lässt sich so was mit ein wenig Milchsäure beheben, dazu muss
man aber die Werte kennen und ein wenig rechnen.
Stefan
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.5.2013 um 20:45 |
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Wir haben hier steinhartes Wasser im Weserbergland, meine Biere schmecken
allerdings nicht kratzig bitter, sondern gut, OG wie UG gleichermaßen. Die
Ausbeute ist nicht so berauschend, das stimmt, aber ich werde sicher nicht
aufsäuern um ein paar % zu gewinnen, das wäre mir ein bisschen viel
Aufwand. Die genauen Werte unseres Wassers ist auf der Homepage des
Versorgers aufgelistet, jedoch kümmern sie mich nicht. Ich erinnere mich
nur an einen Versuch mit fast kalkfreiem Wasser (hatte ich in Kanistern
hergekarrt), das Bier war das bislang einzige das beinahe nach gar nix
schmeckte...
Im EDEKA und in anderen Märkten gibt es große Buddeln für relativ wenig
Geld mit stillem Wasser. Wenn du mal mit anderem Wasser brauen willst,
solltest du das gleiche Rezept mal damit probieren, so kannst du
Unterschiede gut feststellen.
Achim
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 999 Registriert: 13.4.2011 Status: Offline
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erstellt am: 14.5.2013 um 21:17 |
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Ich war neulich in Bend, Oregon.
Bei der Brauereiführung durch die Deschutes Brewery hat der Braumeister
auch das Wasser angesprochen.
Bend hat aufgrund des Vulkanbodens extrem weiches Wasser. Und was macht
Deschutes für die Ales? Das Wasser härten. Mit Gips.
Was gut für's Pils ist, ist noch lange nicht gut für das IPA.
Grüße, Klaus ____________________ Ach, wie schön ists beim Bier.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2013 um 21:48 |
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Hallo Klaus,
Zitat von kalausr, am 14.5.2013 um
21:17 |
... aufgrund des Vulkanbodens extrem weiches Wasser. Und was macht
Deschutes für die Ales? Das Wasser härten. Mit Gips.
Was gut für's Pils ist, ist noch lange nicht gut für das
IPA.
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Richtig ist, dass " schlechtes"
Wasser beiden nicht gut tut und - ich könnte mir vorstellen, dass der gute
Deschutes die Aufhärtung auch für alle anderen Biertypen in Kauf
nehmen würde ;-)
Gru0
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2013 um 05:12 |
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Das originale Wasser für den Biertyp "Dortmunder Export" hatte um die 45°
dH. Es kommt nicht auf die Gesamthärte an sondern auf das Ionenprofil und
die Restalkalität. Das Dortmunder Hartwasser hatte z. B. eine RA von 0.
Gerolsteiner Mineralwasser hat glaub ich eine Gesamthärte von 75° dH und
ebenfalls eine RA von 0.
Deschutes "burtonized" das IPA-Wasser. Das ist bei den Amis weit
verbreitet. Die berühmten englischen IPA aus Burton on Trend sollen damit
nachgestellt werden. Mit extrem sulfatreichen Wasser (600 - 800 mg/L
Sulfat).
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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