Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2013 um 09:09 |
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Hallo Experten,
Vorgestern habe ich auf den Bodensatz einer Flasche Gutmann Weizenbiers ca.
200ml Malzbier geschüttet und nach Stunden war auch eine Schaumbildung zu
sehen.
Gestern abend habe ich den immer noch gärenden Mini-Starter dann in einen
sterilen 2L Erlenmeyerkolben getan und mit 500ml abgekochten (und
anschliessend gekühlten) Wasser,
sowie 0,5L Oettinger Malzbier übergossen.
Die Verdünnung mit Wasser hatte ich vorgenommen weil ich nur noch 0,5L
Malzbier zur Verfügung hatte, aber gerne einen etwas grösseren Starter
erzeugen wollte.
Heute morgen gärt das ganze nun schön vor sich hin, stinkt aber nach
Schwefel bzw. faulen Eiern.
Kann das schwefeln der Hefe durch die Wasserverdünnung hervorgerufen
sein?
Ich meine ich reduziere ja damit den Anteil an Hefenährstoffen pro
Flüssigkeitsmenge was angeblich zu Schwefelgeruch führen kann?
Ich habe sehr auf Hygiene geachtet und z.B. den Erlenmeyerkolben in
Backofen sterilisiert.
Der Flaschenhals der Malzbierpulle wurde vor dem Ausgiessen mit Alkohol
gesäubert etc.
Ich denke trotz des schwefelns ist der Gärstarter normal verwendbar ?
Abgesehen vom Schwefelgeruch gärt der Starter ganz normal und kräftig vor
sich hin.
Schwefelgeruch kenne/kannte ich bisher nur während der Hauptgärung, deshalb
meine Frage.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 24.5.2013 um 09:20 von BerndH]
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2013 um 09:28 |
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Experte bin ich keiner, aber in Gutmann ist wirklich noch ordentlich Hefe
drin. Wenn der Starter so gut angekommen ist, kann mir durchaus vorstellen,
dass eine Unterversorgung an Stickstoff eingetreten ist und daher H2S
entstanden ist.
Ich lese von diesem Schwefeligen bei Weizenhefe hier in letzter Zeit öfter.
Anscheinend hat sie einen erhöhten Stickstoffbedarf.
____________________
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Antwort 1 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2013 um 09:30 |
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Da sie sehr stark mit de W68 verwandt ist, tippe ich drauf, dass es normal
ist.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2013 um 11:34 |
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Ja von Schwegelgeruch beim Weizen konnte man hier in letzter Zeit einige
male lesen.
Wenn Schwefelgeruch durch eine Unterversorgung der Hefe mit Nährstoffen
erfolgt dann wäre es ja
nur logisch das man bei Hefen die dazu neigen vielleicht etwas Hefenährsalz
zusetzt ?
Aus meiner Hobby-Winzerzeit kenne ich das und zwar immer dann wenn der Saft
mit Wasser verdünnt werden musste.
Wenn das den blöden Schwefelgeruch in der Gärung lindern oder gar abstellen
könnte dann würde ich gerne etwas Hefenährsalz einsetzen.
Was meint ihr ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 24.5.2013 um 11:42 von BerndH]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2013 um 13:53 |
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Also ich habe letztens auch einen Gutmann Starter gemacht.
Einen schwefeligen Geruch hatte ich nicht, anfangs habe ich mit Wasser
verdünnt, später als mir das Malzbier ausging, habe ich sogar etwas
aufgezuckert. Dabei habe ich immer gut belüftet und aufgerührt, da die
Gutmann relativ stark sedimentiert.
Als kurz vor dem Brautag sowieso eine Lieferung von HuM kam, habe ich noch
Wyeast
Nutrient zugefügt. Danach ging die Hefe ab wie Schmitz Katze ..... (Was
für eine Sauerei !)
Mein Fazit : Ich werde das Nutrient zukünftig immer in meine Starter rühren
.... und auf die Gefäßgröße achten.
Grüße
Tim
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 38 Registriert: 23.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2013 um 15:58 |
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hm,
das ist interssant für mich, da ich das Problem bisher bei allen meinen
Weißbieren hatte und deswegen schon gar keine Lust mehr habe, eins zu
brauen. Jedesmal so 3 Wochen nach der Nachgärung fängt das Weißbier, das
bis dahin richtig lecker war (bis auf den 1. Versuch
an, nach Schwefel zu mockern... auch wir legen höchsten Wert auf absolute
Saubereit.
Und ihr meint, das lässt sich durch eine Fütterung der kleinen Helfer im
Starter vermeiden/rauszögern?
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2013 um 17:20 |
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Die Gutmann-Hefe soll der Weihenstephaner Stamm 175 sein. Der wird von
Wyeast als #3638 oder von WhiteLabs als WLP351 verkauft. Es wird eine
Schwefelbildung bei der Hauptgärung beschrieben. Ansonsten eine tolle
Weizenhefe mit vielfältigen Möglichkeiten. Je nach Einsatz kann man von
extrem bananig bis fast ohne Banane machen. Der Obstkorb ist reichhaltiger
als bei der W 68. Unter Umständen sogar "Bubble Gum"..
http://www.wyeastlab.com/hb_yeaststrain_detail.cfm?ID=59____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2013 um 17:49 |
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Zitat: | Jedesmal so 3 Wochen
nach der Nachgärung fängt das Weißbier, das bis dahin richtig lecker war
(bis auf den 1. Versuch an, nach Schwefel zu
mockern... |
Nach dem was ich bis jetzt weiss
entsteht der Schwefelgeruch wenn die hefe noch aktiv ist, während der
Gärung, aber nicht nach Gärende.
Zitat: | Und ihr meint, das lässt
sich durch eine Fütterung der kleinen Helfer im Starter
vermeiden/rauszögern? |
Der Geruch der bei Dir
nach der Gärung entstand ist so bestimmt nicht zu bekämpfen.
Der Schwefelgeruch der während der Gärung entsteht ist möglicherweise durch
Zusatz von Hefenährsalz zum Sud (nicht zum Starter) zu bekämpfen.
Ich habe jetzt etwas Nährsalz dem Starter nur hinzu gefügt da dieser selber
auch nach Schwefel müffelte.
Zitat: | habe ich noch Wyeast
Nutrient zugefügt. Danach ging die Hefe ab wie Schmitz Katze
... |
Ich habe jetzt in meiner "Winzersammlung"
gegraben und noch etwas Arauner Hefenährsalz gefunden.
Meinem 1,2 Liter Starter habe ich gerade eben ca. 0,5 Tablette davon (fein
gestossen) hinzu gefügt.
Mal sehen wie sich das jetzt entwickelt bis der Starter heute um ca.
Mitternacht bis 2:00 morgens der Würze hinzu gegeben wird.
Zitat: | Die Gutmann-Hefe soll
der Weihenstephaner Stamm 175 sein. Der wird von Wyeast als #3638 oder von
WhiteLabs als WLP351 verkauft |
Ich hoffe mal das
das nicht stimmt, denn mit der 3638 habe ich gerade vor 2 Wochen mein
Weizenbock vergoren das
ganz andere Aromen entwickelt hat als es beim Gutmann Weizenbier der Fall
ist.
Tatsächlich schmeckt das Weizenbock nach allem, nur nicht nach Banane oder
Nelke, wobei ich ja letzteres auch sowieso verhindern wollte.
Die Aromen sind überaus fruchtig und tatsächlich könnte man auch Bubble Gum
hinein interpretieren.
Ich bin mir noch unschlüssig ob mir das Weizenbock nach der Nachgärung und
Reifung abschliessend gefallen wird.
Auf jeden Fall ist es mal ganz was anderes und gar nicht typisch
Weizenbiergeschmack.
Sollte der Schwefelgeruch im Starter jetzt nach dem Zufügen des
Hefenährsalzes veschwinden kommt auch welches in den Sud hinein.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 24.5.2013 um 17:51 von BerndH]
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2013 um 19:01 |
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Hi Bernd,
ich lese immer mit Grausen, dass der Weihenstephan 68 aka W 3068 als der
einzig wahre Weissbiergeschmack wahrgenommen wird...
Auch hier im Forum kommt unisono immer sofort der Hinweiß auf diese Hefe.
Wenn ich mich durch die Kaufbiere probiere schmecken die mittlerweile alle
nach dieser Hefe. Wenns etwas anders schmeckt, wird es als Fehlgeschmack
interpretiert. Ich will zwar nicht nörgel...aber das nervt mich
Weissbier mit Trappistenhefe schmeckt auch geil ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.5.2013 um 19:13 |
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mmm, wenn ich mir im wiki die biere zum strippen ansehe dan sind da sehr
viele weizen. Ich moechte nicht 'nur' die 3068 in meiner hefe bank haben.
Wieviel unterschiedliche 'weizen' staemme gibt es denn und sind die auch
einigermassen vertreten?
Ingo
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2013 um 00:41 |
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Gegen 01:00 habe ich den Gärstarter der abgekühlten Würze zugesetzt.
Der Schwefelgeruch im Gärstarter war bis dahin vollständig verschwunden.
Ich denke das Hefenährsalz führte wohl zum verschwinden des schwefelns.
Im Sud selbst ist noch kein Hefenährsalz drinnen.
Wird es im Gärbottich vernehmlich anfangen zu schwefeln werde ich auch dort
Hefenährsalz einsetzen
und berichten wie es sich auswirkt.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 25.5.2013 um 07:39 von BerndH]
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2013 um 07:47 |
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Zitat: | ich lese immer mit
Grausen, dass der Weihenstephan 68 aka W 3068 als der einzig wahre
Weissbiergeschmack wahrgenommen wird..
Wenns etwas anders schmeckt, wird es als Fehlgeschmack interpretiert. Ich
will zwar nicht nörgel...aber das nervt mich |
Ich empfinde mich
nicht als Mainstreamtypen.
Ich wollte den Standardgeschmack auch etwas umgehen, keine Nelke und nicht
soviel Banane.
Einen völlig(!) anderen Geschmack wie jetzt erzielt, wollte ich allerdings
auch nicht unbedingt haben denn die 3638 ging bei mir doch
viel zuviel in Richtung Obstsalat was ich in dieser Menge als bieruntypisch
bzw. unpassend empfinde. Es ist echt heftig.
Mal sehen wie es in zwei drei Wochen schmeckt.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 25.5.2013 um 07:49 von BerndH]
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.5.2013 um 11:04 |
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Hi Bernd,
bei mr. malty steht das die W 3638 und die WLP 351 beides die Weihenstephan
175 sind. Von Weihenstephan selbst wird sie als sehr ähnlich zur W 68
beschrieben. Das Du jetzt doch so deutliche Unterschiede siehst, liegt
vermutlich an der Prägung auf die allgegenwärtige W 68.
@seed,
ist vermutlich alles die W 68..? Es gibt aber auch Weissbierproduzenten die
geben eine untergärige Hefe zu für die Nachgärung.
[Editiert am 25.5.2013 um 11:08 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.5.2013 um 19:42 |
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Mein "Minigärstarter" aus einer einzigen Flasche Gutmann Weizenbier
Bodensatz und nur
2 Tage in wenig Malzbier vermehrt hat sich in der Würze gut behauptet.
Nach nur ca. 12 Stunden war die kleine Hefemenge in dem 45L Sud bei 20 Grad
angekommen. Mich hat das erstaunt.
Heute nach 5,5 Tagen sind von den ursprünglichen 14 Grad Plato noch knapp 4
übrig und es gärt
noch ganz leicht weiter. Also alles im grünen Bereich.
Vom Geruch her konnte ich bei dieser Hefe (und "elektronisch abgeregelten"
20 bis 21 Grad Bottichtemperatur) keinen so grossen
Fruchtkorb während der Gärung ausmachen wie neulich bei der 3638. Auch
schwefeln blieb Gott sei dank aus.
Es duftet derzeit sehr angenehm aus dem Gärbottich. Aus etwas Banane ist
dabei.
Kann es sein das der Gärstarter bei OG und Raumtemp nicht so groß ausfallen
muss wie bei UG und 10 Grad ?
Ich habe den Eindruck das es so ist.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 30.5.2013 um 19:52 von BerndH]
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Antwort 13 |
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