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Autor: Betreff: Hallo! Meine Einstandsdokumentation
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Tobieras
Beiträge: 144
Registriert: 25.3.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2013 um 22:38  
Hallo ihr Bier-Verrückten,
seit einigen Monaten braue ich Bier. Ich habe nun vier Sude hinter mir, von denen zwei meine eigenen Rezepte waren. Jedes der Biere hat bisher wirklich sehr gut geschmeckt, wobei meine Eigenkreationen tatsächlich die stärkeren waren - Ich wusste aber ziemlich genau was ich wolte.
An diesem Erfolg seid ihr nicht unbeteiligt, denn ich habe Abende damit verbracht hier Postings zu studieren.
Bisher hat sich allerdings jede meiner Fragen in Luft aufgelöst, nachdem ich meist hier die Antwort gefunden habe.

Aus diesem Grund wollte ich euch mal zeigen, wie mit meinen spärlichen Mitteln zu meinem geliebten Bier komme.
Natürlich kann ich mit euch Profis noch nicht mithalten und ich mache sicher auch noch einen Haufen Fehler.
Vielleicht hat der ein oder andere Tipps und Tricks parat, wie ich meine Arbeitsweise optimieren kann und wo Fehlerquellen lauern.

Die Bilder sind weder schön, noch optimal, aber ich wusste nicht, wie ich`s besser fotografieren soll.

Los geht`s!

Gebraut wurde nach der Vorgabe eines obergärigen Sommerbiers, mit "weniger" Alkohol, hoher Rezenz und einer ausgeprägten fruchtigen Hopfennote.

Dazu habe ich das Rezept wie folgt zusammengestellt. Ich bitte auch hier um Optimierungstipps oder Fehlerkorrektur.

Quelltextbereich einfügen:
Brauwasser
Hauptguss: 12,5 Liter
Nachguss: 14 Liter


Schüttung
2,5 kg Pale Ale Malz
0,7 kg Müncher Malz
300g Carahell
= 3,5kg

Maischplan
Einmaischen 35°C
Maltoserast 64°C 35 Minuten
1. Verzuckerungsrast: 20 Minuten bei 72 °C
2. Verzuckerungsrast: 20 Minuten bei 78 °C

15% Speise = ca. 5,8 g/l

1. Hopfengabe 1. Minute ->10g Simcoe (13,2%)
2. Hopfengabe 80. Minute->10g Amarillo (9,5%)
= ca. 30 IBU

Stopfen während der HG = 15g Amarillo, 15g Simcoe

Hefe obergärig, Safale S-04

Erwartete Menge 16 Liter Bier
Erwartete Stammwürze ca 12,5%



Meine derzeitige Brauerei. Nicht der optimalste Ort, aber ich arbeite an Verbesserungen.


Die Rohstoffe



Einmaischen


Testjodprobe




Maltoserast. Das Einstich-Thermometer ist übrigens totaler Schrott ich benutze jetzt ein TFA.


Jodprobe nach dem Maischen


Läutern (mit Matmill Läuterblech)




Der Hopfen: Simcoe Dolden zur Bitterung


Hopfenkochen



Zwischendurch gibt`s natürlich das eigene Bier aus dem letzten Sud (ähnliches Rezept)


Ausschlagen... Ich nehme ein T-Shirt, das hat bisher super geklappt, aber naja... :puzz:


Scheint geklappt zu haben


Ansetzen und Stopfen

Als Beschwerung habe ich Murmeln genommen


Rein damit (Simcoe und Amarillo)



Angekommen :thumbup:



Und doppelt angekommen :). Das war mein zweites Bier, leider ist mir hier der Bodensatz mit ins Glas geflutscht, ich war nämlich eigentlich ganz stolz, dass es so unerwartet klar war...



Während der NG, kurz vorm der Reife


Ich habe es schon probiert und es schmeckt wiedermal fabelhaft. Ich weiß nicht, ob es die Reifezeit überleben wird.
Ich habe bei den obergäringen Bieren eh das Gefühl, dass man sie ziemlich flott trinken kann, während mein Festbier ca. 5 Wochen gebraucht hat. Stimmt das denn?


[Editiert am 29.5.2013 um 22:55 von Tobieras]
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Waconia
Beiträge: 3129
Registriert: 1.4.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2013 um 22:45  
Geil........ Willkommen Du Verrückter.

Back to the Roots. :thumbup:


____________________
Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen

ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.

Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
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Yeffie
Beiträge: 154
Registriert: 27.12.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2013 um 22:54  
TOLL !

Mein Tipp für beste Qualität:
immer - in allen Schritten - ausser vor dem Anstellen
! Luft-Eintrag vermeiden !

Sauerstoff ist der Todfeind von Bier !
(merkt euch das Leute)
also: rührt behutsam und bedächtig

Das soll keine Kritik sein. Heute muss ich einfach überall meinen Senf zugeben.. Auch schon eine sitzen.. Weiterhinn viel Erfolg
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Tobieras
Beiträge: 144
Registriert: 25.3.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2013 um 22:58  

Zitat von Yeffie, am 29.5.2013 um 22:54

Sauerstoff ist der Todfeind von Bier !
(merkt euch das Leute)
also: rührt behutsam und bedächtig

Das soll keine Kritik sein. Heute muss ich einfach überall meinen Senf zugeben.


Nene, das ist schon ok so, ich bin noch ganz am Anfang. Ich habe es ja über Nacht runtergekühlt - besitze noch keine Kühlanlage-. Ist das dann wieder ok, oder wie vermeide ich am besten, dass der Sauerstoff reinkommt?
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Alt-Phex
Beiträge: 854
Registriert: 1.2.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.5.2013 um 23:13  
Ist doch Perfekt !

Du arbeitest mit einfachsten Mitteln und erreichst das Optimum...

...leckeres Bier !!

Gratulation !


____________________
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Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
Mediendesigner seit 2000
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Der Unterhopfte
Beiträge: 679
Registriert: 9.7.2012
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red_folder.gif erstellt am: 29.5.2013 um 23:14  
Schaut doch ganz gut alles aus :thumbup:

Ich würde zur Optimierung dir dazu raten, einen Siliconschlauch beim Läutern zu nehmen, so das die Würze langsam in den Topf laufen kann, dient auch dazu den Sauerstoffeintrag zu reduzieren.
Und ein Sputnikfilter ist auch immer eine feine Sache ;)
Es sieht auch so aus, als ob du recht fix läuterst, da würde ich mir mehr Zeit nehmen, für 25 Liter habe ich immer etwa eine Stunde 30 Minuten gebraucht...also lass dir da ruhig zeit, das Ergebniss wird dich erfreuen :)

Also, weiter so!
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gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.5.2013 um 00:17  
Erst mal willkommen bei den Spinnern!

Zitat:
Ausschlagen... Ich nehme ein T-Shirt, das hat bisher super geklappt, aber naja...


Sagste ja selber: naja. Besorg dir einen Sputnik, mach einen Whirlpool und das Hopfen seihen wird einfacher und bringt weniger Sauerstoffeintrag.

Ansonsten klasse Einstand. Respekt :thumbup:

Gruß
Peter


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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Bierwisch
Beiträge: 1512
Registriert: 15.5.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.5.2013 um 05:31  
Willkommen im Forum!

Was den Sauerstoff angeht, kannst Du Dich hier mal einlesen.

Du wirfst den Stopfhopfen in die Hauptgärung - so wie ich das verstanden habe, wird dabei viel Aroma zusammen mit dem CO2 ausgetrieben. Darum warte ich bis die HG durch ist, schlauche um (Gärbehälter reinigen) und wieder zurück. Dann gebe ich erst den Hopfen dazu. Das ganze steht dann noch mal eine Woche und wird danach abgefüllt.
Das hat außerdem den Vorteil, daß sich das Jungbier schon mal vorklärt.

Noch viel Spaß bei den Brauverrückten!

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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TrashHunter
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.5.2013 um 10:11  
Moin :)

Tjooo, was soll man dazu noch sagen ?

Das sieht doch ordentlich aus :thumbup:

Mir ist nur ein Detail im Rezept aufgefallen, welches Nonsens ist:

Zitat:
1. Verzuckerungsrast: 20 Minuten bei 72 °C
2. Verzuckerungsrast: 20 Minuten bei 78 °C


Bei 72°C findet die Verzuckerung statt, da werden aus der Stärke Dextrine erzeugt. (Unvergärbare Zucker, welche den Körper des Bieres bilden)
Die Bezeichnung Verzuckerungsrast für die 20min bei 78°C ist allerdings Lötzinn.
Bei 78°C stellen die Enzyme (weitestgehend) die Arbeit ein und es findet kaum noch Stärkeabbau statt.
Die 20min bei 78°C sind eigentlich als Läuterruhe definiert und finden nach dem Abmaischen statt.

Also:
nach Ende der 72°C-Rast auf 78°C aufheizen
Abmaischen in den Läuterbottich
20min Läuterruhe (nutzen um den Kessel grob zu reinigen, damit gekocht werden kann)
Läutern
Nachgüsse mit 78°C heißen Wasser

Greets Udo


[Editiert am 30.5.2013 um 10:12 von TrashHunter]



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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
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hans11081993
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.5.2013 um 10:26  
Wilkommen im Forum bei uns Verrückten :D

Sehr schöne Braudoku :thumbup:

Grüße
Johannes
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Tobieras
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.5.2013 um 10:53  
Jau, da ist doch schon ne ganze Menge an Verbesserungsvorschlägen zusammengekommen:
  • Silikonschlauch, sowas hat mir irgendwie mein Gefühl schon gesagt, als das da runtergeplätschert ist
  • Sputnik besorgen. Das sieht auch sehr logisch aus
  • Stopfen nach der HG. Hier hat mal einer einen Artikel aus der "Bier und Brauhaus" gepostet, da habe ich das her, dass man während der HG stopfen kann/soll - keine Ahnung, hab`s einfach gemacht, weil ich dachte die Gärung bewirkt auch irgendwas beim Hopfen. Das mit dem C02 klingt allerdings sehr logisch, es hat auch im Gärkeller immer soooo gut gerochen. Wird getestet. Werde ich bei meinen ersten IPA am Freitag mal so machen!
  • 2. Verzuckerungsrast - Das habe ich irgendwoher übernommen, ohne es zu hinterfragen.
  • Und die Läuterruhe, ja. Die ist wohl aber eher zufällig von selbst entstanden, weil ich die Nachgüsse mit dem Wasserkocher aufheize. 78° habe ich richtig gemacht :)

Ich muss gestehen, habe Trashhunters Buch auch noch nicht wirklich ganz gelesen (PDF ist nicht so meins bei Büchern), da stehen ja auch noch massig Tipps drin.
Wann geht`s in den Druck? :question:

Man könnte ja mal die "Stopf-Erfahrungen" der Hopheads hier in einem Thread zusammenfassen - falls es sowas noch nicht gibt, ich habe es zumindest nicht gefunden. Es scheint da ja unendlich viele Möglichkeiten zu geben.
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Der Rossberger
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red_folder.gif erstellt am: 30.5.2013 um 22:11  
Hallo Tobias (?),

das sieht doch alles ganz gut aus. Richtig neugierig macht mich jedoch das Bild aus dem Studio. Ist das Tastendingens ein reines Midi Eingabedevice oder hat der Klangerzeugung an Bord? Was macht ihr / machst Du da so?

VG Oliver


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...der letzte von den V8 Abfängern. 'N echter Oldtimer.
Wär 'n Jammer wenn man den in die Luft jagen würde...
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hiasl
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2013 um 15:12  
Tipp für die Jodprobe: Mit einem Stab oder Löffel zur ein paar Tropfen Flüssigkeit entnehmen.


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Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
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BIER-BRAU-PROjekt der Uni Erlangen
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Tobieras
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 15:10  

Zitat von Der Rossberger, am 30.5.2013 um 22:11
Hallo Tobias (?),

das sieht doch alles ganz gut aus. Richtig neugierig macht mich jedoch das Bild aus dem Studio. Ist das Tastendingens ein reines Midi Eingabedevice oder hat der Klangerzeugung an Bord? Was macht ihr / machst Du da so?

VG Oliver


Hello,
das ist ein Novation MIDI-Keybord ohne eigene Klangerzeugung. Ich mache (meistens) elektronische Musik in allen möglichen Richtungen. Hier kann man`s hören.
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Stefan211
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2013 um 21:54  
Hi Tobieras, schöne Braudoku...gefällt mir.
Was mir aufgefallen ist : auf deinem etikett steht " gebraut und abgefüllt in ginsheim ".
Das wären ca. 30 km von mir.

Gruß von Stefan
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argusdata
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red_folder.gif erstellt am: 8.7.2013 um 07:24  
Hallo Tobieras, das ist schon eine recht gute Arbeit, aber noch ausbaufähig.
Eine kleine Anmerkung zum Läutern. Bei einer Schüttung von 3,5 Kg ist die Treberschicht bei der Größe deines Läuterbottichs schon sehr gering. Dazu hast du den Hahn voll geöffnet. Wenn das Bild nicht täuscht, ist deine Würze noch relativ trübe.
Du solltest also viel langsamer läutern, so ca. 0,5-0,75 L/Minute, um die Würze klarer zu bekommen. Zusätzlich habe ich meinen Läuterbottich auch isoliert, das spart Energie beim Würzekochen.
Immer gut Sud
JM


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Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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