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Autor: Betreff: Ab wann rechnet die Kochzeit, wenn noch Glattwasser dazu kommt?
Senior Member
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Isarwinkler Spitzbua
Beiträge: 359
Registriert: 12.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.5.2013 um 06:33  
Hallo Leute,

vielleicht eine blöde Frage, aber:

Ich läutere mit einem Thermoport in einen Eimer und gebe mit dem dann immer so 4, 6 oder auch 8 Liter in den Topf zum Hopfenkochen. Den schalte ich schon ein, wenn die erste Ladung drin ist. Aber immer, wenn die Würze nahe dem Kochen oder schon dabei ist, kommt ja eine neue Ladung vom Läutern dazu und die Temperatur sinkt wieder ein wenig, das geht dann einige Male bis dann der NG eben durch ist.

Ab wann rechnet denn dann die Kochzeit für die Berechnung der IBU`s wenn der Hopfen schon zur Vorderwürze vorgelegt wurde???

Merci für Eure Meinungen

Ciao
Marko
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Junior Member
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Beiträge: 17
Registriert: 3.4.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.5.2013 um 06:44  
Hallo Isarwinkler Spitzbua,

beim vorgelegten Hopfen spielt das eigentlich eine sehr untergeordnete Rolle, da Du bedingt durch die Lange Kochdauer ohnehin fast alles an Bitterstoffen rausholst was möglich ist. Auf 20min mehr oder weniger kommt es da nicht an.

Viel wichtiger sind die Hopfengaben nach dem Würzebruch, hier sollte man, um seine Ziele zu verfolgen, schon sehr genau auf die Kochzeiten achten. Je kürzer die Kochzeit des Hopfen, umso penibler ist die genaue Einhaltung eben dieser zu beachten. S.a. Tabelle "Bitterstoffausbeute nach Tinseth" im Hanghofer oder mal googlen.

Gruß
Rüdiger
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Posting Freak
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olibaer
Beiträge: 646
Registriert: 5.4.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.5.2013 um 09:32  
Hallo Marko,

Zitat von Isarwinkler Spitzbua, am 28.5.2013 um 06:33

Ab wann rechnet denn dann die Kochzeit für die Berechnung der IBU`s wenn der Hopfen schon zur Vorderwürze vorgelegt wurde???

Wenn Du während der Aufheizphase >92°C in der Pfanne hat, gehört aus Sicht der Isomerisierung die Aufheizdauer mit zur Kochzeit. Allgemein könnte man das so ausdrücken:

Hopfenkochzeit Teilgabe[min] = IsoDauer(Phase aufheizen >92°C)[min] + IsoDauer(Phase kochen)[min] + IsoDauer(Phase abkühlen >92°C)[min]

Für eine VW-Hopfung könnte das dann so aussehen(Für die Phase abkühlen nehme ich 10 min an = die Iso-Dauer während die Würze nach Kochende noch eine Temperatur von > 92° hat):
Hopfenkochzeit Teilgabe VW = 30 + 60 + 10 = 100 min

Für eine Teilgabe zum Kochbeginn:
Hopfenkochzeit Teilgabe kochen 1 = 0 + 60 + 10 = 70 min

Für eine Teilgabe 30 min nach Kochbeginn:
Hopfenkochzeit Teilgabe kochen 2 = 0 + 30 + 10 = 40 min

Für eine Teilgabe nach Kochende:
Hopfenkochzeit Teilgabe kochen 2 = 0 + 0 + 10 = 10 min
usw.

Jetzt kommt es darauf an, welches Verfahren zur Ermittlung der Bitterstoffausbeute angewendet wird:
1. Vorgabe einer Gesamtbitterstoffausbeute für alle Teilgaben, z.B. 23 %
2. Berechnung der Bitterstoffausbeute auf Teilgabeebene u.a. in Abhängigkeit der Hopfenkochdauer der Teilgabe(z.B. Tinseth)
3. Handeingabe
4. Ein Mix aus 1. + 2. + 3.

Alle haben gemeinsam, dass zunächst eine Ausbeute einer Teilgabe zugewiesen wird und über diese Ausbeute die Folgeberechnungen stattfinden.

Ermittlung der Bitterstoffausbeute nach 1. und 3.
Für die Ermittlung der Bitterstoffausbeute nach 1. und 3. sind die Kochzeiten der Teilgaben irrelevant - man hat entweder die nötige Erfahrung und/oder Analysendaten von Vorgängern an der Hand.

Ermittlung der Bitterstoffausbeute nach 2.
Für die Ermittlung der Bitterstoffausbeute nach 2. sind die Kochzeiten der Teilgaben relevant - die Bitterstoffausbeute wird u.a. in Abhängigkeit der Kochdauer ermittelt. Die bekannteste Methode ist wohl die nach Tinseth und man findet sie in vielen Rechnern als Quasi-Standard für diesen Vorgang. Da diese Methode nicht alle Abhängigkeiten betrachtet, ist es für spezielle Gaben notwendig die berechnete Bitterstoffausbeute zu korrigieren - die Vorderwürzehopfung ist so ein Fall. Diese Korrektur nimmt meist der Rechner vor und in der Programmbeschreibung findest Du eine Angabe, welchem Gabetyp welche Korrekturfaktoren zugeordnet sind.

Ermittlung der Bitterstoffausbeute nach 4.
Für die Ermittlung der Bitterstoffausbeute nach 4. gelten keine Regeln - nur ein:Man sollte sich gut auskennen ;-)


Jetzt solltest Du in der Lage sein die richtigen Schlüsse ziehen zu können :-)

Gruß
Oli


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