Hallo Marko,
Wenn Du während der Aufheizphase
>92°C in der Pfanne hat, gehört aus Sicht der Isomerisierung die
Aufheizdauer mit zur Kochzeit. Allgemein könnte man das so ausdrücken:
Hopfenkochzeit Teilgabe[min] = IsoDauer(
Phase aufheizen
>92°C)[min] + IsoDauer(
Phase kochen)[min] + IsoDauer(
Phase
abkühlen >92°C)[min]
Für eine VW-Hopfung könnte das dann so aussehen(Für die
Phase
abkühlen nehme ich 10 min an = die Iso-Dauer während die Würze nach
Kochende noch eine Temperatur von > 92° hat):
Hopfenkochzeit Teilgabe VW = 30 + 60 + 10 = 100 min
Für eine Teilgabe zum Kochbeginn:
Hopfenkochzeit Teilgabe kochen 1 = 0 + 60 + 10 = 70 min
Für eine Teilgabe 30 min nach Kochbeginn:
Hopfenkochzeit Teilgabe kochen 2 = 0 + 30 + 10 = 40 min
Für eine Teilgabe nach Kochende:
Hopfenkochzeit Teilgabe kochen 2 = 0 + 0 + 10 = 10 min
usw.
Jetzt kommt es darauf an, welches
Verfahren zur Ermittlung der Bitterstoffausbeute angewendet
wird:
1. Vorgabe einer Gesamtbitterstoffausbeute für alle Teilgaben, z.B.
23 %
2. Berechnung der Bitterstoffausbeute auf Teilgabeebene u.a. in
Abhängigkeit der Hopfenkochdauer der Teilgabe(z.B. Tinseth)
3. Handeingabe
4. Ein Mix aus 1. + 2. + 3.
Alle haben gemeinsam, dass zunächst
eine Ausbeute einer Teilgabe zugewiesen wird und über diese Ausbeute die
Folgeberechnungen stattfinden.
Ermittlung der
Bitterstoffausbeute nach 1. und 3.
Für die Ermittlung der Bitterstoffausbeute nach 1. und 3. sind die
Kochzeiten der Teilgaben irrelevant - man hat entweder die nötige Erfahrung
und/oder Analysendaten von Vorgängern an der Hand.
Ermittlung der
Bitterstoffausbeute nach 2.
Für die Ermittlung der Bitterstoffausbeute nach 2. sind die Kochzeiten der
Teilgaben relevant - die Bitterstoffausbeute wird u.a. in Abhängigkeit der
Kochdauer ermittelt. Die bekannteste Methode ist wohl die nach
Tinseth und
man findet sie in vielen Rechnern als
Quasi-Standard für diesen
Vorgang. Da diese Methode nicht alle Abhängigkeiten betrachtet, ist es für
spezielle Gaben notwendig die berechnete Bitterstoffausbeute zu korrigieren
- die Vorderwürzehopfung ist so ein Fall. Diese Korrektur nimmt meist der
Rechner vor und in der Programmbeschreibung findest Du eine Angabe, welchem
Gabetyp welche Korrekturfaktoren zugeordnet sind.
Ermittlung der
Bitterstoffausbeute nach 4.
Für die Ermittlung der Bitterstoffausbeute nach 4. gelten keine Regeln -
nur ein:Man sollte sich gut auskennen ;-)
Jetzt solltest Du in der Lage sein die richtigen Schlüsse ziehen zu können
:-)
Gruß
Oli
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