Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2013 um 18:19 |
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Hi Leute,
auf meinem Grundstück ist noch ein Fundament von einem Gastank (der nicht
mehr da ist). Ca. 4 m x 1,50 m oder so..Nun bin ich auf die Idee gekommen,
in ferner Zukunft das Fundament für einen holzbefeuerten Malz- Darrofen zu
benutzen. Bestenfalls gleich kombiniert als Brotback-Spanferkel-halbe
Schweine-Backofen. Leider habe ich keine Ahnung wie so was aussehen
könnte. Wie wurde in Zeiten ohne Strom und digitaler Temperatursteuerung
Malz abgedarrt? Als einzigen Anhaltspunkt habe ich 2 Fotos von Erlenmeyer
aus Ummerstadt..Darrbodenbleche und Rauchgasrohre.
Wer hat Tipps?
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2013 um 18:44 |
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Um Malz zu darren brauchst du auf jeden Fall einen "Raum" um die Darre. Du
musst am Anfang im Umluftbetrieb fahren um die Luftfeuchtigkeit nicht zu
schnell zu senken.
Gruß
Jan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2013 um 18:45 |
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Schau dir mal die Gemeindebrauerei in Albingshausen an, das ist ein paar
Kilometer westlich von Ummerstadt, dort steht sowas.
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2013 um 18:49 |
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Hi Leute,
wie machten die damals einen "Umluftbetrieb"? Nach Albingshausen isses ganz
schön weit wech.. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2013 um 18:57 |
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2013 um 18:59 |
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2013 um 19:07 |
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2013 um 19:35 |
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Hi Jan,
Ok..was ich gebacken kriegen würde ist eine gemauerte Umhausung mit 3 oder
4 Einlegeböden 2 mm Lochung. Das System aus Deinem Link ist aber eher ein
"Vollkonti-System", wo ständig die Darrböden von oben nach unten wandern.
Muss ich wohl noch mehr in die Urzeit...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2013 um 21:05 |
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Ich meine bei dir spielt ja Energie und Energieeinsparung eine
untergeordnete Rolle. Also könntest du auch mit einer Horde arbeiten und
die Luft halt einfach mit Wasser befeuchten.
Jan
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.6.2013 um 21:19 |
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Hallo flying!
Du wolltest ja zeitlich zurück. Kannste haben
Boern hat eine Suupersache eingestellt: "Der wohlerfahrende Braumeister von
1721"!
Auf Seite 10 unten ist folgendes zu lesen:
"Das Bier so vom Maltz / welches an der Lufft getrocknet und gedürret
worden / ist viel gesunder und besser als das jenige / so durch das Feuer
auf der Dürre gedörret worden."
Mach Dir also nicht so viel Arbeit mit dem Feuer und so
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2013 um 22:09 |
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Zitat von Maex, am 7.6.2013 um
21:19 | Hallo flying!
Du wolltest ja zeitlich zurück. Kannste haben
Boern hat eine Suupersache eingestellt: "Der wohlerfahrende Braumeister von
1721"!
Auf Seite 10 unten ist folgendes zu lesen:
"Das Bier so vom Maltz / welches an der Lufft getrocknet und gedürret
worden / ist viel gesunder und besser als das jenige / so durch das Feuer
auf der Dürre gedörret worden."
Mach Dir also nicht so viel Arbeit mit dem Feuer und so
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Was ich glaube das dieser Abschnitt sagen will ist, direkt befeuerte Darren
(Rauchmalz) sind schlechter als indirekt befeuerte.
Jan
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2013 um 22:11 |
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Zitat von Maex, am 7.6.2013 um
21:19 |
"Das Bier so vom Maltz / welches an der Lufft getrocknet und gedürret
worden / ist viel gesunder und besser als das jenige / so durch das Feuer
auf der Dürre gedörret worden."
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Hallo,
ich bin sicher, dass das funktioniert und will sogar warnen:
Ein Bekannter von mir hat letztes Jahr selbstangebaute, selbstgeerntete und
in einem kleinen Familienevent mit uralter Technik selbstgedroschene
Gerste vermälzt.
Er trocknete auch an der frischen Luft + Sonne und produzierte damit leider
totales Glasmalz, das zum Brauen nicht mehr verwendbar war.
Also Vorsicht vor zuviel Sonne auf zu nasses Malz!
Zum Mälzereibau kann ich leider nix brauchbares beisteuern.
Grüße
Tino
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.6.2013 um 07:16 |
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Hi Leute,
bis anfang des 19. Jahrhunderts waren einfache Rauchgasdarren
vorherrschend. Die sogenannte "niederländische Darre" war die beliebteste
Konstruktion. Dabei zogen die Rauchgase direkt durch das Darrgut. Über
einfache Holzhorden, die aber 1700 und irgendwas verboten wurden
(Tatütata..?)
Das Schwelken (kommt ja von welken) wurde auf trockenen Getreideböden an
der Luft durchgeführt. Ein erfahrener Mälzer konnte sogar möglichen
"Pfusch" bei der Tennenarbeit auf den Schwelkböden wieder ausgleichen.
Hier stehen ein paar schöne Infos drin:
http://books.google.de/books?id=fN3ghqWjuQkC&printsec=frontco
ver&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 8.6.2013 um 07:50 |
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Hallo,
in dem Buch
Lehrbuch der rationellen Praxis der landwirtschaftlichen Gewerbe von
1859
sind Darren beschrieben und auch einige Zeichnungen.
Das Buch gabs mal vor längerer Zeit im 3-2-1 auf CD. Da ist auf 500? Seiten
die Bierbrauerei, Branntwein- und Spirituosen- und Likörfabrikation
beschrieben.
Ist interessant zu lesen, aber unheimlich umständlich geschrieben.
Gruß hufpfleger ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 8.6.2013 um 08:11 |
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Link (Archive.org) ab seite 22 etwa. Sehr gute scan
qualitaet!
Ingo
[Editiert am 8.6.2013 um 08:20 von Seed7]
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2013 um 11:48 |
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Hi Leute,
als erste grobe Skizze habe ich mal dieses hier gemacht? Über die Klappen
wäre eine Temperatursteuerung möglich...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2013 um 13:07 |
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Hi Flying,
ohne dir jetzt auf den Schlips treten zu wollen, aber auch mit viel Zureden
wird die heisse Luft nicht nach unten fallen
Ich hab das mal kurz hoch künstlerisch in etwa das Prinzip eine solchen
Darre skizziert:
Ich hoffe es ist verständlich, wenn nicht, melde dich einfach
Gruß
Jan
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2013 um 13:22 |
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Hi Jan,
da tritts Du mir keinesfalls zu nahe..
Die Konstruktion sollte ja bestenfalls noch als Steinbackofen für Brot,
Spanferkel und co. nutzbar sein. Deshalb der Entwurf. Natürlich hast Du
recht, da müssen noch Lüftungsklappen oben und unten rein!
Nach dem Hobbybrauertreffen in Wöllnitz tendiere ich auch eher zu einer
einzelnen, drehbaren Horde (Trommel). Analoge Thermometer und Hygrometer
zur Einstellung von Temperaturen und Luftfeuchtigkeit könnte ich noch mit
meinem Gewissen vereinbaren... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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