Junior Member Beiträge: 34 Registriert: 1.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2013 um 11:17 |
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Hallo,
Ich habe in letzter Zeit einige dunkle Biere (Oatmeal Stout, sehr röstiges
Stout, etc.) mit der WLP004 vergohren und bin sehr zufrieden damit. Der
Endvergärungsgrat ist schon extrem (für meinen Geschmack!). Nach einem Bier
mit der Hefe schmeckt selbst Industriepils wie Zuckersirup
Demnächst wollte ich eine Dogfish Head 60minute Variante brauen und dafür
habe ich die Vorschläge WLP007 oder WYeast1099 gefunden. Vom Geschmack her
würde ich das auf jeden Fall deutlich süßer als meine Stouts haben, um den
Hopfen etwas auszugleichen. Von den Angaben der Hersteller sind diese Hefen
aber eher noch besser im Vergärungsgrad. Ich weiß auch nicht ob ich da mit
der WLP004 irgendein Mutant erwischt habe. Unabhängig von dem Klon würde
ich meine Hefe sammlung auf jeden Fall um eine Ale Hefe erweitern, die eine
größere Restsüße zulässt. Gibt es da Vorschläge aus Erfahrung?
Oder unterscheiden die Hefen sich in der Realität garnicht genug und ich
bleibe bei meiner WLP004 und regel das nur über die Stammwürze und
Caramalz? Ein höherer Alkoholgehalt wäre kein Problem.
Bonus Frage: Ich lese oft über die Nottingham und überlege mir diese als
Reserve zuzulegen. Eigentl. finde ich flüssig Hefe besser, ganz einfach
weil mir das Lagern und aufpeppeln Spaß macht, aber eine Notfallhefe wäre
schon praktisch. Kann mir jemand die klaren Unterschiede zur WLP004
beschreiben?
Sry wegen dem super lange Text. Ich werde natürlich auch einiges mal
testen, aber sich durch 4 Hefen zu testen dauert schon sehr lange, wenn man
pro Hefe so 3-4 Sude als Referenz braucht.
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2013 um 11:19 |
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Die Notti hat einen recht hohen EVG, süsse Biere darfst Du da keine
erwarten. Aber zuverlässig ist sie auf jeden Fall und ein richtiges
Arbeitstier.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2013 um 11:23 |
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WY1332, WY1968
Trockenhefe: Danstar Windsor
Ingo
[Editiert am 6.6.2013 um 11:56 von Seed7]
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2013 um 11:25 |
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Ich nehm in dem Fall die S-33.
Damit komm ich mit einer Kombirast bei 67°C auf ca 70% scheinbarer
Vergärungsgrad, da bleibt jede Menge Restsüße.
Und man ist meist nach 24 Stunden mit der Hauptgärung durch und spart jede
Menge Zeit.
Ich hab damit ein leichtes Sommerale und ein IPA gemacht, jedes mal mit der
gewünschten Restsüße.
Da kann man dann schön mit jeder Menge Hopfen dagegenhalten.
Leider sedimentiert die Hefe (zumindest bei mir) recht schlecht, aber es
geht.
Stefan
[Editiert am 6.6.2013 um 11:25 von Boludo]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2013 um 11:41 |
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WY1968 = WLP002
Die Hefe ist super, die bildet ein Sediment wie Wackelpudding.
____________________
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2013 um 11:46 |
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@Ingo: Windsor und trocken? Dem kann ich - bei Anwendung einer üblichen
Maltoserast bei 63°C - aber nicht zustimmen. Die vergärt doch rel. niedrig
und produziert damit recht süßliche Biere oder fährst Du Kombirasten? Da
sieht das ja erfahrungsgemäß anders aus, da dann wohl auch eigentlich
niedrig vergärende Hefen eine deutlich höheren Vergärgrad erzeugen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2013 um 11:54 |
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Zitat von uli74, am 6.6.2013 um
11:19 | Die Notti hat einen recht hohen EVG,
süsse Biere darfst Du da keine erwarten. Aber zuverlässig ist sie auf jeden
Fall und ein richtiges Arbeitstier. |
Kann man meiner Meinung nach so nicht sagen - das hängt von der Schüttung
ab. Mein aktuelles Epic Pale Ale mit insgesamt 18% Caramalzen und mit der
Notti vergoren hat eine wunderbare Süße, die gut zu den 60 IBUs paßt.
Gruß,
Bierwisch ____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2013 um 11:55 |
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Zitat von tauroplu, am 6.6.2013 um
11:46 | @Ingo: Windsor und trocken? Dem kann
ich - bei Anwendung einer üblichen Maltoserast bei 63°C - aber nicht
zustimmen. Die vergärt doch rel. niedrig und produziert damit recht
süßliche Biere oder fährst Du Kombirasten? Da sieht das ja erfahrungsgemäß
anders aus, da dann wohl auch eigentlich niedrig vergärende Hefen eine
deutlich höheren Vergärgrad erzeugen. |
Ehhm, mit trocken meinte ich trockenhefe, nicht trockene biere. Habe mein
posting geaendert.
Edit: in diesem document (PDF) gibt es
auf seite 18 eine schoene uebersicht der vergaerungsgrade von Wyeast
hefen.
Ingo
[Editiert am 6.6.2013 um 12:06 von Seed7]
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 151 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2013 um 12:54 |
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WLP002 könnt ich auch empfehlen, gibt bei mir normalerweise einen
scheinbaren EVG von 70% mit Caramalzen
Bin in der 2ten Führung aber auch schon nahe an die 80% gekommen.
Das Sediment davon ist echt eigenartig :-)
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 20.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2013 um 13:03 |
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Zitat von Bierwisch, am 6.6.2013 um
11:54 | Zitat von uli74, am 6.6.2013 um
11:19 | Die Notti hat einen recht hohen EVG,
süsse Biere darfst Du da keine erwarten. Aber zuverlässig ist sie auf jeden
Fall und ein richtiges Arbeitstier. |
Kann man meiner Meinung nach so nicht sagen - das hängt von der Schüttung
ab. Mein aktuelles Epic Pale Ale mit insgesamt 18% Caramalzen und mit der
Notti vergoren hat eine wunderbare Süße, die gut zu den 60 IBUs paßt.
Gruß,
Bierwisch |
Ja, Hallo! 18% Caramalz? Da kannste vergären womit du willst, das bleibt
süss mit nem Hammer-Schaum ;-)
LG
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 189 Registriert: 18.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2013 um 14:09 |
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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man das so Pauschal nicht sagen kann.
Mein letzter Sud hatte ca. 30% Cara-Anteil, nach 60 Minuten Maltoserast ist
das Bier absolut trocken (im Vergleich zu dem was geplant war leider VIEL
ZU trocken) geworden.
Liegt sicherlich nicht an der Hefe, aber mit entsprechender Rastenführung
wird auch Cara nicht zwangsläufig pappsüß.
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 34 Registriert: 1.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2013 um 15:00 |
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Danke! Die Informationen in dem Link sind wirklich nützlich. @Seed7
Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass man mit der Hefe nur einen sehr
kleinen Einfluss nehmen kann. Die Vergärungsgrade bewegen sich alle so von
75% - 79%. Bei 20°P Stammwürze machen 5% grade mal 1°P aus und das ist
schon großzügig gerechnet. Um also ein sehr trockenes Bier oder ein süßes
Bier zu erzeugen kann man zunächst mal auf die Schüttung konzentrieren. Die
Hefe scheint mir da eher eine Feinheit zu sein. Da mir die Geschmacksnoten
der WLP004 gefallen werde ich die auch für süße Biere mal testen. Danach
vergleiche ich mal,
Zur Diskussion: Das die Schüttung was mit der Süße vom Bier zu tun hat ist
offensichtlich. Ich glaube allerdings kaum, dass ein hoher Anteil an
nichtvergärbaren Zucker das Verhalten der Hefe (im Bezug auf die Restsüße)
stark beeinflusst. Die interessiert sich ja nur für den vergärbaren Anteil.
Es geht mir ausdrücklich um den Einfluss der Hefe. Natürlich kann man jede
noch so "brutale" Hefe mit unvergärbaren (oder sogar vergärbaren) Zuckern
zuschütten bis es süß wird. Ich wollte nur zu einem süßeren Bier eine
passende Hefe finden.
edit: Mein INet war so lange down, dass schon einige geantwortet haben. Der
Post gehörte erst weiter oben hin.
[Editiert am 6.6.2013 um 15:01 von Herjann]
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2013 um 16:33 |
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Wesentlichen Anteil an der Süße hat auch die Rastführung. Lies Dich da mal
ein.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2013 um 17:50 |
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Das Thema kam doch auch schon oft auf, dass Restsüße nicht mit
Vollmundigkeit gleich zusetzen ist.
Mein letztes Lager (13°P, nur 25 min Maltoserast) vergoren mit der W34/70
war in der Tat sehr vollmundig, hatte aber keine wirkliche Restsüße
(Dextrine sind nicht so süß?!).
Es kommt mehr auf den Endvergärungsgrad der Hefe an. Hab derzeit ein IPA
(17°P, Restextrakt 5,5°P) in der Nachgärung. Hefe war hier die S-33. Bei
einer Kostprobe war ich sehr angenehm überrascht. Guter Malzkörper mit
angenehmer Süße, die den 60IBU gut entgegen wirken. Wird sicher ein
leckeres Bier.
Daher meine Empfehlung: S-33 (auch wenn sie schlechter sedimentiert) ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2013 um 18:10 |
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Meine Erfahrung ist auch, dass man den Vergärungsgrad viel stärker über die
Wahl der Hefe als über das Maischeprogramm beeinflussen kann.
Gerade helle enzymreiche Malze sind nach 25 Minuten eh vollsändig
verzuckert, da kann man nicht viel machen.
Letztendlich spielen immer alle Faktoren eine Rolle.
Stefan
[Editiert am 6.6.2013 um 18:11 von Boludo]
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Antwort 14 |
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