Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.5.2013 um 10:03 |
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Hallo!
Ich habe hier die Möglichkeit, zwei verschiedene Brauwasser zu nutzen. Hier
die Wasseranalyse des Wasserwerkes.
1. Leitungswasser:
Leitfähigkeit bei 20°: 715 S/cm
ph-Wert: 7,2
Basenkapazität (ph bis 8,2): 0,75 mmol/l
Säurekapazität (ph bis 4,3): 4,98 mmmol/l
Gesamthärte: 20,4 °dH
Calcium: 115 mg/l
Magnesium: 17,3 mg/l
Natrium: 11.2 mg/l
Kalium; 1,6 mg/l
Organ. C (DOC): <1 mg/l
Chlorid: 31,5 mg/l
Nitrat (NO3): 36,2 mg/l
Sulfat (SO4): 53,5 mg/l
Uran: 0,001 mg/l
2. Hier die Analyse des Brunnenwassers, Sickerbrunnen. Er wurde 1815 für
die Brauerei angelegt. Das Wasser müßte aus 8m an die Oberfläche geholt
werden und dann noch zu dem Brauort, ca. 60m Schlauchlänge .
Das wäre die historische aber technisch schwierigere Lösung.
El. Leitfähigkeit: 432 S/cm
ph-Wert: 7,34
Calcium: 31,8 mg/l
Magnesium: 4,88 mg/l
Natrium: 31,8 mg/l
Kalium: 14,3 mg/l
Chlorid: 54,29 mg/l
Nitrat: 11,51 mg/l
Sulfat: 21,86 mg/l
Fluorid: 0,20 mg/l
Nitrit u. Bromid n.a.
o-Phosphat: 1,12 mg/l
Summe: 89,0 mg/l
Alle Schwermetallwerte usw. sind deutlich unter den Grenzwerten der
Deutschen Trinkwasserverordnung. Auf Wunsch stelle ich gerne noch die
genauen Werte ein, von Aluminium bis Zink.
Was meint Ihr zu den Werten und zur Verwendung als Brauwasser?
Danke!
Mäx
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2013 um 10:07 |
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Überschlagsweise kommt mir das Brunnenwasser weicher vor. Hast du die
Gesamthärte?
Was willst du brauen?
Jan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 29.5.2013 um 10:19 |
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Antwort 2 |
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Member Beiträge: 83 Registriert: 20.5.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.5.2013 um 10:23 |
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Probier doch mal ein Rezept mit beiden aus und schau, was besser schmeckt. ____________________ Mein Blog: http://www.newbasisbier.de
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2013 um 10:27 |
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Das Brunnenwasser hat deutlich weniger Magnesium welches im Verdacht steht
eine kratzige Bittere zu verursachen. Wenn möglich würde ich das
Brunnenwasser nehmen! Das Chlorid/Sulfat Verhältnis ist beim Brunnenwasser
eher richtung "malzig", beim Stadtwasser eher richtung "hopfenbetont".
Zudem ist im Brunnenwasser offenbar deutlich weniger Nitrat welches der
Hefe zusetzen könnte.
____________________
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2013 um 11:48 |
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Hallo Mäx,
ein Mix aus beiden wäre schön - schaun wir mal.
1. Leitungswasser:
Zitat von Maex, am 29.5.2013 um
10:03 |
Leitfähigkeit bei 20°: 715 S/cm
ph-Wert: 7,2
Basenkapazität (ph bis 8,2): 0,75 mmol/l
Säurekapazität (ph bis 4,3): 4,98 mmmol/l
Gesamthärte: 20,4 °dH
Calcium: 115 mg/l
Magnesium: 17,3 mg/l
Natrium: 11.2 mg/l
Kalium; 1,6 mg/l
Organ. C (DOC): <1 mg/l
Chlorid: 31,5 mg/l
Nitrat (NO3): 36,2 mg/l
Sulfat (SO4): 53,5 mg/l
Uran: 0,001 mg/l
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...ein ganz schöner Brummer, wobei die resultierende RA mit ~8,7 °dH noch
beherrschbar ist - Nitrat und Chlorid ist für ein Trinkwasser auch
reichlich drin -> kein CaCl zur Aufhärtung verwenden, dann passt das
aber.
Mit einem Mix aus Milchsäure/Sauermalz/CaSO4 gut zu gebrauchen und da die
meiste Härte aus KH besteht, auch "einfach" zu enthärten - im Falle das ein
Thema sein sollte.
2. Brunnenwasser
Zitat von Maex, am 29.5.2013 um
10:03 |
El. Leitfähigkeit: 432 S/cm
ph-Wert: 7,34
Calcium: 31,8 mg/l
Magnesium: 4,88 mg/l
Natrium: 31,8 mg/l
Kalium: 14,3 mg/l
Chlorid: 54,29 mg/l
Nitrat: 11,51 mg/l
Sulfat: 21,86 mg/l
Fluorid: 0,20 mg/l
Nitrit u. Bromid n.a.
o-Phosphat: 1,12 mg/l
Summe: 89,0 mg/l
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Hinweis:
Da Du keine Angaben zur Härte gemacht hast, musste ich ein wenig tricksen,
um für die GH, KH und NKH eine Annahme machen zu können. Ich habe die
Calcium: 31,8 mg/l und Magnesium: 4,9 mg/l in den Rechner geklopft und die
jeweilige Härte rechnen lassen - das macht in der Summe 5,58 °dH, die ich
dann oben als Gesamthärte eingetragen habe. Da ich nicht annehme, dass das
gesamte Ca und Mg an einem Carbonatrest hängt, habe ich noch 1°dH NKH
spendiert(könnte natürlich sehr viel mehr sein).
Für ein Brauwasser perfekt und wenn die NKH noch höher sein sollte als das
1° dH das ich angenommen habe, könnte die RA von 3,15 °dH noch gegen 0
rutschen. Was mit gar nicht gefällt sind die 54,29 mg/l Chlorid - hier
wirds dann schon korrosiv und rauszubekommen ist das auch nicht so
leicht.
Mein Tipp: 50/50 mischen und wenn das nicht geht würde ich eher zur
Variante Leitungswasser tendieren, da so ein Brunnen auch so seine Tücken
hat und das Wasser ständiger Kontrollen(hausintern), auch mikrobilogischer
Natur, bedarf( 8m Tiefe ist auch nicht gerade viel).
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.5.2013 um 12:16 |
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Vielen Dank!
Im Laborbericht ist leider keine Angabe zur Härte des Brunnenwassers. Hier
zur Info die weiteren gemessenen Werte:
Aluminium: 42,3 ug/L
Barium: 35,3 ug/L
Beryllium: < 0,05 ug/L
Bismuth: < 10 ug/L
Blei: < 5 ug/L
Cadmium: < 0,8 ug/L
Chrom: < 2 ug/L
Coblat: < 2 ug/L
Eisen: 29,8 ug/L
Gallium: < 1 ug/L
Kalium 14,3 mg/L
Kupfer: 13,0 ug/L
Lithium: 5,19 ug/L
Magnesium: 4,88 mg/L
Mangan: < 1 ug/L
Natrium: 31,8 mg/L
Nickel: < 2 ug/L
Palladium: < 2 ug/L
Platin: < 10 ug/L
Scandium: < 0,1 ug/L
Silber: < 2 ug/L
Strontium' 192 ug/L
Thallium' < 5 ug/L
Uran < 3 ug/L
Yttrium: < 0,1 ug/L
Zink: 18,9 ug/L
Fluorid: 0,20 mg/L
Chlorid: 54,29 mg/L
Nitrat: 11,51mg/L
o-Phosphat: 1,12mg/L
Sulfat: 21,86 mg/L
Summe: 89,0 mg/L
ph-Wert: 7,34
El. Leitfähigkeit: 432 S/cm
Keine weiteren Angaben im Bericht.
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2013 um 12:27 |
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Nun, nichts gegen die extrem wichtige Angabe des Yttriumgehaltes....aber
ohne die Angaben zur Gesamthärte und Carbonathärte bzw. der spez.
Säurekapazität kannst Du leider auch nicht die Restalkalität und damit die
Geeignetheit für Deine Brauvorhaben feststellen.
Wichtig wäre bei Brunnenwässern natürlich auch die mikrobiologische
Reinheit, hast Du das mal testen lassen?
Allerdings: Sofern Du kein Pils brauen willst oder extrem gehopfte Biere a
la IPA u.ä., würde ich an Deiner Stelle einfach mal losbrauen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2013 um 12:33 |
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Wenn ich mich recht erinnere war ja den Vorhaben auch Bier zu verkaufen
stimmt's?
Da ist das mit dem eigenen Brunnen so eine Sache, denn den musst du dann
regelmässig beproben. Verwendest du deinen eigenen Brunnen als Trinkwasser
in Lebensmittel, ist es an dir nachzuweisen das es sich wirklich um
Trinkwasser handelt. Das ist zwar nicht extrem aufwendig, es bedarf aber
eines Labors für chemisch- technische Analysen und milrobiologische
Analysen. Hast du nicht zufällig selbst eins, musst du halt jedesmal ein
externes Labor beauftragen und auch bezahlen.
Beim Leitungsheimer hast du das Problem nicht.
Gruß
Jan
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 29.5.2013 um 13:09 |
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Zitat: | Wichtig wäre bei
Brunnenwässern natürlich auch die mikrobiologische Reinheit, hast Du das
mal testen lassen? |
Hi Micha, wofür eigentlich? Wegen Krankheitserregern brauchst Du Dir keine
Sorgen zu machen - die überleben erstens den Brauprozess nicht und zweitens
mögen sie saure pH-Werte (<5 im fertigen Bier), Hopfen und Alkohol gar
nicht. Wichtig bei Brunnenwasser wäre m.E. Nitrat und Nitrit. Für Nitrat
gibt es laut Trinkwasserverordnung einen Grenzwert von 50 mg/l - der Wert
in Mäx' Brunnen liegt bei knapp 12 mg/l, also im grünen Bereich.
LG
Sandro
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2013 um 13:15 |
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Zitat von muldengold, am 29.5.2013 um
13:09 | Zitat: | Wichtig wäre bei
Brunnenwässern natürlich auch die mikrobiologische Reinheit, hast Du das
mal testen lassen? |
Hi Micha, wofür eigentlich? Wegen Krankheitserregern brauchst Du Dir keine
Sorgen zu machen - die überleben erstens den Brauprozess nicht und zweitens
mögen sie saure pH-Werte (<5 im fertigen Bier), Hopfen und Alkohol gar
nicht. Wichtig bei Brunnenwasser wäre m.E. Nitrat und Nitrit. Für Nitrat
gibt es laut Trinkwasserverordnung einen Grenzwert von 50 mg/l - der Wert
in Mäx' Brunnen liegt bei knapp 12 mg/l, also im grünen Bereich.
LG
Sandro |
Weil auch Bier aus Trinkwasser bereitet werde muss. Ausserdem überleben
thermophile Sporenbildner sehr wohl die 100C. Du hast recht, sie vermehren
sich nicht im Bier, können aber natürlich überleben und sind auch dann
theoretisch noch infektiös.
Ausserdem gibt es natürlich auch noch Mikroorganismen die Toxine bilden
können, auch unter diesen gibt es thermostabile.
Jan
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 29.5.2013 um 13:39 |
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...ich würde jetzt nicht anfagen die Brunnenwasserbrauer-/trinker mit so
unappetitlichen Begriffen wie "überlebende thermophile toxinbildende
Sporenbildner" zu verunsichern. An dieser Stelle würde eine
mikrobiologische Analyse des Brunnenwassers auch nicht weiter helfen, da
auf diese Keime i.d.R. sowieso nicht getestet wird. Die
Anwesenheit/Abwesenheit von E.coli oder Enterokokken sind in dieser
Hinsicht auch kein guter Indikator. Toxinbildner bilden Toxine i.d.R. auch
nur wenn der betreffende Keim in hoher Konzentration vorliegt. Solange der
Nitratwert ok ist würde ich mir da echt wenig Gedanken machen
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2013 um 14:14 |
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Zitat von muldengold, am 29.5.2013 um
13:39 | ...ich würde jetzt nicht anfagen die
Brunnenwasserbrauer-/trinker mit so unappetitlichen Begriffen wie
"überlebende thermophile toxinbildende Sporenbildner" zu verunsichern. An
dieser Stelle würde eine mikrobiologische Analyse des Brunnenwassers auch
nicht weiter helfen, da auf diese Keime i.d.R. sowieso nicht getestet wird.
Die Anwesenheit/Abwesenheit von E.coli oder Enterokokken sind in dieser
Hinsicht auch kein guter Indikator. Toxinbildner bilden Toxine i.d.R. auch
nur wenn der betreffende Keim in hoher Konzentration vorliegt. Solange der
Nitratwert ok ist würde ich mir da echt wenig Gedanken machen
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Ich will ja keinem Brunnenwasserbrauer Angst machen. Aber wie oben schon
geschrieben, meine ich mich erinnern zu können das Maex sein Bier in der
eigenen Kneipe verkaufen will. Da ist m.M. nach eine andere
Sorgfaltspflicht angesagt als wenn ich für mich und ein paar Kumpels braue.
Ich würde mir darüber zumindest Gedanken machen, da das
Produkthaftungsgesetz den Inverkehrbringer von Lebensmittel persönlich
haftbar macht.
Was anderes wollte ich nicht sagen. Pass auf und informier dich bevor du
das Bier aus Brunnenwasser an Gäste ausschenkst.
Jan
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2013 um 18:35 |
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Zitat: | 2. Hier die Analyse des
Brunnenwassers, Sickerbrunnen. Er wurde 1815 für die Brauerei
angelegt. |
Wenn man das Bier verkaufen will ist dies natürlich eine gute Werbung. Rein
von den Werten her (ohne die mikrobiologische Belastung zu kennen) halte
ich es auch für das bessere Brauwasser. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.5.2013 um 23:40 |
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Vielen Dank für Eure Antworten und Meinungen!
Richtig ist, daß ich irgendwann sehr gerne mein selbstgebrautes auch
verkaufen würde. Irgendwann!
Von der historischen Seite wäre es natürlich sehr schön, wenn ich "mit
eignem Brauhausbrunnenwasser gebraut" sagen dürfte.
Aber eine ständige Kontrolle der Wasserwerte kann ich mir nicht leisten und
ich möchte selbstverständlich auch niemanden Gesundheit gefährden!!!
Ich hätte aber auch noch diese Möglichkeit:
"Mit Hädefelder (= die Dialektform von Marktheidenfeld -
www.marktheidenfeld.de - ) Brunnenwasser gebraut."
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Antwort 14 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 27.5.2013 Status: Offline
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erstellt am: 30.5.2013 um 11:13 |
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Ich nehme hier immer ganz normales Wasser von der Leitung
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 31.5.2013 um 23:04 |
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Nur mal rein informativ.
Weiß jemand zufällig wie oft man generell Brunnenwasser untersuchen lassen
muß, um es zu benutzen?
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2013 um 07:25 |
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Es gibt Filtertechnik für Brunnenwasser. So was z.B.:
http://shop.purway.de/Bakterien-und-Viren/c1000216471_u7618_z
4f1a2178-6741-4a57-b59d-e517d153799b/
Hier geht es darum das Ionenprofil des Brauwasser nicht zu verändern,
sondern nur eventuelle Schadstoffe und Mikroorganismen zu entfernen. Wenn
Du das (historische) Brunnenwasser nutzen willst, findet sich sicher eine
bezahlbare Lösung. Wenn Du es gewerblich benutzen willst frag einfach beim
Gesundheitsamt nach. Bei historischen Sachen (Brauchtums/Traditionspflege
usw.) kenne ich jede Menge Ausnahmen bei den üblichen
Hardcore-Vorschriften. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 2.6.2013 um 21:15 |
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Hi flying!
Beim örtlichen Gesundheitsamt werde ich natürlich nachfragen.
Da Du bestimmt weißt, wie Beamte/Menschen eventuell ticken könnten, hättest
Du ein Beispiel/e bezüglich Ausnahmen wegen Brauchtums- und
Traditionspflege? Es wird behauptet, daß man manchmal mit schlüssigen
Argumenten etwas bewegen kann
Da ja bestimmte Brunnenwasserwerte schon bekannt sind, welches Filtersystem
von Deinem Link würdest Du vorschlagen?
Den Brunnen von 1815, mit dem 80 Jahre im vorletzten Jahrhundert gebraut
wurde und der glücklicherweise nicht zugeschüttet wurde, wie leider viele
andere, zu neuem Brauen/Leben zu erwecken ( das wäre nach 117 Jahren das
erste mal! ) wäre der Traum von mir, persöhnlich und historisch
Und wir stellen uns bitte mal kurz vor, wenn jemals auf einem Ettiket von
mir folgendes zu lesen wäre:
"Mit eigenem Brunnenbrauwasser des Neuen Brauhaus von 1816 gebraut!"
Wow...das wär's doch, oder?
Aber bis dahin, ist es noch ein langer Weg, aber trotzdem!
Danke und Grüße vom Neuen Brauhaus 1816
Mäx, sechzehnter hiesiger Schankwirt!
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.6.2013 um 07:03 |
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Hi Maex,
eine Braustätte muss sauber sein, sonst nix. Leider legt man das heute sehr
eng aus und verlangt Fliesen und Edelstahl überall. Historische Braustätten
haben das alles nicht (wäre ja auch nicht sehr historisch). Holzbottiche,
eiserne Kühlschiffe, offenes Gebälk, Beton oder Lehmwände/böden usw.
Um da produzieren zu dürfen muss aber eventuell eine kontinuierliche
Brautradition bestehen, was bei Deiner Neugründung allerdings nicht der
Fall wäre? Ein Beispiel ist die Brauerei Schmitt in Singen. Ziemlich
originaler Zustand aus dem 19. Jahrhundert mit Dampfmaschine und
Transmissionsriemen usw.
Es gibt auch "Museumsbrauereien", das zeigt man den Leuten eine
ausrangierte alte Malzmühle und einen alten Bottich und hinter
verschlossenen Türen wird alles auf modernste Weise in blitzenden Edelstahl
produziert. Da fühlt man sich etwas verarscht..
Wenn Du gewerblich tätig werden willst, würde ich die relevanten Ämter mit
ins Boot holen und das Anliegen klar darstellen. Es kommt sicher darauf an
ob Du wirklich Biere möglichst authentisch-historisch aus
Brauchtums/traditionspflege brauen willst oder die alte Brautradition nur
als Werbeaufhänger nutzen willst?
Als Filtertechnik für das Brunnenwasser empfiehlt sich ein 3-fach Filter.
Aus Vorfilter, Aktivkohlefilter und 0,3 Mikron Keramikfilter. Google mal
nach Hauswasser oder Brunnenwasserfiltertechnik. Da findest Du sehr viele
Angebote.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 3.6.2013 um 20:49 |
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Hallo René!
Meine Braustätte ist gefliest, Boden, Wände komplett und alles was geht
wird aus Edelstahl.
Die historische Komponente wäre auf das Brunnenwasser und den Ort bezogen.
Ich habe nach Brunnenwasserfiltern gegoogelt, aber die Auswahl ist riesig
und die Preise sehr unterschiedlich.
Benutzt hier jemand Brunnenwasser zum Brauen und hat eine
Filteranlage/System das empfehlenswert ist?
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.6.2013 um 20:57 |
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2013 um 08:44 |
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Hi Maex,
natürliche Wasser die ganz ohne alles fürs Brauen geeignet sind, sind rar
und selten. Dein Brunnenwasser ist da ein echtes Pfund! Hier ein Beispiel
was Brauereien fürs Wasser alles anstellen...
http://www.landsberger.de/index2.php?main=techno_rohstoffe&ac
tiv=brauerei
Durch den deutlich geringeren Nitratgehaltgehalt des Brunnenwassers
gegenüber des Leitungswassers ist es unter Umständen sogar zur
Säuglingsernährung geeignet.
Ich will mich nicht aus dem Fenster legen aber mit der richtigen
Argumentation kann man vielleicht darstellen, dass ein öffentliches
Interesse an der Nutzung des alten Brauereibrunnens vorliegt.
Ich erinnere mich noch an meine Kindheit. Der Abschnitt des Dorfes wo wir
wohnten lag unmittelbar an einer Agrargenossenschaft, die über einen
eigenen Brunnen verfügte. Der Brunnen versorgte den Teil des Dorfes. Das
Wasser war sehr gut und deutlich besser als das Wasser aus dem öffentlichen
Trinkwassernetz. So klingelten jeden Tag Leute mit kleinen Milchkännchen
bei uns an der Tür und fragten nach Wasser für ihre Kleinkinder, welches
wir natürlich gerne gaben.
Ok, mit Heute kann man das sicher nicht mehr vergleichen...
Ich weiß wie Trinkwasser aufbereitet wird und wieviel Chemie da
reingeschüttet wird...So ein Brunnen wäre schon ein tolles Ding
Welches die beste Filtertechnik ist, kann ich Dir leider auch nicht
sagen.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.6.2013 um 10:19 |
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Guten Morgen!
Hier ein kurzer Zwischenbericht über die Vorgehensweise bei Entnahme von
Brunnenwasser ( Privatbrunnen von 1815 IM Haus, keine Zufuhr von
Oberflächenwasser möglich und abgeschirmt vom Tageslicht. ) zu Brauzwecken
in Bayern. Ich denke in anderen Bundesländern dürfte es ähnlich sein.
1. Den örtlichen Wasserversorger fragen was zu beachten ist. ( Da wußte man
nicht Bescheid und verwies mich an das zuständige Wasser- und
Wirschaftsamt, WWA.
2. Auskunft des WWA, Auszug: Zitat
" Sehr geehrte Damen und Herren,
als erstes darf man es dem Wasserwirtschaftsamt nicht sagen (Joke). Spaß
beiseite. Jeder Eingriff in das Grundwasser und jede Entnahme von
Grundwasser muß der Unteren Wasserbehörde im zuständigen Landratsamt
mitgeteilt werden. Keine Angst, die Entnahme von Grundwasser und die
Nutzung für den "Allgemeingebrauch" (z. Bsp. Gartengießen) ist kostenfrei.
Es gibt lediglich einen kleinen Schriftverkehr.
Bitte teilen sie die Grundwasserentnahme dem LRA mit. Geben sie dabei die
Fl.-Nr., Gemarkung, ca.-Brunnentiefe, ca.-Grundwasserstand, Art der
Verwendung des Wassers und den geschätzten Jahresverbrauch an.
Beachten sie, dass für die Nutzung des Grundwassers für Toilette oder
Waschmaschine Abwassergebühren fällig werden. Erkundigen sie sich bei Ihrer
Kommune, ob sie eine Befreiung bzw. Beschränkung vom Anschluss- und
Benutzungszwang der öffentlichen Wasserversorgung gemäß der gültigen
Wasserabgabesatzung benötigen.
Für einen "eineindeutigen- und verbindlichen-, verwaltungstechnisch
richtigen- und wassergesetzlichen korrekten Expertenrat" wenden sie sich
bitte an das LRA."
Der nächste und wichtigste Schritt: Bei jedem Landratsamt gibt es einen
zuständigen Trinkwasserbeauftragten des Gesundheitsamtes. Diesem werde ich
mein Anliegen vortragen und seine Meinung einholen, welche Vorraussetzungen
dafür nötig sind.
Ich werde weiter berichten.
Schönen ( bei uns schüttet es ) Sonntag!
PS: Gibt es hier überhaupt irgend jemand, der sein Brauwasser aus einem
Brunnen bezieht?
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Antwort 23 |
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