Member Beiträge: 69 Registriert: 6.5.2013 Status: Offline
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erstellt am: 16.5.2013 um 14:48 |
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Hallo ihr Bierbrauer,
mein erstes selbstgebrautes Bier befindet sich momentan in der Gärung. Oder
besser gesagt sollte es das.
Am Dienstag Abend habe ich die Hefe in ca. 100ml Würze angesetzt. Ich habe
etwa eine halbe Packung (eher mehr) hineingetan. Das Gemisch erwachte dann
auch eindeutig zum Leben. Nach etwa einer Stunde habe ich es dann in den
Gärbottich gekippt und wie ein Bekloppter mit dem Schneebesen darin
rumgestürmt.
Am nächsten Morgen befand sich dann eine dicke Schaumschicht auf der Würze
und es roch süßlich. Soweit schien alles glatt zu laufen.
Ich habe gestern aber versäumt den Schaum abzuschöpfen. Als ich dies heute
Morgen tat, fand ich keine dicke weiße Schaumschicht vor. Es sah aus, als
wäre der Gärvorgang schon abgeschlossen. Es schwamm dunkler Schaum und
dunkle Inseln auf der Würze. Diese habe ich dann abgeschöpft.
Jetzt, 6 Stunden später, sieht es noch fast genau so aus. Es bildet sich
kein neuer Schaum.
Hat jemand eine Idee was mit meiner Hefe los ist?
edit: Achja, vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass dieses Gebräu eine
Art Kölsch werden soll und ich deswegen obergärige Hefe benutzt habe.
Vielleicht ist die Hefe mit meinen lächerlichen 10L Würze ja wirklich schon
durch?
[Editiert am 16.5.2013 um 14:49 von Ricard0]
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2013 um 15:01 |
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Verrätst Du uns auch die Hefe? Womöglich Braupartner obergärig? Das Bier
ist auf jeden Fall durch, mal gespindelt?
[Editiert am 16.5.2013 um 15:01 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 140 Registriert: 17.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 16.5.2013 um 15:30 |
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Das Thema intressiert mich auch. Ich habe letzte Woche ein Klosterbier
(HUM) gebraut. 16 Liter sind es geworden. Im Anschluss dann mit S-04 Hefe
angestellt. Nach kurzer Zeit ging es im Bottich richtig ab, riesen
Schaumbildung an der Oberfläche etc. Nach 1.5 Tagen war der Spuk vorbei und
die Hefe lag auf dem Boden. Ich habe das jetzt stehen lassen und werde
Samstag das Ergebnis spindeln. Kann es sein das es so schnell geht?
LG
Dirk
[Editiert am 16.5.2013 um 15:44 von Parlue]
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2013 um 15:38 |
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Wie immer: Schwer zu sagen, Du solltest spindeln, dann weißt Du es genauer,
ob sich nochwas tut. Die S-04 ist bekannt dafür, dass sie erst abgeht wie
Schmidts Katze und dann aber deutlich gemächlicher wird. Also: Prüfen.
Gruß
Michael
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Member Beiträge: 69 Registriert: 6.5.2013 Status: Offline
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erstellt am: 16.5.2013 um 15:38 |
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Genau, Braupartner Spezial-Trocken-Bierhefe für obergärige Biere.
Spindeln mache ich jetzt nochmal. Hatte vor dem Gären ziemlich genau einen
Wert von 12.
Etwas mehr als 4 habe ich jetzt. Ähm... sofort in Flaschen abfüllen?
[Editiert am 16.5.2013 um 15:47 von Ricard0]
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2013 um 15:51 |
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Hmmm...welche Maltoserastzeit hattest Du denn, damit man ungefähr
abschätzen kann? Der Schaum besagt aber m.E. dass die Gärung noch nicht
durch ist. Bei welcher Temperatur?
Generell: Bitte bei Problemen soviel Infos wie möglich geben, damit man die
Würmer nicht immer einzeln aus der Nase ziehen mus...
Gruß
Michael
[Editiert am 16.5.2013 um 15:51 von tauroplu]
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2013 um 16:05 |
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Ich besitze zwar keine Spindel, aber ich glaube mich erinnern zu können,
dass man die Probe (z.B. mit einem Kaffeefilter) entgasen sollte bevor man
spindelt.
Irgendie habe ich das gefühl dass (vor allem die Braunovizen) immer
ungeduldiger werden...
Was ist aus der guten alten Regel geworden, nach der man erst
abfüllt, wenn sich (mindestens) drei Tage nichts mehr am Restextrakt
ändert?
Ich verstehe ja die Ungeduld, die man insbesondere beim ersten Sud
verspürt, aber man sollte sich mMn die Zeit nehmen die Dinge richtig zu
machen, sonst leidet das Ergebnis und der Frust ist groß. ____________________ #+- This line is intentionally left blank
#+-
flickr
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 69 Registriert: 6.5.2013 Status: Offline
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erstellt am: 16.5.2013 um 16:09 |
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Ich habe mich an der Aneleitung von Hagen Rudoplh entlang gehangelt. Das
Rezept ist 'Kölsch' aus seinem Buch.
Einmaischen 50°C
Maltoserast 40 Min. bei 64°C
1. Verzuckerungsrast 20 Min. bei 72°C
2. '' 20 Min. bei 78°C
Der Gärbottich steht hier bei ca. 20°C
Also du meinst, dass ich jetzt noch nicht unruhig werden sollte? Jetzt,
ohne abgeschlossene Gärung abzufüllen würde die Berechnung des CO2 Gehalt
über den Haufen werfen. Gibt es sonst noch Nachteile die dadurch entstehen
würden?
Besten Dank für die Hilfe,
Ricardo
edit: Rechtschreibfehler beseitigt
[Editiert am 16.5.2013 um 16:10 von Ricard0]
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2013 um 16:13 |
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Mit der S-04 wird das aber kein Kölsch.
Hagen Rudolph gibt ja auch leider in seinen Rezepten keine Empfehlung für
die Hefe, außer "obergärig" und "untergärig", was zu sehr unterschiedlichen
Ergebnissen führen kann.
Zu früh Abfüllen ist immer Mist und kann ganz leicht mit ein wenig Geduld
vermieden werden.
Im schlimmsten Fall fliegen Dir die Flaschen um die Ohren.
Stefan
[Editiert am 16.5.2013 um 16:13 von Boludo]
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Antwort 8 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2013 um 16:32 |
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Also bei der Länge der MR ist die Gärung mit der S-04 auf keinen Fall
durch. Die erzeugt bei derartigen Maltoserastzeiten Vergärgrade von etwa 75
- 78%.
Mit den ermittelten 4 (wie hast Du das bei dem Schaum eigentlich abgelesen?
Tipp: Die Spindel ein wenig in Rotation versetzen, um anhaftende CO2
Bläschen zu entfernen, die die Messung verfälschen) liegst Du bei ca. 67%
(wenn der Spindelwert tatsächlich stimmt, vielleicht nochmal
kontrollieren). Das ist DEUTLICH zu wenig. Du müsstes so bei etwa 2,7 bis
3°P beim Restextrakt landen.
Ergo: Warten und solange spindeln, bis sich der Wert über 2-3 Tage nicht
mehr verändert.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Member Beiträge: 69 Registriert: 6.5.2013 Status: Offline
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erstellt am: 17.5.2013 um 09:19 |
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Oh...
Naja, trinkbar wird es wohl trotzdem sein... hoffe ich.
Ok, dann behalte ich jetzt also die Nerven und warte noch ein paar Tage ab
und gucke, wie sich der Wert verändert.
Beste Grüße,
Ricardo
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.5.2013 um 12:32 |
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Klar wird das trinkbar, es wird nur sehr "englisch" schmecken, d.h. jede
Menge estrige Aromen, also vollkommen kölschuntypisch.
Heißt aber nicht, dass das kein gutes Bier wird.
Für ein Kölsch würde ich, sollte es Trockenhefe sein, die US-05 nehmen oder
die Danstar Nottingham, die klärt besser.
Und möglichst kalt vergären (ca 15°C).
Stefan
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Antwort 11 |
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